Minne und die Rache spielen eine wichtige Rolle im "Nibelungenlied". Die Minne ist seit jeher von großer Bedeutung gewesen, nicht nur in der höfischen Literatur, sondern auch in der Gesellschaft hat die Liebe immer eine wichtige Rolle gespielt. Kleine Mädchen träumen seit ihrer Kindheit von der perfekten Hochzeit mit ihrem Traumprinzen und auch in den verschiedenen Medien wird diese Thematik immer wieder aufgegriffen.
Doch außerhalb der germanistischen Fachsprache klingt das Wort eher fremd, unnatürlich oder ironisch und man verbindet mit ihm schnell die Vorstellung einer komisch reglementierten „Liebe“, welche an eine vergangene Gesellschaftsform gebunden ist. Ähnlich verhält es sich mit der Rache und dem Betrug, zwei weiteren, wichtigen Bestandteilen des „Nibelungenliedes“. Auch sie sind in der heutigen Gesellschaft leider von großer Bedeutung, begegnen uns regelmäßig in den Medien und bilden oft die Thematik von Filmen, Seifenopern oder Romanen. Doch erwartet uns im „Nibelungenlied“ eine andere Form von Betrug als die, die wir aus der modernen Gesellschaft kennen, oder hat sich der Begriff in den letzten Jahrhunderten überhaupt nicht verändert?
Da die Minne und der Betrug also zwei sehr wichtige Begriffe in der höfischen Dichtung sowie in der modernen Gesellschaft darstellen, erscheint es mir als angemessen, diese Thematik in meiner Bachelorarbeit zu behandeln. Nachdem zuerst die Grundlagen der minne und des Betrugs geschafft werden und sich herausstellen wird, ob die Liebe im Mittelalter wirklich so eigenartig reglementiert war, wird in der vorgelegten Arbeit näher erläutert werden, wie es überhaupt zu dieser Rache im „Nibelungenlied“ gekommen ist und welche Rolle die Minne hierbei gespielt hat. Die Untersuchung konzentriert sich vorrangig auf den ersten Teil des „Nibelungenliedes“.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Das Konzept der minne
- 2.1.1 minne in der ritterlichen Kultur
- 2.1.1.1 Der Dienstgedanke
- 2.1.1.2 Erfüllte und unerfüllte Liebe
- 2.1.1.3 Hohe und niedere minne
- 2.1.2 minne in der höfischen Literatur
- 2.1.3 Zusammenfassung
- 2.2 Das Konzept „Betrug“
- 3 Liebe und Betrug im „Nibelungenlied“
- 3.1 Die Liebe im „Nibelungenlied“
- 3.2 Die einzelnen Betrugsfälle und ihre Folgen
- 3.3 Zusammenhang von Liebe und Betrug im „Nibelungenlied“
- 4 Schlusskommentar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Minne und des Betrugs im „Nibelungenlied“. Das Ziel ist es, zu analysieren, wie diese beiden Konzepte im Kontext der höfischen Literatur und der mittelalterlichen Gesellschaft verstanden werden können und welche Auswirkungen sie auf die Handlung des Epos haben.
- Die Konzepte der Minne in der ritterlichen und höfischen Kultur
- Die verschiedenen Formen von Betrug im „Nibelungenlied“
- Die Verbindung zwischen Minne und Betrug als treibende Kraft der Handlung
- Die Rolle der Minne und des Betrugs für die Entwicklung der Figuren
- Die Darstellung von Liebe und Betrug im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Einleitung
Diese Einleitung präsentiert die Thematik der Arbeit: die Beziehung von Minne und Betrug im „Nibelungenlied“. Sie stellt die Relevanz beider Konzepte sowohl für die höfische Literatur als auch für die mittelalterliche Gesellschaft heraus und verdeutlicht, wie sich diese Themen im Werk widerspiegeln. Die Arbeit fokussiert dabei auf den ersten Teil des „Nibelungenliedes“ und strebt nach einer umfassenden Analyse dieser zentralen Themen. - Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis von Minne und Betrug im „Nibelungenlied“. Es behandelt die verschiedenen Definitionen von Minne, die in der ritterlichen und höfischen Kultur gültig waren, und beleuchtet, wie sich diese von der modernen Auffassung der Liebe unterscheiden. Des Weiteren wird das Konzept des Betrugs definiert und in seinen verschiedenen Formen untersucht. - Kapitel 3: Liebe und Betrug im „Nibelungenlied“
In diesem Kapitel wird die Rolle der Minne und des Betrugs im „Nibelungenlied“ analysiert. Es werden die verschiedenen Liebesbeziehungen in der Handlung untersucht und die Auswirkungen des Betrugs auf die Figuren und die Handlung des Epos beleuchtet. Das Kapitel verdeutlicht, wie Minne und Betrug als treibende Kräfte der Handlung fungieren.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Minne, Betrug, „Nibelungenlied“, höfische Literatur, mittelalterliche Gesellschaft, Ritterkultur, Liebe, Rache, Handlungsanalyse.
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- Jil Hoeser (Autor), 2015, Liebe und Betrug im Nibelungenlied, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310888