Staffa: Die Perle der Hebriden

Faszination einer schottischen Insel in Geschichte und Gegenwart


Essay, 2015

33 Seiten


Leseprobe


Hartmut Dedert Staffa – die Perle der Hebriden

"Welche traumhafte Überraschung in der weiten Meeresöde: die dunkle Säulenburg, aus lauter regelmäßigen Schäften wie von Künstlerhand sorgsam zusammengekittet, die gigantische Felsentafel, welche roh und ungeschlacht, eine hämische Ironie ungezähmter Naturkraft, auf dem feingegliederten Säulenbau lastet, das dunkle Meer, das grollend seinen blitzenden Schaum an dem schwarzen Riesenkristall emporbäumt und in die finstern Höhlen schleudert, die freundliche Alp,1 die ihren grünen Teppich über das verwitterte Gestein herabsenkt, der graue Himmel, der sich über dem Wunderpalast zum Dome wölbt! Wahrlich, ein wahrhaft märchenartiger Anblick! Die Phantasie kann es sich kaum verwehren, diesen Palast durch Riesen oder Gnomen erstehen zu lassen und die nächtlichen Höhlen mit Meeresungeheuern zu bevölkern." 2

Was ein Reiseschriftsteller des späten 19. Jahrhunderts seinen Lesern hier mit mehr als routinierter Beredsamkeit zu schildern versucht, ist nicht die Ausgeburt übermäßiger Einbildungskraft, sondern ein kleines, auf den ersten Blick eher unscheinbares Felseneiland namens Staffa, dessen Existenz dem weit gereisten Pauschaltouristen unserer Zeit zumeist unbekannt sein dürfte. Auch bei näherem Hinsehen erscheint die Begeisterung unseres Gewährsmannes zunächst eher verwunderlich. Die Insel Staffa, so erweist ein erstes Suchen und Nachschlagen, ist auf der britischen Landkarte nicht einmal so groß wie der Kopf einer Stecknadel: ein winziges Felsennest, das zu den Hebriden gehört, jener Gruppe von mehr als fünfhundert großen und kleinen Inseln westlich von Schottland, die seit eh und je im Schatten Europas standen. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen hat sich gerade Staffa in die europäische Kulturgeschichte eingeschrieben. 3

Bevor die Insel ihre phänomenale Karriere antreten sollte, war es freilich Tausende von Jahren still um sie geblieben. Noch im 16. Jahrhundert konnte ein Schottland-Historiograph offenbar den Eindruck haben, seiner Chronistenpflicht vollauf genüge zu tun, wenn er das 300 Jahre später zur Perle der Hebriden avancierte Eiland mit einem einzigen Satz bedachte. "Vier Meilen südlich von Gometra liegt Staffa"- dies war die knappe Information, die der Renaissance-Gelehrte George Buchanan seinen Lesern mitzuteilen wusste. 4 Ohne weiteres konnten auch der englische Literat Samuel Johnson und sein Begleiter James Boswell bei ihrer philosophisch-aufgeklärten Hebriden-Reise im Jahre 1773 von einem Staffa-Trip absehen - das miserable Wetter ließ keine Landung zu. 5 Dennoch leisteten sie mit ihren Reisebeschreibungen einen ersten wichtigen Beitrag zur Unterrichtung ihrer Zeitgenossen über die Eigentümlichkeiten der 'Westlichen Inseln von Schottland'; und nur eine Generation später setzt ein regelrechter Touristen-Run ein. Ganz Europa schwärmt für Ossian, den sagenumwobenen Barden aus keltischen Urzeiten, der in seinen schwermütigen Gesängen das Land der Moore und Seen, der nebelverhangenen Berge und ihrer einsamen Menschen beschwört; nachdem der schottische Nationaldichter Burns seine Heimat bereits Ende des 18. Jahrhunderts einigermaßen literaturfähig gemacht hatte, lässt auch Walter Scott nichts unversucht, um seine Leser in Schottland-Taumel und Reisefieber zu versetzen. Highlands und Islands, bis weit in die Aufklärung hinein für den gewöhnlichen europäischen Reisenden ein weißer Fleck auf der Landkarte, erleben eine beispiellose Hochkonjunktur. Unbestrittenes Traumziel nahezu einer jeden Schottlandtour wird Staffa: Die europäische Romantik erfährt die Insel als einen geradezu mythischen Ort, an dem sie ihrem Bild von der Welt zugleich real und symbolhaft zu begegnen vermeint.

