Ein sportpsychologisches Interventionskonzept. Selbstbild und Arbeitsweise des Autors


Travail de Projet (scientifique-pratique), 2013

19 Pages, Note: 5 (gut)


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Menschenbild

3. Motiv

4. Ressourcen und Kernkompetenzen
4.1. Personale Kompetenz
4.2. Fachkompetenz
4.3. Methodenkompetenz
4.4. Sozialkompetenz

5. Aufgabe

6. Rolle

7. Verantwortung

8. Zielgruppe

9. Weiterbildung und Supervision

10. Intervention
10.1. Methode, Modelle und Konzepte
10.2. Qualitätssicherung
10.2.1. Strukturqualität
10.2.2. Prozessqualität
10.2.3. Ergebnisqualität

11. Prozess - Arbeitsweise anhand eines Fallbeispiel

12. Literatur

1. Einleitung

Das vorliegende Interventionskonzept, welches als schriftlicher Lernnachweis im Modul „Sportpsychologische Methoden“ verfasst wurde, gibt einen Einblick in meine Haltung als Sportpsychologe, mein Selbstbild und meine Arbeitsweise. Der Begriff Intervention umfasst die Beratung und das Training meiner Klienten mit dem Ziel sich selbst zu organisieren. Selbstverständlich beziehen sich Begriffe wie Klient, Sportler oder Athlet in meiner Arbeit sowohl auf die männliche als auch auf die weibliche Form. Aus Gründen der Vereinfachung wird nur die männliche Schreibweise verwendet

2. Menschenbild

Mein Handeln als Sportpsychologe wird von einem humanistischen, ressourcenorientierten Menschenbild bestimmt. In der Verantwortungsübernahme und Selbstregulation des Menschen sehe ich den Schlüssel zu einer optimalen Potentialentfaltung. Ich sehe den Menschen als autonome Persönlichkeit, mit den Fähigkeiten zur Selbstdetermination, kreativem Wachstum und konstruktiver Veränderung. Diese Fähigkeiten können vorübergehend blockiert sein, sie sind jedoch grundsätzlich vorhanden. Die Fähigkeit zur Kreativität und Selbstreflexion befähigt den Menschen über seine gesamte Lebensspanne hinweg zu Entwicklung, Differenzierung und Gestaltung seiner Persönlichkeit und seiner Lebenswirklichkeit.

3. Motiv

Eine Motivation die Weiterbildung zum Sportpsychologen zu beginnen, war eine berufliche Neuorientierung. Ursprünglich aus der Sozial- und Wirtschaftspsychologie stammend, hatte ich in meiner beruflichen Tätigkeit viel mit Business Coaching zu tun. Diese Arbeit war zwar interessant, aber ich suchte etwas um meine privaten Interessen (u.a. den Sport) und meinen beruflichen Hintergrund (Psychologiestudium und Business Coaching-Ausbildung) zu verbinden. Die bisher geführten Beratungen und die Reflexion im Rahmen dieser Arbeit zeigen mir, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Meine Präferenzen liegen in der Einzelarbeit mit dem Sportler an den Themen Zielarbeit, Motivation und mentale Stärke im Wettkampf. Mir gefällt, dass ich bei diesem interaktiven Prozess in der Lage bin, bei mir selbst und bei dem Athleten die Problemlösungs- und Lernfähigkeit zu verbessern und die individuelle Veränderungsfähigkeit zu erhöhen. Ich freue mich, wenn ich mithelfen kann, dass meine Klienten ihr eigenes unverwechselbares Profil finden und dadurch ihr Selbstwertgefühl und ihre Identität gestärkt werden.

4. Ressourcen und Kernkompetenzen

Kompetenzfelder werden in der Literatur unterschiedlich beschrieben und kategorisiert. Die hier verwendeten Definitionen orientieren sich an der Modellvorstellung der Handlungskompetenz von Hülshoff (Steig 2000, S. 37-38). Die Handlungskompetenz umfasst die vier Kompetenzbereiche Fach-, Methoden-, Sozial- und Personale Kompetenz, die für die Gestaltung und das konkrete Vorgehen im Beratungsprozess benötigt werden. Im nächsten Absatz wird auf diese Kompetenzen detailliert eingegangen.

