Der demographische Wandel der Stadt Ludwigshafen. Die Bevölkerungsentwicklung von 1960 bis heute


Dossier / Travail, 2013

19 Pages, Note: 1,0

Anonyme


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Einleitung

1.Entstehungsgeschichte
1.1 Eine Stadt entsteht
1.2 Ansiedlung der Industrie
1.2.1 Der Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen

2.Die Bevölkerungsentwicklung
2.1 Veränderung von 1960 bis heute
2.2Alterung
2.3 Finanzielle Lage der Stadt
2.3.1 Grunde für den unausgeglichenen Haushalt
2.4 Der Arbeitsmarkt in Ludwigshafen

3Fazit

Quellen

Abbildungsverzeichnis

Abb.1 : Stadtbezirke Ludwigshafens

Abb.2 : Altersverteilung in Ludwigshafen 2050

Abb.3 : Bruttoausgaben Ludwigshafens 2010

Abb.4 : Schuldenverlauf Ludwigshafens 1983 bis 2010

Tabellenverzeichnis

Tab.1 : Bevölkerungsentwicklung Ludwigshafens 1970 bis 2011

Tab.2 : Altersverteilung in Ludwigshafen

Einleitung

- „Der Geist von Ludwigshafen ist der Geist der Chemie. Was durch ihn geschaffen wurde hat der Stadt Weltruhm gebracht“ - (BÖHN 1953, S. 26) Kenner der linksrheinischen Stadt Ludwigshafen werden den ersten Teil des Zitats sicherlich bejahen, doch auf den Gedanken der Stadt „Weltruhm“ zuzusprechen, käme heute wohl kaum noch irgendjemand. Daher stellt sich die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass eine Stadt mit so viel Ambitionen und Potential heute vor einer Vielzahl von Problemen steht und nach außen ein Bild der Verwahrlosung präsentiert. Obwohl der Weltkonzern BASF seinen Haupt- sitz in Ludwigshafen hat und früher einmal Modernität und Reichtum das Stadtbild prägten, ist heute, anstelle eines ausgeglichenen Haushalts, ein immenser Schuldenberg vorzufinden. Die Stadt hat unbestreitbare Probleme, die in ihrer Gesamtheit zu analysieren den Umfang dieser Arbeit bei weitem sprengen würde. Eines der großen „Sorgenkinder“ Ludwigshafens ist der Einzelhandel in der Innenstadt. Doch mangels vorhandener Daten und Literatur würde die Erarbeitung bzw. Hinterfragung dieser Problematik zu keinem angemessenen Ergebnis führen.

Im Vordergrund sollen die Probleme in Bezug auf die Bevölkerung, vor allem die Alterung und Heterogenität und die finanzielle Lage Ludwigshafens stehen. Von diesen können natür- lich Folgeprobleme, wie die nicht bezahlbaren, aber dringend erforderlichen Sanierungsmaß- nahmen oder die geringe Kaufkraft der Stadtbewohner, abgeleitet werden. Um den Wandel adäquat verdeutlichen zu können muss zunächst die historische Situation der Stadt skizziert werden, um schließlich auf die momentane Situation eingehen zu können.

1. Entstehungsgeschichte

1.1 Eine Stadt entsteht

Die meisten Stadtgeschichten von Ludwigshafen am Rhein beginnen mit dem Hinweis, dass Ludwigshafen zwar keine historische Stadt sei, dafür aber trotzdem eine recht eindrucksvolle Entstehungsgeschichte habe.

Alles begann 1606, als auf Geheiß des Kurfürsten Friedrich IV. eine militärische Abwehranlage für Mannheim links des Rheins erbaut wurde. Die Anlage trug den Namen „Rheinschanze“. Im Laufe der Jahre änderten sich die Besitzverhältnisse häufig. Die Anlage wurde wiederholt zerstört und neu errichtet.1815 fiel das Land, im Zuge der Wiener Prozesse an das Königreich Bayern (Vgl. HORN 1999, S. 51-52).

Fünf Jahre später wurde die Rheinschanze meistbietend versteigert und ging in den Besitz des Speyrer Kaufmanns Johann Heinrich Scharpff über, der einen Preis von 1500 Gulden dafür entrichtete (Vgl. BÖHN 1953, S. 12).