Position: 56 Grad 26 Minuten nördlicher Breite, 6 Grad 20 Minuten westlicher Länge; ungefähr 7 englische Meilen westlich der Insel Mull und 6 Meilen nördlich der Insel Iona gelegen; Länge: dreiviertel Meile; Breite: ca. ein Viertel Meile; Umfang: etwa 1,5 Meilen. Die höchste Erhebung beträgt 135 Fuß. Grobe geographische Daten dieser Art können dabei helfen, das Phänomen Staffa zu lokalisieren und zumindest einen ersten Eindruck von seinem äußeren Erscheinungsbild zu gewinnen. Was es mit dem Mythos Staffa indessen auf sich hat, was die Legionen von Besuchern hier eigentlich suchten und worin der romantische Zauber dieses kargen Felsens im atlantischen Ozean begründet lag - das zu erklären vermögen sie nicht. Wer von den Wundern Staffas erzählen will muss, mit der Rolle des Zufalls beginnen. Ein Zufall war es, dass der Zoologe Thomas Pennant sich bei seiner Erkundung der Hebriden einem allzu vorsichtigen Kapitän anvertraut - und dadurch die Entdeckung Staffas verpasst hat. Wie der Forscher später mit leisem Bedauern feststellt, musste er sich damit begnügen, die Insel aus der Entfernung zu betrachten. Zwar habe er selber gewünscht, näher an das Eiland heranzufahren, der Kapitän seines Schiffes indes sei nicht willens gewesen, sich in die felsenübersäten Gewässer zu wagen. 6 Nur vier Wochen später haben andere Besucher der Hebriden weniger Bedenken: Am 12. August 1772 wurde Staffa 'entdeckt', und zwar - Ironie der Geschichte - von einem guten Bekannten Thomas Pennants. Auch diesmal war der Zufall im Spiel.

"Im Sund von Mull gingen wir auf der Seite von Morven vor Anker, gegenüber dem Haus eines Gentlemans, das Drumnen-Haus genannt wird; sein Besitzer, ein gewisser Mr. MacLeane, der herausgefunden hatte, wer wir waren, bat uns sehr herzlich an Land. Wir nahmen seine Einladung an und kamen in sein Haus, wo wir auf einen englischen Gentleman namens Mr. Leach trafen. Kaum dass er uns sah, erzählte er uns, ungefähr neun Meilen von hier gäbe es ein Eiland, das seiner Ansicht nach selbst Hochländer noch nicht betreten hatten (...)." 7 Vielleicht etwas umständlich - zumindest für den Geschmack eines an der Diktion von Reisekatalogen gewöhnten Urlaubers unserer Tage - beginnt Joseph Banks, ein junger Naturwissenschaftler mit einigem Vermögen und ehemals Begleiter des Weltreisenden James Cook, seinen Bericht von der Entdeckung Staffas. Unterwegs auf einer Forschungsreise nach Island, fängt der weitgereiste Wissenschaftler bei der verlockenden Aussicht, auf der in Rede stehenden Insel Säulen zu finden, die angeblich denen des 'Giant's Causeway' in Nordirland gleichen, sofort Feuer und lässt sich auf das kleine Intermezzo ein. Zusammen mit Uno von Troil, dem späteren Bischof von Linkoeping, macht er den Abstecher nach Staffa - und kann kaum Worte finden, um seiner Begeisterung über die Insel Ausdruck zu verleihen: "Was sind im Vergleich hierzu die Kathedralen oder Paläste von Menschenhand", fragt er - und gibt auch gleich die Antwort: "Bloße Attrappen oder Nachahmungen, nichtiges Spielzeug, wie das Werk des Menschen im Vergleich zur Natur es immer bleiben wird." 8

