Die vorliegende Hausarbeit analysiert ausgewählte zeitgenössische Stimmen, die sich für oder gegen das neue Medium aussprechen. Die Entstehungsgeschichte der Zeitung und ihr Nutzen für die frühneuzeitliche Gesellschaft sind ebenfalls Thema dieser Arbeit.
Den Grundstein für die Geschichte der Presse in Deutschland legte Mitte des 15. Jahrhunderts die Erfindung und Mechanisierung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg. Wie kein anderes Ereignis zu dieser Zeit steht der Buchdruck stellvertretend für den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und war Voraussetzung für eines der ersten Massenmedien der Menschheitsgeschichte: die regelmäßig erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften. Schon sehr früh befassten sich daher zeitgenössische Akademiker damit das neue Medium auf Nützlichkeit, Wirkung und andere Faktoren hin zu analysieren.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Das gedruckte Nachrichtenwesen im 17. Jahrhundert
- Der Nutzen der Zeitungen aus Sicht Kaspar Stielers und Christian Weises
- Ahasverus Fritschs Thesen gegen die Zeitungssucht
- Bewertung und Analyse beider Meinungsbilder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit befasst sich mit zeitgenössischen Meinungsbildern zum Nutzen und Schaden des Zeitungskonsums in Deutschland während der Frühen Neuzeit. Sie untersucht die Entwicklung des gedruckten Nachrichtenwesens im 17. Jahrhundert und analysiert die Argumente von Kaspar Stieler und Christian Weise, die die Zeitungen als nützlich und aufschlussreich erachteten, im Vergleich zu den Thesen von Ahasverus Fritsch, der eine "Zeitungs-Sucht" und deren negative Folgen kritisierte. Die Arbeit beleuchtet den historischen Kontext der Zeitungsdebatte und untersucht die dahinterstehenden Motivationen und Argumente beider Parteien.
- Die Entwicklung des Zeitungswesens im 17. Jahrhundert
- Die Bedeutung der Periodizität für die Entstehung einer "sozialen Institution" der Nachrichten
- Die Argumente für und wider den Nutzen des Zeitungskonsums
- Die Rolle der Zeitungen in der Bildung einer bürgerlichen Öffentlichkeit
- Der Einfluss der Zeitungen auf die deutsche Sprache
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Geschichte der deutschen Presse und definiert den Begriff der Zeitung. Es beleuchtet die Entstehung der ersten periodisch erscheinenden Zeitungen im 17. Jahrhundert und setzt diese in den historischen Kontext des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit.
- Das zweite Kapitel beschreibt die Entwicklung des gedruckten Nachrichtenwesens im 17. Jahrhundert. Es diskutiert die Unterschiede zwischen "Neuen Zeitungen" und periodisch erscheinenden Wochen- und Tageszeitungen und betont die Bedeutung der Periodizität für die Etablierung des Zeitungswesens als "soziale Institution".
- Das dritte Kapitel beleuchtet den gesellschaftlichen Nutzen der Zeitungen aus der Sicht von Kaspar Stieler und Christian Weise. Es analysiert die Argumente beider Autoren, die die Zeitungslektüre als Mittel zur Bildung, zur Erweiterung des Wissens und zur Förderung der öffentlichen Debatte erachteten.
- Das vierte Kapitel widmet sich Ahasverus Fritschs Kritik an der "Zeitungssucht" und den negativen Folgen des Zeitungskonsums. Es untersucht Fritschs Argumentation, die sich auf christlich-ethischen Prinzipien und eine konservative Haltung gegenüber dem neuartigen Medium stützt.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Hausarbeit behandelt zentrale Themen der frühen Medien- und Kommunikationsgeschichte, wie das Aufkommen des Zeitungswesens in Deutschland, die Zeitungsdebatte des 17. Jahrhunderts, die Entstehung einer bürgerlichen Öffentlichkeit, die Rolle der Zeitungen in der Bildung und die Entwicklung der deutschen Sprache. Sie analysiert die unterschiedlichen Perspektiven von Kaspar Stieler, Christian Weise und Ahasverus Fritsch auf den Nutzen und die Gefahren des Zeitungskonsums.
- Arbeit zitieren
- Manuel Freudenstein (Autor:in), 2015, Zeitungssucht und Zeitungsnutzen. Meinungsbilder zum Zeitungskonsum in der Frühen Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309810