Gemeinhin wird ein Bild von jüdischen Frauen in der Antike gezeichnet, dass sie als weitgehend macht- und sprachlose, entrechtete und unselbständige Geschöpfe darstellt, welche Teil des männlichen Besitzes sind. Handelt es sich dabei nur um gern genommene Klischees oder vielleicht um Mittel, die das Revolutionäre an Jesus, die christliche Daseinsberechtigung und Mission hervorheben und begründen sollen? Wie sah denn nun das Leben freier j üdischer Frauen im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wirklich aus? Der Schwerpunkt der Arbeit wurde auf das Leben der erwachsenen Jüdin gelegt, Kindheit und Jugend wurden dabei untergeordnet behandelt, das Leben von Sklavinnen konnte dabei leider nicht berücksichtigt werden. Um eine einseitige Darstellung zu vermeiden, ist bei der Erarbeitung vielfältige Literatur einbezogen worden: Historisch- jüdische, feministisch-theologische sowie historisch-kritische Bibelforschung christlicher Prägung. Die vorliege nde Arbeit ist ein Versuch, Einblick in die ambivalente und widersprüchliche Stellung der Jüdin zur Zeit Jesu zu geben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die einzelnen Lebensphasen
- Geburt, Kindheit und Jugend
- Erwachsenenalter
- Die Frau männliche Stimmen der Antike
- Eheschließung
- Geeignete Brautwerber
- Polygamie
- Ehevertrag (Ketubba)
- Rechte und Pflichten der Frau
- Die ideale Ehefrau
- Bildung
- Mutterschaft
- Arbeit und berufliche Tätigkeit
- Äußeres Erscheinungsbild
- Trennung vom Partner
- Scheidung
- Der Scheidebrief
- Tod des Gatten
- Wiederheirat
- Scheidung
- Im Kult
- In der Öffentlichkeit
- Ableben der Frau
- Erbrecht
- Schlussfolgerung
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Stellung der jüdischen Frau im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und analysiert, wie ihre Rolle in der Gesellschaft wahrgenommen wurde. Sie hinterfragt gängige Klischees und versucht, ein realistischeres Bild des Lebens freier jüdischer Frauen zu zeichnen, wobei der Schwerpunkt auf dem Erwachsenenalter liegt. Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Quellen, darunter historisch-jüdische, feministisch-theologische sowie historisch-kritische Bibelforschung christlicher Prägung.
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung der jüdischen Frau in der Antike
- Die Rolle der Frau in verschiedenen Lebensphasen, insbesondere im Erwachsenenalter
- Die unterschiedlichen Perspektiven auf die Frau, insbesondere durch männliche Stimmen der Antike
- Die rechtliche und soziale Stellung der Frau im jüdischen Kontext
- Die Ambivalenz und Widersprüchlichkeit der Rolle der Jüdin in der Zeit Jesu
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage in den Mittelpunkt: Welche Rolle spielte die jüdische Frau im 1. Jahrhundert n. Chr.? Es werden gängige Klischees über die jüdische Frau in der Antike hinterfragt und der Fokus der Arbeit auf das Leben der erwachsenen Jüdin gelegt.
Das Kapitel "Die einzelnen Lebensphasen" analysiert die gesellschaftliche Stellung der jüdischen Frau in verschiedenen Lebensabschnitten. Dabei wird auf die Geburt, Kindheit und Jugend, sowie auf das Erwachsenenalter eingegangen. Das Erwachsenenalter beinhaltet eine detaillierte Betrachtung der Ehe, Rechte und Pflichten der Frau, Bildung, Mutterschaft, Arbeit, Äußeres Erscheinungsbild, Trennung vom Partner, Rolle im Kult, in der Öffentlichkeit und beim Ableben.
Im Abschnitt "Die Frau männliche Stimmen der Antike" wird die Wahrnehmung der Frau aus der Perspektive männlicher Quellen untersucht. Es werden negative Klischees und Zuschreibungen aufgezeigt, die die Frau als das "Prinzip des Bösen" darstellten.
Schlüsselwörter
Jüdische Frau, Antike, 1. Jahrhundert n. Chr., Lebensphasen, Eheschließung, Rechte und Pflichten, Bildung, Mutterschaft, Arbeit, Äußeres Erscheinungsbild, Trennung, Scheidung, Tod des Gatten, Wiederheirat, Kult, Öffentlichkeit, Ableben, Erbrecht, Klischees, Geschlechterrollen, männliche Stimmen, weibliche Perspektiven, jüdisches Recht.
- Quote paper
- Ulrike Tschirner (Author), 2004, Die jüdische Frau zur Zeit Jesu, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30675