Was die Bewunderung des späteren Sir Josephs vor allem entzündete, was auch die meisten seiner Nachfolger in stille Ergriffenheit versenken oder auch zu lauten Lobeshymnen hinreißen sollte, ist ein geologisches Phänomen, das bis heute noch nichts von seinem geheimnisvollen Zauber verloren hat - die Fingals-Höhle, eine Basaltgrotte von erhabener Schönheit und Symmetrie, deren imposante Säulenarchitektur nicht zu Unrecht als 'Wunderwerk der Natur' gefeiert wurde. Versteinertes Palisadenwerk und gotische Kathedrale, Allerheiligstes der Erde, Felsendom, Feenpalast und Meeresfeste, Schatztruhe und Säulenburg - das sind nur einige der Bilder, mit denen begeisterte Staffa-Besucher einander in den folgenden Jahrzehnten bei ihrem Bemühen um eine Beschreibung des Unbeschreiblichen zu überbieten suchten. 9

Hätten die geographischen Fakten der Fingalshöhle allein auch schon ausgereicht, um den Ruhm Staffas zu begründen, so kamen doch weitere glückliche Umstände hinzu - diese freilich gehören eher ins Reich der Fiktion. Ihren Anfang nehmen auch sie bereits bei Joseph Banks. "Wir erkundigten uns nach ihrem Namen", berichtet der Entdecker Staffas mit Blick auf die von ihm beschriebene Höhle, "und unser Führer antwortete, sie heiße 'Fiuhns-Höhle'. 'Was ist Fiuhn?', fragten wir. 'Fiuhn Mac Coul, entgegnete er, das ist der, den der Übersetzer der Werke Ossians Fingal genannt hat. Welch ein Glück", setzt Banks hinzu, "dass wir in dieser Höhle auf die Erinnerung an jenen Häuptling getroffen waren, dessen Existenz ebenso wie die des gesamten epischen Gedichtes in England nahezu in Frage gestellt wird." 10

Worauf Sir Joseph anspielt, ist der Streit um das Werk des schottischen Dichters James Macpherson, der im Jahr 1760 die angebliche Übersetzung eines alten gälischen Manuskriptes veröffentlicht hatte: Das keltische Gegenstück zu den Epen Homers und Vergils erzählte dem staunenden Publikum, das geradezu süchtig war nach schriftlichen Zeugnissen einer vergangenen nordischen Kultur, von dem mythischen Helden-Dichter Ossian und seinem Vater Fingal, ihren Kämpfen und Kriegen im Königreich Morven. Skeptiker nannten die Übersetzung schon bald eine Fälschung und Macpherson einen Betrüger - sie sollten recht behalten, ohne dass sie die ungeheure Faszinationskraft des Buches dadurch auch nur im geringsten vermindern konnten. Europa las 'Ossian', empfand wie Ossian und lebte in seiner Welt. Eine Höhle, die den Namen seines ehrwürdigen Vaters, des Königs, Barden und Magiers Fingal, trug, musste seinen Fans gerade recht kommen - gemahnte sie den modernen Besucher nicht an jene Zeilen des epischen Werkes, in denen es hieß: "Fremdling, Du irrest hier auf heldenbesäetem Boden! Singe zuweilen den Preis, den Ruhm der berühmtesten Todten, daß die flüchtigen Schatten derselben freundlich sich sammeln im Kreise um Dich!" 11

