„On ne naît pas femme, on le devient“ - Betrachtet man jenes Diktum von Simone de Beauvoir aus ihrer im Jahre 1949 veröffentlichten Schrift Le Deuxième Sexe, wird deutlich, dass sie bereits Jahre vor der Entstehung der modernen Gender Studies den Unterschied zwischen dem biologischen und sozialen Geschlecht erkannt hat.
Abgesehen von der Tatsache, dass de Beauvoir den für die Gender Studies determinierenden Begriff gender an sich noch nicht benutzt, markiert sie dennoch den wesentlichen Gedanken zu dieser Unterscheidung. Aus heutiger Sicht versteht man unter dem Begriff gender die weiblichen und männlichen Rollenbilder innerhalb einer Gesellschaft, also das sozial/kulturell definierte Geschlecht, das durch den jeweiligen Sozialisationsprozess konstituiert wird.
Demgegenüber steht das biologische Geschlecht des menschlichen Körpers. Hierbei handelt es sich um die natürlichen Geschlechtsorgane des Menschen. Diese natürlichen und nicht beeinflussbaren Faktoren werden im Rahmen der Gender Studies unter dem Terminus sex subsumiert.
Welche grundsätzlichen Erwartungen haben wir gegenüber der Rollenverteilung von Frau und Mann in unserer Gesellschaft? Was verstehen wir überhaupt unter einem klassisch/traditionellen Frauen-und Männerbild? Hinsichtlich stereotyper Eigenschaften von Frau und Mann kann länder- und kulturübergreifend festgehalten werden, dass eine gesellschaftliche Dichotomie von männlich/aktiv und weiblich/passiv existiert.
Das männliche Stereotyp ist demnach durch „Aktivität, Stärke und Fähigkeiten [wie] Durchsetzungsvermögen und Leistungsstreben“ gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu weist das weibliche Stereotyp Eigenschaften von „Emotionalität […], von Soziabilität (einfühlsam, hilfsbereit, sozial umgangsfähig, anpassungsfähig), von Passivität und praktischer Intelligenz“ auf.
Inhalts Verzeichnis
1. Stereotype Frauen-und Männerbilder in der patriarchalen Kultur und das Zeitalter der Nouvelle Vague
2. Geschlechtsspezifische Formen patriarchaler Gesellschaftsstrukturen im traditionellen Kino und ihre Verankerungen im Unbewussten: Mulvey und die Psychoanalyse
2.1 Das Lacansche Spiegelstadium und der narzisstische Blick
2.2 Die Lust am Schauen und das Angesehen werden: der männliche Blick und der weibliche Körper (Mulvey)
3.. Screening Gender : Kinematographische Geschlechterkonstruktion in A bout de souffle
3.1 Michel Poiccard: Männlichkeit als Maske?
3.2 Patricia Franchini: Das Portrait einer modernen Frau
4. Brigitte Bardot als Camille: Ein klassisches Objekt voyeuristischer Schaulust im Sinne Mulveys
Literaturverzeichnis
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