Die Untersuchung des freien Willens in Hegels Rechtsphilosophie als eine Thematik, die auch in heutiger Zeit immer mehr an Einfluss gewinnt. In einer modernen, schnelllebigen Gesellschaft, in der wir von gesetzlichen Regelungen wie fremdbestimmt erscheinen, und unser Wille einem Diktat einer anderen Macht zu unterliegen scheint, stellt sich immer wieder die aus diesem Themenschwerpunkt resultierende Frage der Handlungsfreiheit bzw. –fähigkeit des einzelnen Individuums und in diesem Zusammenhang auch dessen Schuldfähigkeit, die auch in dieser Arbeit bearbeitet werden soll. G. W. F. Hegel ist von Anfang an der Meinung, dass der (menschliche) Wille frei sei. Diese Freiheit sei eine Eigenschaft des Willens, ohne die der Wille gar nicht erst als wirklicher Wille anerkannt werden könne. Hegel deklariert den Willen als Grundlage bzw. Voraussetzung für das Recht - als von vornherein „frei“. So schreibt er: „Der Boden des Rechts ist überhaupt das Geistige und seine nähere Stelle und Ausgangspunkt der Wille, welcher frei ist, ….“ Weiter heißt es: „Die Freiheit des Willens ist am besten durch eine Hinweisung auf die physische Natur zu erklären. Die Freiheit ist nämlich ebenso eine Grundbestimmung des Willens, wie die Schwere eine Grundbestimmung der Körper ist …“. Und er verdeutlicht: „… das Freie ist der Wille. Wille ohne Freiheit ist ein leeres Wort, so wie die Freiheit nur als der Wille, als Subjekt wirklich ist“. Hegels Rechtsphilosophie baut sich demnach auf der Grundlage des freien Willens auf, ohne den es nach ihm gar kein Recht, wie es von der Gesellschaft ausgeübt wird, geben kann. Der freie Wille ist die Voraussetzung für das Recht. Doch auch für die Existenz des Willens gibt es nach Hegel eine Bedingung, um zu existieren - das Subjekt.
Freiheit als solche ist ein Abstraktum. Sie ist nur wirklich, wenn sie einen Träger hat. Hegel geht davon aus, dass sich der Mensch im Denken und Handeln auf eine bestimmte Weise verhalten muss, eben weil der menschliche Geist seiner Natur nach frei ist. In vorliegendem Paperback wird sodann die Thematik der Willens- und Handlungsfreiheit sowie Zurechnungs- und Schuldfähigkeit ausgehend von Hegels „Grundlinien der Philosophie des Rechts“ unter Einbeziehung des Verhältnisses der einzelnen Subjekte zueinander behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Hinführung zum Thema
- 2. Der freie Wille im Sinne von „Denken“
- 2.1 Das Allgemeine und das Besondere des freien Willens
- 3. Das verwirklichte Recht und die konkrete Freiheit
- 3.1 Das abstrakte Recht
- 3.2 Die Moralität
- 3.3 Die Sittlichkeit
- 4. Die Handlungsfreiheit bei Hegel
- 4.1 Vorsatz, Verbrechen und Schuld
- 4.2 Schuld- und Zurechnungsfähigkeit
- 5. Freiheit und Allgemeinwohl
- 6. Résumée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den freien Willen in Hegels Rechtsphilosophie und die daraus resultierende Frage der Handlungsfreiheit und Schuldfähigkeit des Individuums. Hegels These vom freien Willen als Grundlage des Rechts wird analysiert, sowie die Beziehung zwischen subjektivem und objektivem Geist.