Bei nüchterner Betrachtung (die auch der junge Joseph Banks sehr bald zurück gewann) konnten die Staffa-Liebhaber feststellen, dass die Fingalshöhle durchaus nicht die einzige, mit einer Gesamtlänge von 113 m und einer Portalhöhe von 36 m allerdings die bei weitem größte Höhle der Insel ist. Am Eingang dehnt sie sich in einer Breite von 16,50 m aus; weiter hinten, wo sich das Ende des mächtigen Gewölbes in geheimnisvollem Dunkel verliert, ist sie nur noch 6 m breit und 21 m hoch. Das Wasser im Innern der Höhle hat eine Tiefe von 5 m. Neben Fingal's Cave konnten Banks und seine Nachfolger zahlreiche andere Grotten verzeichnen: Goat Cave und Clamshell Cave, Boat Cave, Cormorants Cave und Mackinnon's Cave. Dazu kommen noch einige kleinere Grotten - namenlos geblieben. Jede von ihnen hat ihren eigenen Reiz, neben Fingals Höhle müssen sie alle freilich zurückstehen.

Ob jener englische Gentleman, der den jungen Reisenden auf Staffa aufmerksam gemacht hat, es sich hätte träumen lassen, welche Lawine er mit seinem Hinweis ins Rollen brachte? Vorerst ging freilich alles noch ganz harmlos weiter. Im August 1772 erschien ein erster Artikel über Joseph Banks Entdeckung im 'Scots Magazine' - also an einem eher abgelegenen Ort. 12 Zwei Jahre später rückte der verhinderte Staffa-Entdecker Thomas Pennant den ausführlichen Bericht seines Kollegen Banks in seine eigene Reisebeschreibung 'A Tour In Scotland And Voyage To The Hebrides' ein. Zwar macht seine Publikation unter den Lesern Furore, doch bleibt es auch weiterhin noch bei vereinzelten Besuchern; Barthélémy Faujas de Saint-Fond etwa, der erste Franzose, kommt 1784; der Vulkanologe Abraham Mills erweist der Insel 1788 seine Reverenz; Thomas Garnett und John Stoddart besichtigen sie 1798 bzw. 1799. Bei den frühen Reisenden handelt es sich zumeist um gelehrte Männer - vielfach Naturwissenschaftler und Forscher, Geologen und Mineralogen, die dem 'Wunderwerk der Natur' auf ihre Art beikommen wollen. Sie messen das Eiland aus, vergleichen und beschreiben seine Höhlen, prüfen die Gesteinsformationen, katalogisieren Fauna und Flora, zählen und ordnen ein. Die Ergebnisse ihrer Forschungsreisen teilen sie der wissenschaftlichen Welt mit - und tragen auf diese Weise doch ihren Teil dazu bei, den einsamen Felsen inmitten des unendlichen Meeres, der die Schöpferkraft der genialen Architektin Natur so einzigartig bezeugt, zumindest in der Republik der Gelehrten bekannt zu machen.

In ihrem Schlepptau nehmen sich bald schon Journalisten und Publizisten des Themas an; durch sie erfährt das breitere Publikum, was es mit der ‚Perle der Hebriden’ auf sich hat: Ob im 'Deutschen Museum' oder im französischen 'Athénaeum', ob in Bertuchs 'Bilderbuch für Kinder' oder in dem didaktischen Reiseroman 'Oscar le jeune Voyageur en Angleterre', ob im 'Magasin Pittoresque' oder im 'Pfennig- Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse' - Monatsschriften und Journale, Zeitschriften und Zeitungsblätter, Reiseführer und Kinderbücher in ganz Europa verkünden bereits im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts den Ruhm des kleinen Eilandes. Wenn Staffa zu einem Mythos avanciert, dann nicht zuletzt durch die Massenmedien der damaligen Zeit. Manch einer von denen, die den Glanz des Wundereilandes in die Welt hinaustragen, berichtet freilich kaum aus eigener Anschauung, sondern gibt allenfalls wieder, was er aus zweiter Hand erfahren hat. So fabuliert der frühe 'Account of the Island of Staffa' aus dem Jahre 1791 noch von Marmorsäulen, deren Farbenreichtum in ganz Britannien seinesgleichen suche. Auf dem höchsten Punkt der Insel, so der anonyme Berichterstatter, befänden sich ein natürlicher Marmorthron sowie drei Pyramiden mit der Gestalt eines Zuckerhutes, die den königlichen Sitz verschönten. Und wie die Steine am Gestade von Staffa das Aussehen von Perlen haben, so kann man demselben Dokument zufolge in dunklen Nächten auf große Entfernung ein Funkeln wie von Diamanten sehen. 13 Wollte man dem Zeugnis eines anderen Reisenden aus dieser Zeit Glauben schenken, so hat die Natur auf Staffa ihre ganze "architektonische Macht entfaltet und gigantische Paläste gebaut, von zahllosen riesig hohen Säulen getragen." 14 Die Fingalshöhle, so ergänzt ein dritter Staffa-Spekulant diese Phantastereien noch siebzig Jahre später, sei "eine auf Basaltsäulen ruhende Grotte, welche (...) von einem See durchschnitten wird, der durch sein Herabfallen auf das Gestein die harmonischsten Töne" hervorbringe. Fingal selber, so der Berichterstatter weiter, "soll Erbauer dieser Höhle gewesen sein." 15

