Im Zusammenhang mit dem pluralistischen Lebensumfeld, der derzeitig diskutierten Flüchtlingsproblematik, den steigenden Flüchtlingszahlen in Deutschland, dem Neokolonialismus, dem „Kampf gegen den Terror“ und dem vermehrten Einzug rechtspopulistischer Parteien in europäische Nationalparlamente wird beispielhaft deutlich, dass die Organisation globalen Zusammenlebens ein zentrales, zu bewältigendes Schlüsselproblem ist.
Es gilt hierbei, das globale und lokale Leben zwischen den verschiedensten Gesellschaften und Kulturen auf eine möglichst höherwertigere, ethisch-humane, sozial-gesellschaftliche Stufe zu bringen, um dem Ideal der „[...] Vollkommenheit der sittlichen Lebensgemeinschaften [...]“ möglichst nahe zu kommen und damit ein friedfertiges, respektvolles Miteinander zu gewährleisten.
Daraus abgeleitet geht diese Ausarbeitung der Frage nach, ob die für diesen Beitrag vier ausgewählten Konzeptionen des gegenwärtigen wissenschaftlichen Diskurses Denkansätze bieten, die es dem einzelnen Menschen ermöglichen, Differenzen gegenüber Menschen anderer kultureller, gesellschaftlicher, religiöser und herkunftsmäßiger Prägung wirklich anzuerkennen und eine Vielfalt zuzulassen, um, als bedingenden Faktor, ein sittlich-humanes Zusammenleben erreichen zu können und hierarchische Verhältnisse aufzuheben.
Anhand einer diskursanalytischen Betrachtung der Konzepte, schwerpunktmäßig in Bezug auf den Beitrag von Messerschmidt „Beziehungen in geteilten Welten - Bildungsprozesse in der Reflexion globalisierter Projektionen und Repräsentationen“ und überblicksartig in Hinblick auf die Publikationen „Einführung in die Migrationspädagogik“ von Mecheril, „Gender“ von Varela sowie „Skizze einer kritisch-kontingenten Geschlechterpädagogik“ von Jäckle, werden diese wissenschaftlichen Ansätze diesbezüglich in der vorliegenden Arbeit geprüft.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Skizzierung einiger zentraler Aspekte der ausgewählten Konzeptionen
- Textbeitrag „Beziehungen in geteilten Welten - Bildungsprozesse in der Reflexion globalisierter Projektionen und Repräsentationen“ von Messerschmidt
- Textbeitrag „Einführung in die Migrationspädagogik“ von Mecheril
- Textbeitrag „Gender“ von Varela
- Textbeitrag „Skizze einer kritisch-kontingenten Geschlechterpädagogik“ von Jäckle
- Vergleich der vier ausgewählten Konzepte
- Resümee und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht, ob vier ausgewählte Konzepte aus dem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs Denkansätze bieten, die es dem Einzelnen ermöglichen, Differenzen gegenüber Menschen anderer kultureller, gesellschaftlicher, religiöser und herkunftsmäßiger Prägung wirklich anzuerkennen und eine Vielfalt zuzulassen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob diese Konzepte ein sittlich-humanes Zusammenleben fördern und hierarchische Verhältnisse aufheben können.
- Die Bedeutung der Anerkennung von Differenzen in einer pluralistischen Lebenswelt
- Die Rolle von Bildungsprozessen im Umgang mit globaler Vielfalt
- Die Analyse von Konzepten für ein interkulturelles und inklusive Gesellschaft
- Die Kritik an gesellschaftlichen Konstruktionen von „Migrationsanderen“
- Die Bedeutung von Selbstreflexion und Perspektivwechsel in Bildungssettings
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel beleuchtet die Problematik des global-kapitalistischen Gesellschaftssystems und dessen Auswirkungen auf die Bildungsprozesse. Der Textbeitrag von Messerschmidt argumentiert für ein Konzept des reflektierten Globalen Lernens, welches den Lernenden dazu anregen soll, sich mit ihren eigenen Haltungen, Lebenswirklichkeiten und ihrer Rolle in den globalen Herrschaftsverhältnissen auseinanderzusetzen.
Das zweite Kapitel präsentiert die Analyse der vier Konstruktionsdimensionen von „Migrationsanderen“ in Mecherils „Einführung in die Migrationspädagogik“. Mecheril kritisiert die gesellschaftlichen Konstruktionen und fordert dekonstruierende Konzepte für einen offeneren Umgang mit Migrationsanderen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen wie interkulturelle Bildung, Migrationspädagogik, Gender, Differenz, Vielfalt, Anerkennung, Globales Lernen, Reflexion, Dekonstruktion, gesellschaftliche Konstruktionen, Pluralismus, hierarchische Verhältnisse, ethisch-humanes Zusammenleben.
- Quote paper
- Nico Schloß (Author), 2015, Anerkennung von Differenzen und Vielfalt in einer pluralistischen Lebenswelt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307501