Berufsorientierung und Berufswahl. Die Rolle der Eltern, Verwandten, Freunde (Peergroups) und Bekannten


Dossier / Travail, 2014

14 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG

2 BERUFSORIENTIERUNG

3 EXTERNE EINFLUSSFAKTOREN
3.1 Rolle der Eltern
3.2 Rolle der Freunde
3.3 Rolle der Verwandten und Bekannten

4 DIE SIEBEN LEBENSWELTEN DER JUGENDLICHEN

5 FAZIT

6 LITERATURVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 - Lebensweltenmodell der Jugendlichen

1 Einleitung

Nach der Schule stehen Schülerinnen und Schüler vor einem nahezu unzähligen Angebot von Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.

Glaubt man studieren.de gibt es aktuell 17.531 Studienangebote an 649 Hochschulstandorten[1], Hochschulkompass.de listet zurzeit sogar 17.720 Studiengänge[2]. Die Zahl der Ausbildungs­möglichkeiten nimmt ebenfalls fast jährlich zu und liegt derzeit bei über 350 Ausbildungsberu­fen.

Die Berufs- beziehungsweise Studienwahl gehört sicherlich zu einer der wichtigsten, aber auch schwierigsten Entscheidungen, die man im Leben treffen muss.

Am Ende der Schullaufbahn sollte aber jeder wissen, welche Ausbildung man absolvieren möchte beziehungsweise welches Studium man aufnehmen will.

Schülerinnen und Schüler müssen sich somit zwischen den drei großen Wegen entscheiden: Auf der einen Seite steht die Ausbildung, auf der anderen ein Studium. Einige Schüler nutzen die Zeit nach der Schule als Orientierungsprozess oder als Auszeit. Sie bereisen ferne Länder, arbeiten, absolvieren ein Soziales Jahr, den Bundesfreiwilligendienst oder verschiedene Prak­tika, in der Hoffnung dabei den richtigen Berufsweg für sich zu finden.

Während einige Schülerinnen und Schüler recht frühzeitig wissen, welchen Beruf sie später ergreifen möchten gibt es auch Mitschüler, bei denen der Berufswunsch unklar ist. Bei der Berufsorientierung spielen Eltern, Verwandte, Freunde, Bekannte, Lehrer, Berufsbera­ter und viele mehr eine große Rolle.

In der vorliegenden Hausarbeit will ich mich genauer mit diesen externen Einflüssen beschäf­tigen. Zunächst werde ich den allgemeinen Prozess der Berufsorientierung veranschaulichen. Später möchte ich auf die externen Einflussfaktoren zu sprechen kommen. Diese beschränken sich in meiner Arbeit auf die Eltern, die Verwandten, die Freunde sowie die Bekannten. Wie stark der Einfluss der jeweiligen Personen auf die Jugendlichen ist, hängt auch davon ab, zu welchem Typ sich die Jugendlichen zuordnen lassen. Dazu werden wir uns das Lebenswelten­modell etwas näher anschauen und sehen, dass verschiedene Gruppen unterschiedliche Ziele im Leben haben und somit auch verschiedenen Personen mehr Vertrauen bei der Berufswahl zukommen lassen.

Zum Ende meiner Arbeit werde ich ein Fazit ziehen und die Rolle der Personen, die den Kin­dern im Berufsorientierungsprozess nahe stehen, beleuchten.

2 Berufsorientierung

Schülerinnen und Schüler machen sich meist bereits während der Schulzeit Gedanken über ihre Zukunft - Gedanken über ihre spätere Berufswahl.

