Nachhaltigkeit in der Produktion

Wegweiser für die erfolgreiche betriebliche Einführung von ökologisch sowie sozial verantwortlichen Produkten und Produktionsweisen


Fachbuch, 2015

114 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Vorwort

2 Nachhaltigkeit im Allgemeinen
2.1 Ausgangssituation – Befindlichkeit unseres Planeten
2.2 Ursprung und zentrale Begriffe der Nachhaltigkeit
2.2.1 Kernprobleme und Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung
2.2.2 Entstehungsgeschichte der nachhaltigen Entwicklung
2.2.3 Europäische Nachhaltigkeitsstrategien
2.3 Dimensionen der Nachhaltigkeit
2.4 Generelle Nachhaltigkeitsstrategien
2.5 Nachhaltigkeitsziele und Zukunftsideen
2.5.1 Ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeitsziele
2.5.2 Zukunftsfähigkeit durch die Integration der Nachhaltigkeitsdimensionen
2.5.3 Zukunftsfähigkeit durch Entkopplung von quantitativem Wachstum und qualitativer Entwicklung

3 Betriebliche Nachhaltigkeit
3.1 Nachhaltiges Unternehmenleitbild – Strategische Aspekte
3.1.1 Nachhaltige Leitideen – von der Triple Bottom Line zur Quadruple Bottom Line
3.1.2 Von reaktiver CSR zu strategischer Corporate Sustainability
3.1.3 Stakeholder und deren Perspektiven
3.2 Operationalisierung betrieblicher Nachhaltigkeit
3.2.1 Sustainable Balanced Scorecard (SBSC)
3.2.2 Sustainable Excellence (S-EFQM)
3.2.3 Zunehmende Prozess- und Projektorientierung
3.3 Nachhaltigkeits- und Umweltmanagementsysteme
3.3.1 Überblick
3.3.2 ISO 14001, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP), PCDA-Zyklus
KVP Ziele und Prinzipien
PDCA-Zyklus und KVP-Schautafel
Normenfamilie ISO 14000
3.3.3 EMAS
3.3.4 Umweltrechnungswesens (UWR) – Environmental Accounting
3.3.5 Kennzahlen zur Messung der Nachhaltigkeitsleistung
Kennzahlensystem der ISO 14031
Kennzahlensystem der Global Reporting Initiative (GRI)

4 Nachhaltigkeitsorientierte Produktion
4.1 Produktion im Unternehmenssystem
4.2 Geschichte des Umweltschutzes in der Produktion
End-of-Pipe-Technologien
Produktionsintegrierter Umweltschutz / Cleaner Production
Kreislaufwirtschaft / Cradle to Cradle®
Product Stewardship / Sustainable Design und Innovation
4.3 Produktionsintegrierter Umweltschutz (PIUS) – Cleaner Production (CP)
4.3.1 Leitprinzipien von Cleaner Production – Öko-Effizienz
4.3.2 Strategien von Cleaner Production
Good Housekeeping
Ersatz von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen
Einsatz neuer Technologien
Internes Recycling
Externes Recycling
Entfrachtung, Entgiftung und Kompatibilität mit biogenen Kreisläufen
Produktänderung - Produktlinienplanung
4.3.3 Methoden zur Vermeidung von Abfällen und Emissionen
4.3.4 Cleaner Production als Teil des betrieblichen Umweltmanagementsystems
4.3.5 Cleaner Production in der Praxis
4.4 Ökologisierung von Stoff- und Energieströmen, Kreislaufwirtschaft
4.4.1 Leitprinzipien der Kreislaufwirtschaft – Öko-Effektivität
4.4.2 Blue Economy / Bionik
4.4.3 Cradle to Cradle®
4.5 Sustainable Design und Innovation
4.5.1 Leitprinzipien von Sustainable Design – Öko- und Sozio-Effektivität
4.5.2 Quellen und Kriterien für Sustainable Innovations
4.5.3 Voraussetzungen und Fragen für ko-kreative Ideenfindung
4.5.4 Kreativ-Methoden / Ko-Kreation
Backcasting
Dragon Dreaming
Design Thinking
Prozess U / Presencing
4.5.5 Sustainable Design Umsetzungs-Methoden – von der Idee zur Innovation
Sozialer Lernkreis
Product Service System
Shared Value entlang der Wertschöpfungskette
Soziokratische Kreismethode
4.5.6 Nachhaltigkeitsmanagement und Sustainable Design
4.6 Ökobilanz – Umweltbilanz
4.6.1 Input-Output-Bilanz / Stoffstrommanagement / Material- und Energieflussrechnung
4.6.2 Energieanalyse
4.6.3 Full Life Cycle Assessment (LCA)
1. Goal Definition and Scoping
2. Inventory
3. Impact Assessment
4. Improvement Assessment
4.6.4 Methoden zur Bewertung der Umweltleistung
Material-Input pro Serviceeinheit (MIPS)
Kumulierter Energieaufwand (KEA)
Eco-Indicator 99
Treibhausgasbilanz / Carbon Footprint
Problemorientierter Ansatz – CML-Methode
ABC-Bewertung

Literaturverzeichnis

Autorin

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die acht UN-Millenniumentwicklungsziele (Quelle: UN Millenniumkampagne 2015)

Abb. 2: Dimensionen der Nachhaltigkeit – Darstellung als 3-Säulen-Modell (Quelle: eigene Darstellung 2012)

Abb. 3: Integration der drei Säulen der Nachhaltigkeit (Quelle: eigene Darstellung nach inex.org 2012)

Abb. 4: Systematisierung der Entkopplungsdimensionen (Quelle: Wuppertal Institut 2011)

Abb. 5: Systematisierung der Entkopplungsdimensionen (Quelle: Wuppertal Institut 2013)

Abb. 6: Quadruple Bottom Line (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Abb. 7: Qualitäten Integral-Nachhaltiger Unternehmen und Quadruple Bottom Line (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Abb. 8: Das Unternehmen als Stakeholder-Netzwerk (Quelle: nach Schaltegger & Petersen 2009, 42)

Abb. 9: Von der Vision zur Struktur mit zunehmender Projekt- und Prozessorientierung (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Abb. 10: Zunehmende Projekt- und Prozessorientierung in Integral-Nachhaltigen Unternehmen (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Abb. 11: Prinzipien des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) (Quelle: eigene Darstellung 2012)

Abb. 12: Kombination Kontinuierliche Verbesserung in kleinen Schritten und Innovation (Quelle: robert-bauer.eu nach Imai 1993, 51)

Abb. 13: Kunden-Lieferanten-Beziehung im KVP (Quelle: eigene Darstellung 2012)

Abb. 14: PDCA-Zyklus (eigene Darstellung nach Stenkamp & Götz 2010, 14)

Abb. 15: KVP-Schautafel (nach Kostka & Kostka 2011, 127)

Abb. 16: Schritte zur EMAS-Umwelterklärung und -Registrierung (Quelle: eigene Darstellung nach EMAS.gv.at 2012, 4)

Abb. 17: EMAS.Zeichen (Quelle: EMAS.de 2015)

Abb. 18: Umweltrechnungswesen und seine Stakeholder (Quelle: nach Schaltegger et al. 2010b, 7)

Abb. 19: Entwicklung von Umwelttechnologien (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Abb. 20: Öko-Effizienz-Matrix (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Abb. 21: Strategien im Rahmen von Cleaner Production (Quelle: nach Fresner et al. 2012, 36)

Abb. 22: Wirkung von Öko-Effektivität im Vergleich zu Öko-Effizienz (Quelle: EPEA Switzerland 2015)

Abb. 23: Cradle to Cradle® Ansatz – Nährstoffkreisläufe (Quelle: EPEA GmbH 2012b)

Abb. 24: Cradle to Cradle® Logo (Quelle: MBDC 2012a)

Abb. 25: Backcasting (Quelle: nach naturalstep.org, Übersetzung St. Kinsch)

Abb. 26: Dragon Dreaming-Prozess (Quelle: dragondreaming.org)

Abb. 27: Design Thinking als „human centered“ Innovation (Quelle: HSG 2011)

Abb. 28: Design Thinking Prozess (Quelle: inknowaction.com nach HPI Potsdamm)

Abb. 29: Prozess U (Quelle: eigene Darstellung nach C. Otto Scharmer)

Abb. 30: Sozialer Lernkreis (Quelle: eigene Darstellung 2015 nach Ursula Tischner)

Abb. 31: Product Service System (Quelle: eigene Darstellung 2015 nach Ursula Tischner)

Abb. 32: Soziokratische Kreisstruktur mit doppelter Verknüpfung durch Leitung und Delegierte (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Abb. 33: Ökobilanz – Bilanztypen (Quelle: nach Schalltegger et al. 2007, 81)

