Burnout. Wenn Arbeit zur Qual wird. Begriff, Ursachen, Vorbeugung durch psychologische Beratung


Trabajo Escrito, 2015

16 Páginas, Calificación: 1.0


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Hauptteil A: Was ist Burnout
1. Klärung eines Begriffs
2. Wen trifft es
3. Ist Burnout eine Krankheit
4 Emotionale und körperliche Belastung
5. Der Leidensverlauf

Hauptteil B: Was führt zu Burnout
1. Auf der Suche nach der Ursache
2. Umwelt
3. Das Drehbuch des Lebens
3.1 Antreiber
4. Ziele und Erwartungen
5. Stress
6. Die Sensibilität
7. Ursachen für Burnout

Hauptteil C: Hilfe und Vorbeugung durch psychologische Beratung
1. Was die psychologische Beratung darf - was nicht
2. Salutogenese
3. Gesundheitsförderung
4. Lebensberatung
4.1 Erlaubnisse
5. Kohärenzsinn
6. Soziale Unterstützungssysteme
7. Das Konzept „L E B E N“

Zusammenfassung

Literatur

Einleitung

Burnout ist in aller Munde. Bücher, Zeitungen, Berichte von Betroffenen geben Auskunft über einen beklagenswerten Zustand. Immer geht es darum, dass die Betroffenen ihren Arbeitsalltag nicht mehr meistern können. Wir nehmen zur Kenntnis das die täglichen Anforderungen zur Qual werden. Was einmal mit Begeisterung und Euphorie begonnen hat endet mit Gleichgültigkeit, Lustlosigkeit bis hin zur totalen Verzweiflung und Erschöpfung.

„ Man f ü hlt sich ganz allgemein elend, emotional, geistig und k ö rperlich erm ü dend.

Man f ü hlt sich hilflos und hoffnungslos. Man bringt keine Begeisterung f ü r die Arbeit und keine Lebensfreude mehr auf. Tragischer weise trifft es vor allem Menschen die einmal besonders begeisterungsf ä hig waren. “

(Aylana M. Pines in Ausgebrannt, 1983, S. 13)

„ Energie, Einsatzbereitschaft und Leistungsf ä higkeit sind die direkten Gegens ä tze zu den Dimensionen von Burnout. Energie wird zu Ersch ö pfung. Einsatzbereitschaft wird zu Zynismus. Leistungsf ä higkeit wird zu Leistungsversagen. “ (Masslach, 1997, S. 27)

Die Phänomene die hier beschrieben werden sind nicht neu. Wir finden sie schon in der Bibel;

1: Könige 19.4 wird von dem Propheten Elia berichtet, dem nach einem langen Einsatz die Kräfte schwinden und erschöpft spricht: „Herr ich kann nicht mehr.“

Mit diesem Satz: „Herr ich kann nicht mehr.“ ist sehr treffend beschrieben um was es bei Burnout geht.

In dem Roman „Buddenbrock“ dichtet Thomas Mann um 1900 seinen Hauptakteur Senator Thomas Buddenbrock ähnliche Symptome an.

Es hat natürlich zu allen Zeiten Menschen gegeben die großem und körperlichem Stress ausgesetzt waren. Aber was wir unter Burnout verstehen wollen hat eine eigene Dynamik und einen individuellen Charakter.

Ziel dieser Arbeit ist es, zu zeigen das:

1. Der Begriff „Burnout“ nicht die ganze Tragik des Leidens zum Ausdruck bringt.
2. Die Ursachenforschung oft zu kurz greift.
3. Das es für die Psychologische Beratung ein weites Feld der Bewertungsmöglichkeiten gibt, die zur

Erkennung, Hilfe und Überwinden des Burnouts beitragen.

Hauptteil A: Was ist Burnout

1. Burnout-Syndrom - Klärung eines Begriffs

„Burnout“ engl. „to burn out“ = „ausbrennen“

Wörtlich geht es also um ausbrennen wie es dem verlöschen einer Lampe entspricht, deren Öl verbraucht ist, oder dem Zustand eines ausgebrannten Gebäudes. Unter Motorradfahrern bedeutet Burn-out den Verschleiß eines Reifens, wenn bei festgezogener Bremse soviel Gas gegeben wird, dass das Hinterrad durchdreht und der Pneu sich so stark erhitzt, das es raucht oder sogar Feuer fängt, jedenfalls wird ein Reifen in wenigen Minuten „abgefahren“ ohne das der Fahrer einen Meter Vorwärts kommt.

