Nirgends auf der Welt wohnen mehr Muslime als in der jungen Demokratie Indonesien. Die indonesische Verfassung verleiht allen Religionen die gleichen Rechte. Islam und Religionsfreiheit – kann das funktionieren?
Hierzulande führen der weltweite Terrorismus und die steigenden Flüchtlingszahlen bei vielen zu Verunsicherung. Das Land in Südostasien zeigt, dass Islam, Religionsfreiheit und Demokratie sich zumindest in der Theorie nicht gegenseitig ausschließen. In der Praxis sorgten islamistische Gruppierungen und Anschläge in der Vergangenheit allerdings für Zweifel.
Die Studien in diesem Band analysieren Indonesien und die Rolle des Islams in der noch jungen Demokratie. Neben einem Überblick über das Land stehen dabei die Möglichkeiten und Grenzen religiöser Vielfalt im Fokus.
Aus dem Inhalt:
• Religiöse Freiheit laut Staatsideologie „Pancasila“
• Islamismus und Terrorismus: Bali-Anschläge und darüber hinaus
• Politische Maßnahmen – „Einheit in Vielfalt“ durch Dezentralisierung?
• Debatten um Scharia und das Anti-Pornogesetz
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Claudia Draemann (2007): Wechselnde Interpretationen religiöser Freiheiten nach Einführung der Pancasila in Indonesien
- Einleitung
- Die Einführung der Pancasila in Indonesien – ein historischer Überblick
- Toleranz von religiösen Freiheiten die besondere gesellschaftliche und religiöse Situation in Indonesien
- Religiöse Freiheiten unter der alten Ordnung
- Religiöse Freiheiten unter der neuen Ordnung
- Schlussfolgerungen
- Annegret Vogel (2012): Terrorismus in Indonesien. Politische und ökonomische Folgen der Bali-Anschläge 2002
- Einleitung
- Definition Terrorismus
- Indonesien zwischen Autoritarismus und Demokratie
- Folgen der Anschläge auf Bali 2002
- Schlussfolgerung
- Frank Lutz (2007): Regionale Autonomie als Folge politischer Entwicklungen in Indonesien seit 1998
- Einleitung
- Klärung zentraler Begriffe
- Zur Entstehung des zentralistischen Staatsaufbaus in Indonesien
- Dezentralisierung und Regionale Autonomie seit 1998
- Fallstudie 1: Dezentralisierungsprozesse am Beispiel von Banyumas
- Fallstudie 2: Dezentralisierungsprozesse am Beispiel von Tapanuli
- Fallstudie 3: Dezentralisierungsprozesse am Beispiel von Sulawesi Selatan
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Publikation befasst sich mit verschiedenen Aspekten der politischen, sozialen und religiösen Entwicklung Indonesiens. Die einzelnen Beiträge analysieren die Folgen bedeutender historischer Ereignisse, wie die Einführung der Pancasila oder die Terroranschläge auf Bali, und beleuchten die Herausforderungen und Chancen des Landes im Kontext von Demokratie, Regionalisierung und religiösen Freiheiten.
- Die Entwicklung der Demokratie in Indonesien
- Die Rolle der Religion in der indonesischen Gesellschaft
- Die Auswirkungen von Terrorismus auf die indonesische Politik und Wirtschaft
- Die Prozesse der Dezentralisierung und Regionalisierung in Indonesien
- Die Herausforderungen der Bewältigung von religiösen und kulturellen Diversitäten
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Claudia Draemann untersucht die wechselnden Interpretationen religiöser Freiheiten in Indonesien im Kontext der Einführung der Pancasila. Sie beleuchtet die historischen und gesellschaftlichen Faktoren, die die Entwicklung der religiösen Toleranz im Land beeinflusst haben. Annegret Vogel analysiert die Folgen der Terroranschläge auf Bali im Jahr 2002. Sie betrachtet die Auswirkungen des Terrors auf die indonesische Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und untersucht die Herausforderungen der Bekämpfung von Terrorismus in einem multikulturellen und demokratischen Staat.
Frank Lutz konzentriert sich auf die Entwicklung der regionalen Autonomie in Indonesien seit 1998. Seine Arbeit zeichnet den historischen Weg des Landes von einem zentralistischen Staatsaufbau zu einem dezentralisierten System nach. Er analysiert die Prozesse der Dezentralisierung anhand von Fallstudien aus verschiedenen Regionen Indonesiens und beleuchtet die Chancen und Herausforderungen, die mit der regionalen Autonomie verbunden sind.
Schlüsselwörter (Keywords)
Indonesien, Demokratie, Pancasila, Terrorismus, Religion, Freiheiten, Dezentralisierung, Regionale Autonomie, Bali-Anschläge, Fallstudien, politische Entwicklungen, gesellschaftliche Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Claudia Draemann (Autor:in), Annegret Vogel (Autor:in), Frank Lutz (Autor:in), Katharina Werner (Autor:in), 2015, Indonesien. Die muslimische Demokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307380