Das „Bild“ in „Bildung“. Welche pädagogische Bedeutung haben Malen und Zeichnen für Kinder?


Term Paper, 2015

22 Pages, Grade: 1,7


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Inhalt

1 Einleitung

2 Bedeutung von Malen und Zeichnen in der Kindheit
2.1 Malen und Zeichnen als Motor für Bildung und Sozialisation
2.2 Von der Wahrnehmung hin zum eigenen Welt- und Selbstbild
2.3 Kreativität als Motor zur Individualität
2.4 Bilder dienen zur Verarbeitung von belastenden Ereignissen
2.5 Malen und Zeichnen als Kommunikationsmittel

3 Die Rolle der Erzieher und ihre Handlungsmöglichkeiten
3.1 Pädagogischer Umgang mit dem Kind
3.2 Metaphorische Bildsprache verstehen lernen

4 Zusammenfassung und Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Eine bedeutsame Erkenntnis der Kindheitsforschung ist, dass Bildung beim Kind die Existenz und Weiterentwicklung einer inneren bildhaften Vorstellungskraft von dessen innerer Lebenswelt und äußerer Umwelt voraussetzt. Das Wort „Bild“ ist Hauptbestandteil des Wortes „Bildung“. Bildung kann verstanden werden als die „[…] Aneignungstätigkeit, mit der sich der Mensch ein Bild der Welt macht“ (Preissing und Heller 2009, S. 41). Menschen malen und zeichnen seit Jahrtausenden Bilder, man denke beispielsweise an Höhlenmalereien. Die Gewissheit, dass Malen und Zeichnen keine wertlose Beschäftigungen für Kinder sind, sondern vielfältige mehrwertbringende pädagogische Facetten beinhalten und maßgeblich zur Bildung beitragen, verdanken wir wissenschaftlichen Erkenntnissen aus über einhundert Jahren Forschung, insbesondere seit Ende des 18. Jahrhunderts (vgl. Braun 2007, S. 76).

Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte und sind Ausdruck komplexer Auseinandersetzung mit uns selbst, unseren Mitmenschen und der Umwelt. U.a. können Bilder Kinder darin unterstützen, spielend kausale Zusammenhänge zu verstehen, motorische Fähigkeiten zu fördern, Erfahrungen kognitiv und emotional zu verarbeiten sowie die eigene Phantasie und Kreativität zu erforschen und zu entfalten. Kinderbilder können pädagogischen Fachkräften Hinweise hinsichtlich der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken in Bezug auf die individuelle Lebens- und Entwicklungssituation des Kindes geben und auf für das Kind maßgeschneiderte pädagogische Handlungsmöglichkeiten schließen lassen.

Über Analyse- und Interpretationsmöglichkeiten für Kinderbilder liegen zahlreiche Erkenntnisse vor. Da psychologische Aspekte bei der Erörterung der pädagogischen Bedeutung des Malens und Zeichnens eine zentrale Rolle spielen, weil sie Aufschlüsse über pädagogische Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten geben können, sollte der Bereich der Psychologie berücksichtigt werden, wenn es um Aspekte geht, die für die Pädagogik relevant sind.

In dieser Hausarbeit soll, anhand einer umfangreichen Literaturrecherche und theoretischen Erörterung die pädagogische Bedeutung des Malens und Zeichnens für Kinder herausgearbeitet werden. Auch sollen pädagogische Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf Kinderbilder aufgezeigt werden.

Das folgende zweite Kapitel geht auf die Bedeutung des Malens und Zeichnens für Kinder unter Berücksichtigung des Bildungsgedankens ein. Das dritte Kapitel stellt die Rolle der Erzieher dar und zeigt pädagogische Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf Kinderbilder sowie deren Relevanz für die ästhetische Bildung auf. Das vierte Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung und einem Fazit.

