Die Veröffentlichung beschäftigt sich mit der Situation pflegender Angehöriger am Beispiel der Marktgemeinde Nordhalben, die aufgrund des demografischen Wandels eine starke Verschiebung der Altersstruktur aufweist. Es wird den Fragen nachgegangen, welche Belastungen, Ressourcen und Unterstützungen die Probanden erleben, sowie welche Wünsche sie aufgrund ihrer Situation äußern. Dabei wird auf die aktuelle Situation von zehn pflegenden Angehörigen in der Marktgemeinde Nordhalben eingegangen. Ziel ist die Feststellung benötigter sozialarbeiterischer Interventionen und welche Maßnahmen entwickelt werden könnten.
Die Fragestellungen werden im qualitativen Paradigma durch leitfadengestützte teilstandardisierte Interviews mit pflegenden Angehörigen bearbeitet. Dabei stützt sich die Erhebung der Belastungen auf die Arbeit von Lützenkirchen et al. (2014), wobei die deutsche Fassung des Zarit Burden Interviews (Zarrit et al. 1980) als Einstiegsfragen verwendet werden, die Ressourcenerhebung auf das Instrument RPA (Assessment zur Erfassung Ressourcen pflegender Angehöriger) nach Mischke (2012).
Zusammenfassend werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengeführt und im Hinblick auf eine künftige Tätigkeit der Sozialen Arbeit innerhalb der Marktgemeinde Nordhalben betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theoretischer Teil
- Pflegebedürftigkeit und Demographischer Wandel
- Definition der Pflegebedürftigkeit und Pflegestufen
- Aktueller Bezug
- Pflegebedürftigkeit und Demographischer Wandel
- Pflegende Angehörige
- Definition und Begriffsbestimmung
- Familienpflege
- Motivation der pflegenden Angehörigen
- Typen pflegender Angehörige
- Delegierende Angehörige
- Distanzierende Angehörige
- Aktiv pflegende Angehörige
- Psycho-sozial-stabilisierende Angehörige
- Belastungen pflegender Angehöriger
- Physische Belastungen
- Psychische Belastungen
- Emotionale Belastungen
- Soziale Belastungen
- Temporäre Belastungen
- Finanzielle Belastungen
- Ressourcen pflegender Angehöriger
- Objektressourcen
- Wohnsituation
- Notwendige Grundlagen für die Pflege
- Transportmöglichkeiten und -mittel
- Finanzielle Stabilität und abgesicherte eigene Zukunft
- Getroffene Vorkehrungen
- Lebensbedingungen und -umstände als Ressourcen
- Familienstabilität
- Soziale Beziehungen und Begleitung
- Vertrautheit und Loyalität mit Freunden
- Unterstützung und Hilfe durch das soziale Netz
- Unterstützung durch Sozialversicherungsträger
- Unterstützung durch kompetente Ärzte und Gesundheitsberufe
- Persönliche Gesundheit
- Berufliche Situation
- Personale Ressourcen
- Positives Kohärenzgefühl
- Gefühl, für andere wichtig zu sein
- Gefühl, eine gute Beziehung zum Pflegebedürftigen zu haben
- Optimistische und positive Lebenseinstellung
- Humor
- Gefühl von Unabhängigkeit
- Gefühl der eigenen sozialen Sicherheit
- Gefühl der sozialen und kulturellen Integration
- Glaube und Spiritualität
- Zeit
- Handlungskompetenzen
- Energieressourcen
- Geld und finanzielle Möglichkeiten
- Informationen und Wissen
- Personenbezogene Energiequellen
- Worte der Anerkennung und Dankbarkeit der Pflegebedürftigen
- Erfolge
- Soziale Netzwerke und Beziehungen
- Objektressourcen
- Soziale Arbeit für pflegende Angehörige
- Inanspruchnahme professioneller Hilfen
- Rolle der Sozialen Arbeit in der Angehörigenpflege
- Methodische Ansätze der Sozialen Arbeit in der Angehörigenpflege
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die Situation pflegender Angehöriger in der Marktgemeinde Nordhalben, die durch den demografischen Wandel stark geprägt ist. Ziel ist es, Belastungen, Ressourcen und Unterstützungsbedarfe der pflegenden Angehörigen zu identifizieren und daraus mögliche sozialarbeiterische Interventionen abzuleiten.
