Der rasante Fall des Schweizer Bankgeheimnisses wurde durch das Zusammenspiel von verschiedenen Akteuren mit strukturellen und institutionellen Faktoren erreicht.
In einem ersten Teil werde ich die Entstehung sowie verschiedene wichtige Entwicklungen rund um das Bankgeheimnis und dessen rasanten Fall erklären. Ziel dieses Teils ist, eine chronologische Darstellung der relevanten Geschehnisse zu bilden, um einen allgemeinen Überblick zu gewährleisten. In einer zweiten Phase werden die verschiedenen Akteure präsentiert, ihre Position beschrieben, und andere Faktoren erläutert.
Dabei werde ich mich auf drei grosse Ereignisse beschränken: Das OECD Projekt gegen schädlichen Steuerwettbewerb welches 1998 lanciert wurde, der Streit mit den USA welcher zur Ratifizierung des FATCA Abkommens führte, und der zweite Angriff der OECD auf das Schweizer Bankgeheimnis, welches die Schweizer Regierung schliesslich zum Einlenken brachte. Zum Schluss werde ich die Ergebnisse zusammenfassen, um eine konkrete Antwort auf die Fragestellung zu ermöglichen, und neueste Entwicklungen sowie zukünftige Probleme ansprechen.
Finanzkrise konnte die Schweiz den Schutz als Mitglied der OECD erfolgreich ausnützen und musste den Gegnern finanzieller Intransparenz nur oberflächliche Zugeständnisse machen. Die OECD kam deshalb in Verruf und verlor die rhetorische Legitimität ihrer Forderungen an andere betroffene Finanzplätze. Anschliessend nahm sie eine weniger konfrontative Haltung an.
Die Finanzkrise veränderte die Ausgangslage. Der Druck auf die Schweiz wuchs, die UBSAffäre im Streit mit den USA verschlimmerte den Ruf der Schweiz und verschlechterte ihre Verhandlungsposition dramatisch. Die OECD, deren Legitimierung durch die Gründung der G20 verstärkt wurde, profitierte von dieser Situation und setzte die Schweiz unter Druck, was schlussendlich den Bundesrat dazu brachte, sich bereit zu erklären, dem automatischen Informationsaustausch auf globaler Ebene zuzustimmen.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Die wichtigsten Entwicklungen in Kürze
- III Ein schnelles Ende
- 1 Der erste Angriff der OECD
- 2 Der Streit mit den USA
- 3 Die Schweiz auf der Blacklist
- IV Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den rasanten Zerfall des Schweizer Bankgeheimnisses. Die zentrale Fragestellung lautet: Welche Gründe führten zum Fall des Bankgeheimnisses, wer waren die wichtigsten Akteure und welche Positionen vertraten sie? Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Bankgeheimnisses, die Rolle verschiedener Akteure und drei Schlüsselereignisse: das OECD-Projekt gegen schädlichen Steuerwettbewerb, den Streit mit den USA und den zweiten Angriff der OECD.
- Entwicklung und Geschichte des Schweizer Bankgeheimnisses
- Rolle internationaler Organisationen (OECD) im Druck auf die Schweiz
- Bilaterale Abkommen und deren Einfluss auf das Bankgeheimnis
- Der Einfluss des Streits mit den USA (FATCA)
- Die Reaktion der Schweizer Regierung auf den internationalen Druck
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel der wirtschaftlichen Ausrichtung westlicher Länder hin zu Finanzdienstleistungen und thematisiert die zunehmende internationale Kritik am Schweizer Bankgeheimnis. Sie formuliert die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für den rasanten Fall des Bankgeheimnisses und skizziert den Aufbau der Arbeit, der die chronologische Darstellung der Ereignisse, die Präsentation der Akteure und deren Positionen sowie eine abschließende Zusammenfassung umfasst. Die Einleitung legt den Fokus auf die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse der Entwicklung und der beteiligten Akteure.
