Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Darstellung der didaktisch-methodischen Entscheidung Didaktische Analyse
2.1 Sachanalyse
2.1.1 Grundlegende Technik
2.1.2 Parteiball
2.2 Bedingungsanalyse
2.2.1 Innere Bedingungen: Schüler
2.2.2 Lehrplanbezug
2.3. Didaktische Analyse
2.3.1. Methoden und Prinzipien
2.3.2 Unterrichtsform und Sozialformen
2.3.3 Medien und Unterrichtsmittel
3. Konzeption des Stundenverlaufs / Unterrichtsentwurf
3.1 Sequenzplanung
3.2 Konkretisierungen der Ziele
3.3 Tabellarischer Stundenverlauf
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Basketball gehört zu den beliebtesten Sportarten der Welt und daher fasziniert es auch viele Kinder und Jugendliche (Hagedorn, Niedlich & Schmidt, 1996 .). Nicht selten kann man beobachten, dass Kinder auf Freiplätzen bis zur Abenddämme- rung Körbe werfen und dribbeln. Der Reiz des Spiels liegt darin, dass es auf einem relativen kleinen Spielfeld zu ständig wechselnden Spielsituationen kommt, in de- nen die Spieler permanent in das Spielgeschehen eingreifen und so auch Spaß und Erfolgserlebnisse haben.
Die Popularität des Basketballs wird durch zahlreiche Fernsehübertragungen von Bundesliga- und NBA-Spielen unterstützt. Auch die Erfolge der deutschen Mannschaften sowie deutscher Athleten wie Dirk Nowitzki steigern die Beliebtheit des Basketballspiels (Bayerische Landesstelle für den Schulsport, 2003). Neben den Basketballstars sorgen noch zusätzlich die lässige Sportkleidung und Hip-Hop Musik für ein besonderes Flair, von dem sich Jugendliche angezogen fühlen. Demnach bleibt es nicht aus, dass Schüler und Schülerinnen in den Schulen den Wunsch äußern, Basketball zu spielen.
Aber für ein 5 gegen 5 reichen die technischen und taktischen Fertigkeiten häufig noch nicht aus; der beste Dribbler jeder Mannschaft bestimmt das Spiel, Pässe und Anspiele sind oft ungenau und einige Spieler bekommen so gut wie nie den Ball. Daher ist durchaus sinnvoll mit Hilfe von Kleinen Sportspielen die technischen und taktischen Fertigkeiten zu verbessern. Freude, Spaß, Spannung und das Miteinan- der werden bei den Kleinen Sportspielen akzentuiert, wobei die Spielregeln und der Spielgedanke so vereinfacht werden, dass alle sofort mitspielen können (Lütge- harm, 2011).
Im Folgenden wird in diesem Unterrichtsentwurf anhand des Parteiballspiels den Schülern das Zielspiel Basketball nähergebracht.
2. Darstellung der didaktisch-methodischen Entscheidung / Didakti- sche Analyse
2.1 Sachanalyse
2.1.1 Grundlegende Technik
Beim Basketball handelt es sich um eine Ballsportart, in der zwei Mannschaften um einen Ballspielen, welcher durch einen Ring mit einem Netz, den sog. Basketball- korb gespielt werden soll. Die Basketballkörbe der Mannschaften befinden sich an Brettern, die in einer Ebene auf einer bestimmten Höhe über den Spielern befestigt sind. Die beiden Mannschaften spielen gegeneinander und versuchen, möglichst viele Körbe zu erzielen aber auch zu verhindern, dass die gegnerische Mannschaft nicht zu Korberfolgen kommt. Durch Zeitregeln erfolgen viele Ballwechsel und durch eingeschränkt erlaubten Körperkontakt der Spieler wird das Verletzungsrisiko gesenkt. (Steinhöfer, Remmert, 1998)„Basketball ist ein Mannschaftsspiel schnell- wechselnder Situationen, die von jedem Spieler vielseitiges, flexibles technomoto- risches Handeln und rollen-(positions-)bezogenes Denken verlangen“ (Hagedorn, 1996, S. 36)
Die spielbestimmten technischen Fertigkeiten sind: Ballführung (Dribbling), Ballabgabe (Passen), Ballannahme (Fangen), Beinarbeit und der Wurf. Der Beherrschung dieser grundlegenden Elemente kommt gerade im Basketball große Bedeutung zu, da es oft zu wechselnden Spielsituationen kommt, in denen man ständig reagieren muss (Steinhöfer, Remmert, 1998). Im Folgenden wird nun kurz auf die einzelnen technischen Komponenten des Basketballspiels eingegangen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Technische Fertigkeiten modifiziert nach Neumann (2012, S. 17
Wie in den meisten Sportarten gibt es auch beim Basketball eine Grundstellung. Man nimmt eine leichte Grätschstellung ein (Beine schulterbreit auseinander), die Knie sind leicht gebeugt und der Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt. Die Arme sind locker vor dem Körper. Diese Körperhaltung ermöglicht erst das schnelle und spielgerechte Reagieren auf Spielsituationen (Hagedorn, 1196).
