Seit den 1990er Jahren und dem Aufkommen der Virtuellen Realität haben die Begriffe "Präsenz" und "Telepräsenz" eine hohe Releavanz entwickelt. Mittlerweile gibt es zahlreiche Definitionen mit unterschiedlichen Ansatzpunkten - von hardwarelastigen, technischen Definitionen (Minsky) bis zu mentalen Konzepten (Steuer).
Genauso unterschiedlich wie die Definitionen sind die Ansätze, um Präsenz zu messen. Die schwierige Frage lautet: Wie kann man ein subjektives Gefühl messen? In der vorliegenden Arbeit sollen zwei Studien von Wissenschaftlern vorgestellt werden, die sich dieser Herausforderung gestellt haben; zum einen die Studie von Taeyong Kim und Frank Biocca “Telepresence via Television: Two Dimensions of Telepresence May Have Different Connections to Memory and Persuasion“ , zum anderen die Arbeit von Bob G. Witmer und Michael J. Singer: „Measuring Presence in Virtual Environments: A Presence Questionnaire“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Studie von Taeyong Kim und Frank Biocca: „Telepresence via Television“
- 3. Studie von Bob G. Witmer und Michael J. Singer: „Measuring Presence in Virtual Environments“
- 4. Vergleich der beiden Ansätze: Präsenz messen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht verschiedene Ansätze zur Messung von Präsenz und Telepräsenz in mediatisierten Umgebungen. Im Fokus stehen zwei Studien, die unterschiedliche Methoden zur Erfassung des subjektiven Gefühls der Präsenz verwenden. Die Arbeit vergleicht diese Methoden und bewertet deren Eignung.
- Definitionen von Präsenz und Telepräsenz
- Messmethoden für Präsenz in virtuellen und mediatisierten Umgebungen
- Vergleich verschiedener Studienansätze zur Präsenzmessung
- Einflussfaktoren auf die Präsenzerfahrung
- Anwendbarkeit des Telepräsenz-Konzepts auf verschiedene Medien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Präsenz und Telepräsenz ein und stellt die Bedeutung des Konzepts im Kontext virtueller und mediatisierter Realitäten dar. Sie beleuchtet unterschiedliche Definitionen von Präsenz, beginnend mit den einflussreichen Arbeiten von Steuer und Minsky, und führt zu den umfassenderen Kategorisierungen von Lombard und Ditton, die physische und soziale Aspekte der Präsenz differenzieren. Die Einleitung hebt die Herausforderung hervor, ein subjektives Gefühl wie Präsenz zu messen und kündigt die nachfolgende Präsentation und den Vergleich zweier relevanter Studien an.
2. Studie von Taeyong Kim und Frank Biocca: „Telepresence via Television“: Diese Studie untersucht die Anwendbarkeit des Telepräsenzkonzepts auf das Medium Fernsehen, das im Gegensatz zu virtuellen Umgebungen eine geringere sensorische Immersion bietet. Kim und Biocca untersuchen den Einfluss von Blickwinkel und Raumbeleuchtung auf die Telepräsenzerfahrung. Sie verwenden eine Selbsteinschätzungsskala, um die subjektive Präsenzerfahrung der Probanden zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen überraschenderweise, dass Blickwinkel und Raumbeleuchtung keinen Einfluss auf die Telepräsenzerfahrung haben. Stattdessen identifizieren sie zwei Faktoren – „arrival“ und „departure“ – die die Telepräsenz beeinflussen.
3. Studie von Bob G. Witmer und Michael J. Singer: „Measuring Presence in Virtual Environments“: Diese Studie konzentriert sich auf die Messung von Präsenz in virtuellen Umgebungen und präsentiert einen Präsenzfragebogen. Im Gegensatz zur Studie von Kim und Biocca, die sich auf die Selbsteinschätzung konzentriert, wird hier ein standardisierter Fragebogen verwendet, um die Präsenzerfahrung zu quantifizieren. Die Studie liefert somit einen weiteren Ansatz zur Messung von Präsenz, der im Vergleich zu den subjektiven Methoden von Kim und Biocca differenziert betrachtet werden muss.
Schlüsselwörter
Präsenz, Telepräsenz, Virtuelle Realität, Medien, Wahrnehmung, Messung, Selbsteinschätzung, Fragebogen, Teleoperation, Immersion, Interaktivität, Kim & Biocca, Witmer & Singer.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Präsenz und Telepräsenz in mediatisierten Umgebungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert verschiedene Ansätze zur Messung von Präsenz und Telepräsenz in mediatisierten Umgebungen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich zweier Studien, die unterschiedliche Methoden zur Erfassung des subjektiven Gefühls der Präsenz verwenden.
Welche Studien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Studie von Taeyong Kim und Frank Biocca („Telepresence via Television“) mit der Studie von Bob G. Witmer und Michael J. Singer („Measuring Presence in Virtual Environments“). Die erste untersucht Telepräsenz im Kontext des Fernsehens, während die zweite sich auf virtuelle Umgebungen konzentriert.
Wie unterscheiden sich die Methoden der beiden Studien?
Kim & Biocca verwenden eine Selbsteinschätzungsskala, um die subjektive Präsenzerfahrung zu messen. Witmer & Singer hingegen verwenden einen standardisierten Fragebogen zur Quantifizierung der Präsenzerfahrung. Die Arbeit vergleicht die Vor- und Nachteile dieser unterschiedlichen Methoden.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Definitionen von Präsenz und Telepräsenz, Messmethoden für Präsenz in virtuellen und mediatisierten Umgebungen, den Vergleich verschiedener Studienansätze, Einflussfaktoren auf die Präsenzerfahrung und die Anwendbarkeit des Telepräsenz-Konzepts auf verschiedene Medien.
Welche Ergebnisse liefert die Studie von Kim & Biocca?
Kim & Biocca untersuchen den Einfluss von Blickwinkel und Raumbeleuchtung auf die Telepräsenzerfahrung im Fernsehen. Überraschenderweise haben diese Faktoren keinen Einfluss. Stattdessen identifizieren sie die Faktoren „arrival“ und „departure“ als prägend für die Telepräsenzerfahrung.
Was ist das Ziel der Studie von Witmer & Singer?
Witmer & Singer konzentrieren sich auf die Entwicklung und Anwendung eines standardisierten Fragebogens zur Messung von Präsenz in virtuellen Umgebungen, um die Präsenzerfahrung quantifizierbar zu machen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zum Vergleich der beiden Studienansätze und bewertet die Eignung der jeweiligen Methoden zur Messung von Präsenz. Sie beleuchtet die Herausforderungen bei der Messung eines subjektiven Phänomens wie der Präsenz.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Präsenz, Telepräsenz, Virtuelle Realität, Medien, Wahrnehmung, Messung, Selbsteinschätzung, Fragebogen, Teleoperation, Immersion, Interaktivität, Kim & Biocca, Witmer & Singer.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, die Präsentation der beiden Studien (Kim & Biocca; Witmer & Singer), einen Vergleich der Ansätze, ein Fazit und ein Literaturverzeichnis (implizit durch die Nennung der Studien).
- Citar trabajo
- Corinna Gronau (Autor), 2014, Präsenz messen. Vergleich der Telepräsenz-Studien von Kim/Biocca und Witmer/Singer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310297