In dieser Arbeit soll anhand des von Oskar Niedermayer ausgearbeiteten „Modell(s) zur Messung des Erfolgs einer neuen Partei“ erklärt werden, welche Faktoren aktuell relevant sind für die dauerhafte Etablierung und damit den Erfolg der PIRATEN im deutschen Parteiensystem und welche Rolle dabei die Parteieliten spielen. Im folgenden theoretischen Teil wird zunächst dargestellt, was unter nicht-etablierten Parteien, sogenannten Kleinparteien, zu verstehen ist. Anschließend wird das Niedermayer'sche Modell zur Messung der Erfolgschancen auf eine dauerhafte Etablierung im Parteiensystem von Kleinparteien analysiert. Im anschließenden Kapitel werden nach einem Einblick in das politische Selbstverständnis und das Grundsatzprogramm der PIRATEN aktuelle Daten wie Mitgliederzahlen, Parteifinanzierung- und Organisation, Parteieliten, Wahlergebnisse und Meinungsumfragen über die PIRATEN untersucht. Im Anschluss daran werden anhand des Niedermayer'schen Modells die Daten ausgewertet und festgestellt, welche Faktoren für den dauerhaften Erfolg der Partei relevant sind und welche Rolle die Parteieliten hierbei einnehmen.
Die Forderung nach der Abschaffung des Urheberrechts und der Legalisierung der sogenannten Netzpiraterie sind die zentralen programmatischen Aspekte der PIRATPARTIET. Die schwedische Piratenpartei ist Vorbild und Namensgeberin von einigen weiteren Piratenparteien, die in anderen Ländern wie Österreich, Deutschland, Spanien und weiteren gegründet wurden.
Die PIRATEN sind seit ihrer Gründung im September 2006 verstärkt in das politische Bewusstsein der Menschen eingedrungen. Seit der ersten Wahlteilnahme der Partei an der Landtagswahl 2008 in Hessen ist eine kontinuierliche, wenn auch zwischenzeitig rückläufige Zunahme an Erst- und Zweitstimmen zu verzeichnen. Der Erhalt von 2% der Stimmen bei der Bundestagswahl 2009 und zwischen 1,4 % und 2,1 % der Wählerstimmen bei verschiedenen Landtags- und Kommunalwahlen zwischen 2010 und 2011 ließ den Wählerzuspruch der PIRATEN im Verhältnis zu den übrigen Kleinparteien sichtbar werden (vgl. Wahlrecht.de).
Die Überschreitung der 5%-Hürde gelang bei den vergangenen vier Landtagswahlen 2011 in Berlin und 2012 in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und im Saarland. Bei den Wahlen in Berlin und Schleswig-Holstein sowie im Saarland übertraf der Zweitstimmenanteil der PIRATEN sogar den etablierter Parteien wie der FDP (vgl. Wahlrecht.de).
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Aktueller Forschungsstand und methodisches Vorgehen
- 3 Theoretische Sichtweise über die Etablierungschancen von Kleinparteien
- 3.1 Zur Definition und Aufkommen von Kleinparteien und neuen Parteien
- 3.2 Das Niedermayer'sche Modell zur Messung des Erfolgs einer neuen Partei
- 3.3 Die rechtlichen Rahmenbedingungen als wichtigste Voraussetzung für das Erreichen der ersten Karrierestufe im Niedermayer'schen Modell
- 4 Empirische Analyse der PIRATEN
- 4.1 Politisches Selbstverständnis und Grundsatzprogramm
- 4.2 Entwicklung der Mitgliederzahlen und Struktur
- 4.3 Parteiorganisation und Parteifinanzierung
- 4.4 Führungspersonal und prominente Mitglieder
- 4.5 Wahlergebnisse und Struktur der Wählerschaft
- 4.6 Meinungsumfragen
- 5 Analyse der PIRATEN anhand des Niedermayer'schen Modells
- 5.1 Die PIRATEN zwischen Kleinpartei und kleiner Partei
- 5.2 Der Stand der Karriere im Erfolgsmodell
- 5.3 Die Angebotsseite
- 5.4 Die Nachfrageseite
- 5.5 Die Rahmenbedingungen
- 6 Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Etablierungschancen der Piratenpartei Deutschland im deutschen Parteiensystem. Sie analysiert, ob die Partei eine politische Eintagsfliege ist oder sich dauerhaft etablieren kann. Die Arbeit nutzt das Niedermayer'sche Modell zur Erfolgsmessung neuer Parteien als analytisches Werkzeug.
- Etablierungschancen von Kleinparteien im deutschen Parteiensystem
- Anwendung des Niedermayer'schen Modells auf die Piratenpartei
- Analyse des politischen Selbstverständnisses und der Programmatischen Ausrichtung der Piratenpartei
- Bewertung der Rolle von Parteieliten und deren Einfluss auf den Erfolg der Partei
- Die Bedeutung der Wählerschaft und deren Struktur
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die Piratenpartei Deutschland vor, ihren Ursprung in der schwedischen Piratenpartei und ihren Aufstieg im deutschen politischen Kontext. Sie skizziert die bisherigen Wahlerfolge und Misserfolge der Partei und die kontroversen Debatten um ihre Etablierung im deutschen Parteiensystem. Die Arbeit wird als Untersuchung der Faktoren definiert, die für den langfristigen Erfolg der Partei ausschlaggebend sind, wobei der Fokus auf dem Niedermayer'schen Modell liegt.
