Der Begriff des Sklaven bei Aristoteles unterscheidet sich wesentlich von dem Begriff, den wir heute vom Sklaven haben. Aristoteles sieht den Sklaven als unentbehrlichen Bestandteil der Familie und dieser ist somit einer der fundamentalen Elemente des Staates. Der Sklave ermöglicht das gute Leben in der Polis, in dem er für den Erhalt der Familie sorgt. Er ermöglicht es dem Herrn sich mit anderen, wichtigeren Dingen als die des täglichen Lebens zu beschäftigen und ist somit neben der Tugend des Herrn eine der Voraussetzungen für politische und philosophische Aktivität. Um diesen Zusammenhang darzustellen werde ich in der folgenden Hausarbeit zunächst das Umfeld des Sklaven, die Familie bzw. das Haus näher betrachten. Danach werde ich darauf aufbauend die spezifische Bedeutung des Begriffes des Sklaven bei Aristoteles untersuchen. Dabei sind immer wieder Bezüge zum Aufbau des Staates bei Aristoteles notwendig, da die Verhältnisse in den Gemeinschaften von der Mikroebene der Familie, eigentlich sogar schon die „Nanoebene“ der Seelenteile, bis zur Makroebene der Polis analog zueinander in Beziehung gesetzt werden können. Des Weiteren werde ich den Unterschied zwischen Sklaven nach Gesetz und Sklaven nach Natur zum Gegenstand meiner Untersuchung machen, um abschließend einige Parallelen zwischen der Sklaverei zur Zeit von Aristoteles und der Sklaverei unserer Zeit zu ziehen. Ausgangspunkt hierbei ist der Vorwurf gegen Aristoteles, er habe der Sklaverei die philosophischen Weihen erteilt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Der Begriff des Sklaven bei Aristoteles
- Der Begriff der oikia
- Der Begriff des Sklaven
- „Sklave von Natur“ und „Sklave von Gesetz“
- Moderne und alte Sklaverei
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Begriff des Sklaven bei Aristoteles und seiner Bedeutung für die politische Theorie des Philosophen. Ziel ist es, das Verhältnis zwischen Sklaverei, Familie (oikia) und Staat im Denken des Aristoteles zu analysieren und die spezifischen Eigenschaften des Sklavenbegriffs zu beleuchten. Dabei werden die Unterschiede zwischen der Sklaverei zur Zeit Aristoteles' und der modernen Sklaverei hervorgehoben. Die Arbeit untersucht auch die philosophischen Grundlagen der Sklaverei und den Vorwurf, dass Aristoteles die Sklaverei philosophisch verteidigt.
- Der Begriff des Sklaven im Kontext der oikia
- Die Unterscheidung zwischen Sklaven von Natur und Sklaven von Gesetz
- Die Rolle des Sklaven im Aufbau des Staates
- Die Unterschiede zwischen der antiken und der modernen Sklaverei
- Die philosophischen Argumente für und gegen die Sklaverei
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkung
Die Vorbemerkung stellt die Besonderheit des Sklavenbegriffs bei Aristoteles im Vergleich zum heutigen Verständnis heraus. Der Sklave spielt eine fundamentale Rolle im Aufbau der Familie und des Staates, indem er die Möglichkeit zum guten Leben durch die Sicherstellung des täglichen Lebens ermöglicht.
Der Begriff des Sklaven bei Aristoteles
Dieses Kapitel untersucht das Verhältnis des Sklaven zur oikia, die als ursprüngliche, natürliche Gemeinschaft betrachtet wird. Dabei werden die verschiedenen Abhängigkeitsverhältnisse innerhalb der oikia, wie zwischen Ehemann und Ehefrau, Herr und Sklave sowie Vater und Kind, analysiert. Aristoteles sieht den Sklaven als Teil eines natürlichen Systems, das zur Selbsterhaltung und Fortpflanzung notwendig ist.
Der Begriff der oikia
Der Begriff der oikia umfasst alle Angehörigen des Haushaltes, einschließlich der Sklaven. Die oikia ist eine natürliche Gemeinschaft, die aus dem Grundbedürfnis nach Fortpflanzung und Selbsterhaltung entsteht. Die einzelnen Verhältnisse innerhalb der oikia sind ebenfalls natürlich und bilden zusammen die Grundlage für das Dorf und letztendlich den Staat.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Aristoteles, Sklaverei, oikia, Familie, Staat, Natur, Gesetz, Abhängigkeit, Selbsterhaltung, Fortpflanzung, gutes Leben, politische Theorie, Philosophie.
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- Bruno Gransche (Autor), 2004, Der Begriff des Sklaven bei Aristoteles, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/30947