Diese Arbeit hat zum Ziel, ein Überblick über die Entstehungsgründe des Reverse-Charge-Verfahrens zu gewähren. Ferner wird die Einführung einzelner Tatbestände des § 13b UStG im zeitlichen Ablauf dargestellt und tatbestandsübergreifende Grundlagen erläutert.
Das Reverse-Charge-Verfahren nach § 13b UStG wurde zum 1. Januar 2002 in das deutsche Umsatzsteuergesetz eingeführt und beruht unionsrechtlich nunmehr auf den Art. 63 ff. und Art. 192a ff. MwStSystRL .
Bei der Einführung dieser Vorschrift beschränkte sich ihr Anwendungsbereich lediglich auf ein paar wenige Tatbestände. Doch aufgrund der immer wieder aufgedeckten Betrugsfälle in verschiedenen Branchen sowie der zunehmenden Harmonisierung der europäischen Rechtsvorschriften wurde die Gesetzgebung seit dem Inkrafttreten dieser Vorschrift immer weiter ausgedehnt und verschärft.
Der Gesetzgeber versucht den Ursachen für fehlende Steuereinnahmen entgegenzuwirken, indem der Anwendungsbereich des § 13b UStG sukzessive um betrugsanfällige Branchen bzw. Tatbestände erweitert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hintergrund der Entstehung
- Zeitliche Entwicklung
- Tatbestandsübergreifende Regelungen
- 5.1
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Problematik des Umsatzsteuerbetrugs in Deutschland und der Europäischen Union. Er analysiert die Entstehung und Entwicklung des Problems sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen.
- Die Bedeutung der Umsatzsteuer als Einnahmequelle
- Die Rolle der Europäischen Union in der Harmonisierung des Umsatzsteuerrechts
- Die Schwächen des Netto-Allphasen-Umsatzsteuer-Systems
- Die Folgen des Umsatzsteuerbetrugs für Unternehmen und die Allgemeinheit
- Das „Reverse-Charge-Verfahren“ als Instrument zur Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Umsatzsteuer als eine der wichtigsten Einnahmequellen in Deutschland dar und beleuchtet die besondere Bedeutung des internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehrs für die Harmonisierung des Umsatzsteuerrechts innerhalb der Europäischen Union. Sie führt in das Thema des Umsatzsteuerbetrugs ein und skizziert dessen erhebliche Auswirkung auf die Wirtschaft und die öffentliche Hand.
- Hintergrund der Entstehung: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Entwicklungen, die zur Entstehung des Umsatzsteuerbetrugs führten, und analysiert die Ursachen des Problems. Es werden verschiedene Aspekte wie die Komplexität des Umsatzsteuerrechts, die internationale Vernetzung des Wirtschaftsverkehrs sowie die Möglichkeiten der organisierten Kriminalität beleuchtet.
- Zeitliche Entwicklung: Dieses Kapitel zeichnet die Entwicklung des Umsatzsteuerbetrugs im Laufe der Zeit nach und untersucht die Anpassungen des Rechtsrahmens und die Reaktionen der Politik auf das Problem. Es analysiert die Effizienz der bestehenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Betrugs und diskutiert mögliche zukünftige Entwicklungen.
- Tatbestandsübergreifende Regelungen: Dieses Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Regelungen, die sich auf die Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs beziehen. Es analysiert die verschiedenen Formen des Betrugs und die dazugehörigen gesetzlichen Maßnahmen. Es beleuchtet insbesondere die Bedeutung des „Reverse-Charge-Verfahrens“ als Instrument zur Verlagerung der Steuerschuld auf den Leistungsempfänger.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Textes sind Umsatzsteuerbetrug, „Reverse-Charge-Verfahren“, Netto-Allphasen-Umsatzsteuer-System, Harmonisierung des Umsatzsteuerrechts, Europäische Union, Einnahmequellen, organisierte Kriminalität, Wettbewerbsverzerrung, Steueraufkommen und Rechtsprechungsentwicklungen.
- Citation du texte
- Marina Heinze (Auteur), 2012, Entstehung und Entwicklung des Reverse-Charge-Verfahrens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306527