2 Aktueller Forschungsstand und methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zu Kleinparteien in der Parteienforschung. Es zeigt auf, dass Kleinparteien im Vergleich zu etablierten Parteien nur wenig erforscht sind, und begründet dies mit ihrer geringen öffentlichen Wahrnehmung. Das Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit, die auf dem Niedermayer’schen Modell aufbaut und empirische Daten der Piratenpartei analysiert.
3 Theoretische Sichtweise über die Etablierungschancen von Kleinparteien: Dieses Kapitel definiert Kleinparteien und beleuchtet deren Aufkommen. Im Mittelpunkt steht die Analyse des Niedermayer'schen Modells zur Messung des Erfolgs neuer Parteien. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen als wichtige Voraussetzung für den Erfolg im Niedermayer'schen Modell herausgestellt.
4 Empirische Analyse der PIRATEN: Dieses Kapitel präsentiert eine umfassende empirische Analyse der Piratenpartei. Es untersucht das politische Selbstverständnis und das Grundsatzprogramm, die Entwicklung der Mitgliederzahlen und -struktur, die Parteiorganisation und -finanzierung, das Führungspersonal, die Wahlergebnisse sowie Meinungsumfragen. Es bietet einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Aspekte der Partei.
5 Analyse der PIRATEN anhand des Niedermayer'schen Modells: Dieses Kapitel wertet die empirischen Daten aus Kapitel 4 anhand des Niedermayer'schen Modells aus. Es untersucht den Status der Piratenpartei im Modell, analysiert die Angebots- und Nachfrageseite sowie die relevanten Rahmenbedingungen. Die Analyse zielt darauf ab, die Faktoren zu identifizieren, die für den langfristigen Erfolg der Partei entscheidend sind, und die Rolle der Parteieliten zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Piratenpartei Deutschland, Kleinparteien, Parteiensystem, Etablierung, Oskar Niedermayer, Wahlerfolg, Parteieliten, Parteiorganisation, Parteifinanzierung, Meinungsumfragen, digitale Revolution, Urheberrecht, Netzpolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Piratenpartei Deutschlands
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Etablierungschancen der Piratenpartei Deutschland im deutschen Parteiensystem. Es wird untersucht, ob die Partei eine langfristige Perspektive hat oder nur eine kurzlebige Erscheinung ist. Die Analyse basiert auf dem Niedermayer'schen Modell zur Erfolgsmessung neuer Parteien.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Etablierungschancen von Kleinparteien, die Anwendung des Niedermayer’schen Modells auf die Piratenpartei, das politische Selbstverständnis und die programmatische Ausrichtung der Partei, die Rolle von Parteieliten und deren Einfluss auf den Erfolg, sowie die Bedeutung der Wählerschaft und deren Struktur.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, aktueller Forschungsstand und methodisches Vorgehen, theoretische Sichtweise über die Etablierungschancen von Kleinparteien (inkl. Definition von Kleinparteien und dem Niedermayer'schen Modell), empirische Analyse der Piratenpartei (inkl. politischem Selbstverständnis, Mitgliederzahlen, Organisation, Wahlergebnissen und Meinungsumfragen), Analyse der Piratenpartei anhand des Niedermayer'schen Modells (inkl. Angebots- und Nachfrageseite sowie Rahmenbedingungen), und Fazit. Zusätzlich enthält die Arbeit ein Abkürzungsverzeichnis und ein Literaturverzeichnis.
Was ist das Niedermayer'sche Modell?
Das Niedermayer’sche Modell ist ein analytisches Werkzeug zur Messung des Erfolgs neuer Parteien. Die Arbeit nutzt dieses Modell, um die Etablierungschancen der Piratenpartei zu bewerten und die Erfolgsfaktoren zu identifizieren.
Welche empirischen Daten werden analysiert?
Die empirische Analyse umfasst das politische Selbstverständnis und das Grundsatzprogramm der Piratenpartei, die Entwicklung der Mitgliederzahlen und -struktur, die Parteiorganisation und -finanzierung, das Führungspersonal, die Wahlergebnisse und Meinungsumfragen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet die Etablierungschancen der Piratenpartei im deutschen Parteiensystem auf Basis des Niedermayer’schen Modells. Es werden die entscheidenden Faktoren für den langfristigen Erfolg (oder Misserfolg) der Partei herausgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Piratenpartei Deutschland, Kleinparteien, Parteiensystem, Etablierung, Oskar Niedermayer, Wahlerfolg, Parteieliten, Parteiorganisation, Parteifinanzierung, Meinungsumfragen, digitale Revolution, Urheberrecht, Netzpolitik.
- Arbeit zitieren
- M.A. Maria Weiss (Autor:in), 2012, Die Piratenpartei Deutschland. Politische Eintagsfliege oder bald etablierte Partei im deutschen Parteiensystem?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310662