4.1. Personale Kompetenz

Personale Kompetenz als Fähigkeit für sich selbst verantwortlich handeln zu können, beinhaltet Aspekte wie Werthaltungen, Entwicklung von Motiven und Selbstbildern, aber auch Selbsteinschätzung, Begabungen, Motivationen und Kreativität.

Regelmässige Supervision und die Selbst- und Fremdbewertung meiner Arbeit, meiner Rolle und meiner Person erlauben mir eine adäquate Wahrnehmung der eigenen Stärken und Schwächen. Als Stärken bezeichne ich meine Neugier, meine Offenheit für neue Situationen, mein Interesse an Zusammenhängen und mein Respekt und meine Wertschätzung gegenüber dem Individuum. Aus Sicht meiner Klienten, werde ich als aufmerksamer, vertrauensvoller und empathischer Zuhörer charakterisiert, der viele Fragen stellt, beziehungsorientiert ist und eine lockere und entspannte Arbeitsumgebung bevorzugt. Sehr entgegen kommt mir dabei mein Humor um problematische Situationen „entschärfen“ zu können. Bei Tätigkeiten die länger dauern, haben mir meine Ausdauer, Beharrlichkeit und Willensstärke sehr geholfen.

Als Schwäche von mir sehe ich eine relative Unerfahrenheit im Bereich der praktischen Sportpsychologie. Diese Schwäche lässt sich durch das Sammeln von praktischen Erfahrungen tilgen. Als weitere Schwäche sehe ich meinen Widerspruchsgeist und eine gewissen Sturheit, die Handlungen und Entscheidungen unnötig verzögern. Mit der Erkenntnis, dass zum Erfolg auch Anpassungsfähigkeit und Kompromissbereitschaft gehört, arbeite ich an dieser Schwäche.

4.2. Fachkompetenz

Fachkompetenz als notwendige Befähigung für den Umgang mit Sachen (Methoden, Instrumente, Wissen) und zur Erledigung von Sachaufgaben, umfasst neben theoretischen Kenntnissen auch praktisch anwendbares Handlungswissen (Allgemeinwissen und anschlussfähiges Vorwissen) und intellektuelle und handwerkliche Fähigkeiten und Fertigkeiten erfordert.

Aufgrund meines eher theoretisch ausgerichteten Studiums der Psychologie steht mir eine gewisse Kopflastigkeit manchmal bei der Lösung von einfachen Problemen im Weg. Jedoch hilft mir diese Fachkompetenz während der Intervention auch, die unterschiedlichen Funktionen, Methoden, Inhalte und Aufgaben in meinem Arbeitsgebiet zu verstehen, eine Auswahl treffen und diese begründen zu können.

Dank meiner universitären Ausbildung und meiner beruflichen Erfahrung kenne ich die rechtlichen und formalen Aspekte in meinem Aufgabengebiet und kann sie auf entsprechende Sachverhalte anwenden. Ich kann einen für mein Aufgabengebiet geeigneten Beratungsprozess entwickeln und systematisch anwenden. Ich verstehe die Möglichkeiten und Grenzen der eingesetzten Frage- und Interventionstechniken, kann sie zweckmässig auswählen und anwenden und kann Risiken und mögliche Gefahren einschätzen.

4.3. Methodenkompetenz

Methodenkompetenz beinhaltet Aneignungsstrategien bzw. Lernstrategien, Metakognitionen zur Reflexion und Kontrolle sowie Organisationsstrategien. Sie umfasst das Kennen und Beherrschen verschiedener planmässiger Verfahren, die man zur Erledigung von gestellten Aufgaben in wechselnden Situationen im Umgang mit Sachen, Personen und Gruppen und zur Lösung von Problemen erfolgreich anwenden kann. Sie ist erforderlich für die Gestaltung, Steuerung, Untersuchung und Absicherung von Vorgängen, Prozessen und Abläufen in der Beratung.

Während meiner Aus- und Weiterbildung und meiner 6-jährigen Berufspraxis als Psychologe und Coach habe ich mir die Fähigkeit angeeignet, mit dem Klienten realistische Ziele zu erarbeiten und mit ihm konkrete Erfolgs- und Messkriterien für die Evaluierung zu vereinbaren. Ich habe gelernt, den Klienten in die Lage zu versetzen, eigene Lösungswege zu erarbeiten, aufzulisten, zu bewerten, zu priorisieren, zu ordnen, den am besten geeigneten auszuwählen und mit ihm einen konkreten Umsetzungsplan zu erarbeiten bzw. den Klienten zu befähigen einen solchen selbst erarbeiten zu können.