2 Bedeutung von Malen und Zeichnen in der Kindheit

Kinder können bereits ab dem achten Lebensmonat Stifte festhalten und auf einem Blatt Papier willentlich Spuren hinterlassen, wenn auch diese zunächst eher zufällig, unmittelbar und schwungvoll wirken. Ab dem 18. Lebensmonat beginnt das Kind allmählich mit immer gezielterem Kritzeln und verbessert ab dann seine Technik zunehmend. (Vgl. Kortum 2013, S. 74) Jedes Kind malt oder zeichnet aus unterschiedlichen Gründen. Wenn es gerade kein Blatt und Stifte zur Hand hat, sondern beispielsweise draußen spielt, bedient es sich etwa eines Stocks oder einer Schaufel und hinterlässt damit Formen oder Symbole im Boden. Das Kind bewegt sich beim Malen, es erlebt den Prozess, die damit verbundenen Materialien sowie das eigens erschaffene Endprodukt mit all seinen Sinnen. Doch welche Bedeutung haben Malen und Zeichnen in der Kindheit aus pädagogischer Perspektive? Diese Frage wird in den nachfolgenden Unterkapiteln erörtert. Als bedeutsam gelten Aspekte, die beim Malen und Zeichnen einen pädagogischen Mehrwert haben, also unmittelbar oder mittelbar zur Bildung des Kindes und dessen Persönlichkeitsbildung beitragen.

2.1 Malen und Zeichnen als Motor für Bildung und Sozialisation

Kinder erkunden von Geburt an sich selbst und ihre Umwelt. Dabei machen sie sinnliche Erfahrungen, die sie emotional und kognitiv verarbeiten. Sie bilden sich ästhetisch mit all ihren Sinnen, indem sie beispielsweise schmieren, zeichnen, malen, aufbauen, kaputt machen oder sich bewegen und dabei die ihnen zur Verfügung stehenden Materialien nutzen. (Vgl. Stritzker et al. 2008, S. 9)

Der Begriff „Bildung“ umfasst neben der „[…] Aneignung von Wissen und Fertigkeiten […], Kinder in allen ihnen möglichen, insbesondere in den sensorischen, motorischen, emotionalen, ästhetischen, kognitiven, sprachlichen und mathematischen Entwicklungsbereichen zu begleiten, zu fördern und herauszufordern“ (Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen 2003, S. 3). Ästhetisch ist Bildung dann, wenn sie sinnlich geschieht. Ästhetik ist somit die Lehre der Erkenntnisprozesse anhand von Sinnen. (Vgl. Braun 2007, S. 76ff.) Interessant bei Kindern ist, dass sie bei der Zuordnung von sinnlichen Erfahrungen und Erkenntnissen in der Welt naturgemäß weitestgehend unbefleckt sind und in einer Art paradiesischer Unschuld leben, d.h. sie haben unendliche Möglichkeiten, Zusammenhänge zu bilden und sich selbst und ihre Umwelt zu erklären, die Erwachsene hingegen komplexen, bereits bestehenden Bereichen und Fächern zuordnen. (vgl. Kathke 2001, S. 228)

Generell gilt, je mehr und intensiver Sinne aktiviert und verknüpft werden, desto effizienter ist das Bildungsergebnis. Dabei ist beispielsweise in Anlehnung an die Montessori- und Reggio-Pädagogik zu beachten, dass das Kind sein eigener Baumeister ist und die Bildung seiner eigenen Identität und Persönlichkeit zum Großteil Ergebnis aus den von ihm selbst bestimmten und ausgeführten Handlungen ist (vgl. Montessori 2012, S. 71; Stenger 2010, S. 117).

Es stellt sich die Frage, ob Malen und Zeichnen als Bildung bezeichnet werden können. Dies wäre nach der oben angeführten Definition der Fall, wenn diese Tätigkeiten sensorische, motorische, emotionale, ästhetische, kognitive, sprachliche und/oder mathematische Entwicklungsbereiche des Kindes begleiten, fördern oder fordern würden. Beim Malen und Zeichnen kommen alle Sinne zum Einsatz, die Sensorik des Kindes wird hierdurch gefördert. Malen und Zeichnen sind dynamische Tätigkeiten, bei denen das Kind sich insgesamt bewegt und beim Auftragen der Farbe automatisch teils präzise, teils grob vorgeht und somit seine motorischen Fähigkeiten ausbildet. Die gemalten Gegenstände und Personen in unterschiedlichen Farben rufen Emotionen hervor, mit denen das Kind explorativ umgehen kann. Malen und Zeichnen sind ästhetische Tätigkeiten und bilden somit auch den ästhetischen Entwicklungsbereich. Wie sich im Verlauf dieser Hausarbeit herausstellen wird, sind mit Malen und Zeichnen auch komplexe kognitive Prozesse verbunden. Geht man davon aus, dass Sprache eine innere Vorstellungskraft über die der Kommunikation zugrundeliegenden Objekte und Subjekte voraussetzt, die wiederum durch das Malen und Zeichnen gefördert wird, lässt sich argumentieren, dass Malen und Zeichnen diese innere Vorstellungskraft und damit mittelbar den sprachlichen Entwicklungsbereich fördern. Der Bereich der Mathematik setzt eine geometrische Vorstellungskraft über Formen, Abstände oder Größen, die ebenfalls durch Malen und Zeichnen gefördert wird.

