Frauen in Führungspositionen und was sie von den Männern unterscheidet


Dossier / Travail de Séminaire, 2013

19 Pages, Note: 1,5


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Historische Entwicklung
2.1. Die erste deutsche Frauenbewegung
2.2. Die zweite deutsche Frauenbewegung

3. Führungspositionen
3.1. Definition Führungskraft
3.2. Eigenschaftsanforderungen
3.3. Derzeitige Situation

4. Vorurteile gegenüber Frauen in Führungspositionen
4.1. Rolleninkongruenz
4.1.1. Glass Ceiling
4.1.2. Männliche Dominanzkultur
4.1.3. Teilzeitführung
4.1.4. Wertvorstellungen und Rollenkonflikte

5. Karrieremann und Karrierefrau
5.1. Weibliche Führungskräfte mit Kindern

6. Erklärungsansätze
6.1. Biologische Erklärung
6.2. Die Sozialisationstheoretische Erklärung

7. Was die Frauen anders machen

8. Fazit

a. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Kaum ein Thema wird aktuell mehr diskutiert als das Thema „Mann und Frau“. Jeder kennt typische Unterschiede über die Geschlechter und somit auch geltende Vorurteile. Fernsehserien und Brettspiele mit dem Thema „Typisch Mann, typisch Frau“, lassen sich Klasse verkaufen. Das Geschäft mit dem Geschlecht boomt. So ist es kein Wunder dass dieses Thema schon seid Jahren in aller Munde ist.

Es hat sich viel getan für die Gleichbehandlung von Männern und Frauen in den letzten Jahren, gerade auf dem Arbeitsmarkt. Noch vor 50 Jahren erlaubte das Bürgerliche Gesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland dem Ehemann, das Arbeitsverhältnis seiner Frau zu kündigen. Doch seit der Einführung des Gesetzes zur Chancengleichheit hat sich für Frauen und Männer im Erwerbsleben viel verändert. Heute wollen viele Frauen ihren Wunsch-Beruf erlernen, beruflich auf eigenen Beinen stehen und dafür die vielfältigen Bildungsmöglichkeiten nutzen. Obwohl diese positiven Tendenzen festzustellen sind, gibt es in Deutschland immer noch Unterschiede in den Führungspositionen. Frauen sind hier deutlich unterpräsentiert und noch keine Selbstverständlichkeit.

Barbara Bierach äußert in ihrem Buch „Das dämliche Geschlecht“ dass der Frauenanteil im Management sehr gering ist und dass sich viele Frauen, welche die Qualifikationen hätten, später zurückziehen in ihre Rolle als Hausfrau und Mutter.

Doch welche Aufstiegshindernisse haben Frauen zu überwinden? Warum gibt es so wenige Frauen in Führungspositionen? Welche karrierehemmenden Faktoren verhindern oder erschweren den beruflichen Aufstieg von Frauen? Im folgenden soll diesen Fragen auf den Grund gegangen werden. Die Ausarbeitung beginnt mit der Geschichte der Frauenbewegung und soll aufzeigen wann sich in Deutschland angefangen hat etwas zu verändern. In Kapitel 2 wird geht es um die Führungsperson gehen, Anforderungen an sie und die derzeitige Situation. In Kapitel 3 wird auf die Vorurteile eingegangen mit welchen die Frauen auch heute noch, wenn auch unbewusst, zu kämpfen haben. Es folgen die Unterschiede von Karrierefrauen und Karrieremännern sowie dazugehörige Erklärungsansätze. Im vorletzen Kapitel wird auf aktuelle Studien eingegangen, welche konkret aufzeigen, was Frauen anders machen als männliche Führungskräfte. Die Ausarbeitung endet mit einem Fazit.

2. Historische Entwicklung

Die Geschichte der Frauenbewegung ist die Geschichte der heutigen Frauenwelt. Ohne sie wären wir heute vielleicht nicht an dem Punkt angelangt an welchen wir sind. Im folgenden wird darum kurz auf diese genauer eingegangen.