Abb. 34: Typischer Ökokontenrahmen (Quelle: nach Möller & Sturm 2009, 27)

Abb. 35: Input-Output-Bilanz (Quelle: nach Fresner et al. 2009, 66)

Abb. 36: Modell der Stoff- und Energieflüsse am Beispiel einer Produktion in einem Aluminium-Betrieb, erstellt mit der Software Umberto www.umberto.de (Quelle: nach Schaltegger et al. 2007, 78)

Abb. 37: Beispiel für eine Matrix zur Einschätzung des CP- bzw. Energieeffizienzpotenzials (Quelle: nach Fresner et al. 2009, 98)

Abb. 38: Beispiel für Energieflussdiagramm inklusive Darstellung potenzieller Verbesserungsmaßnahmen durch Isolation und Wärmerückgewinnung (WRG) (Quelle: nach Fresner et al. 2009, 102)

Abb. 39: Vier-Komponenten-Modell für Ökobilanzen (Quelle: Darstellung nach Möller & Sturm 2009, 37)

Abb. 40: Ablauf Ökobilanz-Erstellung (Quelle: eigene Darstellung 2012)

Abb. 41: Beispiel Produktökobilanz: Stoffstromdiagramm mit Input- und Outputströmen in den einzelnen Produktlebenswegabschnitten (Wertschöpfungsstufen) (Quelle: nach Schmidt & Häuslein 1996, 77)

Abb. 42: Bausteine einer Sachbilanzkomponente einer Produktökobilanz (Quelle: nach Möller & Sturm 2009, 40)

Abb. 43: Beispiel: MIPS Tetrapack (Quelle: nach Günther et al. 2010, 74)

Abb. 44: Eco-Indicator 99 – Berechnungsmethode (Quelle: VROM 2001, 74)

Abb. 45: Treibhausgasbilanz eines Unternehmens: 3 Scopes lt. GHG Protocol (Quelle: eigene Darstellung 2012)

Abb. 46: Treibhausgasbilanz / Product Carbon Footprint – Beispiel Wein (Quelle: Burger & Omann 2011, 3)

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Entwicklung der globalen Konzentration von Treibhausgasen (Quelle: IPCC 2007 und 2013)

Tab. 2: Reaktive und Strategische CSR (Quelle: Mesicek 2012, nach Friesl und Strigl)

Tab. 3: Kernaspekte der Balanced Scorecard (BSC) für die Formulierung von Ergebniskennzahlen (Quelle: nach Kaplan & Norton 1997, Schaltegger et al. 2010a, 4)

Tab. 4: SBSC Kernaspekte der (nicht-marktlichen) Nachhaltigkeitsperspektive (Quelle: eigene Darstellung 2012)

Tab. 5: GRI Kennzahlen-Kategorie „Wirtschaftlich“ und „Ökologisch“ inklusive Aspekten (Quelle: GRI 2013, 44)

Tab. 6: GRI Kennzahlen-Kategorie „Gesellschaftlich“ inklusive Unterkategorien und Aspekten (Quelle: GRI 2013, 44)

Tab. 7: Ökologische und soziale Kriterien für eine Produktlinienanalyse (Quelle: nach Schaltegger et al. 2007, 146)

Tab. 8: Beispiel für Tabellen-Layout zur CP Roadmap-Planung (Quelle: nach Fresner et al. 2009, 56)

Tab. 9: Beispiel für Tabellen-Layout zur CP Ressourcen-Planung (Quelle: nach Fresner et al. 2009, 60)

Tab. 10: Beispiele für Shared Value Potenziale entlang der Wertschöpfungskette (Quelle: nach Michael Porter / Harvard Business Manager 01/2007, vgl. Moore 2009, 6)

Tab. 11: Beispiel für kalkulatorische Energiepreiszuschläge (kEPZ), Schweiz: Preise in Rappen (Rp) (Quelle: nach Fresner et al. 2009, 89)

Tab. 12: Primärenergiefaktor (aufgewendete Primärenergie/Endenergie beim Verbraucher) und CO2-Emissionen von Energieträgern (Quelle: Theissing 2010, 12)

Tab. 13: Beispiel: KEA Vergleich für Einweg-OP-Mäntel (Quelle: nach Günther et al. 2010, 77)

Tab. 14: Handlungsbedarf bei ABC-Analysen (Quelle: nach Günther et al. 2010, 95)

Tab. 15: Beispiel: Werkstoffbewertung mittels ABC-Methode (Quelle: nach Schaltegger et al. 2007, 51)

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Vorwort

Ökologie referenziert den Umweltgedanken und umweltgerechte Verhaltensweisen. Wenn wir unsere Umwelt als Basis für ein dauerhaft menschengerechtes Leben betrachten, dann sind damit auch soziale und gesellschaftliche Belange verbunden. Wenn wir weiters davon ausgehen, dass eine umwelt- und menschengerechte Verhaltensweise auch ökonomisch bestehen soll, dann sind wir bei dem Begriff der Nachhaltigkeit angekommen.

Die Inhalte des Kompendiums "Nachhaltigkeit in der Produktion" werden in folgende aufeinander aufbauende Blöcke eingeteilt:

- Nachhaltigkeit im Allgemeinen

Grundverständnis für ökosoziale Verantwortung und generell nachhaltige Zusammenhänge.

Ziel: Bewusstsein für ökologische, soziale und wirtschaftliche Kernprobleme ist entstanden. Dimensionen und Strategien der Nachhaltigkeit sind bekannt und helfen bei der übergeordneten Zielorientierung für nachhaltigkeitsorientierte Produktion.

- Betriebliche Nachhaltigkeit

Möglichkeiten für die betriebliche Umsetzung von unternehmerischer Verantwortung im Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft.

Ziel: Ansätze, Systeme und Methoden betrieblicher Nachhaltigkeit sind bekannt und helfen bei der konkreten Strategie- und Zieldefinition für nachhaltigkeitsorientierte Produktion.

- Nachhaltigkeitsorientierte Produktion

Leitprinzipien und Strategien von Cleaner Production, Kreislaufmodelle, Sustainable Design und Innovation, Ökobilanzierung sowie Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung.

Ziel: Konzepte, Strategien und Werkzeuge für Planung, Umsetzung sowie Verfolgung von ökologischer bzw. nachhaltigkeitsorientierter Produktion sind bekannt und deren Einsatz kann gezielt bewertet werden.

2 Nachhaltigkeit im Allgemeinen

2.1 Ausgangssituation – Befindlichkeit unseres Planeten

Der Einstieg in das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit erfolgt über eine grundsätzliche Darstellung der Ressourcensituation unseres Planeten.

Studien über den Zustand unserer Erde (WRI 2005) zeigen, dass durch den globalen Wandel die verschiedenen Ökosysteme wie Agrar-, Wald-, Süßwasser-, Grasland- sowie Küsten- und Meeresökosystem stark gefährdet sind.

Beispiele dazu finden sich in Meadows "Limits of Growth" ("Die Grenzen des Wachstums"): Wachstum der Weltbevölkerung, Globales Wirtschaftswachstum, steigende Armut, Ressourcenknappheit, Schadstoffablagerungen (vgl. Meadows et al. 2009).

Globaler Fußabdruck und globale Erwärmung

Global betrachtet verbraucht die gesamte Menschheit derzeit ca. 1,5 Planeten (vgl. WWF 2010, 34). Das bedeutet, dass die Fläche der Erde nicht mehr ausreicht, um uns Menschen dauerhaft all das zu liefern, was wir brauchen und all das aufzunehmen, was wir nicht mehr brauchen (vgl. Footprint.at 2012a). Es wird in diesem Zusammenhang vom ökologischen Fußabdruck gesprochen, der ein Indikator für die ökologische Tragfähigkeit einer Bevölkerung ist. Er bezieht sich auf den natürlichen Ressourcenverbrauch des Systems Erde und sagt aus, wieviel Biosphäre gemessen in Hektar bereitgestellt werden muss, um die Ressourcen für eine Nation, eine Region, einen Haushalt oder eine Person bereitzustellen und ihre Abfälle aufzunehmen.

Der globale Fußabdruck errechnet sich aus der Addition von lokalen und nationalen Fußabdrücken. Betrachten wir die Situation in Europa oder den USA, ist die Situation noch viel gravierender. Würden alle Menschen so leben wie wir in Europa, bräuchten wir fast 3 Planeten von der Qualität der Erde. Würden alle gar so leben wollen wie die US-AmerikanerInnen, dann bräuchten wir mehr als 5 Planeten (vgl. Footprint.at 2012b).