Malen und Zeichnen fördern somit sämtliche der oben genannten Entwicklungsbereiche und zählen damit zu wichtigen Prozessen, die der Bildung des Kindes dienlich sind. Wie und inwieweit sie auf diese Bildungsbereiche bezogen werden können, wird in den nachfolgenden Abschnitten vertieft erörtert werden. Zudem erfüllen Malen und Zeichnen die von der Montessori- und Reggio-Pädagogik geforderte Möglichkeit des autonomen Handelns beim Kind. Denn ist ein Kind mit Stift und Papier oder ähnlichem Material ausgestattet, so ist ein weiterführender Eingriff durch Erzieher nicht zwingend notwendig.

Eine wichtige Frage ist auch, ob Malen und Zeichnen die Sozialisation eines Kindes beeinflussen. Definitionen für den Begriff Sozialisation berücksichtigen, dass es um „[…] Prozesse der menschlichen Subjektwerdung, die Reflexionsfähigkeit [sowie] die aktive Steuerung der Umweltaneignung […]“ geht (Gudjons 2012, S. 158). „[Bei der Sozialisation] geht [es] um einen Prozess der Entwicklung der Persönlichkeit in produktiver Auseinandersetzung mit den natürlichen Anlagen, insbesondere den körperlichen und psychischen Grundmerkmalen (der »inneren Realität«) und mit der sozialen physikalischen Umwelt (der »äußeren Realität«)“ (Hurrelmann 2006, S. 7). Malen und Zeichnen können als Werkzeug zur Reflexion von Erlebtem angesehen werden, welches das Kind aktiv steuert, um sich seine Umwelt anzueignen, d.h. verständlich zu machen. Malen und Zeichnen unterstützen das Kind dabei sich kausale Zusammenhänge zu verbildlichen. Dieser Aspekt wird im folgenden Unterkapitel verdeutlicht.

Malen und Zeichnen sind also Teil der Bildung und Sozialisation eines Kindes und tragen damit zu seiner Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung bei. Zu beachten ist beim Malen und Zeichnen, dass Kinder diese Tätigkeit im Gegensatz zum Schreiben oder Sprechen schon sehr früh durch das Schmieren und Kritzeln anwenden können. Bereits an dieser Stelle kann Malen und Zeichnen eine hohe pädagogische Bedeutung zugewiesen werden.

2.2 Von der Wahrnehmung hin zum eigenen Welt- und Selbstbild

Nach Braun ist die Aufmerksamkeit, die das Kind während des Gestaltungsprozesses hat, auf die Konfrontation mit dem Bild und dessen Eigenschaft sowie denen des Materials gerichtet. Es ist eine Art emotionaler Ausdruckssuche, bei der das Bewusstsein des kindlichen Ichs und dessen Bezug zur losgelösten Umwelt ausgeprägt werden. Diese Erfahrung findet in Verbindung von Geist, Seele und Körper statt, bei dem das Kind sich seine eigenen individuellen Eindrücke verschafft, diese verarbeitet und in seine Lebenswelt integriert. (vgl. Braun 2007, S. 93ff.) Kein Mensch dieser Welt kann mit Sicherheit sagen, warum er als Teil unseres Universums erschaffen wurde. Wir müssen uns unsere Lebenswelt und -umwelt, ihre komplexen Strukturen und Zusammenhänge selbst aneignen, erklären, in sie hineinwachsen und unsere Wirklichkeit selbst erschaffen (vgl. Braun 2007, S. 35ff.).

