Es soll im ersten Teil dieser Arbeit die Frage nach dem Bösen in Faust verhandelt werden, welches besonders durch eine Abgrenzung zur Mephisto-Figur zu Erkenntnissen führt.
In diesem Zusammenhang soll nicht nur Fausts veranlagter Hang zum Bösen und seine dämonische Karriere betrachtet werden, es wird der Blick auch gezielt auf Mephisto und dessen subtile Einflussnahme gerichtet, da diese sich als maßgeblich für den strukturellen Aufbau der Erzählung herausstellt.
Auf Basis der bis dahin gemachten Erkenntnisse sollen im zweiten Teil die beiden Seiten des Begriffspaares ‚teuflische Freiheit‘ schlussendlich zusammengeführt werden.
Welche Rolle spielt Fausts Gebrauch seines freien Willens, inwiefern führt diese Willensfreiheit zu Fausts Scheitern an Gott und zu seiner Verdammung? Ist nach der Lektüre der Historia gar die Freiheit dem Bösen und die Unfreiheit dem Guten gleichzusetzen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Faust, Mephisto und die Struktur des Bösen
- Im Bunde mit dem Teufel (Vorrede, Kap. 1-10)
- Faust als Lehrling des Mephisto (Kap. 11-27)
- Klein-Lucifer kommt ganz groß raus (Kap. 28-56)
- Die letzten Jahre „deß Teuffels Han im Korb“ (Kap. 57-68)
- Verteufelt: Faust und der freie Wille in der Historia
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Konzeption des Bösen und die Rolle des freien Willens in der Historia von D. Johann Fausten von 1587. Sie beleuchtet die ambivalente Figur des Faust und dessen Verstrickung mit dem Teufel Mephisto, um die strukturellen Zusammenhänge zwischen dem Bösen und der Freiheit des Protagonisten aufzuzeigen.
- Die Bedeutung des freien Willens in der Historia und der Konflikt zwischen dem Guten und Bösen im 16. Jahrhundert
- Die Rolle des Mephisto als Vermittler des Bösen und seine subtile Einflussnahme auf Faust
- Die Darstellung des Bösen in der Historia und die Frage nach Fausts Veranlagung zum Widergöttlichen
- Die strukturelle Gestaltung des Bösen in der Erzählung und seine Auswirkungen auf die Handlung
- Die Analyse der einzelnen Kapitel und die Beziehung zwischen dem Bösen und Fausts freiem Willen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des freien Willens und des Bösen in der Historia von D. Johann Fausten ein. Sie beleuchtet Fausts Bestreben, ein teuflischer Geist zu werden, und die Rolle des Mephisto als Vermittler des Bösen.
Das Kapitel „Faust, Mephisto und die Struktur des Bösen“ untersucht die strukturelle Gestaltung der Erzählung und die Beziehung zwischen dem Bösen und der Freiheit des Protagonisten. Es wird gezeigt, wie Mephisto die Handlung steuert und Faust zum Bösen verführt.
Im Kapitel „Im Bunde mit dem Teufel (Vorrede, Kap. 1-10)“ wird die Vorrede analysiert und die mittelalterliche Vorstellung vom Teufel erläutert.
Das Kapitel „Faust als Lehrling des Mephisto (Kap. 11-27)“ beleuchtet Fausts Entwicklung zum Schüler des Mephisto und die Auswirkungen des Teufels auf sein Handeln.
Das Kapitel „Klein-Lucifer kommt ganz groß raus (Kap. 28-56)“ analysiert die Macht des Mephisto und seine Rolle als Vermittler des Bösen in der Geschichte.
Das Kapitel „Die letzten Jahre „deß Teuffels Han im Korb“ (Kap. 57-68)“ befasst sich mit den letzten Jahren von Fausts Leben und den Folgen seines Pakts mit dem Teufel.
Das Kapitel „Verteufelt: Faust und der freie Wille in der Historia“ untersucht die Rolle des freien Willens in der Historia und die Frage, ob Fausts Verdammung durch seine eigene Entscheidung oder durch Mephistos Einfluss zustande kam.
Die Schlussbemerkung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zeigt die Bedeutung des freien Willens und des Bösen in der Historia von D. Johann Fausten auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen des freien Willens, des Bösen, der Teufelsfigur, der Historia von D. Johann Fausten, der mittelalterlichen Vorstellung vom Teufel, der strukturellen Gestaltung des Bösen in der Erzählung, der Rolle des Mephisto als Vermittler des Bösen, der Entwicklung des Fausts zur Figur des Widergöttlichen, der Verdammung des Fausts und der Beziehung zwischen Freiheit und Unfreiheit in der Historia.
- Quote paper
- Alexander Bauerkämper (Author), 2010, Die Struktur des Bösen. Zur teuflischen Freiheit des Faust in der "Historia von D. Johann Fausten", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/306634