Verlust an Energie durch Entropie

Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass bei jeder Zustandsveränderung von Energie eine gewisse Menge nutzbarer Energie verloren geht. Energie verändert sich stets in EINE Richtung: von Wärme zu Kälte, von konzentrierter in verstreute, von geordneter in ungeordnete Form. Wenn also ein Schüreisen aus dem Feuer genommen wird, kühlt es ab. Die Energie ist nicht mehr im rot glühenden Eisen, sondern in der Luft verteilt und ist nicht mehr nutzbar. Wird das Eisen wieder nutzbar gemacht, wird dazu zusätzlich Energie benötigt. So setzt sich der Entropieprozess fort bzw. wird beschleunigt (vgl. Rifkin 2009, 35f).

So wie wir derzeit mit unserem Planenten umgehen, nähern wir uns einem entropischen Abgrund: fossile Brennstoffe und andere nicht erneuerbare Ressourcen werden immer weniger. Ökologische Zerstörung, Klimawandel, Umweltflüchtlinge sind die Folge.

Globale Erwärmung – Treibhauseffekt

Globale Erwärmung entsteht durch die Erhöhung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre. Durch Treibhausgase (THG, englisch: Greenhouse Gases (GHG)) wird verhindert, dass die von der Sonne verursachte Hitze wieder in den Weltraum entweichen kann, wodurch die Erdatmosphäre aufgeheizt wird (vgl. Rifkin 2009, 350f). Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren auch Gewächshäuser: Sonnenstrahlen dringen durch das Glas und erhitzen den Boden. Die Wärme kann durch das Glas nicht wieder entweichen und die Temperaturen steigen.

Anthropogene Emissionen (vom Menschen verursachte Emissionen) tragen maßgeblich zur Intensivierung des Treibhauseffekts (Ansteigen der Durchschnittstemperatur auf der Erde) bei, verantwortlich dafür sind:

- Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe (mehr als 75%)
- Entwaldung
- Abschaffung natürlicher (CO2-)Senken (Moore, Regenwälder oder das Phytoplankton des Meeres)
- Änderung der Farbe der Landbedeckung und damit ihrer Ausstrahlungseigenschaften
- Verbrennen von Biomasse
- Industrielle Prozesse entsenden Treibhausgase und Aerosole (kleine Partikel) direkt in die Luft , diese verstärken Wolkenbildung und Reflexion der Atmosphäre

Beispiele für die Auswirkungen der globalen Erwärmung:

- Gletscher und Polkappen schmelzen, Eisbären und Pinguine verlieren ihr Zuhause ...
- Tibet – Gletscherschmelze durch Erderwärmung, Fluten – dann Dürre
- Malediven & Venedig – Meereswasserspiegel steigt
- Jakarta (Hauptstadt Indonesien, 15 Mio. Einwohner) – Überflutungen werden häufiger und heftiger
- Everglades – Tiervielfalt ist durch Bebauung bedroht

Neben CO2 (dem bekanntesten und häufigstem Treibhausgas) tragen auch noch andere Komponenten zum Treibhauseffekt bei. Zu den Treibhausgasen (THG) zählen:

- Kohlendioxid (CO2) ist das am häufigsten vorkommende Treibhausgas.
Es hat den größten Anteil an den anthropogenen Emissionen und bleibt länger in der Atmosphäre als die anderen Treibhausgase.
- Methan (CH4) ist 23mal wirkungsvoller (schädlicher) als CO2
- Stickoxide, insbesondere Stickstoffdioxide (NO2) und Distickstoffmonoxid (N2O, Lachgas)
- Kohlenwasserstoffe, insbesondere Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFKW)
- Schwefelhexafluorid (SF6)
- Wasserdampf

Laut Intergovernmental Panel of Climate (IPCC) hat sich die Konzentration von Treibhausgasen (THG) seit dem vorindustriellen Zeitalter rasant erhöht. Die ursprüngliche Kohlendioxidmenge in der Atmosphäre hat sich von 280 ppm (parts per million / Teile pro Million) auf 391 ppm im Jahr 2011 erhöht und ist somit um ca. 40% gestiegen. Auch in den letzten Jahren hat sich die CO2-Konzentration weiterhin um ca. 2 ppm pro Jahr erhöht. Ebenso steigen in der Atmosphäre die Anteile von Methan und Lachgas (Distickstoffmonoxid). Die Konzentration ist bei Methan ca. 150% und bei Lachgas ca. 20% höher als in der vorindustriellen Zeit (gemessen in ppb (parts per billion / Teile pro Milliarde)). Damit sind die atmosphärischen Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas auf Werte angestiegen, die seit mindestens den letzten 800.000 Jahren nicht vorgekommen sind (vgl. IPCC 2013, 9).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Entwicklung der globalen Konzentration von Treibhausgasen (Quelle: IPCC 2007 und 2013)

Zur besseren Vergleichbarkeit werden alle Treibhausgase entsprechend ihres globalen Erwärmungspotenzials (GWP für „Global Warming Potential“) in CO2-Äquivalenten umgerechnet.

Sie sind Basis für die Errechnung des CO2-Fußabdrucks bzw. einer Treibhausgasbilanz (engl. Carbon Footprint). Eine Treibhausgasbilanz liefert so, angegeben in Tonnen CO2-Äquivalenten, ein anschauliches Bild der Treibausgas-Emissionen einer Person, eines Unternehmens, eines Produkts.

2.2 Ursprung und zentrale Begriffe der Nachhaltigkeit

2.2.1 Kernprobleme und Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung

Für den globalen Wandel werden mehrere Kernprobleme verantwortlich gemacht. Besonders negativ davon betroffen sind die "Länder des Südens". Der Sammelbegriff "Länder des Südens" bezeichnet dabei Ländergruppen, die auch als "Entwicklungsländer" oder "Dritte Welt" bezeichnet wurden.

Ökologische Kernprobleme:

- Klimawandel:

Globale Erwärmung, die in den letzten 50 Jahren zum größten Teil durch menschliche Aktivitäten verursacht wurde, indem vor allem durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und Abholzung von Wäldern vermehrt Treibhausgase, insbesondere CO2, emittiert wurden und immer noch werden. In den Weltklimakonferenzen wird jährlich um weltweite Strategien zur Eindämmung der Treibhausgasemissionen gerungen.

- Bodendegradation:

Verlust an fruchtbarem Boden durch Bodenerosion, Versalzung, Wasserstau, Bodenverdichtung, Versauerung, Humus- und Nährstoffverlust, Anreicherung von Schadstoffen.

Wüstenbildung ist eine der Hauptfolgen davon.

- Biodiversität:

Verlust der biologischen Vielfalt durch menschliche Eingriffe in die bestehenden Ökosysteme.

Die Konvention über biologische Vielfalt (vgl. CBD 2012) deckt den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf den drei Ebenen der Lebenräume, Arten und Gene ab.

- Süßwasser:

Wasserknappheit durch Vergeudung und Verschmutzung der weltweiten Süßwasser-reservoire.

Die Wasserqualität wird insbesondere durch intensive Landwirtschaft, hohe Industrialisierung und Urbanisierung beeinträchtigt. Durch Dammbau und Kanalisierung werden Flussläufe nachteilig verändert, wodurch die Gefahr von Fluss-Hochwassern steigt. Soziale Kernprobleme:

- Bevölkerungsentwicklung und -verteilung:

Angenommenes globales Wachstum bis zum Jahr 2025 von 8 Milliarden Menschen, Bevölkerungszunahme insbesondere in den "Entwicklungs- und Schwellenländern", zunehmende Urbaniserung, freiwillige und erzwungene Migrationsprozesse.

Vorwiegende Einflussfaktoren sind geringes Bildungsniveau, unzureichende soziale Sicherungssysteme, kulturelle und politische Rahmenbedingungen, Diskriminierung von Frauen.

- Welternährung:

Fehl- und Unterernährung vor allem in den Ländern des Südens – vor allem als Folge von Armut, Bodendegradation, Wasserknappheit, Bevölkerungswachstum und Aids.

850 Millionen chronisch unterernährte Menschen (FAO 2012), mehr als fünf Millionen Kinder unter 5 Jahren sterben jährlich an Unterernährung (UNICEF 2006).

- Weltgesundheit:

Krankheit und Tod von ca. sechs Millionen Menschen jährlich aufgrund fehlenden Zugangs zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Medikamenten.

In den Ländern des Südens sterben Menschen infolgedessen vor allem an Aids, Malaria und Tuberkulose.

- Entwicklungsdisparitäten:

Die Schere zwischen den armen Ländern des Südens und den reichen Ländern des Nordens geht zunehmend weiter auseinander. Aber auch die Einkommens-unterschiede innerhalb der Länder nehmen zu.