Genau genommen ist die Definition ungenau, sie trifft nicht den Kern. Bei Burnout handelt es sich keineswegs um ein schnelles „abfahren“. Burnout ist ein langer Leidensweg, der sich langsam, am Anfang unbemerkt, in das Leben eines Menschen einschleicht.

Hin und wieder wird der Vergleich mit der Batterie gebraucht, deren Akku leer ist und keine Energie mehr spendet, oder es ist von der Kerze die Rede, die an beiden Enden angezündet wird und dann schnell runter brennt.

Auch mit dieser Definition ist der Kern der Sache nicht erfasst.

Deutlich wird schon jetzt:

1. Alle Versuche das Burnout-Syndrom zu erklären sind ungenau. Es gibt keine eindeutige Definition was Burnout ist, das führt zu einer Inflation des Begriffes weil jeder etwas anderes darunter verstehen kann, z. B.: Urlaubs Burnout, Kinder Burnout, Schüler Burnout usw..
2. In der Literatur finden sich oft Beschreibungen von Symptomen die zusammen genommen das „Burnout-Syndrom“ bilden. Man kann sich das wie ein Puzzle vorstellen; wenn alle Steine zusammen passen ergibt sich ein Bild. So erklärt sich auch das Wort „Syndrom“ griech. = Das zusammen gekommene.
3. Wenn wir den Begriff wörtlich deuten, müsste es sich um eine kurzfristige Leidensepisode handeln.

Dem ist aber nicht so. Die Gemeinsamkeit, die bei allen Menschen auffällt, die als ausgebrannt bezeichnet werden können, ist die Tatsache das sie über einen längeren Zeitraum mehr Energie und emotionale Kraft gegeben haben als sie zurück bekommen haben, da bei sehen sie keine Möglichkeit zur Erholung. Zu müde um zu arbeiten und zu angespannt um sich zu erholen. So kann man den Zustand eines ausgebrannten Menschen erfassen.

4. Ein Merkmal, das alle Burnout-Kandidaten auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie ihren Beruf selbst, freiwillig gewählt, diesen wirklich geliebt und zu Höchstleistungen motiviert waren. Die wollten etwas bewegen und bewirken.

„ Das Burnout-Syndrom ist ein Ersch ö pfungs-Syndrom, das sich ü ber l ä ngere Zeit schleichend durch Ü berforderung wie Stress entwickeln kann. H ä ufig trifft es gerader sehr engagierte Personen. “ (Internet Seite: http://www.burnout-info.ch/burnout_therapie.htm)

2. Wen trifft es?

Der Begriff „Burnout-Syndrom“ geht zurück auf den Deutsch-Kanadier Herbert Freudenberger. In den 1970iger Jahren beobachtet Freudenberger den psychischen und physischen Abbau, meist ehrenamtlicher Mitarbeitern von alternativen Hilfsorganisationen wie z. B. „Free Cliniks“. Diese unnatürliche Erscheinung des vollständigen Motivationsverlustes wurde zunächst bei helfenden Berufen bzw. sozialen Berufen beschrieben.

Auch in Deutschland konzentrierte man sich zunächst auf Helfer. Ausschlaggebend war die Arbeit von Wolfgang Schmittbauer: „Die hilflosen Helfer“ (1977).

Die moderne Burnout Forschung hat einen wesentlich größeren Berufskreis im Auge. Es geht dabei immer um Berufsgruppen die Menschenorientiert sind. D. h. gefährdet sind Menschen die mit Menschen arbeiten. Dazu gehören:

Manager

Kundenberater

Kaufmännische Angestellte Krankenschwestern / Pfleger Lehrer

Ärzte / Zahnärzte Polizisten usw.

Burrisch stellt in seinem Buch „Das Burnout-Syndrom“ (Burrisch, 1985, S. 15) 30 Berufsgruppen vor, die Burnout gefährdet sind. Auffällig ist das es sich bei allen Berufen um Dienstleistungsberufe handelt. Dienstleistung ist Dienst am Menschen. Dabei geht es immer um Gefühle. Das heißt es drfen nur positive Gefühle gezeigt werden. Das kann dazu führen das die betroffenen Menschen eine Rolle spielen müssen: Positive Gefühle geben - negative Gefühle aber nicht zeigen dürfen.

Wer ständig in dieser Spannung steht gehört zu der Gruppe der gefährdeten.

3. Ist Burnout eine Krankheit?

Wer im ICD 10 der WHO-Klassifikation für Krankheiten (in Deutschland gilt das ICD 10) wird das BurnoutSyndrom vergeblich suchen. Burnout ist nicht als eigenständige Krankheit verzeichnet, sondern nur als Unterdiagnose. Diese Tatsache macht es für Ärzte, insbesondere Allgemeinmediziner, schwer ein Leiden zu diagnostizieren, das es gar nicht gibt. Erschwerend ist auch, dass nicht klar definiert ist was Burnout ist und das sich deshalb immer wieder neue Erklärungen finden.

