In diesem Aufsatz wird der Fokus auf einem Text liegen, den Kierkegaard schrieb als er 31 Jahre alt war. Der Text heißt ‚An einem Grabe‘ und wurde als eine Rede anlässlich einer Beerdigung geschrieben. Kierkegaard hat ihn unter seinem eigenen Namen veröffentlicht, was bedeutet, dass die Rede in einem relativ direkten Sinne seine eigenen Absichten zeigt.
Wie im Rest seines Werks, ist seine Absicht in erster Linie den Leser in seiner Existenz anzusprechen. Nicht der Tod als ein Problem für das Denken ist von zentraler Bedeutung, aber die Bedeutung des Todes im konkreten Leben. Die eigentliche Frage für Kierkegaard ist eine die wir schon bei Sokrates finden, nämlich, die Frage nach dem guten Leben im Angesicht des Todes, genauer gesagt die Frage, was ein gutes Verhältnis zur eigenen Sterblichkeit sei.
Es braucht keine Erläuterung, dass diese Frage auch heute noch von großer existentieller Bedeutung ist und sie wird daher auch das Leitmotiv dieser Hausarbeit sein. Der erste und größte Teil der Arbeit wird aus einer vollständigen Erörterung der Rede ‚An einem Grab‘ bestehen. Danach werden dann kurz zwei Themen besprochen, die in der Rede nicht im Vordergrund stehen, nämlich die Angst und der Tod des anderen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ernst und Stimmung
- Die Entscheidung des Todes
- Die Gleichheit des Todes
- Die Ungleichheit des Todes
- Die Unerklärlichkeit des Todes
- Angst vor dem Tod
- Das Individuum und der Tod des Anderen
- Abschluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Søren Kierkegaards Rede „An einem Grabe“ und beleuchtet die Bedeutung des Todes im Kontext des Lebens. Der Fokus liegt auf der Frage nach einem guten Leben angesichts der eigenen Sterblichkeit, wie sie bereits bei Sokrates formuliert wurde. Die Arbeit analysiert Kierkegaards Konzept des Ernstes und dessen Verhältnis zum Tod, sowie die Rolle von Angst und dem Tod anderer.
- Kierkegaards Konzept des Ernstes als Beziehung zu sich selbst und zum Tod
- Die Bedeutung des Todes als Grenze und integrierender Bestandteil des Lebens
- Die Auseinandersetzung mit der Angst vor dem Tod
- Das Verhältnis des Individuums zum Tod anderer
- Kierkegaards Kritik an Epikurs Sichtweise auf den Tod
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt Kierkegaards intensive Auseinandersetzung mit dem Tod aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen. Sie betont die zentrale Frage nach dem guten Leben im Angesicht des Todes und kündigt die Struktur der Arbeit an: eine detaillierte Erörterung von „An einem Grabe“ gefolgt von einer kurzen Betrachtung der Angst vor dem Tod und des Todes anderer. Der Text unterstreicht die existenzielle Relevanz der Thematik, sowohl für Kierkegaard als auch für den heutigen Leser.
Ernst und Stimmung: Dieses Kapitel analysiert Kierkegaards Konzept des „Ernstes“. Kierkegaard beginnt mit der konkreten Situation einer Beerdigung und betont, dass der Tod das Leben begrenzt, ohne ein Jenseits zu postulieren. Er unterscheidet zwischen oberflächlichem Leiden und wahrem Ernst, der in einer vermittelten, selbstreflexiven Beziehung zur Realität liegt. Ernst ist demnach eine innere Haltung, eine Bereitschaft, sich selbst und die eigene Sterblichkeit zu erkennen und zu akzeptieren. Im Kontrast dazu steht die Stimmung, die als flüchtiges Gefühl beschrieben wird. Der Ernst ermöglicht Entscheidungen aus ethischer Überzeugung, im Gegensatz zur gefühlsgeleiteten Reaktion. Der Tod wird als Lehrmeister des Ernstes präsentiert, der die Notwendigkeit der Selbstreflexion aufzeigt und eine Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit erfordert. Kierkegaard widerlegt hier Epikurs Ansicht, indem er den Tod als Teil des Lebens begreift, nicht als etwas außerhalb davon.
Schlüsselwörter
Søren Kierkegaard, An einem Grabe, Tod, Sterblichkeit, Ernst, Stimmung, Angst, Selbstreflexion, Entscheidung, Epikur, gutes Leben, Existenzialismus.
Häufig gestellte Fragen zu Kierkegaards "An einem Grabe"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Søren Kierkegaards Rede "An einem Grabe" und untersucht die Bedeutung des Todes im Kontext des Lebens. Der Fokus liegt auf der Frage nach einem guten Leben angesichts der eigenen Sterblichkeit und Kierkegaards Konzept des Ernstes im Verhältnis zum Tod.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Kierkegaards Konzept des Ernstes und dessen Verhältnis zum Tod, die Rolle von Angst und dem Tod anderer, die Bedeutung des Todes als Grenze und integrierender Bestandteil des Lebens, sowie eine Auseinandersetzung mit Kierkegaards Kritik an Epikurs Sichtweise auf den Tod. Es wird auch die Frage nach der Selbstreflexion und der eigenen Sterblichkeit beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Ernst und Stimmung, Die Entscheidung des Todes, Die Gleichheit des Todes, Die Ungleichheit des Todes, Die Unerklärlichkeit des Todes, Angst vor dem Tod, Das Individuum und der Tod des Anderen und Schluss. Jedes Kapitel beleuchtet einen Aspekt von Kierkegaards Auseinandersetzung mit dem Tod.
Was ist Kierkegaards Konzept des Ernstes?
Kierkegaards "Ernst" ist keine flüchtige Stimmung, sondern eine vermittelte, selbstreflexive Beziehung zur Realität, insbesondere zur eigenen Sterblichkeit. Es ist eine innere Haltung, die die Bereitschaft beinhaltet, sich selbst und die eigene Sterblichkeit zu erkennen und zu akzeptieren. Der Ernst ermöglicht Entscheidungen aus ethischer Überzeugung, im Gegensatz zu gefühlsgeleiteten Reaktionen.
Wie wird der Tod in Kierkegaards Betrachtung dargestellt?
Der Tod wird nicht als etwas außerhalb des Lebens betrachtet, sondern als dessen Grenze und integrierender Bestandteil. Er ist ein Lehrmeister des Ernstes, der die Notwendigkeit der Selbstreflexion aufzeigt und eine Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit erfordert. Kierkegaard widerlegt damit Epikurs Ansicht, die den Tod als etwas außerhalb des Lebens sieht.
Welche Rolle spielt die Angst vor dem Tod?
Die Angst vor dem Tod wird als ein wichtiger Aspekt der Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit behandelt. Die Arbeit untersucht, wie Kierkegaard diese Angst in seiner Betrachtung des Todes einbezieht und wie sie im Kontext des Ernstes zu verstehen ist.
Wie wird das Verhältnis des Individuums zum Tod anderer betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet auch das Verhältnis des Individuums zum Tod anderer und untersucht, wie Kierkegaard diesen Aspekt in seiner Philosophie behandelt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Søren Kierkegaard, An einem Grabe, Tod, Sterblichkeit, Ernst, Stimmung, Angst, Selbstreflexion, Entscheidung, Epikur, gutes Leben, Existenzialismus.
- Arbeit zitieren
- Floris Vergunst (Autor:in), 2015, Leben im Licht des Todes. Søren Kierkegaards "An einem Grab", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/307737