2.1. Die erste deutsche Frauenbewegung

Der Beginn der Frauenbewegung lässt sich ungefähr ins 18. Jahrhundert datieren. 1865 war in Deutschland der erste formale Zusammenschluss im Rahmen einer Frauenkonferenz. Die damaligen Frauenbewegungen lassen sich in zwei Gruppen teilen. Die eine Gruppe bezeichnet man als die proletarische Frauenbewegung. Sie forderten das Recht der Arbeit für jede Frau, Industrie- und Handelsschulen für Frauen, Chancengleichheit im Beruf und das gleiche Gehalt wie die männlichen Arbeiter. Dann gab es noch die bürgerliche Frauenbewegung. Ihre Ziele waren vorherrschend die Frau in ihrer Mutterrolle zu stärken. Damit ist nicht nur die biologische Mutterrolle gemeint, sondern auch die geistige. Sie wollten sich weiterbilden, ihre Familie unterstützen und politisch gleichgestellt werden. Der Unterschied dieser zwei Frauenbewegungen lag in der Sichtweise und Lebenssituation. Während die bürgerliche Frauenbewegung es wichtig fand die Frau in ihrer Mutterrolle und Familienrolle zu stärken und ein Recht auf Bildung wünschten, ging es der proletarischen Frauenbewegung um den Lebensstandart. Die Frauen waren dazu gezwungen zu arbeiten und wollten gerechtere Chancen um ihre Situation zu verbessern. Die Frau sollte als Ganzes respektiert werden, auch ohne Frau und Kind. (vgl. Onnen-Isemann/Bollmann 2010: 17-18)

Erfolge, die diese Frauenbewegungen erzielten, waren kleine erste Schritte in die richtige Richtung. So durften Frauen zum Beispiel um das Jahr 1895 Gasthörerinnen an Universitäten sein. Um das Jahr 1900 wurde es ihnen auch gestattet sich an diesen zu immatrikulieren. Die Vereinsfreiheit für Frauen trat 1908 in Kraft getreten.

(vgl. Onnen-Isemann/Bollmann 2010: 19-21)

Viele dieser sich erkämpften Rechte verloren die Frauen wieder in der Zeit des Nationalsozialismus. Ihnen wurden Berufe wie Richterin und Rechtsanwältin untersagt, sie verloren die Zulassung zur Habilitation und unter anderem das passive Wahlrecht. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sehr viel Wert auf die Frau in ihrer Hausfrauenrolle und Mutter gelegt und die erkämpften Rechte und Ziele gingen verloren. (vgl. Onnen-Isemann/Bollmann 2010: 22)

Die Frauenbewegungen mussten sich also nach dieser Zeit erst wieder neu finden und bilden.

2.2. Die zweite deutsche Frauenbewegung

Die zweite Frauenbewegung lässt sich auf die Studentenbewegung der Jahre 1977/78 zurückführen. Es waren Frauen mit den verschiedensten Vorstellungen und Zielen. Sie waren sich insofern einig das sie eine Veränderung der sozialen Lage für Frauen wünschten. Dieses geschah unter Ausschluss der Männer. Sie wollten einen Beitrag zur Gesellschaft leisten der besser sein sollte, als das, was die Männer bisher je geleistet hatten. Unter anderem wurden auch viele feministische Projekte gestartet, zum Beispiel feministische Gesundheitszentren, Frauenhausprojekte und verschiedene Frauenfachgruppen. (vgl. Onnen-Isemann / Bollmann 2010: 23-25)

Heute erscheinen uns viele dieser Forderungen als eingelöst und (als) völlig selbstverständlich. Frauen können wählen und sich politisch engagieren. Ob sie einen Partner haben oder Kinder steht nicht mehr im Vordergrund, die Frau kann ihren eigenen individuellen Lebensweg gehen. Auch kann die Frau jeden Beruf erlernen den sie möchte und ihrer Karriere steht theoretisch nichts im Weg, denn noch nie waren Frauen so hochqualifiziert wie zu der heutigen Zeit. Und dennoch sind sie in den obersten Führungspositionen, sei es in der Wirtschaft, der Politik oder der Wissenschaft unterpräsentiert. (vgl. Schaufler 2000: 30)

3. Führungspositionen

Welche Kenntnisse oder Fähigkeiten muss ich mitbringen, um als Führungskraft erfolgreich zu sein, oder um überhaupt eine Stelle in diesem Bereich zu bekommen? Wie spezialisiert muss ich auf meinem Gebiet sein, oder brauche ich nur gute Menschenkenntnis?