Der einsame Fels im Ozean - ein mythischer Ort. Schon wenige Jahrzehnte nach seiner Entdeckung scheint sich nahezu jeder reiselustige Europäer, der es sich erlauben kann, auf Staffa einzufinden, um mit eigenen Augen zu sehen, wovon alle Welt begeistert spricht. Unter den Besuchern finden sich übrigens schon bald auch Deutsche. Im Jahre 1800 bereits kann der gelehrte John Leyden, früh verstorbener Dichterfreund Sir Walter Scotts, in seinen Reiseaufzeichnungen notieren, bei seiner Staffa-Tour auf einen gewissen Herrn Burgsdorff, eine schriftstellernde Dame aus Sachsen namens Berlepoch 16 sowie einen "Baron Vincke of Prussian Minden" 17 gestoßen zu sein; ebenso berichtet der Verfasser der dänischen 'Breve fra England og Skotland' aus dem Jahr 1836 von seiner Begegnung mit zwei Deutschen - einem in Sachen Kunst dilettierenden Apotheker und einem zünftigen Landschaftsmaler, dessen Namen er nicht überliefert hat. 18 Weniger namenlos sind andere Landsleute geblieben, die sich mit Blei und Skizzenblock auf den Weg nach Staffa gemacht haben: Karl Friedrich Schinkel etwa, Carl Gustav Carus und Bernhard von Lepel.

Überhaupt scheinen gerade die bildenden Künstler durch „dieß Wunderwerk der Natur“ 19 nahezu magisch angezogen. Wenn die Insel auch allgemeiner Ansicht nach jeder Beschreibung trotzt, so können doch nur wenige Besucher, die den Zeichenstift zu führen wissen, der Versuchung widerstehen, ein Abbild von ihrer "exzentrischen Schönheit" 20 zu erstellen. Nachdem bereits Thomas Pennant und seine frühen Nachfolger ihre Berichte mit Kupferstichen ausgestattet hatten, die in zahlreichen Kopien den europäischen Kontinent überschwemmten, kann ein eher kritischer Betrachter der Szene schon in den Zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts mit unverhohlenem Spott feststellen: "Staffa,
mit seinen närrischen Basaltpfeilern und Höhlen, steht in allen Bilderbüchern (...)." 21 1819 bereits bringt der Maler und Zeichner William Daniell eine Sammlung von 9 kolorierten Aquatinten heraus, pittoreske Landschaftsaufnahmen, die allein Staffa zum Gegenstand haben. Und ein Jahr später spricht John Macculloch, ein profunder Kenner des Eilandes, eine Empfehlung aus, die sich eigens an die malenden Zeitgenossen unter den Staffa - Besuchern richtet: "The most interesting views for the artist are to be found from various points on the southern side of the island(...)." 22 Zahlreiche Künstler von Johann August Knip über Henry Barlow Carter bis zu William Bell Scott haben sich mit der Wahl ihrer Insel-Ansicht seinem Urteil angeschlossen. Ihre Begeisterung führte zu einer wahren Flut von Bleistiftskizzen, Aquarellen und Ölgemälden, Kupfer- und Stahlstichen, Litho- und später auch Photographien, die die Vorstellungswelt mehrerer Generationen zutiefst geprägt hat.