Nach dem Schulabschluss stehen sie vor der Wahl verschiedener Wege, die sich dann auch nochmals unterteilen. So haben wir bei dem Weg des Studiums die Wahl zwischen einem wis­senschaftlichen Studium an einer Universität, einem anwendungsorientierten Studium an der Fachhochschule oder einer Mischung aus beiden und somit einem dualen Studium an einer Berufsakademie. Auch beim Weg der Ausbildung gibt es neben dem klassischen das duale Sys­tem. Für alle, die noch nicht wissen, was sie später einmal machen möchten, empfiehlt sich der Weg der Orientierungsphase. Unter diesem Weg versteht man alles, was nichts mit Studium und Ausbildung zu tun hat und bei der Berufswahl behilflich sein kann. Dies kann neben dem Bundesfreiwilligendienst, einem Aufenthalt im Ausland auch die Aufnahme eines Praktikums sein, um neben dem Schulpraktikum erneut in verschiedene Unternehmen „reinzuschnuppern“ und Arbeitsabläufe kennenzulernen.

Da dieser Such- und Find-Prozess nicht immer einfach ist, werden in diesen auch Personen einbezogen, denen man Vertrauen schenkt. Eltern genießen während dieses Prozesses ein hohes Vertrauen und die Informationen, die man von seinen Eltern über einen Beruf erhält, werden von den Jugendlichen durchaus geschätzt.[3]

„Neben dem Elternhaus wird vermutet, dass die Jugendlichen unter sich - gerade auch mit ihren eigenen Erfahrungen aus Betriebspraktika - vielfältige Gespräche auch über ihre berufliche Zukunft führen.“[4] Daraus lässt sich auch ein Einfluss des Freundeskreises auf die spätere Be­rufswahl ableiten.

Neben den Eltern und Freunden spielen aber auch Verwandte und Bekannte eine wichtige Rolle im Entscheidungsprozess. Im nächsten Gliederungspunkt werde ich diese vier verschiedenen Gruppen näher betrachten und ihren Einfluss beleuchten. Eins lässt sich bereits jetzt feststellen: Alle Personengruppen stehen in engem Kontakt zu der betroffenen Person, alle genießen Ver­trauen und somit auch die Wertschätzung die bei dieser schwierigen Frage nach der richtigen Berufswahl wichtig ist.

3 Externe Einflussfaktoren

3.1 Rolle der Eltern

Den Eltern kommt im Prozess der Berufs- und Studienwahl mit Sicherheit eine besondere Rolle zu. Die zahlreichen beruflichen Möglichkeiten, die sich einem Kind heute bieten sind aber auch vielfältiger und komplexer denn je. Zurzeit kann zwischen mehreren hunderten Berufen ge­wählt werden. Durch die Eltern und deren Berufswahl wird ein Kind lange vor der eigenen Entscheidung geprägt. Die eigenen Eltern fungieren als Vorbild und einflussreichster Ratgeber bei der Berufsorientierung, der Lebensplanung und konkreten Berufswünschen. Neben dem di­rekten Einfluss und der aktiven Beratung durch konkrete Ratschläge bestimmen Eltern ent­scheidend das Bild, das Kinder von sich selbst haben und geben durch ihre Erfahrungen Anstoß für zukünftige berufliche Pläne.

In den letzten Jahren wurde vermutet, dass sich der Einfluss der Eltern auf die Berufswahl der Jugendlichen verringert hat. Viele Studien aus den letzten Jahren widerlegenjedoch diese Ver­mutung. Als Beispiel hierfür lässt sich die 16. Shell Jugendstudie nennen, aus der hervorgeht, dass „für den Großteil der Jugendlichen [...] das System Familie auch weiterhin einen sehr großen Stellenwert [besitzt]“[5]. Eltern bleiben somit eine der wichtigsten und einflussreichsten Sozialisationsinstanzen bei der beruflichen Orientierung ihrer Kinder.[6] Eine weitere Studie die man anführen kann ist die Studie der Bertelsmannstiftung „Jugend und Beruf“. Aus dieser geht hervor, dass die Berufswahl sehr stark von den Erfahrungen und den Kompetenzen der Eltern geprägt wird.

