Das menschliche Sprechen ist ein äußerst komplexer Vorgang, an dem etwa hundert
Muskeln beteiligt sind, die wiederum von etwa hundert motorischen Einheiten
gebildet werden.1 Ausgehend vom Gehirn werden diese verschiedenen Muskeln in
einer genauen Zeitabfolge aktiviert und koordiniert.
Bei einer normalen Entwicklung entstehen eine sehr differenzierte Abstimmung der
zahlreichen motorischen Abläufe und eine präzise Koordination verschiedener
Bewegungsakte. Die Sprechwerkzeuge – Kehlkopf, Zunge, Kiefer, Gaumensegel,
etc. – werden somit in einem hochgradig verzahnten Prozess gesteuert.
Entsteht jedoch innerhalb dieser hochempfindlichen Koordinationsvorgänge auch nur
eine minimale Störung, so kann es „zu teilweise massiven Behinderungen im
Sprechvorgang führen“2, die der Umgebung der betroffenen Person sofort auffallen.
Derartige Beeinträchtigungen oder Veränderungen des normalen Sprechablaufs
werden in der Fachwissenschaft unter dem Begriff “Sprechstörungen“ behandelt,
wobei Dysathrien neben Sprechapraxien zu den ´zentralbedingten` Störungen
gezählt werden. Daneben tauchen aber immer wieder weitere Formen und
Definitionen von Sprechstörungen auf. [...]
1 Vgl. Grohnfeldt, Manfred. Zentrale Sprach und Sprechstörungen. Bd. 6. Berlin 1993. S.389
2 Zitiert nach: Grohnfeldt, Manfred. Zentrale Sprach und Sprechstörungen. Bd. 6. Be rlin 1993. S.389
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