Um die Situation von Frauen in Führungspositionen genau darzustellen soll der den Begriff der Führungskraft als erstes definieren werden.

3.1. Definition Führungskraft

Eine einheitliche Definition der Begriffe „Führungskraft“ und „Führung“ sind in der deutschsprachigen einschlägigen Literatur nicht zu finden. Es werden jedoch immer wieder definitionsversuche bezüglich dieser beiden Begriffe unternommen.

Wer genau eine Führungsperson ist, ist nicht immer gleich deutlich. Führung kann im engeren Sinne als Menschenführung, bzw. Menschenanleitung definiert werden. Durch geeignete Führungsstile und Führungstechniken sollen die Mitarbeiter ermutigt werden ihre Aufgaben fachgerecht zu erledigen. Der Begriff Führungskraft kann prinzipiell dafür stehen, wer anderen Mitarbeitern Weisungen gibt die befolgt werden müssen. (vgl. Wiegand 1995: 122)

Eine Führungsperson gibt Weisungen. Doch um diese geben zu können benötigt sie eine Reihe von Eigenschaften. Welche Anforderungen genau von einer Führungskraft abverlangt werden, möchte ich im folgenden Abschnitt erläutern.

3.2. Eigenschaftsanforderungen

Führungspersönlichkeiten haben bestimmte Persönlichkeitseigenschaften, diese, so geht man davon aus, seien entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg der gesteckten Ziele. Bei der Einstellung einer Führungsperson wurde und wird immer noch großer Wert auf diese Eigenschaften gelegt. Diese Eigenschaften sind in der Regel hohe Intelligenz, höheres Dominanzstreben, Sensitivität und Anpassungsfähigkeit. Energie, Durchsetzungsfähigkeit, Dynamik, Risikobereitschaft, Selbstbeherrschung sowie Entscheidungsfähigkeit sind hierbei gewünschte Eigenschaften, die typischerweise dem Mann zugeschrieben werden. Das diese Eigenschaften eher typisch männlich sind lässt sich damit erklären das in Untersuchungen über die Eigenschaften einer Führungskraft auch fast ausschließlich männliche Führungskräfte untersucht wurden und Männer diese Beschreibung der perfekten Führungskraft geprägt haben. Die idealtypische Führungskraft wird daher also eher als männlich beschrieben. (vgl. Westerholt 1998: 50)

Ob diese Beschreibung und Denkweise falsch ist, wird in einem unteren Abschnitt noch geklärt. Als nächstes möchte ich die derzeitige Situation der Führungskräfte in Deutschland aus dem Jahr 2005 aufzeigen.

3.3. Derzeitige Situation

Derzeit besetzen knapp ein Fünftel der Frauen Führungspositionen in Deutschland. Der niedrigste Prozentsatz ließ sich 2012 in Baden-Würtemberg mit 19,1% feststellen, in Berlin waren es 24 %. Niedersachsen liegt mit 20,5 % im Durchschnitt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1. (Bürgel Wirtschaftsinformationen 2012)

Interessant ist dabei, dass bei wachsender Unternehmensgröße die Zahl der weiblichen Führungskräfte sinkt, wie in Abb. 1 zu sehen ist. Dieses könnte darauf schließen lassen, dass je mehr Mitarbeiter eine Firma hat und je größer die Verantwortung für die Führungsperson wird, die Stelle eher an einen Mann abgegeben wird.

[...]

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Frauen in Führungspositionen und was sie von den Männern unterscheidet
Université
University of Applied Sciences and Arts Hildesheim, Holzminden, Göttingen
Cours
Personalmanagement
Note
1,5
Auteur
Année
2013
Pages
19
N° de catalogue
V305601
ISBN (ebook)
9783668034785
ISBN (Livre)
9783668034792
Taille d'un fichier
701 KB
Langue
allemand
Mots clés
frauen, führungspositionen, männern
Citation du texte
Franziska Kraus (Auteur), 2013, Frauen in Führungspositionen und was sie von den Männern unterscheidet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/305601

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