- Der freie Wille als Grundlage des Rechts bei Hegel
- Die Beziehung zwischen Denken und Willen
- Handlungsfreiheit und Schuldfähigkeit des Individuums
- Das Verhältnis von individuellem Willen und Allgemeinwohl
- Die Entwicklung des Begriffs der Willensfreiheit bei Hegel
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Hinführung zum Thema: Die Einleitung führt in das Kernthema der Arbeit ein: die Untersuchung des freien Willens in Hegels Rechtsphilosophie und die damit verbundene Frage nach Handlungsfreiheit und Schuldfähigkeit. Sie stellt die zentrale These auf, dass Hegel den freien Willen als Grundlage des Rechts und als unverzichtbare Eigenschaft des Willens selbst betrachtet. Zitate aus Hegels „Grundlinien der Philosophie des Rechts“ untermauern diese These und betonen die Unmöglichkeit eines Rechts ohne den freien Willen. Die Einleitung skizziert den weiteren Verlauf der Arbeit.
2. Der freie Wille im Sinne von „Denken“: Dieses Kapitel erörtert den freien Willen als besondere Form des Denkens, als den Trieb, dem Denken ein Dasein zu geben. Es wird dargelegt, dass der Wille gedacht werden muss, um Realität zu erlangen, und dass das "freie" Denken den Willen voraussetzt. Der Zusammenhang zwischen theoretischem Denken und praktischem Wollen wird beleuchtet, wobei beide als Prozesse des Begreifens der Wirklichkeit und der Form der Tätigkeit beschrieben werden. Das Kapitel verdeutlicht, wie Hegels Rechtsystem nur unter der Voraussetzung eines freien Willens als „Reich der verwirklichten Freiheit“ verstanden werden kann.
2.1 Das Allgemeine und das Besondere des freien Willens: Dieser Abschnitt differenziert zwischen dem allgemeinen und dem besonderen Aspekt des freien Willens und ihrer Einheit. Das allgemeine Element wird als die reine Unbestimmtheit des Willens definiert, die Fähigkeit, sich selbst zu denken und allen Bedürfnissen zu entsagen. Das besondere Element hingegen ist die Bestimmung des Willens durch einen innerlich oder äußerlich gegebenen Inhalt. Die Synthese beider Momente führt zum Begriff des „an und für sich freien Willens“, der die Einheit von Allgemeinheit und Besonderheit darstellt und den konkreten Begriff der Willensfreiheit ausmacht.
3. Das verwirklichte Recht und die konkrete Freiheit: Dieses Kapitel analysiert die konkrete Ausprägung der Freiheit im Zusammenhang mit Recht und Moral. Die einzelnen Unterkapitel beleuchten das abstrakte Recht, die Moralität und die Sittlichkeit als Stufen der Verwirklichung der Freiheit. Der Abschnitt untersucht vermutlich die verschiedenen Ebenen und Aspekte von Freiheit innerhalb des hegelschen Systems, wobei die Interaktion zwischen individuellem Handeln und gesellschaftlichen Normen im Mittelpunkt steht.
4. Die Handlungsfreiheit bei Hegel: Das Kapitel konzentriert sich auf die Handlungsfreiheit im Kontext von Hegels Philosophie. Die Unterkapitel befassen sich mit den Begriffen Vorsatz, Verbrechen und Schuld sowie Schuld- und Zurechnungsfähigkeit. Die Analyse untersucht die Bedingungen und Konsequenzen von Handlungen im Lichte der Willensfreiheit und beleuchtet die rechtlichen und moralischen Implikationen von freiem Handeln und seiner Verantwortung.
5. Freiheit und Allgemeinwohl: Dieses Kapitel untersucht wahrscheinlich die Verbindung zwischen individuellem Willen und dem Allgemeinwohl. Es dürfte die Frage behandeln, wie die Freiheit des Einzelnen mit den Ansprüchen der Gesellschaft in Einklang gebracht werden kann. Ein Schwerpunkt könnte die gesellschaftliche Dimension der Freiheit und ihre Auswirkung auf die kollektive Ordnung sein.
Schlüsselwörter
Freier Wille, Hegel, Rechtsphilosophie, Handlungsfreiheit, Schuldfähigkeit, Allgemeinwohl, Denken, Wirklichkeit, Moralität, Sittlichkeit, Selbstbewusstsein, Subjekt, Objektivität.