Wirtschaftliche Kernprobleme:

- Globalisierung:
Enge Verflechtung der Weltwirtschaft und damit einhergehende sinkende Preise durch politische Unterstützung des Außenhandels und Zollabbau sowie andererseits verschärfter globaler Wettbewerb. Vor allem in Ländern des Nordens ist die Güterproduktion bereits oberhalb der Nachfrage angekommen, wodurch ein immer stärkere Kostenwettbewerb entsteht, welcher wiederum zu ruinösen Umweltpraktiken in der Produktion und zu sozial ausbeuterischen Arbeitsbedingungen führt.

Um den negativen Auswirkungen des laufenden Strukturwandels Einhalt zu gebieten, wird unter dem Leitmotiv "Global Governance" eine politische Gestaltung des Globalisierungsprozesses gefordert. Ziel ist ein Politikmodell für internationale Zusammenarbeit in Richtung "Weltinnenpolitik" für das Zeitalter der Globalisierung mit neuen stabilen politischen Strukturen auf der lokalen, regionalen und globalen Ebene (vgl. Stiftung Entwicklung und Frieden 2012).

De-Globalisierung ist ein alternativer Ansatz, der lokale Steuerungsmechanismen stärken soll und u.a. auf folgenden Aspekten aufbaut (vgl. Bello & Nachtwey 2005):

- Maximierung von Gleichheit und geringer Bedeutung von Wachstum.
- Stärkere Zivilgesellschaft.
- Neue Produktions- und Tauschstrukturen: kommunale Kooperativen, private und staatliche Unternehmen transnationaler Konzerne.
- Subsidiaritätsprinzip im Wirtschaftsleben: was ein Einzelner oder eine kleine Gemeinschaft aus eigener Kraft vollbringen kann, soll ihnen nicht von gesellschaftlichen Großgebilden abgenommen werden.

Jedes Land soll die Möglichkeit haben, seine eigenen Werte und seine eigene wirtschaftliche Geschwindigkeit zu entfalten. Die ökonomisch schwächeren Länder des Südens sollen gestärkt und die Macht der Länder des Nordens soll eingeschränkt werden.

2.2.2 Entstehungsgeschichte der nachhaltigen Entwicklung

Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde erstmals vor 300 Jahren von Hans Carl von Carlowitz formuliert. Als Oberberghauptmann am kursächsischen Hof in Freiberg in Sachsen forderte er 1713 in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“, dass immer nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen konnte . Damit gilt er als Schöpfer des (forstwirtschaftlichen) Nachhaltigkeitsbegriffes.

Die meistgebrauchte Definition von nachhaltiger Entwicklung ist jene des Brundtland-Berichtes der Vereinten Nationen: der Brundtland-Report der World Commission on Environment and Development aus dem Jahre 1987 definiert eine nachhaltige Entwicklung wie folgt (vgl. UNWCED 1987):

Sustainable development “meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.”

„Eine Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn sie die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen aufs Spiel zu setzen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Das Leitbild für nachhaltige Entwicklung richtet sich damit am Postulat der Zukunftsverantwortung für unseren Planeten und die Menschen aus. Ziel ist es, einen Beitrag zu intra- und intergenerationeller Gerechtigkeit zu leisten (Hauff & Keine 2009, 101ff).

Die grundlegenden Ziele des UN-Nachhaltigkeitsbegriffes sind (vgl. Jörissen et al. 1999, 47f):

- Sicherung der menschlichen Existenz: Jedes Mitglied der Weltgesellschaft soll dauerhaft und menschenwürdig selbst für die Erfüllung der Grundbedürfnisse sorgen können.

- Erhaltung des gesellschaftlichen Produktivpotenzials: Für zukünftige Generationen wird die Erfüllung der materiellen Bedürfnisse sichergestellt, durch Sicherstellung der erneuerbaren und nicht erneuerbaren Ressourcen sowie des menschlichen Wissens.

- Bewahrung von Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten: Sicherung der Befriedigung der immateriellen Bedürfnisse, individuelle Entfaltungsmöglichkeiten (Chancengleichheit) heute und in Zukunft, Fähigkeit zu angemessener Reaktion auf veränderte Bedingungen (Resonanzfähigkeit) durch lern- und entwicklungsfähige Institutionen.

Management ist dann nachhaltig, wenn es diese UN-Forderungen erfüllt.

Diese Ziele schließen die soziale, ökologische und ökonomische Dimension mit ein.

Sie lassen sich nur in einer ganzheitlichen Vorgangsweise erfüllen – wenn die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den Dimensionen berücksichtigt werden. Dabei können Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nicht als voneinander unabhängige Systeme gesehen werden, sondern vielmehr als miteinander gekoppelte Subsysteme.

Weltgipfel und Klimakonferenzen

Der Brundtland-Report hatte auf dringenden Handlungsbedarf für die internationale Völkergemeinschaft hingewiesen. Die Brundtland-Forderungen sollten in internationale Vereinbarungen und Konventionen umgesetzt werden, um sie wirksam werden zu lassen.

Es folgten die UNCED[1] -Konferenzen (Weltgipfel) und Klimakonferenzen.

1992 wurde in Rio de Janeiro die bisher größte multilaterale Konferenz abgehalten mit Staats- und Regierungschefs sowie Delegierten aus 178 Staaten. Es wurden die Regenwalddeklaration, die Klimaschutz-Konvention, die Artenschutz-Konvention, die Deklaration über Umwelt und Entwicklung und die Agenda 21 verabschiedet.

1997 wurde das Kyoto-Protokoll beschlossen. Es trat 2005 in Kraft und verpflichtet die industriellen Vertragsstaaten dazu, ihre THG-Emissionen bis 2012 um durchschnittlich 5,2% unter das Niveau von 1990 zu senden. Australien hat das Protokoll erst 2007 unterzeichnet, die USA haben es nicht unterzeichnet. Kanada hat im Dezember 2011 den Ausstieg bekannt gegeben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Die acht UN-Millenniumentwicklungsziele (Quelle: UN Millenniumkampagne 2015)

2000 fand in New York der UN-Millenniumsgipfel statt. Dort wurden acht Millennium-Entwicklungsziele verabschiedet, die bis 2015 erreicht werden sollen. Vertreter der Vereinten Nationen arbeiteten diese acht Millennium-Entwicklungsziele (engl. Millennium Development Goals, MDGs) 2001 zusammen mit Vertretern der Weltbank, der OECD und von NGOs im Detail aus (vgl. UN Millenniumkampagne 2015).

2007 in Bali forderte Deutschland 30% CO2-Einsparungen von den Industriestaaten.

2009 in Kopenhagen wurde ein (rechtlich unverbindlicher) Minimalkonsens erreicht, dass die Erderwärmung auf maximal 2°C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau (von ca. 1850) begrenzt werden soll.

Im Juni 2012 fand die UN-Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung Rio+20 statt. Im Abschlussdokument wird basierend auf nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung die Wende zu einer grünen Weltwirtschaft angestrebt. Es sollen internationale institutionelle Rahmenbedingungen geschaffen werden – z.B. durch Verbesserung und Erweiterung von ISO26000 im Bereich des Supply Chain Managements.

Im Dezember 2012 wurde in Doha (Katar) die Verlängerung des Kyoto-Protokolls bis 2020 beschlossen. Es bedeutet eine Emissionsreduktion von 24-40% bis 2020 (bezogen auf 1990). Kanada, Japan, Neuseeland und Russland werden in der neuen Kyoto-Periode nicht mehr dabei sein. Obwohl an Kyoto II nur die 27 EU-Staaten und 10 weitere Länder (15% der globalen Emissionen) beteiligt sind, gilt es als erster Schritt in Richtung eines Weltklimavertrags. Ab 2020 ist ein internationales Klimaabkommen geplant, welches von allen Ländern eingehalten werden soll.

Im November 2014 gaben die USA und China (sie sind zusammen für 40% der globalen Emissionen verantwortlich) Klimaziele bekannt und setzten damit positive Signale. Die Vorbereitungen für ein neues Klimaschutzabkommen in Paris im Dezember 2015 laufen.

Im September 2015 wurde von der Weltgemeinschaft ein Nachfolge-Rahmenwerk zu den 2015 auslaufenden Millenium Development Goals (MDGs) festgelegt. In den Verhandlungen mit 30 Mitgliedsländern der Vereinten Nationen wurde gemeinsam mit

- dem UN Global Compact,
- der Global Reporting Initiative (GRI) und
- dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)

eine Post-2015-Agenda mit 17 Sustainable Development Goals (SDGs) und 168 Unterzielen vereinbart. Die SDGs bilden für die nächsten 15 Jahre (bis 2030) den neuen Orientierungsrahmen für eine globale Entwicklungs- und Umweltpolitik, um eine nachhaltige Entwicklung weiter voranzutreiben. Damit daraus ein greifbares politisches Instrument entsteht, werden die SDGs durch Kontroll- und Finanzierungsmechanismen begleitet (vgl. Nachhaltigkeit.at 2015, ECOSOC 2015, Post2015.org 2015).

