Durch den Akt der Erwachsenentaufe zwischen Konrad Greben und Georg Blaurock aus dem Jahr 1525 entstand die Täuferbewegung. Die radikalen Anhänger der Reformation hielten die christlichen Erneuerungen von Martin Luther in Deutschland und Ulrich Zwingli in der Schweiz für unvollständig. Sie lehnten u.a. die Kindertaufe kategorisch ab, da ein Kind nicht im Stande ist, "durch seinen eigenen freien Willen sich für eine Nachfolge Christi zu entscheiden.". Diese Entscheidung könnten lediglich Erwachsene treffen. Aus diesem Sachverhalt entstand der Begriff der Wiedertäufer. In kürzester Zeit verbreitete sich die Bewegung von Zürich aus nach Konstanz, Memmingen, Hessen, Schlesien, Preußen und fast allen anderen Teilen Europas. Jakob Hutter war einer der Organisatoren, der die zerstreuten, kleinen Gruppen vor allem im Raum Mähren zusammenbrachte und aus ihnen Gemeinden machte. Die Täufergemeinschaft der Hutterer, die nach Jakob Hutter benannt wurde, ist eine der wenigen freikirchlichen Bewegungen, welche ihre Traditionen weitestgehend bis heute bewahrt haben. Ihre Geschichte war seit dem 16. Jahrhundert geprägt von Verfolgung und Hetzerei, die im 19. Jahrhundert in den USA und in Kanada endete. Zeitweise verringerte sich ihre Mitgliederzahl auf einige hundert Brüder und Schwestern. Heute leben ca. 40.000 Hutterer in der Neuen Welt. Ein friedlicher Ort, in dem die Hutterer Ende des 16. Jahrhunderts Toleranz erfuhren, war Mähren.
Anhand der dortigen Begebenheiten und der Erziehungs-, Bildungs- und Arbeitsweise der Wiedertäufer möchte ich in dieser Hausarbeit klären, welche Gründe ausschlaggebend für das lange bestehen dieser freikirchlichen Bewegung waren und welchen Anteil der Berufsbildungsbereich dabei hatte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Die mährische Arche.
- 3. Erziehung der Wiedertäufer
- 4. Berufsbildung der Wiedertäufer
- 5. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Erziehung und Berufsbildung in den Gemeinschaften der Wiedertäufer im Mittelalter, insbesondere im Kontext der mährischen Arche. Das Hauptziel ist es, die Gründe für das lange Bestehen dieser freikirchlichen Bewegung zu erforschen und den Anteil des Berufsbildungsbereichs an diesem Erfolg zu analysieren.
- Die Entstehung und Verbreitung der Täuferbewegung
- Die Lebensbedingungen der Wiedertäufer in Mähren
- Die Bedeutung der Gütergemeinschaft und Arbeitsteilung für die Täufergemeinschaft
- Die Rolle der Erziehung und Berufsbildung im Kontext der Täuferkultur
- Die Auswirkungen der Verfolgung und des Widerstands der Täufer auf ihre Lebensweise
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Täuferbewegung und ihre Entstehung vor. Sie erläutert die Entstehung der Bewegung durch die Erwachsenentaufe und ihre Abgrenzung zur Kindertaufe. Weiterhin wird Jakob Hutter und seine Rolle bei der Bildung der Hutterergemeinschaft vorgestellt.
- Kapitel 2: Die mährische Arche: Dieses Kapitel beschreibt die Situation in Mähren im 16. Jahrhundert und die Gründe, warum Mähren für die Wiedertäufer eine sichere Zuflucht bot. Es thematisiert die Toleranz in der Region, die Unabhängigkeit des mährischen Adels, die günstigen Entwicklungsbedingungen und die solidarische Wirkung der Gütergemeinschaft.
- Kapitel 3: Erziehung der Wiedertäufer:
- Kapitel 4: Berufsbildung der Wiedertäufer:
Schlüsselwörter
Wiedertäufer, Hutterer, Mähren, Gütergemeinschaft, Arbeitsteilung, Erziehung, Berufsbildung, Mittelalter, Toleranz, Verfolgung, freikirchliche Bewegung, .
- Quote paper
- Lasse Zipfel (Author), 2014, Die Hutterer. Erziehung und Berufsbildung in den Gemeinschaften der Wiedertäufer im Mittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308115