Erst im August 1843 wurde aus der Rheinschanze ein Freihafen und die militärische Nutzung aufgegeben.

Den Namen Ludwigshafen bekam das Umland der Schanze am 25. April 1843, als König Ludwig I von Bayern, die Rheinschanze zurück erwarb. Sie war für Bayern einer der wichtigsten Handelsplätze der damaligen Zeit (Vgl. MARX, S. 21).

Erst zehn Jahre später wurde die Gemeinde Ludwigshafen gegründet und erst weiter fünf Jahre später, 1859, erlangte die Gemeinde Stadtrecht (Vgl. HORN 1999, S. 51-52).

1.2 Ansiedlung der Industrie

Die ersten Schritte in Richtung Chemiestadt tat Ludwigshafen 1851/52 als die Mannheimer Brüder Paul und Johannes Baptist Guilini ihre Fabrik eröffneten (Vgl. MARX 1953, S. 29). Wenige Jahre später folgten andere Großindustrielle wie Jakob Hackmann. Mit der Industrie, bzw. den neuen Arbeitsstellen, wuchs auch die Bevölkerung stetig, daher musste dringend neuer Wohnraum erschlossen werden. Die Häuser wurden schnell und zweckmäßig, allerdings ohne großen ästhetischen Anspruch errichtet. Die Stadt entwickelte sich zur typischen Industriestadt des 19 Jahrhunderts.

1865 siedelte sich schließlich, das Unternehmen an, das die Stadt bis heute am meisten prägt: die Badische Anilin- und Sodafabrik, kurz BASF.

Nachdem Mannheim nicht gewillt war den Unternehmern eine geeignete Gewerbefläche zu verkaufen, wählten diese Ludwigshafen als Standort. Somit hat Mannheim der Konkurrenz in die Hände gespielt.

Die Einwohnerzahl hatte sich von 759 (1847) auf 12093 (1875) rasant vervielfacht.

Die Industrie und somit die Stadt boomte dank BASF, Raschig, Knoll AG und vielen anderen Vertretern des produzierenden Gewerbes.

Beinamen, wie „ Das Pfälzische Tor zur Welt“(BÖHN 1953, S 21) schmückten die junge Stadt. Auch der Bevölkerungswachstum ließ nicht nach, so dass die Stadtfläche, die bisher die Gemarkungen Friesenheim, Maudach, Hemshof, Ganterhof, Rohlacherhof, Gräfenau und die ehemalige militärische Rheinschanze um die Gemeinden Friesenheim und Mundenheim erweitert wurden (Vgl. Horn 1999, S.).

Gründe für das Wachstum, bzw, das Interesse der Industriellen, waren vor allem die günstige Lage am Rhein, die den Rohstofftransport per Schiff garantierte, aber auch die Eisenbahnli- nie zu den Kohlegruben des Saargebiets (Vgl. HORN/GEIGER 2010, S). Durch die Kriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte die Stadt wirtschaftliche Flauten. Vor allem in Zweiten Weltkrieg erlebte Ludwigshafen, genau wie Mannheim, große Zerstörung, da sie als Industrie- und Rüstungsstädte starken Bombardements ausgesetzt wa- ren. Vor allem der Stadtteil Mitte, trug Schäden davon. 71% der Wohnungen würden zerstört. Im Vergleich dazu waren es im Stadtteil Oggersheim nur 4,3% (Vgl. ZIMMERMANN, S. 664).

Trotzdem wurde nach dem Ersten Weltkrieg die Gemeinden Maudach und Ruchheim und die Städte Oggersheim und Oppau-Edigheim eingemeindet.

Erst 1974 wurde dann auch die eher ländliche Gemeinde Ruchheim ans Stadtgebiet ange- schlossen.

Heute umschließt die Stadt Ludwigshafen am Rhein die 14 Ortsteile Pfingstweide, Edigheim, Oppau, Friesenheim, Oggersheim, Mitte, Nord/Hemshof, Süd, West, Gartenstadt, Maudach, Mundenheim, Rheingönnheim und Ruchheim (STADT LUDWIGSHAFEN 2013).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1 : Stadtbezirke Ludwigshafens

Quelle: Amt für Stadtplanung

1.2.1 Der Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen

Die chemische Industrie ist in Ludwigshafen der Arbeitgeber für fast 90% aller im verarbeitenden Gewerbe angestellten Menschen.

