In dieser Arbeit wird der Zusammenhang der vaterlosen Kindheit von Jungen bei gleichzeitiger, institutioneller Präsenz einer männlichen Bezugsperson untersucht.
Gerade bei Jungen ist die Abwesenheit des Vaters nicht leicht, da im Familiensystem ein wichtiger Platz unbesetzt ist und die Identifikationsfigur und das Rollenvorbild fehlen. Ein gleichgeschlechtliches Gegenüber ist nicht präsent, somit mangelt es an gelebter „Männlichkeit“, sowie einem streitbaren und greifbaren männlichen Gegenüber, mit dem das Kind in Beziehung treten kann.
Die nachfolgenden Erläuterungen, Signifikanzen, Begrifflichkeiten und Eindrücke sollen meine Arbeit visualisieren, sie begreifbar und nachvollziehbar machen, sowie einen Einblick geben, welch unvergesslichen Teilabschnitt ihres Lebens ich gemeinsam mit den Jungen gehen durfte.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- 1. Stellenwert des Vaters in der Kernfamilie, Auswirkungen der Vater-Deprivation auf die Entwicklung von Jungen im Vorschulalter
- 1.1 Definition der Vater-Deprivation
- 1.2 Auswirkungen und Folgen der Vater-Deprivation
- 1.3 Familiensystemischer Platz und Aufgabenfeld des Vaters in der Erziehung seines Sohnes
- 2. Auseinandersetzung mit der Biografie und Persönlichkeit der Jungen
- 2.1 Beobachtungen als Grundlage zur Entwicklung von Handlungsstrategien
- 2.2 Analytische Auseinandersetzung mit der Biografie der Jungen, in Form von Anamnese und Aktenansicht
- 2.3 Pädagogische Rückschlüsse resultierend aus Beobachtung & Anamnese der Jungen
- 3. Professionalisierte Beziehungsgestaltung im Rahmen der Jungenarbeit unter Berücksichtigung der Vater-Deprivation
- 3.1 Methodischer Beziehungsaufbau und Reflexion erster Annäherungs- und Kontaktversuche
- 4. Fachtheoretische Relevanz von „Jungenarbeit“
- 5. Männliches und menschliches Rollenvorbild innerhalb der Jungenarbeit
- 6. Die Kunst der Liebe, Vergebung und Unvoreingenommenheit, bei gleichzeitiger Konsequenz und Struktur ohne zu sanktionieren
- 7. Geschlechtsbezogene Sozialisation und Erziehungsarbeit
- 8. Herausforderndes und Schwieriges im Umgang mit den Jungen
- 9. Ursache von Störungsbildern im Bezug auf die Vater-Deprivation
- 10. Positive Verhaltensänderung und sichtbare Erfolge (Gesamtreflexion)
- 11. Persönliche Entwicklung und Kompetenzerweiterung während des Praktikums (Resümee und Ausblick)
- Nachwort
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Facharbeit befasst sich mit der Herausforderung der Jungenarbeit in einer integrativen Kindergartengruppe, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen der Vater-Deprivation auf die Entwicklung der Jungen im Vorschulalter liegt. Die Arbeit analysiert die individuelle Biografie der Jungen, die alle in unterschiedlichem Ausmaß von Vater-Deprivation betroffen sind. Sie betrachtet die Auswirkungen der Vater-Deprivation auf die soziale und emotionale Entwicklung der Jungen und untersucht, wie diese in der pädagogischen Praxis berücksichtigt werden können. Die Arbeit dient als Reflexion des persönlichen Praxis-Erfahrungen im Umgang mit diesen Jungen und setzt sich mit den Herausforderungen und Chancen der Jungenarbeit auseinander.
- Auswirkungen der Vater-Deprivation auf die Entwicklung von Jungen im Vorschulalter
- Entwicklung von Handlungsstrategien für die Arbeit mit Jungen, die von Vater-Deprivation betroffen sind
- Bedeutung des männlichen Rollenmodells in der Jungenarbeit
- Professionelle Beziehungsgestaltung im Rahmen der Jungenarbeit
- Herausforderungen und Chancen der Jungenarbeit in einer integrativen Kindergartengruppe
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Problematik der Jungenarbeit in einer integrativen Kindergartengruppe vor, wobei der Fokus auf die Vater-Deprivation der Jungen liegt. Das erste Kapitel definiert die Vater-Deprivation und beleuchtet die vielfältigen Auswirkungen und Folgen der Vaterabwesenheit auf die Entwicklung von Jungen. Das zweite Kapitel widmet sich der individuellen Biografie und Persönlichkeit der Jungen und analysiert ihre Erfahrungen mit Vater-Deprivation. Kapitel drei behandelt die professionelle Beziehungsgestaltung im Rahmen der Jungenarbeit, während Kapitel vier die fachtheoretische Relevanz von „Jungenarbeit“ beleuchtet. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Bedeutung des männlichen Rollenmodells innerhalb der Jungenarbeit. Kapitel sechs setzt sich mit den Herausforderungen und Chancen der Jungenarbeit auseinander, während Kapitel sieben die Geschlechtsbezogene Sozialisation und Erziehungsarbeit in den Fokus rückt. Das achte Kapitel widmet sich den Herausforderungen und Schwierigkeiten im Umgang mit den Jungen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Facharbeit befasst sich mit den zentralen Themen „Jungenarbeit“, „Vater-Deprivation“, „integrative Kindergartengruppe“, „soziale und emotionale Entwicklung“, „männliches Rollenmodell“, „professionelle Beziehungsgestaltung“ und „pädagogische Handlungsstrategien“.
- Quote paper
- Florian Esser (Author), 2013, Vater-Deprivation. Jungenarbeit in einer integrativen Kindergartengruppe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307304