Management in der inklusiven offenen Kinder- und Jugendarbeit. Konzeptentwicklung als Merkmal der Qualität


Hausarbeit, 2015

9 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltverzeichnis

1 Einführung

2 Fragestellung

3 Definitionen
3.1 Management
3.2 Offene Kinder- und Jugendarbeit

4 Konzeptentwicklung
4.1 Leitlinien
4.2 Ziele und Ressourcen
4.3 Evaluation

5 Der Wegweiser zu inklusiver offener Kinder- und Jugendarbeit

6 Fazit

Quellen:

1 Einführung

Erfahrungsgemäß stellte ich fest, dass in Kinder- und Jugendclubs, Jugendtreffs und in anderen Angeboten für Kinder und Jugendliche im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit wenig „gemischte“ Gruppen vorhanden sind. Unter gemischten Gruppen verstehe ich Gruppen, in denen Kinder mit normaler altersgerechter Entwicklung sowie Kinder mit verschiedenen Behinderungen zusammen sind. Das ist natürlich meine persönliche Beobachtung und subjektive Wahrnehmung, aber eine Beobachtung, die mich zum Nachdenken führte. Woran kann es liegen? Gibt es Barrieren in der Kommunikation? Ist unsere Kinder- und Jugendarbeit inklusiv? Gibt es Schwierigkeiten in der Organisation? Vielleicht sind die Konzepte zu alt? Wie entwickelt, überprüft, ergänzt oder verändert man die Konzepte?

2 Fragestellung

Man hört viel über Inklusion im schulischen Bereich, wobei dieser Prozess natürlich auch im außerschulischen Bereich stattfinden soll. Aber wie setzt man das um? Was soll alles beachtet werden, um inklusive Arbeit in der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu leisten? Es ist mir bewusst, dass Inklusion kein fertiges Konzept ist, sondern ein Prozess. Aber was ist der Weg zur Inklusion in der Organisation?

In Rahmen des Seminars „Institutionelle Hilfen und Leitung“ stellte ich fest, dass Konzeptentwicklung bzw. Konzeptfortschreibung eine Aufgabe der LeiterInnen der jeweiligen Einrichtung ist. Aus diesem Kontext heraus möchte ich in dieser Hausarbeit folgender Frage nachgehen: Wie soll das Konzept in der inklusiven offenen Kinder- und Jugendarbeit von einer Leitungsperspektive heraus entwickelt bzw. fortgeschrieben werden? Dabei wird der Schwerpunkt dieser Arbeit nicht auf eine standardisierte und konkrete Vorgehensweise bei der Konzeptentwicklung gelegt, sondern es soll vielmehr ein Blick aus der Leitungsperspektive und damit verbundene Fähigkeiten auf den Prozess der Konzeptentwicklung genommen werden. Danach versuche ich die Impulse für inklusive offene Kinder- und Jugendarbeit herauszubilden, die bei der Konzeptentwicklung zu beachten sind.

3 Definitionen

3.1 Management

Nach Malik ist Management genauso ein Beruf wie jeder andere. Dieser Beruf soll mit Professionalität und Qualität ausgeübt werden, weil der Manager eine gestaltende, steuernde und lenkende Funktion in der Organisation hat. (Malik 2006, 62 ff.) Außerdem stellt er fest, dass nur wenige Führungskräfte eine Ausbildung in Management haben. Es ist sozusagen „ein Beruf ohne Ausbildung“. (Malik 2006, 67)

3.2 Offene Kinder- und Jugendarbeit

Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein Teil des Bildungssystems. Es ist ein institutionell gesicherter und staatlich geförderter Ort, der selbstorganisierte Räume für Kinder und Jugendliche anbietet. Offene Kinder- und Jugendarbeit handelt aus den Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen heraus. ( AGJF, 3 ff.)

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit findet ihre rechtliche Grundlage im § 11 SGB VIII und zählt zu den Regelleistungen der Jugendhilfe. Mit ihren Angeboten und Leistungen richtet sich die offene Kinder- und Jugendarbeit entsprechend § 7 Abs. 1 SGB VIII an Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und junge Menschen unter 27 Jahren. (NomosGesetze 2011, 1774 ff.)