- Belastungen pflegender Angehöriger
- Ressourcen pflegender Angehöriger
- Bedarf an sozialarbeiterischen Interventionen
- Der Einfluss des demografischen Wandels
- Typen pflegender Angehöriger und deren Bewältigungsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Diese Einführung legt den Fokus auf die demografische Situation der Marktgemeinde Nordhalben und die daraus resultierende hohe Anzahl an pflegenden Angehörigen. Sie beschreibt die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise der Studie, die sich auf qualitative, leitfadengestützte Interviews stützt, um die Erfahrungen der pflegenden Angehörigen zu erfassen und daraus Handlungsempfehlungen für die soziale Arbeit abzuleiten. Die Studie betont die Bedeutung der Untersuchung, da sie wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung gezielter Unterstützungssysteme liefern soll.
Theoretischer Teil: Dieser Teil beleuchtet den theoretischen Hintergrund der Studie. Es werden Definitionen von Pflegebedürftigkeit, Pflegestufen und pflegenden Angehörigen gegeben. Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Pflegebedürftigkeit werden eingehend diskutiert. Es werden verschiedene Typen pflegender Angehöriger vorgestellt, welche sich in ihrem Umgang mit der Pflegesituation unterscheiden. Der Abschnitt liefert somit den notwendigen Rahmen für die Interpretation der empirischen Ergebnisse.
Pflegende Angehörige: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit dem Phänomen der pflegenden Angehörigen. Es definiert den Begriff, beschreibt die Motivation der pflegenden Angehörigen und analysiert verschiedene Typen, die sich durch ihren Umgang mit der Pflegesituation unterscheiden (delegierend, distanzierend, aktiv pflegend, psycho-sozial-stabilisierend). Diese Typologie bietet ein wichtiges Ordnungsschema für die anschließende Analyse der empirischen Daten und ermöglicht ein differenziertes Verständnis der jeweiligen Bewältigungsstrategien.
Belastungen pflegender Angehöriger: Hier werden verschiedene Arten von Belastungen, die pflegende Angehörige erfahren, systematisch dargestellt und erläutert. Dies beinhaltet physische, psychische, emotionale, soziale, temporäre und finanzielle Belastungen. Der Abschnitt analysiert die Interdependenzen zwischen den verschiedenen Belastungsfaktoren und zeigt auf, wie diese sich gegenseitig verstärken können. Die detaillierte Beschreibung dieser Belastungen bildet die Basis für die spätere Ableitung von Unterstützungsmaßnahmen.
Ressourcen pflegender Angehöriger: Dieses Kapitel untersucht die Ressourcen, die pflegenden Angehörigen zur Bewältigung der Pflegesituation zur Verfügung stehen. Die Autoren unterscheiden zwischen Objektressourcen (z.B. finanzielle Mittel, Wohnsituation) und personalen Ressourcen (z.B. soziale Unterstützung, positive Lebenseinstellung) und Energieressourcen (z.B. Informationen, soziale Netzwerke). Die Analyse dieser Ressourcen ist entscheidend für ein ganzheitliches Verständnis der Bewältigungsprozesse und ermöglicht die Identifizierung von Stärken und Schwächen der einzelnen Angehörigen.
Soziale Arbeit für pflegende Angehörige: In diesem Kapitel wird die Rolle der Sozialen Arbeit in der Unterstützung pflegender Angehöriger beleuchtet. Es werden verschiedene methodische Ansätze der Sozialen Arbeit diskutiert, die zur Entlastung und Stärkung der pflegenden Angehörigen beitragen können. Der Abschnitt unterstreicht die Notwendigkeit professioneller Unterstützung und beschreibt, wie soziale Arbeit effektiv in die Pflegesituation eingebunden werden kann. Die Bedeutung präventiver Maßnahmen wird ebenfalls hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Pflegende Angehörige, Demographischer Wandel, Pflegebedürftigkeit, Belastungen, Ressourcen, Soziale Arbeit, Interventionen, Nordhalben, qualitative Forschung, leitfadengestützte Interviews.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Pflegende Angehörige in Nordhalben
Was ist der Gegenstand dieser Studie?