Wie viel Bedeutung manche Autoren diesem Prozess zuweisen, wird anhand folgender eher nostalgischen als sachlichen Sicht deutlich. So bedeuten anfängliche Kritzeleien nach Brochmann, dass das Kind noch mit seiner kosmischen Umgebung, seinem Ursprung, vereint ist und die Erde noch nicht erreicht hat. Das Kind schwebt und erforscht das Universum. Es erprobt seine Kräfte in pendelartigen Schwingungen aus. Als es versucht, zur Erde hinab zu sinken, zieht es sich gleich wieder in das Universum zurück. Die irdischen Kräfte jedoch ziehen das Kind an und fangen es ein, sodass es nach und nach seinen kosmischen Zustand verliert. Aus der kosmischen Lebenskraft des Kindes „[…] entsteht die runde Form mit den langen Ausläufern, und von der Erde wird es durch den irdischen Willen und dessen Kraftelement durchdrungen, was sich in vielen übereinander gelegten Strichen manifestiert, in die das Kind viel Willenskraft investiert“ (Brochmann 2000, S. 52). Sobald das Kind mit ca. drei Jahren den schwebenden Zustand verlassen hat, erobert es zunehmend den Raum der irdischen Umgebung. Auch in seinen Zeichnungen richtet das Kind sich zunehmend am Raum aus, indem es sich an die Ränder der Malunterlage hält. Rhythmische und wiederkehrende gleichartige Formen deuten auf die Tatsache hin, dass rhythmisch funktionierende Organe wie die Lunge und das Herz, aktiviert sind und immer mehr bearbeitet und wahrgenommen werden. (vgl. Brochmann 2000, S. 58)

Der Malprozess und die Darstellung von Objekten und Subjekten können sowohl zufällig als auch geplant verlaufen. Nach Schrader spiegelt sich bei diesem Prozess der Prägung des Bewusstseins grundsätzlich die bereits existierende Weltauffassung des Kindes wider. Zunächst erschafft das Kind Geschöpfe und Gegenstände in seiner Vorstellung, mit denen es kognitiv und emotional interagiert und die es dann zu einem Bild herstellt. Somit können Kinderbilder auch als Produkt einer sinnerfüllenden Schöpfung und Gestaltung von Gegenständen und Geschöpfen verstanden werden. (vgl. Schrader 2000, S. 2ff.) Dietrich konkretisiert diesen Aspekt wie folgt: „Die Wahrnehmungen, die sensorischen Erfahrungen mit dem eigenen Körper und die Eindrücke aus der äußeren Welt, die durch die Sinnesorgane aufgenommen werden, werden verinnerlicht und bilden das Material von Vorstellungen, Erwartungen, inneren Bildern und Tönen, von Befürchtungen oder Hoffnungen; das Kind beginnt zu träumen, es ‚bebildert‘ seine Innenwelt“. (Dietrich 2010, S. 6) Die Verbildlichung eines Gegenstandes führt gleichzeitig dazu, dass sich dieser besser in den Sprachschatz des Kindes einprägt (vgl. ebd.).

Schäfer weist darauf hin, dass mit der Zunahme von Wahrnehmungs- und Interpretationsmustern eine immer diversifiziertere und differenziertere Wahrnehmung einhergeht (vgl. Schäfer 2005, S. 76). Das Kind lernt nach und nach Wahrnehmungen, Gegenstände und Personen zu filtern und zu unterscheiden, um sich so sein eigenes Weltbild zu entwickeln. Bereits zwischen 12 und 18 Monaten sind es durch das Kind entwickelte Muster bzw. innere Bilder, die Erlebnissen einzuordnen helfen. Ab dem zweiten Lebensjahr verhelfen diese inneren Bilder zu einem zunehmend verinnerlichten Handeln und schließlich zu einem flexiblen Denken. Das Kind beginnt bei diesem Prozess sein Selbstbild zu entwickeln. (vgl. Schäfer 2005, S. 101)

