In der Seminararbeit „Postmortale Organspende – Ein Akt der Nächstenliebe oder ein Verstoß gegen christliche Glaubensvorstellungen?“ wird die Frage behandelt, ob postmortale Organspende speziell im Sinne der christlichen Nächstenliebe ethisch vertretbar oder sogar geboten ist oder ob christliche Ethik insgesamt gegen eine Organspende spricht.
In einem ersten Schritt werden hierzu die erforderlichen juristischen und medizinischen Grundlagen beleuchtet sowie ein kurzer Abriss über Geschichte und Sachstand der Organspende gegeben. Anschließend wird das Konzept des Hirntods aus ethisch-praktischer und christlicher Sicht diskutiert, da dies als wichtige Ausgangslage für die anschließende Diskussion der postmortalen Organspende dient. Im Hauptteil wird dann die postmortale Organspende aus Sicht christlicher Ethik diskutiert und dabei mit Verweis auf entsprechende Bibelstellen Argumente dafür und dagegen erläutert. Im Fazit wird ein Appell an den Leser gerichtet mit der Aufforderung, für sich selber eine Entscheidung zu finden, um Angehörigen diese schwere Last im Ernstfall abzunehmen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- VORWORT
- ORGANSPENDE – ENTWICKLUNG UND SACHSTAND
- HISTORIE UND HEUTIGER STAND
- ARTEN DER ORGANSPENDE
- TRANSPLANTATIONSGESETZ
- MEDIZINISCHE DEFINITION DES HIRNTODS
- ZUTEILUNG DER ORGANE DURCH EUROTRANSPLANT
- DISKUSSION DES HIRNTODKRITERIUMS
- BEWERTUNG AUS ETHISCH-PRAKTISCHER SICHT
- KRITIKER DES HIRNTODKRITERIUMS
- LOCKERUNG DES HIRNTODKRITERIUMS
- DER HIRNTOD ALS VORAUSSETZUNG DER TRANSPLANTATIONSMEDIZIN
- BEWERTUNG AUS CHRISTLICHER SICHT
- BIBLISCHE ANSÄTZE ZU LEBEN UND TOD
- BEWERTUNG DER BIBLISCHEN ANSÄTZE
- BEWERTUNG AUS ETHISCH-PRAKTISCHER SICHT
- DISKUSSION DER POSTMORTALEN ORGANSPENDE AUS CHRISTLICHER SICHT
- STELLUNGNAHME DER CHRISTLICHEN KIRCHEN
- POSTMORTALE ORGANSPENDE – EIN AKT DER NÄCHSTENLIEBE
- NÄCHSTENLIEBE
- ERFAHRUNGEN VON SUSANNE KRAHE – ERFÜLLUNG DES DOPPELGEBOTS DER LIEBE
- ÄRZTE IN DER BIBEL
- ERRETTEN VON LEBEN ALS ERSTE PRIORITÄT
- POSTMORTALE ORGANSPENDE ALS EIN VERSTOR GEGEN CHRISTLICHE GLAUBENSVORSTELLUNGEN
- DIE EBENBILDLICHKEIT DES MENSCHEN
- DIE EINHEIT VON Körper und Seele
- WEITERE GÜLTIGKEIT ANDERER GEBOTE
- ÜBERHEBLICHE KONZENTRATION AUF DAS DIESSEITS
- UMSTRITTENE ASPEKTE CHRISTLICHER ETHIK - DIE LEIBLICHE AUFERSTEHUNG
- NACHWORT
- ANHANG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob postmortale Organspende ethisch vertretbar ist, insbesondere im Lichte christlicher Nächstenliebe. Sie analysiert, ob die Organspende mit christlichen Glaubensvorstellungen vereinbar ist oder ob sie einen Verstoß gegen diese darstellt. Die Arbeit untersucht dazu die juristischen und medizinischen Grundlagen der Organspende, beleuchtet das Konzept des Hirntods aus ethisch-praktischer und christlicher Sicht und analysiert schließlich die postmortale Organspende unter ethischen und theologischen Gesichtspunkten.
- Die Entwicklung und den aktuellen Stand der Organspende in Deutschland
- Die ethische und theologische Diskussion des Hirntods als Voraussetzung für die Organspende
- Die Relevanz der Nächstenliebe im christlichen Verständnis für die Organspende
- Die möglichen Konflikte zwischen Organspende und christlichen Glaubensvorstellungen
- Die Bedeutung der Leiblichkeit und der Auferstehung im Kontext der Organspende
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Im ersten Kapitel werden die juristischen und medizinischen Grundlagen der Organspende dargestellt. Hierbei wird die Geschichte der Organspende beleuchtet und der aktuelle Sachstand erläutert. Neben den verschiedenen Arten der Organspende wird das Transplantationsgesetz in Deutschland vorgestellt. Das Kapitel behandelt auch die medizinische Definition des Hirntods, die als zentrale Voraussetzung für die Organentnahme gilt.
Kapitel 2 widmet sich der Diskussion des Hirntodkriteriums aus ethisch-praktischer und christlicher Sicht. Kritische Punkte des Kriteriums werden beleuchtet und die Frage nach seiner Lockerung diskutiert. Außerdem werden die biblischen Ansätze zum Leben und Tod beleuchtet und ihre Relevanz für die Organspende bewertet.
Im dritten Kapitel wird die postmortale Organspende aus der Perspektive christlicher Ethik beleuchtet. Hierbei werden Argumente sowohl für als auch gegen die Organspende aufgezeigt. Die Stellungnahme der christlichen Kirchen zu diesem Thema wird ebenfalls analysiert.
Die Argumentation für die Organspende als Akt der Nächstenliebe wird in Kapitel 3.2 detailliert untersucht. Dabei wird die Bedeutung der Nächstenliebe im christlichen Verständnis für die Organspende hervorgehoben und die Erfahrungen von Suzanne Krahe als Beispiel für die Erfüllung des Doppelgebots der Liebe dargestellt. Die Rolle von Ärzten in der Bibel sowie die Priorität des Lebensretterns werden in diesem Kontext ebenfalls beleuchtet.
Im letzten Kapitel werden potenzielle Konflikte zwischen der postmortalen Organspende und christlichen Glaubensvorstellungen behandelt. Themen wie die Ebenbildlichkeit des Menschen, die Einheit von Körper und Seele und die Gültigkeit weiterer Gebote werden in diesem Zusammenhang analysiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Seminararbeit behandelt die Thematik der postmortalen Organspende und deren ethische und theologische Implikationen. Im Zentrum stehen die Fragen nach der Vereinbarkeit von Organspende mit christlichen Glaubensvorstellungen und der Bedeutung der Nächstenliebe in diesem Kontext. Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Hirntod, Transplantationsgesetz, christliche Ethik, biblische Ansätze zum Leben und Tod, Ebenbildlichkeit des Menschen, Einheit von Körper und Seele, Auferstehung, und dem Doppelgebot der Liebe.
- Arbeit zitieren
- Chiara Steffen (Autor:in), 2015, Postmortale Organspende. Ein Akt der Nächstenliebe oder ein Verstoß gegen christliche Glaubensvorstellungen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310221