4.4. Sozialkompetenz

Sozialkompetenz als Fähigkeit, die es einer Person ermöglicht, sich bei der Annäherung an andere oder in der Interaktion mit anderen erfolgreich zu verhalten und angemessen zu reagieren, beinhaltet das Vermögen, Gedanken, Gefühle und Einstellungen wahrnehmen und sich situations- und personenbezogen verständigen zu können, ebenso wie zur Verständigung bereit zu sein.

Während der Durchführung einer Intervention, insbesondere im Rahmen eines Beratungsgesprächs, achte ich darauf jederzeit in der Lage zu sein, mich selbst zu reflektieren, die Ergebnisse der Selbstreflexion dem Sportler verständlich mitzuteilen und konkrete Handlungen daraus ableiten zu können. Die Reflexion bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Emotionen, die Bewertung der eigenen Rolle im Beratungsprozess, den Sportler, die Beziehungen zwischen den Parteien und die mögliche Beeinflussung durch das Umfeld.

Ich fühle mich in den Sportler ein, bleibe aber als aussenstehende Person neutral und unvoreingenommen. Ich höre aktiv zu und meine Feedbacks sind ehrlich und wertschätzend. Unbequeme Fragen stelle ich in jedem Fall so, dass der Athlet nie das Gefühl bekommt herablassend behandelt zu werden. Umgekehrt kann er mit mir über seine Zweifel und Probleme offen sprechen. Ich kann lösungsorientiert im Sinne des Sportlers arbeiten und auch in schwierigen Situationen Fairness zeigen. Bei Problemen oder Unklarheiten habe ich die Fähigkeit, die Unterstützung anderer zu gewinnen. Ich bin mir darüber hinaus der Grenzen meines Wissens und Könnens bewusst. Diese Fähigkeiten versetzen mich in die Lage mit dem Sportler eine vertrauens- und respektvolle Beziehung aufbauen zu können, und verantwortungs- und selbstbewusst im Umgang mit ihm handeln zu können.

5. Aufgabe

Als Psychologe und Coach erfülle ich meine Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen sowie nach den Erkenntnissen des allgemeinen Wissensstandes im Aufgabengebiet der Sportpsychologie. Ich anerkenne die Rechte anderer Menschen uneingeschränkt an und orientiere meine Denk- und Handlungsweise an der berufsethischen Richtlinie für FSP-Mitglieder (Berufsordnung FSP, 2011). Das Ziel meiner Arbeit ist es, meinen Klienten für eine bestimmte Zielsetzung oder Problemstellung im sportlichen Kontext konkrete und zeitlich begrenzte Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, das Selbstmanagement zu stärken und die persönlichen Ressourcen nutzbar zu machen. Basierend auf meinem Menschenbild erarbeite und definiere ich in völliger Übereinstimmung mit dem Sportler, was er erreichen und erzielen möchte. Ich ermutige ihn, sich selbst und seine Möglichkeiten zu entdecken, stehe ihm bei der Entwicklung von Lösungen und Strategien zur Seite und anerkenne und respektiere stets seine Eigenverantwortlichkeit.

[...]

Fin de l'extrait de 19 pages

Résumé des informations

Titre
Ein sportpsychologisches Interventionskonzept. Selbstbild und Arbeitsweise des Autors
Université
University of Bern  (Institut für Sportwissenschaft)
Cours
Sportpsychologische Methoden
Note
5 (gut)
Auteur
Année
2013
Pages
19
N° de catalogue
V308147
ISBN (ebook)
9783668073265
ISBN (Livre)
9783668073272
Taille d'un fichier
412 KB
Langue
allemand
Annotations
Schweizer Benotung: 1 = sehr schlecht; 6 = sehr gut
Mots clés
Sportpsychologie, Horsesense, Coaching, pferdegestütztes Coaching, Sport, Psychologie, Intervention, Training, Konzept, Selbstbild, Coach, Sportpsychologe, Praxis, praktisches Arbeiten, Methoden
Citation du texte
Alexander Scherz (Auteur), 2013, Ein sportpsychologisches Interventionskonzept. Selbstbild und Arbeitsweise des Autors, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308147

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