Augustus Heeresreform. Das Heer als Grundlage des Römischen Imperiums


Dossier / Travail, 2013

15 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geschichtlicher Hintergrund

3. Augustus' Heeresreform
3.1 Reduzierung der Truppenstärke und deren Verteilung
3.2 Versorgung der Soldaten und Veteranen
3.3 Die Militärkasse

4. Beziehung zwischen Augustus und den Soldaten

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Militär stellt seit dem Beginn der Geschichtsschreibung eine bedeutende Rolle für das Bestehen und Fallen eines großen Machthabers dar. Zum einen muss die Armee als Garant für die Sicherstellung und Erhaltung der Macht betrachtet werden und zum anderen als der Faktor, der diese Macht zerstören kann. Auch Augustus nutzte das Heer zu Klärung der Machtfrage. Entscheidend für seine lange Amtszeit und die Erhaltung der Strukturen des augusteischen Prinzipats mit wenigen Veränderungen über zweihundert Jahre waren seine Heeresreformen.1

In dieser Hausarbeit möchte ich auf diese Reformen eingehen, sie erläutern und mit Bezug zur Vergangenheit erklären, welche Verbesserungen bzw. Gefahrenpotentiale durch Augustus so eliminiert wurden. Ich werde darauf eingehen, welche Aufgaben August zu bewältigen hatte und welche Strategien er dabei einsetzte. Explizit werde ich bei den Reformen die Schwerpunkte auf die Reduzierung der Truppenstärke und die dadurch bedingte neue Verteilung der Legionen legen. Desweiteren gehe ich auf die Versorgung der Soldaten und Veteranen während und nach dem Dienst sowie auf die damit verbundene Militärkasse ein. In einem weiteren Abschnitt stelle ich den Beziehungswandel der Soldaten zu Augustus dar.

Hierbei werde ich mich vor allem auf die Bücher von Jochen Bleicken "Augustus - Eine Biographie" und "Augustus und die Begründung des römischen Kaisertums" von Klaus Bringmann und Thomas Schärfer beziehen. Auch die von Augustus selbst verfassten "res gestae" und die Aufzeichnungen des Cassius Dio finden ihr Gewicht.

Einsetzen werde ich nach einer kleinen Exkursion in den geschichtlichen Hintergrund nach der Schlacht bei Actium 31 v. Chr. In dieser Schlacht hat Octavian seinen letzten Konkurrenten M. Antonius besiegt. Von diesem Zeitpunkt an musste Octavian seine Macht alleine legitimieren und Strukturen schaffen, in denen er seine lange Regierungszeit überdauern konnte.

2. Geschichtlicher Hintergrund

Octavian hat die alte Republik kaum erlebt. Er wuchs in einer italischen Provinz außerhalb Roms auf. Schon früh lernte er vor allem intensiv ab 45 v. Chr. von Caesar was Politik bedeutet. Caesar „feierte […] als erster Römer einen Erfolg über die eigenen Bürger.“ (Dahlheim, Werner). Die Bevölkerung war gespalten. Einige feierten ihn als Herrscher Roms, andere sahen ihn als einen auswärtigen Eroberer.2

Caesar verdankte seine Macht, wie später Octavian, dem Militär und auf diesem ruhte auch die Alleinherrschaft. Es gab drei Wege für Caesar die Alleinherrschaft zu erlangen: die Diktatur, das Konsulat oder die Ausnahmekommandos. Alle diese Ämter hatten jedoch das Problem der zeitlichen Begrenzung. Caesar wählte den Weg der Diktatur im Herbst 48 v. Chr. zunächst für ein Jahr, im April 46 v. Chr. für zehn Jahre und schließlich am 15. Februar 44 v. Chr. wurde er zum unbefristeten „dicatator perpetuus“. Dieses bedeutete zwar das Ende der Bürgerkriege, jedoch war hiermit das alte politische System zerschlagen und jegliche Hoffnung auf einen Frieden und auf die Rückkehr zur Republik dahin.3

Schließlich wurde Caesar von Brutus und Cassius ermordet, um die alte Republik wieder herzustellen. M. Antonius, der Protegé Caesars war nun hinter Octavian – Caesars Erben – der wichtigste Mann im Rom. Octavian verbündete sich mit M. Antonius, damit sie gemeinsam Caesars Tod rächen konnten. Der junge Octavian erkannte sofort, die Bedeutung des Namens Caesar hatte und nahm den Namen seines Adoptivvaters an. Hierdurch band er die Soldaten an seine Person, denn die Soldaten sahen in Caesar einen Helden, an dessen Grab sie trauerten.4

Das Land fiel nach jahrelangen Bürgerkriegen in einen erneuten Auseinandersetzung zwischen Caesar Befürwortern und Gegnern. Diesen Bürgerkrieg konnte Octavian in der Schlacht von Actium 31 v. Chr, für sich behaupten. Nun stand er vor der Herausforderung die Probleme der republikanischen Zeit, in Bezug zu der Situation in der er sich befand, zu bewältigen. Faktisch war er in der gleichen Lage wie Caesar ca. 13 Jahre zuvor - er war Alleinherrscher. Zudem sahen die Soldaten in ihm einen Patron, wie sie ihn einst in Caesar sahen.5 Caesar war gescheitert. Was könne Octavian nun zukunftsorientierte machen als Caesar? Entscheidend für das Handeln Augustus' waren vor allem die Handlungsbeschränkungen, denen er unterworfen gewesen ist. Hierzu zählen sein Versprechen die res publica wiederherzustellen und damit die Berücksichtigung der Senatoren als traditionelle Elite, die Rom groß gemacht hatten. Er war auf den Senat, den er zwar beeinflusste, angewiesen denn er benötigte ihn "als [ein] Organ der Legalität und Legitimität".6 Eine weitere Handlungsbeschränkung lag in der Bewältigung der Probleme aus der Zeit der Republik, auf die ich bei den Ausführungen der Heeresreform ausdrücklich eingehen werde.

[...]


1 Vgl. Raaflaub, Kurt: Die Militärreformen des Augustus und die politische Problematik des frühen Principats, In: Binder, Gerhard (Hrsg.), Saeculum Augustum I. Herrschaft und Gesellschaft, Darmstadt 1987, S. 307

2 Vgl. Dahlheim, Werner: Augustus S.15/16

3 Vgl. Junkelmann, Marcus: Die Legionen des Augustus - Der römische Soldat im archäologischen Experiment, Mainz 1986, S. 89

4 Vgl. Dahlheim, Werner: Augustus S.20

5 Vgl. Bleicken, Jochen: Augustus - Eine Biographie, S. 557/558

6 Vgl. Bringmann, Klaus / Schärfer, Thomas: Augustus und die Begründung des römischen Kaisertums, Berlin 2002, S. 66

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Augustus Heeresreform. Das Heer als Grundlage des Römischen Imperiums
Université
Christian-Albrechts-University of Kiel  (Klassische Altertumskunde)
Cours
Augustus und die Genese des Römischen Kaisertums
Note
2,0
Auteur
Année
2013
Pages
15
N° de catalogue
V308107
ISBN (ebook)
9783668062863
ISBN (Livre)
9783668062870
Taille d'un fichier
520 KB
Langue
allemand
Mots clés
augustus, heeresreform, heer, grundlage, römischen, imperiums
Citation du texte
Lasse Zipfel (Auteur), 2013, Augustus Heeresreform. Das Heer als Grundlage des Römischen Imperiums, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308107

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