a) Ballannahme
Da ja Basketball ein Mannschaftsspiel ist, hängt die Verwirklichung der Zielhand- lung vom Zusammenspiel aller Spieler ab. Daher ist das Fangen und Passen von grundlegender Bedeutung, um den Ball schnell genug in korbgefährlichen Positio- nen zu bringen. Um ein sicheres Fangen zu gewährleisten sollten beide Hände den Ball fassen. Dabei werden die Arme der Spielerin nach vorne ausgestreckt und die Hände bilden einen Trichter, wobei die Daumen zueinander zeigen. Um den Kin- dern dies zu verdeutlichen sollen sie mit ihren Daumen und Zeigefingern ein „W“ bilden. Die gespreizten Finger saugen den ankommenden Ball an der Seite an und um ihm die Wucht zu nehmen wird der Ball zum Körper geführt. Es ist wichtig, dass die Arme dem Ball entgegen gestreckt werden und dass der Ball nicht mit der ganzen Hand, sondern mit den Fingern gefangen wird. (Neumann 2012)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Beidhändiger Brustpass( Neumann, 2012, S. 18)
Hagedorn (1998, S. ge des
Zusammenspiels darstellt und hat folgende Regeln für den Fänger aufgestellt:
- „Rechne jeder Zeit mit einem Pass, den du annehmen musst!“
- „Achte darauf, immer den Ball zu sehen!“
- „Biete deinem Mitspieler ein deutliches Ziel für einen Pass durch deine aus- gestreckte Hand!“
- „Löse dich energisch und im richtigen Moment von deinem Gegenspieler!“
- „Sichere die Ballannahme, indem du deinen Körper zwischen Ball und Ge- genspieler bringst!“
b) Ballabgabe
Die im Anfängerbereich dominierenden Pässe sind der beidhändige Brustpass, der beidhändige Überkopfpass und der beidhändige Bodenpass. Alle drei Passarten sollten sowohl aus dem Stand als auch aus der Bewegung heraus beherrscht werden. Die Ausführung dieser Passarten unterscheidet sich hauptsächlich in der Körperhaltung und der Flugkurve des Balles. (Steinhöfer & Remmert, 2004)
Der beidhändige Brustpass wird am häufigsten ausgeführt, weil er sehr schnell und sicher ist (Neumann, 2012). Zunächst muss der Schüler die oben beschriebene Grundposition einnehmen. Nachdem richtigen Fangen (Daumen hinter Ball, Finger seitlich) wird der Ball in Brusthöhe gehalten. Es folgt eine schnelle Streckung der Arme und die Fingerspitzen der Mittel- und Zeigefinger verlassen mit einem kräfti- gen Abklappen der Handgelenke als letzte den Ball. Am Ende des Passes zeigen die Handflächen nach außen und die Daumen sind nach unten gerichtet. Die Flug- bahn des Balles sollte gerade sein und in Brusthöhe ankommen. (Neumann, 2012; Steinhöfer & Remmert 2004)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Beidhändiger Brustpass( Neumann, 2012, S. 19)
Mit Hilfe des beidhändigen Bodenpass können die Centerspieler leicht angespielt werden außerdem eignet er sich hervorragend „ […]für das Anspiel eines Spielers, der zum Korb läuft. Man verwendet ihn auch, wenn man einen Mitspieler durch eine Lücke zwischen zwei Verteidigern anspielen will. Der Pass eignet sich vor allem dann, wenn der Ballführende von einem sehr großen Verteidiger gedeckt wird“ (Neumann, 2012, S. 22). Der beidhändige Bodenpass ähnelt dem Brustpass. Der Unterschied ist, dass der Oberkörper sich in der Passphase in der Hüfte nach vorne beugt und der Ball so gepasst wird, dass er ca. 1m vor den Füßen der Mitspielerin auf dem Boden aufkommt (Steinhöfer & Remmert, 2004). Der Bodenpass sollte in Hüfthöhe von der Mitspielerin angenommen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Richtige Haltung beim Bodenpass( Neumann, 2012, S. 22)
Sobald ein Spieler eng gedeckt wird, ist ein beidhändiger Überkopfpass sinnvoll. Oft wird er auch genutzt um den Centerspieler anzuspielen. Zunächst wird der Ball über den Kopf gehalten (Arme sind fast gestreckt), wobei wieder die Daumen und Zeigefinger ein „W“ bilden (Finger liegen seitlich am Ball liegen, Daumen hinter den Ball). Nun werden die Handgelenke nach unten abgeknickt, aber die Arme bleiben über dem Kopf. Dadurch wird nun der Ball abgespielt. Am Ende des Passes zeigen die Handflächen zum Boden. (Neumann, 2012)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Handhaltung nach dem Pass ( Neumann, 2012, S. 22)
c) Ballführung
Sobald ein Schüler mehr als zwei Schritte mit dem Ball laufen will, muss er drib- beln. „Unter Dribbeln versteht man das Prellen des Balles mit einer Hand im Stand oder in der Bewegung. Es stellt für den Spieler die einzige Möglichkeit dar, sich mit dem Ball mehr als zwei Schritte fortzubewegen.“ (Hagedorn, Niedlich, Schmidt 1991, S. 153).
