Zu Beginn der vorliegenden Arbeit wird eine Definition (sozialer) Integration gegeben und daran anknüpfend Hartmut Essers Modell der intergenerationalen Integration erläutert (Abschnitt 2). Anhand dieses Modells soll verdeutlicht werden, welche Auswirkungen fremdenfeindliche Einstellungen auf den Integrationsprozess von Migranten haben. Anschließend wird ein Überblick über die Einwanderung nach Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg gegeben (Abschnitt 3). Es werden verschiedene Gruppen von Einwanderern unterschieden und die Struktur der Migrantenpopulation in einen historischen Kontext gestellt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den migrationspolitischen Entwicklungen seit dem Ende der 1990er Jahre. Im Anschluss wird ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Entwicklung der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland gegeben (Abschnitt 4). Anhand von drei Theoriekomplexen zeigt der folgende Abschnitt mögliche Erklärungen für die Entstehung fremdenfeindlicher Einstellungen und wahrgenommener Diskriminierung auf (Abschnitt 5). Aus diesen werden zugleich Hypothesen zur Entstehung und Entwicklung der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland sowie der von Migranten wahrgenommenen Diskriminierung abgeleitet. Diese werden anschließend in zwei empirischen Analyse überprüft. Die methodischen Grundlagen der Analysen werden in Abschnitt 6 erläutert, bevor in Abschnitt 7 die Ergebnisse der Analysen präsentiert werden. Abschließend werden in Abschnitt 8 die Ergebnisse der vorliegenden Studie diskutiert und ein Überblick über offene Fragen gegeben.
Die Forschungsfragen werden wie folgt formuliert:
• Wie haben sich die fremdenfeindlichen Einstellungen in der deutschen Bevölkerung zwischen 1980 und 2010 entwickelt?
• Wie können die fremdenfeindlichen Einstellungen erklärt werden, welchen Einfluss haben Individual- und Kontextmerkmale?
• Wie hat sich die von Migranten wahrgenommene Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft in Deutschland zwischen 1996 und 2010 entwickelt?
• Wie kann die wahrgenommene Diskriminierung von Migranten erklärt werden, welchen Einfluss haben Individual- und Kontextmerkmale?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 2 Soziale Integration
- 2.1 Integration
- 2.1.1 Sozialintegration
- 2.1.2 Systemintegration
- 2.2 Das Modell der intergenerationalen Integration
- 3 Einwanderung nach Deutschland
- 3.1 Einwanderung von Deutschen
- 3.1.1 Vertriebene und (Spät-) Aussiedler
- 3.1.2 Übersiedler
- 3.2 Einwanderung von Ausländern
- 3.2.1 Gastarbeiter
- 3.2.2 Asylbewerber und Flüchtlinge
- 3.2.3 Weitere Gruppen ausländischer Einwanderer
- 3.2.4 Die Integration ausländischer Einwanderer
- 3.3 Der Paradigmenwechsel in der Ausländer- und Migrationspolitik 1998
- 4 Forschungsstand
- 5 Theorien und Hypothesen
- 5.1 Konflikttheorie und Theorie der sozialen Identität
- 5.2 Kontakthypothese
- 5.3 Sozialisationstheoretische Ansätze
- 5.4 Inhaltliche Überschneidungen der Hypothesen
- 6 Methode
- 6.1 Datengrundlage und verwendete Stichprobe
- 6.1.1 Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften
- 6.1.2 Das Sozioökonomische Panel
- 6.1.3 Kontextmerkmale
- 6.2 Operationalisierung
- 6.2.1 Analyse der fremdenfeindlichen Einstellungen der deutschen Bevölkerung
- 6.2.2 Analyse der wahrgenommenen Diskriminierung von Migranten
- 6.3 Multivariate Analyseinstrumente
- 6.3.1 Cross-Classified Multilevel Model
- 6.3.2 Fixed Effects, Random Effects und Hybridmodelle
- 7 Empirische Analyse
- 7.1 Fremdenfeindliche Einstellungen 1980-2010
- 7.1.1 Deskriptive Ergebnisse
- 7.1.2 Multivariate Ergebnisse
- 7.2 Von Migranten wahrgenommene Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft 1996-2010
- 7.2.1 Deskriptive Ergebnisse
- 7.2.2 Multivariate Ergebnisse
- 8 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Masterarbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen fremdenfeindlichen Einstellungen in der deutschen Bevölkerung und der von Migranten wahrgenommenen Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft. Die Arbeit geht dabei der Frage nach, inwieweit Individual- und Kontextmerkmale die beiden Phänomene beeinflussen.
- Analyse der Determinanten von fremdenfeindlichen Einstellungen
- Untersuchung der von Migranten wahrgenommenen Diskriminierung
- Identifizierung von Einflussfaktoren auf beide Phänomene
- Integration sozialisationstheoretischer Ansätze in die Analyse
- Anwendung multivariater Analyseverfahren
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage erläutert. Im zweiten Kapitel wird der Begriff der sozialen Integration definiert und das Modell der intergenerationalen Integration vorgestellt. Das dritte Kapitel beleuchtet die Einwanderung nach Deutschland, sowohl von Deutschen als auch von Ausländern, und die Entwicklung der deutschen Ausländer- und Migrationspolitik. Das vierte Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. Das fünfte Kapitel stellt verschiedene Theorien und Hypothesen vor, die die Entstehung von fremdenfeindlichen Einstellungen und Diskriminierungserfahrungen erklären sollen. Kapitel 6 beschreibt die Methodik der Arbeit, die Datengrundlage, die Operationalisierung der Variablen und die angewandten Analysemethoden. In Kapitel 7 werden die empirischen Ergebnisse der Analyse von fremdenfeindlichen Einstellungen und Diskriminierungserfahrungen präsentiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung, Migranten, Integration, soziale Identität, Kontakthypothese, Sozialisation, Multilevel-Modelle, empirische Sozialforschung, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Joscha Dick (Autor:in), 2012, Fremdenfeindlichkeit und die von Migranten wahrgenommene Diskriminierung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309336