Der Text befasst sich mit der Historischen Galerie im Maximilianeum München, insbesondere mit den Krönungsszenen. Es wird herausgestellt, wie die Galerie für den Auftraggeber König Maximilian II. fungierte und was er durch sie aussagen wollte. Die Galerie beschäftigt sich mit der bayrischen und deutschen Geschichte.
Das 19. Jahrhundert ist für seinen Historismus bekannt, der zu jener Zeit seinen Höhepunkt fand. Die Geschichtswissenschaften wurden gefördert, in der Kunst orientierte man sich an Stilen vergangener Zeiten. Zudem gab es eine starke Förderung der Kunst. Es entstanden Galerien, Kunstvereine, Kunstzeitschriften, der Kunstmarkt, Museen für zeitgenössische Kunst und auch die Kunstgeschichte, eine sehr junge Wissenschaft, die sich im 18. Jahrhundert herausbildete, entwickelte sich weiter.
Die Kunst wurde somit für das Bildungsbürgertum immer bedeutender. Wie zu erwarten, war das bedeutsamste Genre der Kunst zu dieser Zeit die Historienmalerei, in welcher man das Nationalgefühl der aufkommenden Nationen zu symbolisieren und zu fördern suchte.
Eines der am meist geschätzten Kunstzentren im Deutschen Reich jener Zeit war, nur übertroffen von Wien und Preußen, die bayrische Stadt München. Im deutschen Raum gab es verschiedene Kunstschulen, die sich um die rivalisierende Zentren gruppierten, die aber auch jede für sich genommen werden wollte. Dies ergibt sich aus der politischen Zersplitterung des weiten deutschen Volksgebietes. Man verstand sich zwar allmählich als einheitliche Kultur, aber man übte und pflegte diese deutsche Kultur verschieden aus. Besonders bewunderte man zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Kunst der Nazarener.
Die Nazarener, eigentlich ein Spottname wegen ihres Äußeren, das mit den langen Haaren an Jesus von Nazaret erinnerte, waren ein paar deutsche Künstler, die sich 1810 in Rom zu einer Gruppe zusammenschlossen und sich selbst die Lukasbrüder nannten- zu Ehren des Heiligen Lukas, Schutzpatron der Künstler. Ihnen fehlte in der akademischen, künstlerischen Ausbildung das Herz, die Seele und Empfindung im Dargestellten. Ihr großes Vorbild war Raffael (1483-1520). Sie verschönerten, wie Raffael, die Natur. Dabei spielte für sie aber die „subjektive Ehrlichkeit“ eine weitaus größere Rolle als das „rhetorische Raffinement“.
Inhaltsverzeichnis
- Forschungsstand
- Einführung
- Geschichtliche Einführung
- Einführung in die Politik Maximilian des II.
- Das Maximilianeum
- Allgemeines
- Die Historische Galerie
- Die Krönungsszenen in der Historischen Galerie
- Karl der Große
- Die Kaiserkrönung Karls des Großen von Friedrich Kaulbach
- Ludwig der Bayer
- Die Kaiserkrönung Ludwigs des Bayern von August von Kreling
- Vergleich
- Zweck der Kaiserkrönung in der Historischen Galerie
- Karl der Große
- Kritik und Rezeption
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Historischen Galerie im Maximilianeum, einer höheren Schulanstalt in München, und analysiert insbesondere die Krönungsszenen von Karl dem Großen und Ludwig dem Bayern, die in dieser Galerie ausgestellt sind. Die Arbeit beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Galerie im Kontext der bayerischen Politik und der Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts, wobei sie insbesondere auf die Rolle der Historienmalerei im Bildungsbürgertum dieser Zeit eingeht.
- Die Rolle der Historienmalerei im 19. Jahrhundert
- Die Politik Maximilian II. und die Förderung von Wissenschaft und Kunst in Bayern
- Die Bedeutung der Historischen Galerie im Maximilianeum als Ausdruck der nationalen Identität
- Der Vergleich der Krönungsszenen von Karl dem Großen und Ludwig dem Bayern
- Der Zweck der Kaiserkrönung in der Historischen Galerie im Kontext der bayerischen Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zum Maximilianeum und der Historischen Galerie. Es wird deutlich, dass die Forschung bisher vor allem auf die Bildungsgeschichte des Maximilianeums fokussierte, während die Galerie selbst wenig Beachtung fand. Das zweite Kapitel bietet eine Einführung in die geschichtliche und politische Situation des 19. Jahrhunderts und insbesondere in die Politik Maximilian II., der als Förderer von Wissenschaft und Kunst die Entstehung der Historischen Galerie initiierte. Im dritten Kapitel wird das Maximilianeum und seine Bedeutung im Kontext der bayerischen Geschichte vorgestellt. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Krönungsszenen von Karl dem Großen und Ludwig dem Bayern, die in der Historischen Galerie ausgestellt sind, und analysiert ihren Zweck und ihre Bedeutung in der bayerischen Geschichtsschreibung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Historische Galerie im Maximilianeum, den Historismus des 19. Jahrhunderts, die bayerische Politik Maximilian II., die Historienmalerei, die Krönungsszenen von Karl dem Großen und Ludwig dem Bayern sowie die Bedeutung des Bildungsbürgertums in dieser Zeit.
- Quote paper
- Tamara Volgger (Author), 2015, Die Historische Galerie im Maximilianeum. Die Krönungsszenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305267