Folgendes Beispiel verdeutlicht diesen Prozess außerhalb der Kunstpädagogik. Wenn ein Kind seine ersten Gehversuche macht, dann ist es zunächst vollkommen auf diese konzentriert. Denn noch ist das Setzen des nächsten Schrittes nach dem vorherigen an die richtige Stelle kein verinnerlichtes Handlungsmuster. Doch mit zunehmender Übung verinnerlicht das Kind das Laufen zu einem Handlungsmuster. Es benötigt immer weniger kognitive Kapazitäten zum Ausbalancieren seiner Schritte und wird dadurch flexibler in seinem Denken, indem es beispielsweise nun nicht mehr auf den Boden schaut, sondern nach oben und um sich herum, wo es unterschiedliche Orte sieht und analysiert, um sich ein konkretes Ziel auszusuchen, das es zu erreichen gilt.

Malen und Zeichnen sind fördernde Tätigkeiten, denen in diesem Bildungsprozess eine hohe Bedeutung zugewiesen werden kann. Zunächst sind die Bewegungen eher zufällig, dann werden sie sukzessive durch immer mehr und detailliertere wissentlich und willentlich ausgeführte Handlungen abgelöst, die gleichzeitig auch zufällige Elemente beinhalten. (vgl. Stritzker et al. 2008, S. 11) Hierbei sind unterschiedliche Tätigkeiten relevant, wie z.B. die Erkundung von Materialien wie Stiften, Farben und Papieren, die selbstständige Erzeugung von Mal- und Schmierspuren sowie die visuelle Beobachtung und Betrachtung dieser Produkterstellung (vgl. Stritzker et al. 2008, S. 9). Malen und Zeichnen fördern außerdem die feinmotorische Entwicklung und die Differenzierung der Wahrnehmung des Kindes. Es ist insbesondere die Bewegung des Kindes, dessen Hände und Finger, welche die sensitive Wahrnehmung des Kindes fördert. (vgl. Bareis 2008, S. 9) Durch Bewegung und unterschiedliche Sinnes- und Ausdrucksformen, wie beispielsweise die Bewegung des Pinsels, einhergehend mit einer schwer beschäftigten herausgestreckten Zunge und dem Vor-sich-hin-singen entsteht etwas Bewusstes (vgl. Dietrich 2010, S. 9). Dieser Prozess fördert die Selbstwahrnehmung, das Selbstbild und die Identität. Dazu gehört ein ständiges Bedürfnis der Selbstvergewisserung. Dies führt dazu, dass ähnliche Handlungen immer wieder durchgeführt werden. (vgl. Stritzker et al. 2008, S. 9)

Seit Jahrtausenden wohnt den Menschen der Drang inne, Spuren zu hinterlassen. Dieser Drang ist bei uns Erwachsenen täglich zu beobachten. Eine Spur ist u.a. eine „[…] von einer äußeren Einwirkung zeugende Veränderung an etwas, [ein] Anzeichen für einen in der Vergangenheit liegenden Vorgang […]“ (Duden 2015). Wir alle haben das Bedürfnis, Spuren unter unseren Mitmenschen, in der Gesellschaft, zu hinterlassen und dadurch zur Gemeinschaft einen mehrwertbringenden Anteil beizutragen (vgl. Becker 2012, S. 82). Jeden Tag wollen wir mit unseren Handlungen die Welt ein Stück verändern, etwas erschaffen. Hierzu zählen sowohl kleine als auch große Taten. Denn unsere Handlungen geben unserem zeitlich begrenzten Dasein einen Sinn und Wert (vgl. Dalai Lama 2008, S. 160ff.).

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Details

Title
Das „Bild“ in „Bildung“. Welche pädagogische Bedeutung haben Malen und Zeichnen für Kinder?
Course
Ästhetische Erfahrungen – künstlerische Strategien – bildnerische Praxis
Grade
1,7
Author
Year
2015
Pages
22
Catalog Number
V310517
ISBN (eBook)
9783668092860
ISBN (Book)
9783668092877
File size
455 KB
Language
German
Keywords
Kinderbilder, Malen, Zeichnen, Pädagogik, Ästhetische Bildung, Kinderzeichnungen
Quote paper
Katharina Plate (Author), 2015, Das „Bild“ in „Bildung“. Welche pädagogische Bedeutung haben Malen und Zeichnen für Kinder?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310517

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