In der folgenden Arbeit wird auf Thomas Bernhards Roman „Auslöschung. Ein Zerfall‘ eingegangen. Dieser handelt von einer ganz bestimmten Form der Vergangenheitsbewältigung: Der Protagonist, Franz-Josef Murau, versucht durch das Verschriftlichen seiner Erinnerungen seine Vergangenheit auszulöschen, um endlich mit dieser abschließen.
In der Arbeit wird auf diese Auslöschung eingegangen, ebenso wie auf die Frage, ob es Murau gelingt, durch seine Schrift „Auslöschung“ die von ihm angestrebte Geistesexistenz zu erreichen. Um diese Frage diskutieren zu können, soll im Vorhinein klar gemacht werden, was es in Muraus Augen überhaupt bedeutet, ein Geistesmensch zu sein und welche dieser Anforderungen er bereits erfüllt, bzw. welche dieser Vorraussetzungen erst erfüllt werden können, nachdem er mit seiner Schrift die Vergangenheit verarbeitet, ja ausgelöscht hat und sich somit von allem befreit hat, was ihn in seiner Entwicklung beeinträchtigt.
Im Folgenden wird dann genauer auf die Schrift an sich eingegangen, auf den Widerspruch zwischen Auslöschung und Erinnerungsarbeit, den sie enthält, darauf, wer ihn zu dieser Schrift inspiriert hat, und schließlich darauf, dass ein genauer Plan für den Wideraufbau der zerstörten Welt fast vollkommen fehlt. Letzten Endes wird die Problematik aufgezeigt, welche sich bei dem Versuch diese Frage zu beantworten, ergibt.
Inhaltsverzeichnis
- Verarbeitung negativer Erfahrungen..
- Durch Auslöschung zur Geistesexistenz?
- Definition eines Geistesmenschen
- Die Schrift „Auslöschung“.
- Diskussion der Frage, ob die angestrebte Geistesexistenz erreicht wurde
- Kurze Zusammenfassung des Ergebnisses.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Roman „Auslöschung“ von Thomas Bernhard und untersucht, wie der Protagonist Franz-Josef Murau durch das Schreiben seiner Erinnerungen seine Vergangenheit auslöschen möchte, um eine Geistesexistenz zu erreichen, die nicht mehr von seinen Kindheitserfahrungen bestimmt ist. Der Text beleuchtet Muraus Definition eines Geistesmenschen und analysiert, ob er durch seine Schrift „Auslöschung“ seine angestrebte Geistesexistenz erreicht.
- Muraus Definition eines Geistesmenschen und seine Vorbildfigur Onkel Georg
- Die Schrift „Auslöschung“ als Mittel zur Verarbeitung negativer Erfahrungen
- Der Widerspruch zwischen Auslöschung und Erinnerungsarbeit in der Schrift
- Muraus Ziel, eine neue Welt nach seinen eigenen Regeln zu schaffen
- Die Problematik der Frage, ob Murau durch seine Schrift die Geistesexistenz erreicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet Muraus Definition des Geistesmenschen anhand seines Vorbilds Onkel Georg. Es beschreibt die Eigenschaften eines Geistesmenschen, die Murau anstrebt und seine eigenen Bestrebungen, diese Eigenschaften zu erreichen.
- Das zweite Kapitel analysiert Muraus Schrift „Auslöschung“ und beleuchtet den Zweck der Schrift, nämlich die Verarbeitung und Auslöschung seiner negativen Kindheitserfahrungen. Es wird der Widerspruch zwischen Auslöschung und Erinnerungsarbeit in der Schrift diskutiert.
- Das dritte Kapitel thematisiert Muraus Vision einer neuen Welt, die er nach seinen eigenen Regeln gestalten möchte. Es zeigt, wie er die alte Welt zerstören und eine neue Welt aufbauen will.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Verarbeitung negativer Erfahrungen, Auslöschung, Geistesexistenz, Erinnerungsarbeit, Selbstfindung, und der Suche nach Autonomie. Sie analysiert die Schrift „Auslöschung“ von Thomas Bernhard und die Definition eines Geistesmenschen in Bezug auf Muraus Bestrebungen, seine Vergangenheit zu überwinden und eine neue Existenz aufzubauen.
- Arbeit zitieren
- Dr. phil Sandra Herfellner (Autor:in), 2008, Muraus schriftliche Erinnerungen. Vergangenheitsbewältigung in Thomas Bernhards "Auslöschung. Ein Zerfall", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308451