II. Die wichtigsten Entwicklungen in Kürze: Dieses Kapitel beschreibt die zwei Säulen des Schweizer Bankgeheimnisses: die Pflicht zur Verschwiegenheit gegenüber Dritten ohne Zustimmung des Kunden und die Regelung, welche Instanzen auf Kundendaten zugreifen dürfen. Es diskutiert die umstrittenen Ursprünge des Bankgeheimnisses, wobei sowohl der Schutz vor autoritären Regierungen als auch eigennützige Motive der Schweiz zur Debatte stehen. Weiterhin wird der Zusammenhang zwischen Steuerumgehung und dem Bankgeheimnis thematisiert und die Reaktionen der betroffenen Staaten, insbesondere die Initiativen der OECD und der EU, erläutert. Die Zusammenfassung dieses Kapitels unterstreicht den komplexen Hintergrund und die kontroversen Deutungen des Schweizer Bankgeheimnisses sowie die wachsenden internationalen Bemühungen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung.
III. Ein schnelles Ende: Dieses Kapitel, gegliedert in drei Unterkapitel, analysiert drei entscheidende Ereignisse im Kontext des Zerfalls des Bankgeheimnisses: den ersten Angriff der OECD mit der "Blacklist" unkooperativer Finanzplätze, den Streit mit den USA, der zum FATCA-Abkommen führte, und den zweiten Angriff der OECD, der die Schweiz letztlich zum Einlenken zwang. Die detaillierte Betrachtung dieser Ereignisse soll den Prozess des Zerfalls des Bankgeheimnisses detailliert aufzeigen und die jeweiligen Handlungsmotive der Akteure beleuchten.
Schlüsselwörter
Schweizer Bankgeheimnis, Steuerhinterziehung, OECD, USA, FATCA, automatischer Informationsaustausch, internationale Kooperation, Steueroasen, Bilaterale Abkommen, Finanzkrise 2008, Geldwäscherei.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Zerfall des Schweizer Bankgeheimnisses
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den rasanten Zerfall des Schweizer Bankgeheimnisses. Sie untersucht die Gründe für diesen Zerfall, die wichtigsten Akteure und deren Positionen.
Welche zentralen Fragen werden behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Gründe führten zum Fall des Bankgeheimnisses, wer waren die wichtigsten Akteure und welche Positionen vertraten sie? Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Bankgeheimnisses, die Rolle verschiedener Akteure und drei Schlüsselereignisse: das OECD-Projekt gegen schädlichen Steuerwettbewerb, den Streit mit den USA und den zweiten Angriff der OECD.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung und Geschichte des Schweizer Bankgeheimnisses, die Rolle internationaler Organisationen (OECD) im Druck auf die Schweiz, bilaterale Abkommen und deren Einfluss, den Einfluss des Streits mit den USA (FATCA) und die Reaktion der Schweizer Regierung auf den internationalen Druck.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Kapitel I: Einleitung: Beschreibt den Wandel der wirtschaftlichen Ausrichtung westlicher Länder und die zunehmende internationale Kritik am Schweizer Bankgeheimnis. Formuliert die zentrale Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel II: Die wichtigsten Entwicklungen in Kürze: Beschreibt die zwei Säulen des Schweizer Bankgeheimnisses, die umstrittenen Ursprünge, den Zusammenhang zwischen Steuerumgehung und Bankgeheimnis sowie die Reaktionen der betroffenen Staaten (OECD, EU).
Kapitel III: Ein schnelles Ende: Analysiert drei entscheidende Ereignisse: den ersten Angriff der OECD mit der "Blacklist", den Streit mit den USA (FATCA) und den zweiten Angriff der OECD, der die Schweiz zum Einlenken zwang.
Kapitel IV: Zusammenfassung: Fasst die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Welche Schlüsselereignisse werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert den ersten Angriff der OECD (Blacklist), den Streit mit den USA (FATCA) und den zweiten Angriff der OECD als entscheidende Ereignisse im Zerfallsprozess des Bankgeheimnisses.
Welche Akteure spielen eine wichtige Rolle?
Wichtige Akteure sind die Schweiz, die OECD, die USA und andere internationale Organisationen sowie die beteiligten Banken und die Schweizer Regierung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Thematik?
Schlüsselwörter sind: Schweizer Bankgeheimnis, Steuerhinterziehung, OECD, USA, FATCA, automatischer Informationsaustausch, internationale Kooperation, Steueroasen, Bilaterale Abkommen, Finanzkrise 2008, Geldwäscherei.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse der Thematik des Zerfalls des Schweizer Bankgeheimnisses.
- Arbeit zitieren
- Reto Friedli (Autor:in), 2014, Das Ende des Schweizer Bankgeheimnisses. Vom Angriff der OECD, dem Streit mit den USA und der Schweiz auf der Blacklist, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308322