Die Globalisierung hat zu einem Strukturwandel auf allen Ebenen des Wirtschaftens geführt. Sinkende Transportkosten, ähnliche Standards und nicht zuletzt der Euro, der innerhalb der Eurozone die Preise transparent gestaltet, sorgen für eine zunehmende Vergleichbarkeit der Standorte und einem entsprechenden Wettbewerb um die Produktionsgüter. Auch Städte in entlegenen Regionen müssen sich diesen Herausforderungen stellen und begegnen. Die Zeiten, in denen sich Städte auf die reine kommunale Verwaltung konzentrieren konnten, sind somit längst vorbei. Sie sind gezwungen, Unternehmen, die ihrerseits auf der Suche nach Produktionsvorteilen sind, einen attraktiven Investitionsstandort bieten zu können. Jedoch gerade durch die gesunkenen tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnisse ist eine Positionierung nach den traditionellen
Standortvorteilen immer schwieriger geworden. Daher besteht nun die Notwendigkeit, sich über die so genannten „weichen“ Standortfaktoren von den Wettbewerbern um Investitionen abzusetzen.
In Folge der Dienstleitungsorientierung der Gesellschaft werden Faktoren wie Lebensqualität, Freizeitwert oder Einkaufserlebnis immer wichtiger, um die Stadt als Anziehungsmagnet für Zielgruppen unterschiedlichster Art zu präsentieren. Gleichzeitig muss die Stadt einen attraktiven Wohnraum für die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen darstellen. Denn nur wenn auch Leistungsträger bereit sind, sich in der Kommune anzusiedeln, stehen sie für die Unternehmen als potentielle Arbeitskräfte zur Verfügung und tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Ferner profitiert die Stadt im Rahmen des kommunalen Finanzausgleiches kurzfristig von einem Zuzug und einer erhöhten Einwohnerzahl
durch damit verbundene höhere Mittelzuweisung. Nicht zuletzt dieser direkte monetäre Einfluss auf die Haushaltskasse ist für die kommunalen Entscheidungsträger ein Anreiz zur Positionierung ihrer Stadt mit entsprechend positiver Außenwirkung.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Marketinggrundlagen
- Die Definition des Marketings
- Die Entwicklung des Marketingbegriffs
- Die Phasen des Marketingprozesses
- Die Charakterisierung
- Die Situationsanalyse im Marketingprozess
- Die strategische Marketingplanung
- Die operative Marketingplanung
- Realisation und Rückkopplung
- Die Stadt als Marketingakteur
- Das Stadtmarketing
- Der Begriff und die Phasen des Stadtmarketing
- Der Stadtmarketingprozess
- Die Arten des Stadtmarketings
- Das Verwaltungsmarketing
- Das Standortmarketing
- Das Tourismusmarketing
- Das Citymarketing
- Das Stadtmarketing in Kassel
- Das Profil der Stadt Kassel
- Die historische Entwicklung der Stadt
- Statistiken und Sozialstruktur
- Die Akteure beim Stadtmarketing in Kassel
- kassel tourist
- Wirtschaftsförderung Region Kassel
- Regionalmanagement Nordhessen
- Die Industrie- und Handelskammer Kassel
- Die Handwerkskammer Kassel
- City-Kaufleute Kassel
- Fazit
- Der Marketingprozess im Kontext der Stadtentwicklung
- Die Bedeutung von „weichen“ Standortfaktoren im Wettbewerb der Städte
- Die Herausforderungen des Stadtmarketings in einer globalisierten Welt
- Die verschiedenen Arten und Ansätze des Stadtmarketings
- Die Rolle und Bedeutung relevanter Akteure im Stadtmarketingprozess
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Stadtmarketings ein und beleuchtet den steigenden Wettbewerb zwischen Städten im globalisierten Wirtschaftsraum. Es werden die Herausforderungen der kommunalen Ebene im Kontext von Standortfaktoren, Investitionen und Lebensqualität dargestellt.
- Marketinggrundlagen: Dieses Kapitel behandelt die grundlegenden Definitionen und Phasen des Marketingprozesses. Es werden die Entwicklung des Marketingbegriffs und die verschiedenen Phasen der Marketingplanung, von der Situationsanalyse bis zur Realisation und Rückkopplung, erläutert. Außerdem wird die Stadt als Marketingakteur im Kontext der modernen Wirtschaft vorgestellt.
- Das Stadtmarketing: Dieses Kapitel fokussiert auf den Begriff und die Phasen des Stadtmarketings. Es werden die verschiedenen Arten des Stadtmarketings, wie Verwaltungsmarketing, Standortmarketing und Tourismusmarketing, sowie das Citymarketing, vorgestellt. Der Stadtmarketingprozess als strategischer Ansatz für die Positionierung von Städten wird detailliert beschrieben.
- Das Stadtmarketing in Kassel: In diesem Kapitel wird das Stadtmarketing in Kassel anhand des Profils der Stadt, der historischen Entwicklung und der Sozialstruktur analysiert. Die wichtigsten Akteure im Stadtmarketingprozess, wie kassel tourist, Wirtschaftsförderung Region Kassel, Regionalmanagement Nordhessen und weitere Institutionen, werden vorgestellt und ihre Aktivitäten im Detail erläutert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendung des Marketingprozesses auf kommunaler Ebene, insbesondere im Kontext des Stadtmarketings. Ziel ist es, das Konzept des Stadtmarketings zu beleuchten, die Phasen des Marketingprozesses im städtischen Kontext darzustellen und anhand des Beispiels Kassel die relevanten Akteure und deren Aktivitäten zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Schlüsselwörter (Keywords)
Stadtmarketing, Marketingprozess, kommunale Ebene, Standortfaktoren, Lebensqualität, Investitionen, Stadtentwicklung, globalisierte Wirtschaft, Akteure, kassel tourist, Wirtschaftsförderung, Regionalmanagement, Kassel.
- Quote paper
- Marcell Neu (Author), 2009, Stadtmarketing. Übertragung des Marketingprozesses auf die kommunale Ebene, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310813