Das ‚Urfehde’-Lied gehört in die Reihe von Oswald von Wolkensteins ‚Gefangenschaftsliedern’. Es thematisiert Verlauf sowie Beendigung der Gefangenschaft des Autors im Jahre 1427. Kl. 26 ist in den beiden Liederhandschriften unterschiedlich verzeichnet. Bietet es in der Innsbrucker Liederhandschrift, d.h. Handschrift B, 15 Strophen, so sind in der Wiener Liederhandschrift (Handschrift A) 16 Strophen notiert. Vor der Schlußstrophe, sprich der XV. Strophe in der Handschrift B, ist eine weitere Strophe eingeschoben, in der erfolgreich Fürbitte für einen ‚Freund’ des Dichters geleistet wird, der achteinhalb Jahre in Gefangenschaft des Fürsten verbrachte. Bei jenem Freund handelt es sich um Aldrighetto Costebarco. Diese zusätzliche Strophe wurde in der Handschrift B vermutlich gestrichen, da Oswald sie zu seiner negativen Beurteilung des Landesfürsten Herzog Friedrich einsetzte.
Durch aubenteuer tal und perg ist nicht nur stark biographisch geprägt, sondern enthält zudem auch zahlreiche Zusatzinformationen zu den erhaltenen historischen Quellen über Oswalds Gefangenschaft im Jahre 1427. So kann dieses Lied zwar über weitere Begebenheiten der Gefangenschaft Auskunft geben, doch muß dabei beachtet werden, daß der Stoff zwar aus der Realität bezogen ist, aber dessen literarische Umsetzung nicht analog zu den realen Ereignissen sein muß. Das heißt, zwischen tatsächlich Erlebtem und im Nachhinein Erzähtem muß unterschieden werden. Auch wenn Kl. 26 eine biographische Deutung nahezu herauszufordern scheint, sollte doch mit Bedacht die literarische Darstellung der geschilderten Gefangenschaft des lyrischen Ichs betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Übersetzung Kl. 26 Durch aubenteuer tal und perg
- Kommentar
- Allgemein
- Länder und Städte
- Personen
- Interpretation
- Einleitende Worte zu Kl. 26 „Durch aubenteuer tal und perg“
- Von den Gedanken, auf Reisen zu gehen
- Die Flucht nach Wasserburg und Gefangennahme
- Überführung nach Innsbruck
- Die Gefangenschaft auf Fellenberg
- Einige Worte für den Anfang
- Da wider was ich von dem vierst abgvallen ungemessen“ (Z. 89/90)
- Die literarische Darstellung der Gefangenschaft auf Fellenberg als Anklage
- Die Entlassung aus dem Gefängnis
- Die Fürbitter
- Die Hausmannin
- Die, Urfehde'
- Rückblick auf die Ereignisse
- Schlußworte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Übersetzung, dem Kommentar und der Interpretation des Liedes „Durch aubenteuer tal und perg“ von Oswald von Wolkenstein (Kl. 26). Das Lied erzählt von einer Reise, der Gefangennahme und der anschließenden Gefangenschaft des Autors. Der Text analysiert die literarischen und historischen Aspekte des Liedes und beleuchtet dessen Bedeutung im Kontext des Mittelalters.
- Die Reise als Motiv in der Literatur des Mittelalters
- Die Darstellung von Gefangenschaft und Leid in der Dichtung
- Die Sprache und die poetischen Mittel Oswald von Wolkensteins
- Die historischen Bezüge des Liedes
- Die Rolle von Ritterschaft und Adel im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Übersetzung des Liedes „Durch aubenteuer tal und perg“ gibt einen Einblick in die Gedanken und Erlebnisse Oswald von Wolkensteins. Der Kommentar erläutert die historischen und geographischen Bezüge des Liedes und stellt die wichtigsten Personen vor. Die Interpretation analysiert die literarischen und thematischen Aspekte des Werkes. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Darstellung der Gefangenschaft und den darin enthaltenen Anklagen.
Schlüsselwörter
Oswald von Wolkenstein, "Durch aubenteuer tal und perg", Lied, Mittelalter, Reise, Gefangenschaft, Literatur, Interpretation, Kommentar, historische Bezüge, poetische Mittel, Rittertum, Adel.
- Arbeit zitieren
- Dana Kaule (Autor:in), 2004, Oswald von Wolkenstein - Lied Kl. 26 "Durch aubenteuer perg und tal" - Übersetzung, Kommentar, Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30871