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sollen Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen, der Definition von geeigneten Maßnahmen und einer fundierten Erfolgskontrolle unterstützen. Zur Umsetzung in die Praxis wird ein SDG-Kompass zur Verfügung gestellt (vgl. repsACT 2015).

Die 17 Sustainable Development Goals im Überblick (vgl. respACT 2015, UN Division for Sustainable Development 2015):

1) Armut in jeder Form und überall beenden
2) Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit, bessere Ernährung, eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
3) Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters, Wohlergehen aller fördern
4) Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung; Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle
5) Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen
6) Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle
7) Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle
8) Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum; Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle
9) Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
10) Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern
11) Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen
12) Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen
13) Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen[2]
14) Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
15) Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren, Biodiversitätsverlust stoppen
16) Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen; effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen
17) Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung wiederbeleben

Unternehmen, die Technologien und innovative Produkte zur Verwirklichung dieser Ziele bereit stellen, finden damit ein breites Betätigungsfeld. Insbesondere ist der sparsame Einsatz von Ressourcen sowie deren anschließende Aufbereitung von Bedeutung. Produkte müssen schon im Produktdesign so ausgelegt sein, dass sie effizient und langlebig sind sowie eine möglichst restlose Wiederverwendung zulassen (vgl. repsACT 2015).

2.2.3 Europäische Nachhaltigkeitsstrategien

Im Juni 2001 legte die europäische Kommission erstmals eine EU-Nachhaltigkeitsstrategie (EU-SDS[3] ) vor. Darin wurden die Verpflichtungen des Kyoto-Protokolls bekräftigt und eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum, Ressourcenverbrauch und Abfallaufkommen gefordert.

Laut Europäischem Rat ist es für eine nachhaltige Entwicklung erforderlich, die Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik so zu gestalten, dass sie sich gegenseitig verstärken.

2006 wurde in einer erneuerten EU-Nachhaltigkeitsstrategie auf eine ganzheitliche Betrachtung der verschiedenen Bereiche abgezielt. Es wurden sieben Fokusbereiche mit zentralen Herausforderungen definiert (Nachhaltigkeit.info 2015a).

1. Klimawandel und erneuerbare Energien, nachhaltiger Verkehr
2. Nachhaltiger Verbrauch und Produktion
3. Natürliche Ressourcen
4. Öffentliches Gesundheitswesen
5. Soziale Integration, Bevölkerungsentwicklung und Migration
6. Globale Herausforderungen in Bezug auf Armut und nachhaltige Entwicklung
7. Bereichsübergreifende Maßnahmen als Beitrag zur Wissensgesellschaft (Bildung, Forschung und Entwicklung, Finanzierungs- und Wirtschaftsinstrumente)

Des Weiteren wird eine bessere vertikale Verknüpfung der Strategien auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene angestrebt.

Die erneuerte Strategie legt einen Monitoringprozess über europäische und nationale Fortschrittsberichte (Indikatorenberichte) im Zweijahresturnus fest.

2010 wird mit der Strategie Europa 2020 (vgl. Europäische Kommission 2010) das wirtschafts- und sozialpolitische Leitdokument für die kommenden zehn Jahre vorgelegt. Darin werden drei miteinander verbundene Prioritäten gesetzt:

- Intelligentes Wachstum: Entwicklung einer auf Wissen und Innovation basierenden Wirtschaft
- Nachhaltiges Wachstum: Förderung einer ressourcenschonenden, ökologischen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft
- Integratives Wachstum: Förderung einer Wirtschaft mit hoher Beschäftigung und ausgeprägtem sozialen und territorialen Zusammenhalt

In den darin festgeschriebenen Klima- und Energiezielen sind auch die 20-20-20-Ziele (welche in der Folge für 2050 weiter erhöht wurden) definiert. Demnach gelten bis zum Jahr 2020 die folgenden europaweiten Vorgaben (vgl. E-Control 2015):

- 20 % weniger Treibhausgasemissionen als 2005
- 20 % Anteil an erneuerbaren Energien
- 20 % mehr Energieeffizienz

2011 veröffentlichte die EU-Kommission die Klima Roadmap 2050 als Fahrplan für den Übergang zu einer wettbewerbsfähigen kohlenstoffarmen Wirtschaft (vgl. Europäische Kommission 2011a). Die Agenda fokussiert auf die Verwirklichung des 2009 in Kopenhagen vereinbarten 2-Grad-Ziels. Die Mitgliedsstaaten werden aufgefordert, nationale Fahrpläne für die CO2-Verringerung zu entwickeln.

In der Roadmap 2050 wird für das Jahr 2020 europaweit weitere Reduzierung von Treibhausgasen von 20% auf 25% bis 30% angestrebt. Bis 2030 sollen 40% und bis 2050 80% Emissionsverringerungen erreicht werden. Als Langfristziel wurde in der Roadmap vereinbart, dass der Energiesektor bis 2050 beinahe dekarbonisiert sein soll. Diese Vorgaben schließen allerdings auch CO2-Speicherungsverfahren wie das CCS und Atomenergie nicht aus (Nachhaltigkeit.info 2015b).

Die Energie Roadmap 2050, die ebenfalls 2011 herausgebracht wurde, enthält Vorgehensweisen, wie die Ziele der Klima Roadmap 2050 erreicht werden können. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz werden dabei für einen Übergang zu einer CO2-emissionsreduzierten Wirtschaft (low-carbon economy) als Schlüssel für eine bezahlbare Energieversorgung und den Klimaschutz bezeichnet.

2013 wird das 7. UmweltAktionsProgramm (UAP) der EU mit dem Titel „Gut leben innerhalb der Belastbarkeitsgrenzen unseres Planeten beschlossen . Das 7. UAP unterstützt die Umsetzung der EU 2020-Strategie für ein nachhaltiges Europa mit hoher Lebensqualität für seine Bürgerinnen und Bürger und fordert dafür neue Zugänge. Einer Reihe von Zielen wie z.B.

- Schutz des Naturkapitals der EU,
- Übergang zu einem CO2-armen Wirtschaftssystem,
- Schutz der europäischen Bürger vor umweltbedingten Belastungen,
- Förderung der Nachhaltigkeit der Städte in der EU

werden darin Maßnahmen zugeordnet (vgl. BMLFUW 2015).

2.3 Dimensionen der Nachhaltigkeit

Es gibt eine Reihe von Modellen zur Nachhaltigkeit mit verschiedenen Dimensionen. Die bekannteste Variante ist das 3-Säulen-Modell, das die Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie beinhaltet. Es wird auch von einer „Triple Bottom Line“ (vgl. Kap. 3.1.1) mit den Dimensionen „People, Planet, Profit“ gesprochen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Dimensionen der Nachhaltigkeit – Darstellung als 3-Säulen-Modell (Quelle: eigene Darstellung 2012)

Dimension Soziales (Gesellschaft / People): Die soziale Nachhaltigkeit widmet sich der Entwicklung einer gerechten und lebenswerten Gesellschaft durch Partizipation für alle Bevölkerungsgruppen in allen Lebensbereichen.

Brennpunkte:

- Armut
- soziale Ausgrenzung
- Arbeitslose
- Gesundheitsrisiken im Arbeitsumfeld
- Unfälle
- Vergiftung
- Kinderarbeit
- Überalterung

Dimension Ökologie (Umwelt / Planet): Die ökologische Nachhaltigkeit widmet sich der Erhaltung der Natur und Umwelt für die nachfolgenden Generationen.

Brennpunkte:

- Ökologischer Fußabdruck
- Treibhausgasbilanz, Umweltverschmutzung mit Chemikalien und Emissionen
- Verlust der Biodiversität
- Trinkwasserverschmutzung
- Abfall
- Verschwendung und Verwendung natürlicher Materialien und Energieträger (fossiler und nuklearer Energieträger)

Dimension Ökonomie (Wirtschaft / Profit): Die ökonomische Nachhaltigkeit widmet sich dem vorsorgenden Wirtschaften, das eine dauerhaft tragfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand bietet.

Brennpunkte:

- Globalisierung
- Zerstörung regionaler Wirtschaftsstrukturen
- kurzfristige Gewinnmaximierung
- ruinöse Konkurrenz
- Finanzsystem/Schuldenkrise

Daneben haben auch noch eine kulturelle oder institutionelle bzw. politische Dimension Bedeutung.

