Dissensfrei scheint, dass alle Marktakteure – unabhängig von ihren national oder international ausgerichteten Interessen – sich den veränderten Determinanten des Marktes im Zuge der Globalisierung und respektive der Annäherung von Rechnungslegungsvorschriften zu stellen haben. Vergleichbarkeit und Transparenz lautet das vermeintlich globale Ziel. Dass der Weg dorthin (erwartungsgemäß) schwierig ist, wird unter anderem in der oft zitierten betriebswirtschaftlichen „Königsdisziplin“ im Bereich der Unternehmensbewertung offensichtlich.
Die aktuelle Literatur rund um das Thema „Unternehmensbewertung“ liefert ein breites Spektrum von Bewertungsverfahren und damit einhergehend ein ebenso breit gestreutes Kritikgut.
Die Entwicklung aller bisherigen Werttheorien vermochte bis heute kein allgemein anerkanntes Verfahren zur Bestimmung des Wertes eines Unternehmens (oder Unternehmensteiles) hervorzubringen. Da die unterschiedlichen Verfahren (regelmäßig) zu (enorm) abweichenden Ergebnissen respektive Wertvorstellungen führen, birgt die Koexistenz divergenter (legitimierter) „Bewertungsempfehlungen“ zwangsläufig Konfliktpotenzial für die Marktakteure in sich. Ein Zitat des amerikanischen Investors Warren E. Buffett bringt die Problematik der Unternehmensbewertung auf den Punkt: „Price is what you pay, value is what you get.“ Auf eine Vertiefung der Problematik divergenter Bewertungsansätze wird jedoch verzichtet, da dies der Intention dieser Arbeit nicht dienlich ist.
„Es muß [!] (irgend)ein „Marktwert“ ermittelt werden, weil momentan – so scheint es – jedermann danach verlangt. Die Ermittlung des „Marktwertes“ wird so zu einer Spielregel des „richtigen“ Verhaltens. Spielregeln zu beachten ist freilich sehr wichtig! Insbesondere wenn in der Praxis Geld verdient werden soll, sind die Methoden zu pflegen, die gerade en vogue sind“ (Matschke, Brösel 2007: 49). [...]
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einführung
- 1.1 Problemstellung und Ziel dieser Arbeit
- 1.2 Gang der Analyse
- 2 Allgemeine Grundlagen der Unternehmensbewertung
- 2.1 Anlässe
- 2.2 Funktionen
- 2.2.1 Entscheidungsfunktion
- 2.2.2 Vermittlungsfunktion
- 2.2.3 Argumentationsfunktion
- 3 Übersicht der Methoden zur Unternehmensbewertung
- 3.1 Einzelbewertungsverfahren
- 3.1.1 Substanzwertverfahren – Basis Reproduktionswerte
- 3.1.2 Substanzwertverfahren – Basis Liquidationswerte
- 3.2 Mischverfahren
- 3.2.1 Mittelwertverfahren
- 3.2.2 Übergewinnverfahren
- 3.2.3 Stuttgarter-Verfahren
- 3.3 Gesamtbewertungsverfahren
- 3.3.1 Discounted Cashflow-Verfahren
- 3.3.2 Ertragswertmethode
- 3.3.3 Multiplikatorverfahren
- 3.3.4 Realoptions-Ansatz
- 4 Einsatz der Discounted Cashflow-Verfahren
- 4.1 Einleitender Überblick
- 4.1.1 Übersicht der Discounted Cashflow-Ansätze
- 4.1.2 Übersicht der Cashflow-Begriffe
- 4.2 Definition der Cashflow-Begriffe und des Terminal Value
- 4.2.1 Free Cashflow
- 4.2.2 Total Cashflow
- 4.2.3 Flow To Equity
- 4.2.4 Terminal Value
- 4.3 Definition der Discounted Cashflow-Ansätze
- 4.3.1 Entity-Ansätze
- 4.3.1.1 Adjusted Present Value-Ansatz
- 4.3.1.2 Weighted Average Cost of Capital-Ansätze
- 4.3.2 Equity-Ansatz
- 4.4 Definition von Finanzierungsstrategie und Kapitalstrukturrisiko