Es wird zwischen dem hohen und dem tiefen Dribbling unterschieden. Das tiefe Dribbling wird hauptsächlich in Situationen benutzt, in denen die Ballbesitzerin von der Verteidigerin bedrängt wird. Diese Technik ist sicherer. Durch einen leicht gebeugten Oberkörper, gebeugte Knie- und Hüftgelenke wird der Abstand vom Ball zum Boden verkürzt. Der am Dribbling nicht beteiligte freie Arm kann den Ball in dieser Situation besonders schützen. Bei dem hohen Dribbling ist die Körperhaltung deutlich aufrechter. Es kommt vorwiegend als Tempodribbling zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein raumgreifendes Dribbling mit dem Ziel sich so schnell wie möglich fortzubewegen. (Neumann, 2012)
Vor dem Beginn des Dribblings sind Knie und Oberkörper leicht gebeugt, die Füße stehen etwa schulterbreit auseinander. Prinzipiell wird der Ball nur mit einer Hand geführt. Zur Einleitung des Dribblings macht die Spielerin mit dem linken bzw. rech- ten Bein einen Schritt nach vorne und dribbelt gleichzeitig den Ball mit der rechten bzw. linken Hand. Diese Gleichzeitigkeit ist wichtig, da ansonsten Schrittfehler pas- sieren. Die Spielerin führt den Ball kontrolliert, indem sie das Handgelenk nach un- ten klappt und den Ellbogen leicht streckt. Dabei sind die Finger der Dribbelhand leicht gespreizt. Es wird seitlich vor dem Körper gedribbelt. Durch ein sogenanntes Ansaugen mit der ganzen Hand und Abfedern durch Beugen des Armes wird die Geschwindigkeit des Balles verringert. Zu beachten ist, dass der Ball nicht ge- schlagen wird. Der Ball soll mit den Fingern und nicht mit dem Handgelenkt geführt werden. Der Blick sollte weg vom Ball auf Raum, Gegner und Mitspieler gerichtet sein. (Bayerische Landesstelle für den Schulsport, 2003)
Sobald der Ball in irgendeiner Form gehalten wird ist das Dribbling beendet. Ein erneutes Dribbeln ist verboten und wird als Doppeldribbling geahndet. (Steinhöfer & Remmert, 1998)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6: Hohes und tiefes Dribbling ( Neumann, 2012, S. 27)
d) Beinarbeit
„Ein Spieler muss fähig sein, alle Bewegungen möglichst schnell mit maximaler Körperkontrolle und einem Minimum an Zusatzbewegungen durchzuführen. Einen Gegner mit dem Dribbling zu schlagen, sich freizumachen […] - all das erfordert gute Fußarbeit“ (Hagedorn, S. 176).Die Fußarbeit beim Basketball lässt sich zwi- schen Schrittstopp und Sprungstopp, der auch Parallelstopp genannt, differenzie- ren. Bei beiden Techniken ist es wichtig, dass der Spieler mit zwei Kontakten zum Stoppen kommt, wobei das Aufsetzen eines Fußes bereits der erste Kontakt ist. Wie der Name schon sagt, kommt der Spieler beim Schrittstopp in der Schrittstel- lung zum Halten. Dribbelt ein Spieler mit der rechten Hand bzw. linken Hand, sollte er zuerst auf dem rechten Bein bzw. linken Bein landen (1. Kontakt) und dann das linke bzw. rechte davor setzen. (Steinhöfer & Remmert, 1998)
Im Unterschied dazu landet der Spieler beim Sprungstopp nicht in Schrittstellung sondern auf beiden Beinen gleichzeitig, was als zwei Kontakte gezählt wird. Damit die beiden Stopps gut funktionieren ist das kräftige Aufprallen des Balls wichtig. Danach springt der Spieler ab, fängt in der Luft den Ball mit beiden Händen und landet in Schritt- oder Parallelstellung. (Neumann, 2012)
Neben diesen beiden Stoppvarianten spielt der Sternschritt noch eine tragende Rolle im Basketball. Er eignet sich unteranderem gut um den Ball gegen einen sehr eng deckenden Verteidiger abzusichern, da er der Spielerin Bewegungsfreiheit er- möglicht, ohne dabei einen Schrittfehler zu begehen. Sobald die Spielerin den Ball bekommt, kann sie ihr Spielbein beliebig oft versetzten. Das Standbein ist fixiert, darf aber auf dem Fußballen mit drehen, bis der Ball die Hand zum Dribbling, Wurf oder Pass verlässt. Die oben genannten Stoppmöglichkeiten spielen beim Stern- schritt eine besondere Rolle, da nur beim Sprungstopp das Standbein frei gewählt werden kann. Hingegen ist das Standbein beim Schrittstopp schon fest vorge- schrieben, nämlich es ist das Bein das zuerst aufgesetzte wurde. (Neumann, 2012)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7: Der Sternschritt ( Neumann, 2012, S. 35)
[...]