2.4 Generelle Nachhaltigkeitsstrategien

In Bezug auf den Umgang mit dem natürlichen Kapital lassen sich starke und schwache Nachhaltigkeit unterscheiden.

Dabei geht es um die Frage, was nachhaltig erhalten werden soll bzw. um die Substituierbarkeit von Naturkapital durch andere Kapitalarten:

- Naturkapital (alle natürlichen Ressourcen inklusive Land, Wasser, Luft)
- Sachkapital (z.B. Maschinen, Anlagen, Infrastruktur)
- „Kultiviertes Naturkapital“ (z.B. Forste, Plantagen, Viehherden)
- Sozialkapital (z.B. moralisches Orientierungswissen, Institutionen)
- Humankapital (z.B. personengebundenes Wissen wie Bildung, Fähigkeiten)
- Wissenskapital (z.B. nicht-personengebundenes, gespeichertes abrufbares Wissen)

Schwache Nachhaltigkeit geht von einer weitgehenden Substituierbarkeit von natürlichem Kapital durch menschlich produziertes Kapital aus. Natur hat einen instrumentellen Wert als Basis für wirtschaftliches Wachstum.

Starke Nachhaltigkeit hingegen besagt, dass natürliches Kapital durch menschlich produziertes Kapital nicht bzw. nur sehr begrenzt ersetzt werden kann (vgl. Ott & Döring 2004). Das Wohl des Menschen, der Wert von Ökosystemen und der Natur an sich hat im Vergleich zu rein ökonomischen Werten Vorrang.

Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen:

- Inwieweit kann der Verlust eines Waldes durch Aufforstung in einem anderen Gebiet wieder ausgeglichen werden?
- Reicht es, die vorhandenen Produktionsmethoden effizienter (z.B. energiesparender) zu gestalten, oder sollen gänzlich neue Verfahren ohne negative ökologische Auswirkungen entwickelt werden?

Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit werden unterschiedliche Strategien angewendet.

- Effizienzstrategie: Reduzierung von Stoff- und Energieverbräuchen bei gleich bleibender oder höherer Qualität der Produkte und Dienstleistungen.

Beispiele: Materialeinsparung durch technische Innovation, Recycling, sparsamer Einsatz von Flächen, Optimierung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses.

- Suffizienzstrategie: Ersatz umwelt- und ressourcenbelastender Verhaltens- und Verfahrensweisen durch Entrümpelung, Entschleunigung, Entkommerzialisierung und Entflechtung (Regionalisierung), mit dem Vorhandenen auskommen (neutraler Fußabdruck), Neudefinition von Lebensqualität.

Beispiele: Substitution von Konsum durch Wohlbefinden, Sharing-Modelle, Bahn fahren statt Auto, Slow Food, Regionale Beschaffung, Open-Source-Produkte.

- Konsistenzstrategie: Umweltschäden sollen durch einen Strukturwandel vermieden werden, im Kreislauf der Natur wirtschaften, Abfälle sind Nahrung, Verwendung von ungiftigen, abbaubaren und klimaschonenden Materialien und Verfahren.

Beispiele: Ökologisierung von Stoff- und Energieströmen, Kreislaufwirtschaft, Bionik (Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik), Upcycling, regenerative Energien.

- Bildungsstrategie: Förderung von Nachhaltigkeitsbewusstsein als Querschnittsthema in allen Bildungs- und Lernbereichen, Bereitstellung eines funktionell stabilen und lernfähigen Systems.

Beispiel: Vermittlung von nachhaltigkeitsorientierter Gestaltungskompetenz, unternehmerische Resilienz (Widerstandsfähigkeit) durch organisationales Lernen.

Angestrebt wird, durch die Kombination aller Strategien einen positiven Gesamteffekt zu erzielen. Sogenannte "Rebound-Effekte", dass z.B. Effizienzsteigerungen durch zusätzlichen Nutzungsanreiz zunichte gemacht werden, sollen vermieden werden.

2.5 Nachhaltigkeitsziele und Zukunftsideen

2.5.1 Ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeitsziele

Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – den drei Säulen der Nachhaltigkeit zugeordnet:

- Ziele Ökologie: Funktionierende Ökosysteme, Erhalt der Biodiversität, generell schonender Umgang mit der natürlichen Umgebung und deren Ressourcen, Einsatz regenerierbarer Rohstoffe und Energie, ökologische Kreislaufsysteme, Eingriffe durch den Menschen müssen von der Natur ausgleichbar sein.

- Ziele Soziales: Soziale Stabilität, menschliche Gesundheit, Friede und individuelle Freiheit, Grundversorgung bzw. Existenzsicherung für alle, Bildung, Zugang zu Information und Arbeit, Erhalt der kulturellen Vielfalt, innergesellschaftliche Gerechtigkeit, Diversity, aktives Gender Management.

- Ziele Ökonomie: Kreislaufwirtschaft, Stoffstrommanagement, Umweltmanagementsysteme, innovative Technologien, Eco-Design (Nutzungsdauer, Entsorgungsfreundlichkeit, Ästhetik), langfristige Denkweise, Verursacherprinzip, gesellschaftliche und soziale Bedürfnisse aller Beteiligten (der Stakeholder) stehen im Vordergrund, Gemeinwohl statt individuelle Gewinnmaximierung, langfristige Denkweise, Kostenwahrheit/faire Geschäftsbedingungen, "act local – think global", Kooperation statt Kontra-Konkurrenz, gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung.

Auch wenn einzelne Ziele den Dimensionen der Nachhaltigkeit zugeordnet können, bedeutet dies nicht, dass diese Ziele unabhängig voneinander verfolgt werden können. Wesentlich ist immer eine ganzheitliche Betrachtung der Ursache-Wirkungszusammenhänge.

2.5.2 Zukunftsfähigkeit durch die Integration der Nachhaltigkeitsdimensionen

Es gibt verschiedene Sichtweisen darüber, ob die einzelnen Säulen gleichberechtigt nebeneinander stehen oder ob eine Säule eine vorrangige Bedeutung innehat. Zugunsten eines ausgewogenen 3-Säulen-Modells, das in seiner Umsetzung auf die drei gleichrangigen Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales aufbaut, kann Folgendes angeführt werden (vgl. Michelsen et al. 2009, 62f):

1) Neben den natürlichen Lebensgrundlagen werden auch ökonomische und soziokulturelle Werte zur Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse benötigt.

2) Die Gesellschaft kann sowohl durch ökologische, ökonomische als auch soziale Risiken gefährdet werden. Dabei können Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft nicht als voneinander unabhängige Systeme gesehen werden, sondern vielmehr als miteinander gekoppelte Subsysteme.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Integration der drei Säulen der Nachhaltigkeit (Quelle: eigene Darstellung nach inex.org 2012)

Überschneidungsflächen sind potentielle Konfliktflächen. Sollen Wirtschaft, Ökologie und Soziales gleichrangig und gleichgewichtig behandelt werden, sowohl auf globaler und unternehmerischer Ebene, ist es in der Praxis oft schwer zu definieren, was „gleichrangig“ und „gleichgewichtig“ bedeutet.

Organisationen stehen somit häufig vor Zielkonflikten zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen sowie zwischen kurz- und langfristigen Zielen. Ein Beispiel: Sollen Maßnahmen zuerst der Armutsbeseitigung und Bildung oder dem Umweltschutz dienen? Nicht immer lassen sich solche Aspekte kombinieren. Entscheidend ist es, Lösungen zu finden, die trotzdem einen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen versuchen und möglichst gewährleisten.

2.5.3 Zukunftsfähigkeit durch Entkopplung von quantitativem Wachstum und qualitativer Entwicklung

Über viele Jahrzehnte galt Wirtschaftswachstum als Schlüssel für das Versprechen, „Wohlstand für alle“ zu schaffen. Wirtschaftswachstum wurde zur Basis der modernen Wohlfahrtsstaaten und damit zum Garant von Sicherheit, Demokratie und Frieden.

Wachstumskritiker machen nun das hohe materielle Konsumniveau („overconsumption“), das für eine auf Wachstum getrimmte Wirtschaft nötig ist, für eine Reihe von sozialen und ökologischen Problemen verantwortlich. Wachstum sei nicht mehr Teil der Lösung von Umweltproblemen und Armutsbekämpfung sondern Teil des Problems geworden.

