Diese Arbeit verfolgt das Ziel, wesentliche Aspekte des Darstellungen auf dem Dreikönigenschrein im Kölner Dom zu erläutern und in Grundzügen darzulegen.
Das ikonographische Programm enthält eine theologische und eine politische Komponente, die aussagemäßig miteinander verknüpft sind. Diese Ausführungen werden sich dabei weitestgehend auf den theologischen Gehalt beschränken, da aufgrund der Vielschichtigkeit die politische Dimension der Darstellungen, wie etwa die Krönungssymbolik, unbehandelt bleiben muss. Auf die Entstehungsgeschichte des Schreines hinführend, wird zu Beginn kurz die Translation der Reliquien rekonstruiert.
Nach einer Beschreibung der Gestalt des Schreines widmet sich der Hauptteil dann dem umfangreichen Bildprogramm, wobei vor allem der Stirnseite Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Darstellungen der Stirnseite werden unter Rückgriff auf die Arbeit von Axel und Martina Werbke behandelt, die darin bisherige Forschungsergebnisse in Frage stellen und in ihren Untersuchungen in vielen Punkten zu abweichenden Ergebnissen kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übertragung der Reliquien / Entstehungsgeschichte des Schreins
- Gestalt
- Darstellungsprogramm des Schreines
- Stirnseite
- Rückseite
- Langseiten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Dreikönigenschrein im Kölner Dom und widmet sich insbesondere der Analyse des ikonographischen Programms. Ziel ist es, wichtige Aspekte dieses Programms, insbesondere die theologische Komponente, zu erläutern und darzustellen.
- Die Translationsgeschichte der Reliquien der Heiligen Drei Könige
- Die Entstehungsgeschichte des Schreins
- Die ikonographische Analyse der Stirnseite, insbesondere die Rolle des Ptolomäer-Kameos
- Die theologischen Bezüge des Bildprogramms der Rückseite und der Langseiten
- Die Überhöhung des Schreins als Reliquienschatz zu einer "christlichen Bundeslade"
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Rainald von Dassel als denjenigen vor, der die Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln brachte. Die Bedeutung der Reliquien für Köln wird hervorgehoben und auf den Dreikönigenschrein als bedeutendste Goldschmiedearbeit des Hochmittelalters eingegangen. Die Arbeit fokussiert auf die theologische Komponente des Darstellungsprogramms.
Übertragung der Reliquien / Entstehungsgeschichte des Schreins: Dieses Kapitel beleuchtet den Weg der Reliquien von Palästina nach Mailand und schließlich nach Köln. Es geht auf die mittelalterlichen Legendenberichte ein und beschreibt den Einfluss der Reliquien auf die Verehrung der Heiligen Drei Könige. Die Geschichte des Schreins wird skizziert, beginnend mit der Auftragserteilung durch Erzbischof Phillip von Heinsberg.
Gestalt: Hier wird die Größe und Form des Dreikönigenschreins beschrieben und ein Vergleich mit anderen romanischen Schreinen gezogen. Es wird auf die architektonische Gestaltung des Schreins eingegangen, insbesondere die dreischiffige Basilikaform der Stirnseite. Die Einbettung der Reliquien wird erläutert, die zu einer verstärkten Wallfahrt führte.
Darstellungsprogramm des Schreins: Dieser Abschnitt ist dem ikonographischen Programm des Schreins gewidmet. Die Stirnseite wird detailliert analysiert, insbesondere die Figuren der Muttergottes mit Christuskind, der Anbetung der Heiligen Drei Könige, der Taufe Christi und der Majestas Domini. Die Bedeutung des Ptolomäer-Kameos, die durch Axel und Martina Werbke erforscht wurde, wird hervorgehoben.
Rückseite: Die Rückseite des Schreins wird in drei Teilbereiche aufgeteilt. Das Stifterbild von Rainald von Dassel steht im Zentrum und wird analysiert. Die Passionsdarstellungen (Geißelung, Kreuzigung) werden erläutert, ebenso wie die Heiligen Felix und Nabor, die vom Weltgerichtschristus in den Himmel aufgenommen werden.
Langseiten: Die Langseiten des Schreins zeigen Propheten und Apostel, die das Heilsgeschehen der Bibel nachvollziehen. Die Bedeutung der Typologie-Auslegungstradition wird erklärt, die das Alte Testament mit dem Neuen Testament in Beziehung setzt.
Schlüsselwörter
Der Dreikönigenschrein, Köln, Heiligen Drei Könige, Reliquien, Hochmittelalter, Ikonographie, Theologie, Politik, Darstellungsprogramm, Stirnseite, Rückseite, Langseiten, Ptolomäer-Kameo, Rainald von Dassel, Weltgericht, Typologie-Auslegungstradition.
- Arbeit zitieren
- Clemens Boch (Autor:in), 2012, Der Dreikönigenschrein im Kölner Dom. Theologische Aspekte der Darstellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305248