In dieser Arbeit soll detailliert untersucht werden, wie die Figur Lenore in Arnold Zweigs „Junge Frau von 1914“ zwischen Emanzipation und konventionellen weiblichen Rollenvorstellungen oszilliert. Ebenso soll betrachtet werden, wie Zweig dies sprachlich darstellt und wie der Roman bezüglich der Darstellung der Frau auch in seinem Erscheinungsjahr 1931 zu verorten ist.
Leitende Fragestellung soll sein: in welchen Bereichen emanzipiert sich Lenore, und in welchen Bereichen bleibt sie alten Rollenvorstellungen verbunden? Werden diese Positionen als scharfe Gegensätze konstruiert oder so, dass sie kompatibel erscheinen? Thematisch werden dabei die zu Beginn genannten zwei Felder Beziehung und Beruf herangezogen, zusätzlich wird erläutert, wie Lenore von der gesellschaftlich praktizierten Abwertung von Töchtern gegenüber Söhnen betroffen ist. Darüber hinaus wird Bezug auf die Rezeption des Textes genommen, die eher verhalten und vieldeutig erscheint; die Geschichte und die Tendenz dieser Rezeption wird vor der Schlussbetrachtung in einem eigenen Kapitel zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Protagonistin Lenore zwischen Emanzipation und konventioneller weiblicher Rollenvorstellung
- Die Beziehung Lenore Wahls zu Werner Bertin
- Die Analyse der Emanzipation und der Geschlechterrollen in der Sekundärliteratur
- Die Abtreibung
- Ausbildung und Beruf Lenores
- Die Geringwertigkeit der Töchter
- Die Beziehung Lenore Wahls zu Werner Bertin
- Die Rezeption Zweigs und seines Romans Junge Frau von 1914
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Darstellung der Emanzipation und der konventionellen weiblichen Rollenvorstellungen in Arnold Zweigs Roman „Junge Frau von 1914“ und untersucht, wie die Protagonistin Lenore Wahl zwischen diesen Polen oszilliert. Die Arbeit beleuchtet die sprachliche Gestaltung dieser Ambivalenz und betrachtet den Roman im Kontext seiner Entstehungszeit (1931).
- Lenore Wahls Emanzipationsprozesse im Kontext der Zeit und der gesellschaftlichen Erwartungen
- Die Darstellung konventioneller weiblicher Rollenvorstellungen im Roman und deren Einfluss auf Lenore
- Die Rolle des Ersten Weltkriegs bei der Gestaltung von Emanzipation und Tradition
- Zweigs sprachliche Gestaltung der Ambivalenz zwischen Emanzipation und Tradition
- Die Rezeption von "Junge Frau von 1914" und deren Bedeutung für die Interpretation des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die zentralen Themen des Romans und die Forschungsfrage, die sich mit Lenores oszillierender Position zwischen Emanzipation und Tradition auseinandersetzt. Der zweite Abschnitt untersucht die Beziehung zwischen Lenore und Werner Bertin im Kontext der Geschlechterrollen und Emanzipation. Hierbei werden die Sekundärliteratur, die Abtreibung und Lenores berufliche Emanzipation analysiert. Darüber hinaus wird die gesellschaftliche Abwertung von Töchtern im Vergleich zu Söhnen erörtert. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Rezeption des Romans und analysiert die unterschiedlichen Interpretationen des Werks.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf Themen wie Emanzipation, konventionelle weibliche Rollenvorstellungen, Geschlechterrollen, Abtreibung, Beruf und Bildung, die gesellschaftliche Abwertung von Töchtern, der Erste Weltkrieg und die literarische Rezeption von "Junge Frau von 1914".
- Quote paper
- Mariam Ahmadi (Author), 2015, Emanzipation und weibliche Rollenverteilung in Arnold Zweigs “Junge Frau von 1914“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/308895