- 4.5 Definition der Kapitalkosten
- 4.5.1 Eigenkapitalkosten
- 4.5.1.1 Risikofreier Zinssatz
- 4.5.1.2 Risikoprämie
- 4.5.1.2.1 Systematisierung des Risikos
- 4.5.1.2.2 Ermittlung der Risikoprämie
- 4.5.2 Fremdkapitalkosten
- 4.6 Ermittlung des Unternehmenswertes
- 4.6.1 Beispielrechnung mit dem Adjusted Present Value-Ansatz
- 4.6.2 Beispielrechnung mit dem Weighted Average Cost of Capital-Ansatz
- 4.6.3 Beispielrechnung mit dem Flow To Equity-Ansatz
- 5 Werttreiber im Discounted Cashflow-Verfahren
- 5.1 Einfluss der Cashflows
- 5.2 Einfluss der Wachstumsrate im Terminal Value
- 5.3 Einfluss der Kapitalkosten
- 6 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit hat zum Ziel, den Einsatz verschiedener Discounted Cashflow-Verfahren in der Praxis zu erläutern und den Einfluss der korrelierenden Werttreiber auf den Unternehmenswert zu analysieren. Sie stellt den Zusammenhang zwischen den Discounted Cashflow-Verfahren, den Cashflow-Begriffen und den Kapitalkosten her.
- Bewertung verschiedener Discounted Cashflow-Verfahren
- Analyse von Werttreibern im Kontext der Discounted Cashflow-Verfahren
- Einfluss von Cashflows, Wachstumsraten und Kapitalkosten auf den Unternehmenswert
- Bedeutung der Finanzierungsstrategie und Kapitalstruktur für die Bewertung
- Ermittlung des Eigenkapitalwerts mithilfe verschiedener DCF-Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und Zielsetzung. Sie erläutert die Bedeutung der Discounted Cashflow-Verfahren in der Unternehmensbewertung und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 legt die allgemeinen Grundlagen der Unternehmensbewertung dar, insbesondere die Anlässe und Funktionen. Es wird auf die Entscheidungs-, Vermittlungs- und Argumentationsfunktion der Unternehmensbewertung eingegangen.
Kapitel 3 bietet eine umfassende Übersicht der gängigen Bewertungsmethoden, wobei die Fokussierung auf den Discounted Cashflow-Verfahren liegt. Die Arbeit beleuchtet sowohl Einzelbewertungs- und Mischverfahren als auch die Gesamtbewertungsverfahren.
Kapitel 4 widmet sich der praktischen Anwendung der Discounted Cashflow-Verfahren. Es erläutert die verschiedenen Ansätze (Entity- und Equity-Ansätze) und deren spezifische Eigenschaften. Es werden die relevanten Cashflow-Begriffe und die Kapitalkosten detailliert definiert.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit den Werttreibern innerhalb der Discounted Cashflow-Verfahren. Es untersucht den Einfluss von Cashflows, Wachstumsraten und Kapitalkosten auf den Unternehmenswert und zeigt die Wechselwirkungen zwischen diesen Parametern auf.
Das Resümee in Kapitel 6 fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und reflektiert die Ergebnisse der Untersuchungen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Unternehmensbewertung, Discounted Cashflow-Verfahren, Werttreiber, Cashflow, Kapitalkosten, Finanzierungsstrategie, Kapitalstruktur, Eigenkapitalwert, Adjusted Present Value, Weighted Average Cost of Capital, Flow To Equity, Tax Shield, Marktrisikoprämie, Beta-Faktor
- Quote paper
- Michael Ewert (Author), 2012, Einfluss von Werttreibern im Rahmen der Discounted Cashflow-Verfahren auf den Unternehmenswert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/309951