In Zeitungen liest man, im Radio und Fernsehen hört man immer wieder Diskussionen über die Notwendigkeit von Kirchen in unserer heutigen Gesellschaft. Braucht unsere emanzipierte und aufgeklärte Gesellschaft die Kirche und braucht die Kirche uns? Verschwindet mit der Säkularisierung die Bedeutung von Kirche und Glaube?
In der Hausarbeit, welche im Rahmen des Seminars „Kant – Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ entstanden ist, geht es um die Notwendigkeit von Gottesdiensten in der Religionsphilosophie von Immanuel Kant. Kant fasst seine Auffassung in dem Buch "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" von 1793 zusammen.
Der Fokus der Arbeit liegt auf den Erläuterungen des Themenkomplexes der Kirche und vor allem der Gottesdienste. Dabei sollen verschiedene Fragen untersucht und versucht beantwortet zu werden. Was versteht Kant unter einem Gottesdienst und welche Notwendigkeit sieht er für die Abhandlung solcher Gottesdienste überhaupt? Weiterhin soll untersucht werden, inwieweit ein Gottesdienst notwendig ist, um den eigenen Glauben auszudrücken.
Kant geht von einem Reich Gottes aus. Was können wir uns darunter vorstellen beziehungsweise was versteht er selbst unter diesem Begriff? Warum sieht Kant die Glaubenssätze als notwendig an, begründet diese aber nicht mit der Vernunft und warum enthält für Kant die wahre Religion nichts als Gesetze?
Weiterhin werde ich in diesem Zusammenhang auch auf die Unterscheidung von sichtbarer und unsichtbarer Kirche eingehen, um das Verständnis des Lesers zu sichern.
Kant kommt in seiner Religionsschrift zu einer zentralen Aussage: Die Religion ist das Erkennen unserer Pflichten als Gebote. Steckt in diesem Satz eventuell eine Begründung für die Notwendigkeit von Religion in unserer Gesellschaft - oder sogar für die Notwendigkeit von Gottesdiensten und der Kirche?
Welche Unterscheidung macht Kant zwischen geoffenbarter und natürlicher Religion, aber auch zwischen natürlicher und gelehrter Religion?
Dies sind einige zentrale Fragen, auf die ich eine Antwort finden möchte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Reich Gottes und die Kirche
- Das ethische gemeine Wesen - oder: Das Volk Gottes
- Die sichtbare und die unsichtbare Kirche
- Offenbarungsglaube und Vernunftglaube
- Eine natürliche und offenbarte Religion
- Gottesdienste und deren Notwendigkeit
- Funktion von Gottesdiensten
- Gottesdienst und Afterdienst – eine Abgrenzung
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Notwendigkeit von Gottesdiensten in der Religionsphilosophie von Immanuel Kant, insbesondere im Kontext seines Werkes „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“. Im Fokus stehen die Kirche und ihre Bedeutung, wobei Kants Verständnis von Gottesdiensten und deren Notwendigkeit im Mittelpunkt stehen.
- Kants Konzept des ethischen gemeinen Wesens und das Volk Gottes
- Die Unterscheidung zwischen sichtbarer und unsichtbarer Kirche
- Die Rolle von Gottesdiensten in der Förderung von Moral und Religion
- Kants Argumentation für die Notwendigkeit von Gottesdiensten zur Ausübung des Glaubens
- Die Beziehung zwischen Offenbarungsglaube und Vernunftglaube in Kants Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Notwendigkeit von Kirchen in unserer heutigen Gesellschaft ein und stellt Kants Werk "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" als Grundlage der Untersuchung vor.
Kapitel 2 beleuchtet Kants Verständnis vom Reich Gottes und der Kirche. Es wird die Frage nach der Notwendigkeit von Kirchen und deren Rolle in der Gesellschaft erörtert. Dabei wird Kants Konzept vom "ethischen gemeinen Wesen" und dem "Volk Gottes" analysiert und die Unterscheidung zwischen sichtbarer und unsichtbarer Kirche beleuchtet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit Gottesdiensten und deren Notwendigkeit. Es werden Kants Ansichten über die Funktion von Gottesdiensten im Kontext der Religion untersucht und die Abgrenzung von Gottesdiensten und "Afterdiensten" dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Notwendigkeit von Kirchen und Gottesdiensten, das ethische gemeine Wesen, das Volk Gottes, die sichtbare und unsichtbare Kirche, Offenbarungsglaube, Vernunftglaube, natürliche Religion, gelehrte Religion und Kants Werk "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft".
- Citation du texte
- Tim Reukauf (Auteur), 2012, Der Dienst Gottes in der Religion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310635