Die Lektüre volkssprachlicher Bibeln war im Spätmittelalter Ausdruck von Bestrebungen einer, zwar immer noch privilegierten aber doch deutlich erweiterten Schicht, die an der Ausweitung der Schriftlichkeit partizpierte und in zunehmendem Maße auch die Beteiligung am religiösen Wissenserwerb beanspruchte. Das gestiegene Selbstbewußtsein dieser Kreise verlangte nach neuen Formen sowie selbständiger von Kirche und Klerus autonomer Wissensvermittlung. In diesem Rahmen spielten Historienbibeln als Übergangsposition zwischen Weltchroniken und Lutherbibel eine wichtige Rolle im Rahmen der Laienbildung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Religiöse Laienbildung in Kirche und Gesellschaft des Spätmittelalters
- Die Historienbibeln des Spätmittelalters
- Definition und Klassifizierung
- Quellen
- Inhalt und Text
- Bilder
- Überlieferung sowie Forschungs- und Untersuchungsstand
- Die Bedeutung der Historienbibeln für die religiöse Laienbildung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Historienbibeln des Spätmittelalters und untersucht ihren Beitrag zur religiösen Laienbildung in einer Zeit des Wandels. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Verbreitung dieser Prosabearbeitungen des biblischen Stoffes im Kontext der gesellschaftlichen und kirchlichen Entwicklungen des 13. bis 16. Jahrhunderts.
- Die wachsende Bedeutung der Laienbildung im Spätmittelalter
- Die Rolle der Historienbibeln als Mittel der religiösen Laienbildung
- Der Einfluss von Weltchroniken und Marienleben auf die Historienbibeln
- Die Bedeutung von Bildern und Illustrationen in den Historienbibeln
- Der Zusammenhang zwischen Historienbibeln und der Reformation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Spannungsverhältnisse im Spätmittelalter und die zunehmende Bedeutung der Laienbildung, die zu einem verstärkten Interesse an volkssprachlicher Bibellektüre führte. Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der Laienbildung in Kirche und Gesellschaft des Spätmittelalters im Kontext der gesellschaftlichen Veränderungen und der wachsenden Kritik an den amtskirchlichen Lehrformen. Kapitel 3 widmet sich den Historienbibeln des Spätmittelalters. Es werden Definition, Klassifizierung, Quellen, Inhalt, Text und Bilder analysiert, sowie die Überlieferung und der aktuelle Forschungsstand vorgestellt. Kapitel 4 untersucht die Bedeutung der Historienbibeln für die religiöse Laienbildung im Spätmittelalter und deren Einfluss auf die Entwicklung der Frömmigkeit und das Verhältnis zwischen Kirche und Laien.
Schlüsselwörter
Historienbibeln, Spätmittelalter, religiöse Laienbildung, Weltchroniken, Marienleben, Bibelübersetzung, Reformation, Kirche, Gesellschaft, Frömmigkeit, Bilder, Illustrationen, Überlieferung, Forschungsstand.
- Arbeit zitieren
- Andrea Clemens (Autor:in), 2004, Die Historienbibeln des Spätmittelalters - religiöse Laienbildung zwischen Weltchroniken und Lutherbibel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30681