1.Einleitung
„Bei einer überraschenden Atomdetonation kann nur blitzschnelles Handeln den Helfer, der sich außerhalb einer Deckung befindet, vor schwerem Schaden bewahren. Beim Aufzucken des Lichtblitzes sofort, möglichst in abgewandter Richtung, hinwerfen. Ist keine Deckung in unmittelbarer Nähe, die höchstens mit einem Schritt erreicht werden kann, wirft sich der Helfer hin, wo er gerade steht. Dabei den Kopf einziehen, das Gesicht dicht an die Erde, die bloßen Hände an den Körper pressen.“ (1)
„Duck and cover“ - „Ducken und (den Kopf) schützen“ - , so wird diese Methode genannt, die in den fünfziger Jahren gegenüber Schülern in den USA propagiert wurde. Sie sollten auf diese Weise einen Atomangriff überleben. In der vorläufigen Dienstvorschrift Dv 501 des Luftschutzhilfsdienstes (LSHD) der Bundesrepublik Deutschland, herausgegeben vom Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz im Jahre 1966, wird Luftschutzhelfern dasselbe empfohlen: „den Kopf einziehen“ (siehe das Zitat oben).
Es ist ein schmales graues Taschenbuch von 106 Seiten. Auf der ersten Seite zwei amtliche Stempel: oben rechts „inventarisiert unter No 62 Recklinghausen-Stadt LS-Sanitätsbereitschaft“ sowie unten links „Der Oberstadtdirektor als örtlicher Luftschutzleiter“ und „Recklinghausen“. So wurde der Kalte Krieg verwaltet.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Dienstvorschrift 501 - Zivilschutz bei einem Atomangriff
- Die Wirkung der Bombe
- Wenn die Sirenen heulen – Verhalten beim Angriff
- Hilfsmaßnahmen nach einer Atomdetonation
- Übungen und Tests für den Atomkrieg
- Top Secret: Der Rosengarten - Größter Atombunker der Welt
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Anweisungen und Vorbereitungen zum Schutz von Helfern, Soldaten, Zivilpersonen und Staatsrepräsentanten im Falle eines nuklearen Krieges. Sie analysiert die Dienstvorschrift 501 des Luftschutzhilfsdienstes (LSHD) der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 1966, die Handlungsanweisungen für den Zivilschutz bei einem Atomangriff enthielt. Die Arbeit beleuchtet die damaligen Denkweisen und Vorgehensweisen im Kalten Krieg, die angesichts der potentiellen Gefahr eines Atomkriegs entwickelt wurden.
- Der Umgang mit der Atomkriegsgefahr in den 1960er Jahren
- Die Dienstvorschrift 501 als Spiegelbild der damaligen Sicherheitsbedrohungen
- Schutzmaßnahmen und Verhaltensweisen bei einem Atomangriff
- Das Konzept des „Duck and cover“ und seine Bedeutung
- Der „Rosengarten“ als Beispiel für den Bau von Atom-Bunkeranlagen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Dienstvorschrift 501 als historische Quelle vor und erläutert die damalige Bedrohungssituation durch einen möglichen Atomkrieg.
- Die Dienstvorschrift 501 - Zivilschutz bei einem Atomangriff: Dieses Kapitel analysiert die Dienstvorschrift 501, ihre Zielsetzung und den Aufbau des Luftschutzhilfsdienstes (LSHD) als zivile Hilfsorganisation.
- Die Wirkung der Bombe: Dieses Kapitel beschreibt die verheerenden Wirkungen eines Atomangriffs, wobei die Zerstörungskraft durch die thermische Strahlung, Druckwelle und radioaktive Strahlung hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Der Kalte Krieg, Atomkrieg, Dienstvorschrift 501, Zivilschutz, Luftschutzhilfsdienst (LSHD), Atomwaffen, „Duck and cover“, Strahlenkrankheit, Atombunker, „Rosengarten“, Sicherheitsbedrohungen, Handlungsanweisungen.
- Arbeit zitieren
- Joachim Kohnen (Autor:in), 2001, Deutschland 1966: Ernstfall Dritter Weltkrieg - Wie man sich vor der Bombe schützen wollte - Über das Decken, Ducken und den größten Atombunker der Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3100