Die folgende Analyse mit dem Titel „Der Transformationsprozess des griechischen Parteiensystems in der Eurokrise“ beleuchtet die Verwerfungen innerhalb der griechischen Parteienlandschaft, welche sich seit Beginn der Krise in den beiden umwälzenden Parlamentswahlgängen vom Mai bzw. Juni 2012 ankündigten und schließlich gipfelten.
Die Ergebnisse der Wahlen führten zu einer völlig neuen Zusammensetzung und einer Fragmentierung des ehemaligen klientelistisch geprägten Zweiparteiensystems aus Pasok und Nea Dimokratia, welches sich in den letzten beinahe vier Jahrzehnten nach Wiedereinführung der Demokratie im Jahre 1974 im Land etabliert hatte.
Der theoretische Hintergrund des nach Claudio Radaelli konzipierten Transformationsansatzes aus dem Bereich der Europäisierungsforschung soll der Abhandlung ihren Rahmen geben, in welchem der Wandel in einem zeitlichen Prozess dargestellt werden soll. Innerhalb dieses Prozesses wird die Untersuchung das Ziel verfolgen die unterschiedlichen, sich teils verändernden Parteipositionierungen und die tatsächlichen Handlungen der politischen Akteure darzustellen und diese, neben dem Reformdruck durch die EU Ebene als äußere Kontextvariable, als Auslöser für den angesprochenen Wandel zu identifizieren.
Die Untersuchung wird sich daher in erster Linie auf dem Feld nationaler Politik bewegen, um Erklärungen für diese Vorgänge ermitteln zu können.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einführung
- Relevanz und Forschungsfrage
- Aufbau, Methode und Zielsetzung der Analyse
- Theoretischer Rahmen
- Der Begriff und das Konzept der Europäisierung
- Das Transformationsmodell
- Das griechische Parteiensystem in der Krise
- Kurze Parteiengeschichte Griechenlands seit 1974
- Die Pasok und das Memorandum
- Der Vorlauf zu den historischen Wahlen von 2012
- Der Aufstieg der Syriza als linke Alternative
- Der Wahlerfolg der extremen Rechten
- Fazit
- Zusammenfassung und Bewertung der Ergebnisse
- Ein kritischer Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit analysiert den Transformationsprozess des griechischen Parteiensystems während der Finanzkrise. Sie konzentriert sich auf die Analyse der Veränderungen des Parteiensystems selbst und betrachtet dabei die Reaktionen der politischen Akteure auf den EU-Reformdruck sowie die innenpolitischen Prozesse und Diskurse, die zu einer Fragmentierung des Zweiparteiensystems geführt haben.
- Europäisierung und nationale Politik
- Die Auswirkungen der Finanzkrise auf das griechische Parteiensystem
- Die Rolle der politischen Akteure und deren Positionierungen
- Die Fragmentierung des Zweiparteiensystems und der Aufstieg neuer politischer Kräfte
- Die Bedeutung nationaler Diskurse und die Wahrnehmung der EU-Reformpolitik
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einführung: Die Einführung erläutert die Relevanz der Thematik und stellt die zentrale Forschungsfrage. Sie beleuchtet die wichtigsten Veränderungen im griechischen Parteiensystem im Zuge der Finanzkrise, wie die Aufhebung des Zweiparteiensystems, den Aufstieg neuer politischer Kräfte und die Entstehung neuer Konfliktlinien im Parlament.
- Theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel stellt den europäischen Integrations- und Europäisierungstheoretischen Rahmen vor. Es werden verschiedene Konzepte und Ansätze zur Erklärung der Europäisierung nationaler Politik diskutiert, wobei der Schwerpunkt auf dem Transformationsmodell von Radaelli liegt.
- Das griechische Parteiensystem in der Krise: Dieser Abschnitt analysiert die Entwicklung des griechischen Parteiensystems seit der Wiederherstellung der Demokratie im Jahre 1974. Die Untersuchung beleuchtet den Aufstieg der Pasok und der Nea Dimokratia zum Zweiparteiensystem, die Einführung der Sparmaßnahmen und die Reaktionen der einzelnen Parteien auf die Krise. Es wird auch die Positionierung der Syriza und der goldenen Morgendämmerung im Vorfeld der Wahlen von 2012 betrachtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Europäisierung, Finanzkrise, griechisches Parteiensystem, Transformation, Zweiparteiensystem, Fragmentierung, politische Akteure, Positionierungen, Diskurse, Syriza, Pasok, Nea Dimokratia, goldene Morgendämmerung, Memorandum, Austeritätspolitik, nationale Politik, EU-Reformdruck.
- Quote paper
- Georgios Konstadinidis (Author), 2014, Der Wandel des griechischen Parteiensystems seit 2009. Griechenland in der Eurokrise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306139