Seit dem Aufkommen der Wachstumskritik werden neue Konzepte eines verträglichen Wirtschaftens innerhalb der planetarischen Grenzen diskutiert. Ausgehend von den Argumenten der Thermodynamik, die beliebiges Wachstum und dessen Entkopplung vom Ressourcenverbrauch als unmöglich erachtet, entwickelte Herman Daly bereits in den 70er-Jahren das Konzept der Steady-State-Ökonomie (der stationären Wirtschaft) mit dem Hauptprinzip : Menschliches Wirtschaften ist auf ein Maß zu begrenzen, das innerhalb der Tragfähigkeit der Erde liegt und somit nachhaltig ist (vgl. CASSE 2015). Sobald die Tragfähigkeit der Erde erreicht ist, muss bei konstanter Bevölkerungszahl der Pro-Kopf-Ressourcenverbrauch auf einem nachhaltigen Niveau festgelegt werden.

Es wird auch von einer ökologischen Wirtschaft gesprochen, die zwar qualitativ – nicht aber quantitativ – wachsen kann:

- Technologischer Fortschritt soll die materielle Effizienz – und nicht den materiellen Durchsatz – erhöhen.
- Erneuerbare Ressourcen (Materie, Energie) dürfen nur in dem Maße verwendet werden, wie sie sich erneuern können.
- Nicht erneuerbare Ressourcen dürfen nur in dem Maße weiter ausgebeutet werden, wie erneuerbare Alternativen geschaffen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Systematisierung der Entkopplungsdimensionen (Quelle: Wuppertal Institut 2011)

Wie weit lässt sich unser künftiger Wohlstand vom Ressourcenverbrauch entkoppeln?

Es geht überdies nicht nur um die Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Naturverbrauch (Effizienzstrategien), sondern auch um die Entkopplung unseres künftigen Wohlstands vom Wirtschaftswachstum (Suffizienzstrategien). Basierend auf der Formel der „vier E“ von Wolfgang Sachs (Sachs 1993) zeigt Uwe Schneidwind vom Wuppertal Institut wie diese als Ansatzpunkte für Suffizienzstrategien genutzt werden können: (1) Entrümpelung, (2) Entschleunigung, (3) Entflechtung und (4) Entkommerzialisierung werden dabei zu Ansatzpunkten für neue Produktideen und Geschäftsstrategien von Unternehmen (vgl. Schneidewind & Palzkill 2011, 11ff).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Systematisierung der Entkopplungsdimensionen (Quelle: Wuppertal Institut 2013)

Neben Suffizienzmodellen können auch Konsistenzmodelle zur Abkopplung des Wirtschaftswachstums vom Naturverbrauch beitragen. Ökologische Konsistenz zielt darauf ab, dass Abfall als Nahrung verwendet wird. Angepeilt wird ein hoch effektives System vollkommen geschlossener Stoffkreisläufe. Abfälle oder Emissionen existieren nach dieser Vorstellung praktisch nicht, weil jedes physische Resultat, das am Ende eines Konsumaktes oder Leistungserstellungsprozesses anfällt, wieder vollständig als technischer oder biologischer Nährstoff in einen anderen Prozess einfließt. Neben Konzepten der „Bionik“ (dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik) rangiert diese Strömung auch unter Bezeichnungen wie „Upcycling“ oder „Öko-Effektivität“ (vgl. Paech 2005). vgl. Paech 2005).

3 Betriebliche Nachhaltigkeit

3.1 Nachhaltiges Unternehmenleitbild – Strategische Aspekte

3.1.1 Nachhaltige Leitideen – von der Triple Bottom Line zur Quadruple Bottom Line

Ein gutes Leitbild beantwortet grundsätzliche Fragen über das unternehmerische Selbstverständnis Es gibt Antwort auf Fragen wie „Was ist uns wichtig? Welche Werte leiten uns? Wer sind wir? Wohin gehen wir?“. Es ist ein Wegweiser, wenn weitreichende oder schwierige Entscheidungen zu treffen sind.

Eine nachhaltigkeitsbewusste Unternehmensführung richtet ihr eigenes Leitbild auch am Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung aus. Als Orientierung dafür können die grundlegenden Ziele des UN-Nachhaltigkeitsbegriffes (Ott & Döring 2004, 40) dienen. Die zentralen Punkte bzw. Forderungen dabei sind (vgl. Jörissen et al. 1999, 47f):

- Sicherung der menschlichen Existenz – jedes Mitglied der Weltgesellschaft soll dauerhaft und menschenwürdig selbst für die Erfüllung der Grundbedürfnisse sorgen können.

- Erhaltung des gesellschaftlichen Produktivpotenzials – Bedürfnisbefriedung der kommenden Generationen muss gesichert sein (materielle Bedürfnisse), zum gesellschaftlichen Produktivpotenzial gehört außer den natürlichen (erneuerbaren und nicht erneuerbaren) Ressourcen auch das menschliche Wissen.

- Bewahrung von Entwicklungs- und Handlungsmöglichkeiten – Befriedigung von immateriellen Bedürfnissen: Sicherung der individuellen Entfaltungsmöglichkeiten (Chancengleichheit) heute und in Zukunft, Fähigkeit zu angemessener Reaktion auf veränderte Bedingungen (Resonanzfähigkeit) durch lern- und entwicklungsfähige Institutionen.

- Integration aller genannten Ansprüche der Nachhaltigkeit in das unternehmerische Nachhaltigkeitskonzept. Es wird in diesem Zusammenhang auch vom Ansatz der „Triple Bottom Line“ (vgl. Elkington 2004, 1ff) gesprochen. Dabei sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

- Integrierte Betrachtung von ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Abhängigkeiten inklusive ihrer Wechselwirkungen
- Betrachtung der Umweltauswirkungen in ihrer globalen Dimension, Bestimmung von Umweltqualitätszielen und Umwelthandlungszielen

Es folgen Leitideen, die Unternehmen als verantwortliche Akteure in ihre Geschäftstätigkeit integrieren können.

Soziale Leitideen

- Gleichberechtigung und Solidarität: Offenheit, Kooperation und Transparenz gegenüber internen und externen Stakeholdern
- Von der karitativen Einrichtung über die Hilfe zur Selbsthilfe zum Partner: Einkaufsgenossenschaften, Mikrofinanzierung, (High Impact) Corporate Volunteering
- Fairness - Einhaltung von Menschenrechten und fairen Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Fair Trade, Verhaltenskodex für Lieferanten
- Förderung von Diversität: die Potenziale unterschiedlicher Herkunft, Erfahrungen und Meinungen nutzen

Ökologische Leitideen

- Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt
- Einhaltung von Sicherheitsstandards, Vermeidung von gefährlichen Stoffen
- Einsparungspotenziale nutzen – ökologischen Fußabdruck minimieren: Recycling, Reduktion des Ressourceneinsatzes, Lebenszyklusbetrachtung von Produkten, ökologisch verträgliche Logistik
- Upcycling: Wiederaufbereitung von Abfallprodukten
- Erzeugung und Nutzung regenerativer Rohstoffe und Energie: Holz, Biomasse, Geothermie, Solarenergie, Windkraft

Ökonomische Leitideen

- Zukünftige Wirtschaftlichkeit (Vorsorge), Kooperation und Gemeinwohl
- Kosten sparen durch mehr Effizienz
- Substanzerhalt und dauerhafte Ertragssicherung
- Fairer Umgang mit Partnern auf Augenhöhe, faire Marketing- und Werbemaßnahmen
- Erfolgsteilhabe: MitarbeiterInnen werden MitunternehmerInnen, Partizipation am Unternehmenserfolg durch Unternehmensbeteiligung
- Reputation: Positives Image, Sicherung der betrieblichen Legalität und Legitimität („licence to operate“), Erweiterung des Handlungsspielraums durch einen Beitrag zum Gemeinwohl

Von der „Triple Bottom Line“ zur „Quadruple Bottom Line“

Die „Triple Bottom Line“ wird auch als die Kombination von „Planet, People, Profit“ prägnant zusammengefasst. So steht Planet für die ökologische, People für die gesellschaftlich-soziale und Profit für die ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit.