Nach eigenen Angaben beschäftigt die BASF SE in ihrem Stammwerk in Ludwigshafen im Jahre 2012 alleine fast 38.000 Menschen.

Weltweit hat der Konzern über 110.000 Mitarbeiter und ist somit das größte Chemieunternehmen der Welt .

Der Megakonzern prägt das Stadtbild Ludwigshafens wie kein anderes Unternehmen. Die Fläche, die die BASF in Ludwigshafen einnimmt, erstreckt sich auf über 10 qkm. Darin enthalten sind über 2.000 Gebäude, somit ist in Ludwigshafen das größte zusammenhängende Chemiearsenal der Welt beheimatet (Vgl.BASF).

Nicht nur das Werk mit den technischen Anlagen, den Laboren und den Bürokomplexen sind in der Stadt zu finden, sondern auch zahlreiche Parkhäuser, Restaurants, eine Weinkellerei und ein Besucherzentrum und dies macht die BASF im Stadtbild omnipräsent. Menschen aus über 70 Nationen sind im Werk Ludwigshafen angestellt, was sich natürlich auch im Stadtbild widerspiegelt (Vgl.Ebda.).

2. Die Bevölkerungsentwicklung

2.1 Veränderung von 1960 bis heute

In den glanzvollen 60er Jahren, lebten in der Stadt Ludwigshafen ca. 179.000 Menschen. Man rechnete mit einem stetigen Zuwachs auf bis zu 240.000, da die Wirtschaft florierte und ein Geburtenüberschuss herrschte. Doch die guten Prognosen erfüllten sich nicht. Stadtflucht und ein erheblicher Geburtenrückgang führten dazu, dass das Wachstum nicht nur stagnierte, son- der die Einwohnerzahlen sogar schrumpften. So waren es 1980 nur noch 166.700 Menschen, die in der Stadt Ludwigshafen lebten (Vgl. STATISTISCHES LANDESAMT RHEINLAND PFALZ).

Dieser Einwohnerzahleneinbruch war allerdings kein Phänomen, das speziell Ludwigshafen betraf, sondern viel mehr alle Großstädte der Bundesrepublik Deutschland (Vgl. HORN 1999, S. 58).

Zurückzuführen war dies auf eine natürliche Bevölkerungsbewegung, die bis 1986 anhielt, wie man der Tabelle 1 entnehmen kann.

Neben der natürlichen Bevölkerungsbewegung, trug aber vor allem auch die negative Wanderungsbilanz zum Bevölkerungsrückgang bei.

Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage, in der Ludwigshafen sich in den 1970ern be- fand, gingen die Zuzüge von Ausländern, die auf Arbeitssuche in die Stadt kamen, stark zu- rück. Auch die Deutschen kehrten der Stadt zu dieser Zeit verstärkt den Rücken, da sie im ländlichen Umland gehobeneren, aber gleichzeitig günstigeren Lebensraum fanden (Vgl. HORN 1999, S.58).

Wie ebenfalls in Tabelle 1 zu sehen ist, stiegen die Bevölkerungszahlen zwischen 1986 und 1993 wieder etwas an. Gründe dafür waren Zuzüge aus dem Osten Deutschlands und Osteuropa, da die Grenzen erstmals seit dem Mauerbau wieder geöffnet wurden (Vgl.Ebda.). Allerdings hielt dieser Wachstum nur bis ins Jahr 1994 an, danach ließen die Zuzüge ausländischer Personen wieder nach und die Deutschen zogen, wie bereits in den 70er Jahren, das Umland Ludwigshafens als Wohnraum vor.

[...]

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Der demographische Wandel der Stadt Ludwigshafen. Die Bevölkerungsentwicklung von 1960 bis heute
Université
University of Koblenz-Landau  (Geographie)
Cours
regionale Besonderheiten
Note
1,0
Année
2013
Pages
19
N° de catalogue
V305545
ISBN (ebook)
9783668054417
ISBN (Livre)
9783668054424
Taille d'un fichier
470 KB
Langue
allemand
Mots clés
wandel, stadt, ludwigshafen, bevölkerungsentwicklung
Citation du texte
Anonyme, 2013, Der demographische Wandel der Stadt Ludwigshafen. Die Bevölkerungsentwicklung von 1960 bis heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305545

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