Wir alle können uns vorstellen, dass für Kinder der Beruf der Eltern bei der eigenen Berufs­wahlfindung von Bedeutung sein kann. Sie wachsen sozusagen mit dem Beruf der Eltern auf, hinterfragen diesen, hören Erzählungen und Berichte über den Beruf der Mutter und den Beruf des Vaters bei Gesprächen. Erleben häusliche Vor- und Nachbereitungen. Aus diesen vielfältig gewonnen Eindrücken entstehen Bilder der beruflichen Wirklichkeit, die einen ersten mögli­chen Grundstein legen können. Somit „kann es prägend sein, ob die Kinder ihre Eltern in einer befriedigenden beruflichen Rolle oder in der Rolle von Suchenden [beziehungsweise] ohne be­rufliche Perspektive erleben.“[7]

Aus diesem Grund müssen sich Eltern der aktiven Rolle im Berufswahlprozess ihrer Kinder bewusst sein.

Eltern haben meist Vorstellungen darüber, was ihr Kind einmal werden soll, kann oder könnte. Sie kennen ihr Kind so gut wie kein Anderer - sie haben es aufwachsen gesehen, die Persön­lichkeit von Anfang an mitgeprägt, Stärken und Schwächen kennengelernt sowie die gesamte Entwicklung verfolgt und gezielt gefördert.

Eltern sollen Vorbild sein und bei der Berufs- und Studienorientierung beziehungsweise bei der späteren Wahl unterstützen. Sie sollen aber auf keinen Fall ihr Kind versuchen in eine gewisse Richtung zu lenken oder steuern. Kinder sollen nicht den Beruf erlernen, den sich die Eltern wünschen, sondern einen, mit dem sie selbst zufrieden und glücklich sind. Natürlich spielen die Biografien der Eltern bei der Beratungsfunktion eine entscheidende Rolle: „Als Eltern erinnert man sich vielleicht an eigene Berufswünsche, die man einmal hatte und man mag durchaus hoffen, dass die Kinder solche Berufe ergreifen, die einem verwehrt waren oder jene Berufe meiden, die einem aufgezwungen wurden oder von denen man selbst enttäuscht ist.“[8] Somit gilt das Elternhaus zusammenfassend als wichtigste und traditionellste Informations­quelle bei der Berufswahl für Jugendliche.

[...]


[1] www.studieren.de (zugriff: 30.10.2014)

[2] www.hochschulkompass.de (Zugriff: 30.10.2014)

[3] Vgl. Beinke, Lothar: „Der Einfluss von Peer Groups auf das Berufswahlverhalten von Jugendlichen“, in Bley, N. u. Rullmann, M.: „Übergang Schule und Beruf. Aus der Praxis für die Praxis“, Recklinghausen, 2006, S.249.

[4] Beinke, Lothar: „Der Einfluss von Peer Groups auf das Berufswahlverhalten von Jugendlichen“, S.249.

[5] aus Ute Steinhagen, Diplomarbeit, S.12.

[6] vgl. Shell Studie Deutschland, S. 17f.

[7] aus Ute Steinhagen, Diplomarbeit, S.12.

[8] Puhlmann, Angelika: „Die Rolle der Eltern bei der Berufswahl“, BIBB, 2005, S.l-2.

Fin de l'extrait de 14 pages

Résumé des informations

Titre
Berufsorientierung und Berufswahl. Die Rolle der Eltern, Verwandten, Freunde (Peergroups) und Bekannten
Université
http://www.uni-jena.de/  (Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik)
Cours
Seminar: „Berufsorientierung“
Note
1,0
Auteur
Année
2014
Pages
14
N° de catalogue
V310971
ISBN (ebook)
9783668349858
ISBN (Livre)
9783668349865
Taille d'un fichier
713 KB
Langue
allemand
Mots clés
berufsorientierung, berufswahl, rolle, eltern, verwandten, freunde, peergroups, bekannte
Citation du texte
Tim Reukauf (Auteur), 2014, Berufsorientierung und Berufswahl. Die Rolle der Eltern, Verwandten, Freunde (Peergroups) und Bekannten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/310971

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