Häufig gestellte Fragen zu: Hegels Rechtsphilosophie und die Frage der Handlungsfreiheit
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den freien Willen in Hegels Rechtsphilosophie und die daraus resultierende Frage der Handlungsfreiheit und Schuldfähigkeit des Individuums. Im Mittelpunkt steht die Analyse von Hegels These, dass der freie Wille die Grundlage des Rechts ist, sowie die Beziehung zwischen subjektivem und objektivem Geist.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: den freien Willen als Grundlage des Rechts bei Hegel, die Beziehung zwischen Denken und Willen, Handlungsfreiheit und Schuldfähigkeit des Individuums, das Verhältnis von individuellem Willen und Allgemeinwohl sowie die Entwicklung des Begriffs der Willensfreiheit bei Hegel. Die Arbeit gliedert sich in Kapitel, die diese Themen systematisch erörtern.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema einführt und die zentrale These formuliert. Es folgen Kapitel, die den freien Willen als besondere Form des Denkens erläutern, das verwirklichte Recht und die konkrete Freiheit analysieren, die Handlungsfreiheit bei Hegel im Kontext von Vorsatz, Verbrechen und Schuld untersuchen und schließlich das Verhältnis von Freiheit und Allgemeinwohl beleuchten. Die Arbeit schließt mit einem Resümee.
Wie definiert die Arbeit den freien Willen bei Hegel?
Der freie Wille wird als besondere Form des Denkens dargestellt, als der Trieb, dem Denken ein Dasein zu geben. Der Wille muss gedacht werden, um Realität zu erlangen, und das "freie" Denken setzt den Willen voraus. Es wird zwischen dem allgemeinen (reine Unbestimmtheit) und dem besonderen (Bestimmung durch Inhalt) Aspekt des freien Willens unterschieden, wobei die Synthese beider zum "an und für sich freien Willen" führt.
Welche Rolle spielt das Recht in der Arbeit?
Das Recht wird als das "Reich der verwirklichten Freiheit" verstanden, das nur unter der Voraussetzung eines freien Willens existieren kann. Die Arbeit analysiert die konkrete Ausprägung der Freiheit im Zusammenhang mit Recht und Moral, indem sie das abstrakte Recht, die Moralität und die Sittlichkeit als Stufen der Verwirklichung der Freiheit beleuchtet. Die Interaktion zwischen individuellem Handeln und gesellschaftlichen Normen steht dabei im Mittelpunkt.
Wie werden Handlungsfreiheit und Schuldfähigkeit behandelt?
Die Arbeit untersucht Handlungsfreiheit im Kontext von Hegels Philosophie, insbesondere die Begriffe Vorsatz, Verbrechen und Schuld sowie Schuld- und Zurechnungsfähigkeit. Die Analyse beleuchtet die Bedingungen und Konsequenzen von Handlungen im Lichte der Willensfreiheit und die rechtlichen und moralischen Implikationen von freiem Handeln und seiner Verantwortung.
Wie wird das Verhältnis von individuellem Willen und Allgemeinwohl dargestellt?
Die Arbeit untersucht die Verbindung zwischen individuellem Willen und dem Allgemeinwohl und befasst sich mit der Frage, wie die Freiheit des Einzelnen mit den Ansprüchen der Gesellschaft in Einklang gebracht werden kann. Ein Schwerpunkt liegt auf der gesellschaftlichen Dimension der Freiheit und ihrer Auswirkung auf die kollektive Ordnung.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Freier Wille, Hegel, Rechtsphilosophie, Handlungsfreiheit, Schuldfähigkeit, Allgemeinwohl, Denken, Wirklichkeit, Moralität, Sittlichkeit, Selbstbewusstsein, Subjekt und Objektivität.
- Arbeit zitieren
- Sabrina von der Heide (Autor:in), 2004, Die Willensfreiheit und der Begriff des Handelns in Hegels Rechtsphilosophie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30838