Lebenswelt- und Sozialraumorientierung, Offenheit, Niederschwelligkeit, Kostenfreiheit, Freiwilligkeit, Partizipation, Geschlechtergerechtigkeit sind die wichtigsten Prinzipien der offenen Kinder- und Jugendarbeit. (Wüst 2004, 259)

4 Konzeptentwicklung

„Keine Qualität ohne Konzept !“ (Brunner 2004, 12)

Durch das Offenheit und Bereitschaft für alle hilfreich zu sein, besteht eine Gefahr ein unprofessionelles Handeln zu leisten. Aus dem Grund ist es sehr wichtig, dass die Einrichtung die Schwerpunkte ihrer Arbeit definiert und verfolgt, dies dabei auch in einem Qualitätssicherungsprozess festhält. (Ludwig 2002, 15 ff.) Dabei stehen die MitarbeiterInnen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit vor einer schweren Aufgabe. Sie sollen zunächst die Unterschiede der einzelnen Gruppen von Kinder und Jugendlichen wahrnehmen sowie des Abgrenzungsverhalten gegenüber anderen akzeptieren. Es bedeutet für PädagogenInnen, die in diesem Bereich tätig sind, dass für die einzelnen Gruppen verschiedene räumliche Bereiche zusätzlich zugänglich geschaffen werden sollen. Dazu gehören die Gestaltungs- und Veränderungsmöglichkeiten eines Hauses, sowie die Differenzierung fachlicher Orientierungen wie Ganztagsangebote, Netzwerkarbeit, mobile und klientenzentrierte Jugendarbeit. (Deinet 1999, 20)

Um angemessen und entsprechend der Bedürfnisse der Zielgruppe zu reagieren, ist ein starrer Plan gar nicht sinnvoll, vielmehr ist eine gewisse Flexibilität erforderlich. (Brunner 2004, 12 ff.) Für Brunner gibt es grundlegende Maxime, auf die man sich bei der Konzeptentwicklung konzentrieren muss: Leitlinien der Einrichtung, Ziele und Ressourcen, die bei der Erreichung der Ziele anwendbar sind und Evaluation. (Brunner 2004, 14) Zusammenfassend bedeutet es, dass ein Konzept als ein Merkmal der Qualität beachtet werden soll, es immer wieder evaluiert und fortgeschrieben muss, in dem alle MitarbeiterInnen sich einbringen können und sollen.

4.1 Leitlinien

Aufgabe der OrganisationsleiterInnen ist es, eine Konzeptentwicklung so anzustoßen, dass alle MitarbeiterInnen in diesen Prozess beteiligt werden. Das Konzept soll gemeinsam formuliert und von alle MitarbeiterInnen getragen werden. Die MitarbeiterInnen sollen sich selbst fragen, was sie eigentlich möchten und wonach sie streben und mit welchen Wertvorstellungen sie der Arbeit nachgehen. (Brunner 2004, 14 ff.)

Mitbestimmungsverfahren können durch eine qualifizierte Teamführung wesentlich erleichtert werden. Aufgabe der LeiterInnen ist es, eine vollständige Kommunikation in Team zu ermöglichen. MitarbeiterInnen können sich nur dann entwickeln, wenn sie miteinander offen reden und gegenseitig Kritik üben können. Das Gesagte soll nie unbeachtet bleiben, Absprachen und Vereinbarungen sollen festgehalten und umgesetzt werden. Der Dialog muss durch Gesprächsleitung moderiert und mit deutlichen Perspektiven der Arbeit abgeschlossen werden. (Ludwig 2002, 292 ff.)

4.2 Ziele und Ressourcen

Unkonkrete oder nicht benannte Ziele können die gemeinsame Erziehung nur zufällig machen. (Ludwig 2002, 265) Deswegen gilt auch hier, dass ohne Planung und ohne klarer definierte Ziele keine Qualität für die professionelle Arbeit im sozialen Bereich möglich ist. (Brunner 2004, 12 ff.) Außerdem sollen Indikatoren gesucht werden, die die angestrebten Ziele überprüfbar machen. (Deinet 1999, 199)

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Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Management in der inklusiven offenen Kinder- und Jugendarbeit. Konzeptentwicklung als Merkmal der Qualität
Hochschule
Universität Erfurt
Note
1,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
9
Katalognummer
V306255
ISBN (eBook)
9783668044845
ISBN (Buch)
9783668044852
Dateigröße
537 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Inklusion, Jugendarbeit, Konzeptentwicklung, Qualität, Inklusion in der Schule, Leitung
Arbeit zitieren
Bachelor Jenny Kuprin (Autor:in), 2015, Management in der inklusiven offenen Kinder- und Jugendarbeit. Konzeptentwicklung als Merkmal der Qualität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306255

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