Wenn die Integration der globalen Dimension ernst genommen wird, dann stellt sich sehr bald die Frage „Wozu dient unser Business? Welchem Zweck dient es? Was bewirkt es in der Welt und der Gesellschaft?“ Ein gutes nachhaltiges Unternehmensleitbild gibt auch darauf Antworten. Es beschreibt den Unternehmenszweck, den „Purpose“. Der Unternehmenszweck ist nicht nur Gewinn zu machen, sondern auch Nutzen zu stiften für seine Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft. Es wird auch von einem „purpose driven business“ gesprochen. Unternehmerische Verantwortung ist damit keine lästige Pflicht mehr, sie wird vielmehr zur Triebfeder für die unternehmerische Entwicklung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6: Quadruple Bottom Line (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Das zeigt auch der Ansatz der Integral-Nachhaltigen Unternehmensentwicklung (vgl. Schallhart 2011). Er beschreibt, wie Unternehmen zunehmend ihren Wahrnehmungsraum erweitern und immer mehr Aspekte des Umfelds in den eigenen Bereich integrieren und so Verantwortlichkeit, Kooperation, Nachhaltigkeit und Innovationskraft steigern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7: Qualitäten Integral-Nachhaltiger Unternehmen und Quadruple Bottom Line (Quelle: eigene Darstellung 2015)

Die Charakteristika Integral-Nachhaltiger Unternehmen

- Unternehmen als Stamm: Durch Rituale geprägt, erdverbunden
- Impulsives Unternehmen: Markteroberung im steht im Vordergrund, Start-up
- Loyales Unternehmen: Hierarchisch, Zugehörigkeit ist wichtig, regelorientiert, traditionsbewusst, auf (technische) Effizienz ausgerichtet
- Strategisches Unternehmen: Gewinnmaximierung und Erfolg am Markt sind die Maximen, Performer, starkes Konkurrenzdenken
- Netzwerkendes Unternehmen (Soziales Netzwerk): Nachhaltiges Wirtschaften über die gesamte Supply-Chain, Sinn in der Arbeit, Teamdenken, Kooperationen mit Geschäftspartnern
- Generatives Unternehmen (Generatives Gefüge):
Innovatives und ko-kreatives Wirtschaften, Stiften von Gemeinwohl und Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaft

3.1.2 Von reaktiver CSR zu strategischer Corporate Sustainability

Unternehmerische Verantwortung kann mehr oder weniger in die Geschäftstätigkeit integriert sein. Diese unterschiedlichen Ausprägungen lassen sich auch als Entwicklung in Stufen darstellen. Der Grad der Nachhaltigkeit und Integration steigt dabei zunehmend (vgl. Weber 2008):

1. Konventionelle Unternehmensführung
2. Philanthropie
Freiwilliges gesellschaftliches Engagement über die Geschäftstätigkeit hinaus.
Beispiel: Spenden, Sponsoring.
3. Corporate Social Responsiblility (CSR):
Freiwilliges Engagement zur Berücksichtigung sozialer und ökologischer Belange in der Geschäftstätigkeit und darüber hinaus.
4. Corporate Sustainability (CS):
Integration ökonomischer sowie freiwilliger und unfreiwilliger ökologischer und sozialer Aspekte in die Geschäftstätigkeit.
Im unternehmerischen Gesamtkonzept ist Nachhaltigkeit im Kerngeschäft integriert.

Die Europäische Kommission definiert sozial-gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen wie folgt (vgl. Europäische Kommission 2011b, Grünbuch der Europäischen Kommission 2001, vgl. Loew et al. 2004):

Corporate Social Responsibility (= CSR) ist „ die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“.

CSR ist „ein Konzept, das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren. Gesellschaftlich verantwortlich handeln heißt nicht nur, die gesetzlichen Bestimmungen einhalten, sondern über die bloße Gesetzeskonformität hinaus "mehr" investieren in Humankapital, in die Umwelt und in die Beziehungen zu anderen Stakeholdern. “.

Bei CSR geht es also – im Unterschied zu einer rechtlichen Ordnung – auch um eine gesellschaftliche und moralische Ordnung.

Die Einhaltung von rechtlichen Normen und die Einhaltung moralischer Codierungen einer Gesellschaft sind vom ethischen Standpunkt aus unterschiedlich zu betrachten.

Bei der Einhaltung von Gesetzen (z.B. Verzicht auf Bestechung von Amtsträgern laut Antikorruptions-Gesetz) handelt es sich um einen rechtlichen Zwang; es ist keine ethische Fragestellung.

Die Einhaltung von gesellschaftlichen Normen (wie z.B. der ausschließliche Einkauf von Fairtrade-Produkten) ist freiwillig und bedarf einer ethischen Abwägung einer moralischeren mit einer weniger moralischen Vorgangsweise.

Abhängig von den Grundwerten in einem Unternehmen wird CSR bzw. CS unterschiedlich gelebt. Die folgende Tabelle stellt eine reaktive CSR einer voll integrierten und strategischen CS gegenüber. Reaktive CSR entsteht aufgrund von Anforderungen von außen (der Käufer fordert z.B. Ursprungszertifikate) – das Unternehmen sieht sich zur Gewinnwahrung gezwungen, CSR zumindest in Einzelprojekten umzusetzen. Bei der strategischen CSR bzw. CS geht es darum, einen gesellschaftlichen Nutzen über ein Unternehmen anzubieten, Nachhaltigkeit wird zum Kerngeschäft (z.B. Bereitstellung erneuerbarer Energie, Social Entrepreneur).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Reaktive und Strategische CSR (Quelle: Mesicek 2012, nach Friesl und Strigl)

Ziel ist es, von einer reaktiven zu einer strategischen CSR zu gelangen und nicht nur die Unternehmensperformance zu steigern, sondern dem Unternehmen und seinen Stakeholdern (vgl. Kap. 3.1.3) einen Nutzen zu bringen – also Win-Win-Situationen zu kreieren. Mögliche Gewinne ("Wins") aus der Perspektive des Unternehmens sind (vgl. Rawe 2010, 41ff):

Reputation erhöhen durch

- positive Wahrnehmung in Politik, Medien, Öffentlichkeit und bei NGOs
- Sicherung der „licence to operate“ (gesellschaftliche Akzeptanz und Erhalt der unternehmerischen Kooperationsfähigkeit)
- erhöhte Glaubwürdigkeit
- Risikominimierung
- Attraktivität für High Potentials und für Investoren

Kosten senken durch

- Reduktion oder Vermeidung von negativen Kunden-Reaktionen, Boykotts oder Krisen
- Mund zu Mundpropaganda (Einsparung von Marketingmaßnahmen)
- positive Presseberichterstattung, die mit anderen Mitteln nicht oder nur schwer erreicht wird

Produktivität erhöhen durch

- gesteigerte Mitarbeitermotivation und Loyalität
- erhöhte Einsatzbereitschaft
- effizienten Ressourceneinsatz

Absatz steigern durch

- erhöhte Bekanntheit und Reputation
- Differenzierung in einem Markt austauschbarer Produkte durch innovative nachhaltige Produkte
- Verkaufsförderung mit sozialem und ökologischem Engagement (Cause Related
Marketing)

[...]


[1] Legende: UNCED = United Nations Conference on Environment and Development

[2] In Anerkennung der Tatsache, dass die UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) das zentrale internationale, zwischen-staatliche Forum zur Verhandlung der globalen Reaktion auf den Klimawandel ist.

[3] Legende: EU-SDS = EU Sustainable Development Strategy

Ende der Leseprobe aus 114 Seiten

Details

Titel
Nachhaltigkeit in der Produktion
Untertitel
Wegweiser für die erfolgreiche betriebliche Einführung von ökologisch sowie sozial verantwortlichen Produkten und Produktionsweisen
Hochschule
Johannes Kepler Universität Linz  (Zentrum für Interkulturelle Studien)
Autor
Jahr
2015
Seiten
114
Katalognummer
V305499
ISBN (eBook)
9783668036024
Dateigröße
9439 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Das Werk beschreibt alle wesentlichen Schritte für die Umsetzung einer nachhaltigkeitsorientierten Produktion. Die Begründerin der Integral-Nachhaltigen Unternehmensanalyse und Mitbegründerin des CSR-Führerscheins für Nachhaltigkeitsfachleute veröffentlicht eine theoretisch fundierte und gleichzeitig praxisnahe Anleitung für die erfolgreiche betriebliche Einführung von ökologisch sowie sozial verantwortlichen Produkten und Produktionsweisen. Das Fachbuch basiert auf dem Skriptum zur Lehrveranstaltung „Ökologische Aspekte der Fertigung“ an der Johannes Kepler Universität Linz.
Schlagworte
Öko-Effizienz, Öko-Effektivität, Produktion, Sozio-Effektivität, Sustainable Design, Sustainable Innovation, Triple-Bottom-Line, Quadruple-Bottom-Line, Integral-Nachhaltige Unternehmensentwicklung, Cleaner Production, Kreislaufwirtschaft, Produkt-Service-Systemen, Ko-Kreation, Soziokratie, Ökobilanzierung, CSR-Führerschein, nachhaltigkeitsorientierte Produktion, Betriebliche Nachhaltigkeit, Balanced Scorecard, BSC, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess, KVP, PDCA, Sustainable Development Goals;, SDG, Eco-Design, Design Thinking, Dragon Dreaming, Prozess U, LCA, Life Cycle Assessment, Produktökobilanz, Soziokratische Kreismethode, SKM, Prozessorientierung
Arbeit zitieren
Mag.a, MBA Sustainability Management Annemarie Schallhart (Autor:in), 2015, Nachhaltigkeit in der Produktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305499

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