[...]


1Andree, Richard: Vom Tweed zur Pentlandföhrde. Reisen in Schottland. Jena 1866, S. 263

2Baumgartner, Alexander: Reisebilder aus Schottland. 3. Aufl. Freiburg 1906, S. 146

3Die ‚Entdeckung’ der Hebriden dokumentieren: Derek Cooper: Road To The Isles. Travellers In The Hebrides 1770 – 1914. London 1979; sowie Elizabeth Bray: The Discovery Of The Hebrides. Voyagers To The Western Isles 1745 – 1883. London und Glasgow 1986

4Macculloch, Donald B.: The Island Of Staffa. Glasgow 1927, S. 6

5Johnson, Samuel: A Journey To The Western Isles Of Scotland. London 1775, S. 330

6Pennant, Thomas: A Tour In Scotland And Voyage To The Hebrides 1772. Chester 1774, S. 260

7Pennant, S. 261

8Pennant, S. 262

9Vgl. Eckstein,Eve: Historic Visitors To Mull, Ioana & Staffa. London 1992, S. 30 ff

10Pennant, S. 263

11Zitiert nach Jules Verne, der Staffa zwei Besuche abgestattet hat und das Ossian-Zitat der Heldin seines Romans ‚Le Rayon Vert’ in den Mund legt. Jules Verne: Der grüne Strahl. Vollständige Neuausgabe Hrsg. v. Karl-Maria Guth. Berlin 2015, S. 102

12Vgl. Eckstein, Eve: Historic Visitors To Mull, Ioana & Staffa. London 1992,S. 37

13A Description Of The Curious Monuments And Antiquities in The Island Of Icolmkill (...). Also, An Account Of The Island Of Staffa, Where The Rural Throne Of The Late King Fingal, is Extant, Being The Chief Of The Heroes, So Much Admired By The Poets. O.O. 1791, S. 13f

14Promenade autour de la Grande Bretagne; Précédé de quelques détails sur la Campagne du Duc de Brunswick. Par un Officier Francais émigré. Edinbourg 1795, S. 221

15Wichmann, Rudolph: Wanderungen in Schottland. 1851 – 1852. Braunschweig 1862, S. 47

16Leyden, John: Journal Of A Tour In The Highlands And Western Islands Of Scotland In 1800. Hrsg. v. James Sinton. Edinburgh. London 1903, S.33

17Leyden, S.50

18Thiele, J.M.: Breve fra England og Skotland. 1836. Kopenhagen 1837, S.189

19Spiker, G.H.: Reise durch England, Wales und Schottland im Jahre 1816. Bd. 1. Leipzig 1818, S. 256

20Dendy, Walter Cooper: The Beautiful Islets Of Britaine. Re-Issue, With Additions. London 1860, S. 34

21Bock, Henning: Die Marinebilder. In: Bock, Henning u. Ursula Prinz: J.M.W. Turner. Der Maler des Lichts. Berlin 1972, S. 47

22Macculloch, John: Description Of The Western Islands Of Scotland (...). Bd. 2. London 1819, S. 18

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Details

Titel
Staffa: Die Perle der Hebriden
Untertitel
Faszination einer schottischen Insel in Geschichte und Gegenwart
Autor
Jahr
2015
Seiten
33
Katalognummer
V310718
ISBN (eBook)
9783668089389
ISBN (Buch)
9783668089396
Dateigröße
466 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Staffa, Fingals Cave, Hebriden, Schottlandbegeisterung, Romantischer Sehnsuchtsort, Scott The Lord of The Isles, Hebridenouvertüre, Jenseits des Tweed, Turner Staffa, Carus Staffa, Tennyson, Keats, Ian McKeever, Thomas Joshua Cooper
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Hartmut Dedert (Autor:in), 2015, Staffa: Die Perle der Hebriden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310718

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