Die Studie untersucht die Situation pflegender Angehöriger in der Marktgemeinde Nordhalben vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Sie konzentriert sich auf die Identifizierung von Belastungen, Ressourcen und Unterstützungsbedarfen dieser Angehörigen, um daraus mögliche sozialarbeiterische Interventionen abzuleiten.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Studie befasst sich mit folgenden zentralen Fragestellungen: Welche Belastungen erleben pflegende Angehörige in Nordhalben? Welche Ressourcen stehen ihnen zur Verfügung? Welcher Bedarf an sozialarbeiterischen Interventionen besteht? Wie wirkt sich der demografische Wandel auf die Situation pflegender Angehöriger aus? Welche Typen pflegender Angehöriger lassen sich unterscheiden und welche Bewältigungsstrategien setzen sie ein?
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Studie verwendet eine qualitative Forschungsmethode. Die Datenerhebung erfolgte mittels leitfadengestützter Interviews mit pflegenden Angehörigen, um deren Erfahrungen und Perspektiven zu erfassen.
Welche Themen werden im theoretischen Teil behandelt?
Der theoretische Teil definiert die Begriffe Pflegebedürftigkeit, Pflegestufen und pflegende Angehörige. Er beleuchtet den demografischen Wandel und seine Auswirkungen auf die Pflegebedürftigkeit und stellt verschiedene Typen pflegender Angehöriger vor (delegierend, distanzierend, aktiv pflegend, psycho-sozial-stabilisierend).
Welche Arten von Belastungen werden bei pflegenden Angehörigen untersucht?
Die Studie unterscheidet zwischen physischen, psychischen, emotionalen, sozialen, temporären und finanziellen Belastungen pflegender Angehöriger. Die Interdependenzen zwischen diesen Belastungsfaktoren werden analysiert.
Welche Ressourcen werden bei pflegenden Angehörigen betrachtet?
Die Studie unterscheidet zwischen Objektressourcen (Wohnsituation, finanzielle Mittel etc.), personalen Ressourcen (soziale Unterstützung, positive Lebenseinstellung etc.) und Energieressourcen (Informationen, soziale Netzwerke etc.).
Welche Rolle spielt die Soziale Arbeit in der Studie?
Die Studie untersucht die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Unterstützung pflegender Angehöriger und diskutiert verschiedene methodische Ansätze, die zur Entlastung und Stärkung beitragen können. Die Notwendigkeit professioneller Unterstützung und präventiver Maßnahmen wird hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst die Studie?
Die Studie gliedert sich in die Kapitel: Einführung, Theoretischer Teil, Pflegende Angehörige, Belastungen pflegender Angehöriger, Ressourcen pflegender Angehöriger und Soziale Arbeit für pflegende Angehörige.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie am besten?
Pflegende Angehörige, Demographischer Wandel, Pflegebedürftigkeit, Belastungen, Ressourcen, Soziale Arbeit, Interventionen, Nordhalben, qualitative Forschung, leitfadengestützte Interviews.
Welche Zielsetzung verfolgt die Studie?
Ziel der Studie ist es, Belastungen, Ressourcen und Unterstützungsbedarfe pflegender Angehöriger in Nordhalben zu identifizieren und daraus mögliche sozialarbeiterische Interventionen abzuleiten. Die Ergebnisse sollen zur Entwicklung gezielter Unterstützungssysteme beitragen.
- Quote paper
- Sonja Rattinger (Author), Horst Siegfried Kolb (Author), 2015, Situationen pflegender Angehöriger. Eine empirische Studie in der Marktgemeinde Nordhalben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306450