Bereits in der Vorrede zur ersten Auflage von Die Welt als Wille und Vorstellung betont Schopenhauer, dass für das Verständnis seines Werkes nicht nur Kants Philosophie, sondern auch die Gedanken Platons unerlässlich sind.
Vor allem im dritten Buch seines Hauptwerkes, das im Wesentlichen Schopenhauers Ästhetik enthält, wird dies in Bezug auf Platon sehr deutlich, denn dort bilden die modifizierten Ideen Platons die Grundvoraussetzung für die ästhetische Erkenntnis, die mittels der Kontemplation gewonnen werden soll.
In dieser vorliegenden Arbeit soll nun in einem ersten Schritt gezeigt werden, wie Schopenhauer die Platonische Ideenlehre versteht und diese hinsichtlich seines Gesamtwerkes modifiziert.
In einem zweiten Schritt soll nun dieser Zugang zu den Ideen in den Blick genommen werden. Dabei wird Schopenhauers Verständnis der (ästhetischen) Kontemplation verdeutlicht werden und das Verhältnis von erkennendem Subjekt und 'Platonischer Idee' offensichtlich werden.
In einem dritten Schritt soll nun über diese gewonnenen Erkenntnisse der Kontemplation reflektiert werden. Dabei wird sich zeigen, dass Schopenhauers Weg zur ästhetischen Erkenntnis nicht unproblematisch verläuft. So werden einzelne Widersprüchlichkeiten angedeutet.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Zur Idee bei Schopenhauer
- Zur Kontemplation bei Schopenhauer
- Reflexion der Erkenntnis
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Schopenhauers ästhetischer Erkenntnis, insbesondere mit der Rolle von Ideen und Kontemplation. Der Text analysiert Schopenhauers Verständnis der Platonischen Ideenlehre und deren Modifikation in seinem Gesamtwerk, wobei er die Ideen als Vorstellungen unabhängig vom Satz vom Grunde betrachtet und an den Willen bindet.
- Schopenhauers Modifikation der Platonischen Ideenlehre
- Die Rolle der Ideen als Vorstellungen unabhängig vom Satz vom Grunde
- Die Verbindung der Ideen mit dem Willen
- Der Zugang zu den Ideen durch die Kontemplation
- Die Bedeutung der ästhetischen Erkenntnis für Schopenhauers Ethik
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: Schopenhauers ästhetische Erkenntnis basiert auf der Kontemplation von Ideen, die als vom Satz vom Grunde unabhängige Vorstellungen verstanden werden.
- Zur Idee bei Schopenhauer: Dieses Kapitel beleuchtet Schopenhauers Verständnis der Platonischen Ideenlehre und deren Modifikation in seinem Werk. Es zeigt, wie Schopenhauer die Ideen an den Willen bindet und sie als „Objektivationen des Willens unter der Bedingung der Zeit“ versteht.
- Zur Kontemplation bei Schopenhauer: Dieses Kapitel analysiert Schopenhauers Verständnis der Kontemplation als Zugang zu den Ideen. Es wird deutlich, wie die Kontemplation die Verbindung zwischen dem erkennenden Subjekt und den Ideen herstellt.
- Reflexion der Erkenntnis: Dieses Kapitel reflektiert die gewonnenen Erkenntnisse über die Kontemplation und zeigt die möglichen Probleme und Widersprüche auf, die mit Schopenhauers Weg zur ästhetischen Erkenntnis verbunden sind.
Schlüsselwörter (Keywords)
Schopenhauer, Ästhetik, Ideenlehre, Kontemplation, Wille, Satz vom Grunde, Kunstwerk, Objektivation, Vorstellung, Platon, Erkenntnis, Ethik.
- Citation du texte
- Alexander Meyer (Auteur), 2010, Ästhetische Erkenntnis bei Schopenhauer. Idee und Kontemplation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309748