Deshalb findet man oft eine andere Diagnose die sich im ICD 10 findet: Neurathenesie: griechisch = Kraftlosigkeit

Durch schnelle Ermüdung und Erschöpfung gekennzeichnete Störung ohne organischen Befund. Man spricht heute von chronischem Erschöpfungszustand (Zit. aus „Der große Brockhaus“, 2009, Psychologie).

Erschöpfung und Dauermüdigkeit sind Symptome die in Bezug auf Burnout immer wieder auftauchen. Die Betroffenen klagen über ständige Müdigkeit aber auch über Schlafstörungen, sie klagen über Erschöpfung aber auch gleichzeitig darüber keine Möglichkeit zur Erholung zu finden.

4. Emotionale und körperliche Belastung

Im Zusammenhang mit Burnout ist von emotionaler Belastung die Reede. Aber auch körperliche Symptome sind nicht zu übersehen.

Die Liste von Dr. Christian Stork, 2010, aus „Burnout - erkennen und verstehen“, S. 15 gibt hierzu eine treffende Übersicht.

Merkmale von Erschöpfung bei Burnout:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

5. Der Leidensverlauf

Das Leiden des Burnout verläuft in Phasen. Alle Autoren haben ein Phasenmodell entwickelt, die sich im wesentlichen gleichen. Am anschaulichsten ist das Phasenmodell von Edelwich, Zit. aus „Das BurnoutSyndrom“ von Burisch, 1985, S. 31.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hauptteil B: Was führt zu Brunout

1. Auf der Suche nach den Ursachen

Wenn es um die Frage nach den Ursachen von Burnout geht nehmen die Diskussionen vielfach die Form eines Glaubenskrieges an.

Sind es die äußeren Umstände bzw. das soziale Umfeld das zu Burnout führt, oder gibt es Menschen die zum Ausbrennen veranlagt sind. Hier sind wir bei der Anlage - Umwelt Debatte angekommen, die auch in den Studienbriefen ausführlich diskutiert wurde. .

2. Umwelt

Christina Masslach, 1997, nimmt in ihrem Buch „Die Wahrheit über Burnout“ ein ganzes Kapitel in Anspruch um diese These zu belegen: es sind die Umstände unter der ein Mensch arbeiten muss, die zu Burnout führen. Sie nennt vier Gründe:

1. Unternehmen drücken ihren Eigenwert in Geld aus. Das Unternehmen existiert nicht, um die Fähigkeit des Menschen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, zu vergrößern oder entsprechende Ziele zu erreichen. Eher sind die Menschen gezwungen ihren Lebensunterhalt und ihren Einsatz für das Unternehmen zu opfern. = Die Ressource Mensch wird immer unbedeutender, was zählt ist Geld, gute Außenbilanzen und schneller Gewinn. Das führt zu Werteverlusten.

2. Mittels schneller Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten kann die Arbeit überall hin verlegt werden. Sie wird dahin verlagert werden, wo die Produktionskosten am niedrigsten sind. = Das nennen wir Globalisierung. Heimische Arbeitsplätze sind in Gefahr weil die Arbeitsplätze ausgelagert und verlagert werden, das Stichwort heißt Outsourcing.

3. Hochentwickelte Technologien können Arbeitsplätze vollständig ersetzen. Für gering qualifizierte und ungelernte Arbeitskräfte wird unsere Leistungsgesellschaft in Zukunft keinen Platz haben. = Schon heute gilt das Paretoprinzip: 80% aller Arbeitsplätze in Deutschland sind „Kopfjobs“ nur 20% sind typische „Arbeiterjobs“.

4. Das geht einher mit einem Verfall der Firmenloyalität, Arbeitnehmer identifizieren sich nicht mehr mit dem Unternehmen für das sie arbeiten.

= Innere Kündigung ist die Folge

Die hier beschriebenen Syndrome sind die Zeitzeichen einer Krise wie sie die Menschen auch in Deutschland erleben. Die Krise wird subjektiv als Unsicherheit empfunden. Unsicherheit heißt Angst. Angst vor der Zukunft.

Dazu kommt nach Masslach:

[...]

Final del extracto de 16 páginas

Detalles

Título
Burnout. Wenn Arbeit zur Qual wird. Begriff, Ursachen, Vorbeugung durch psychologische Beratung
Calificación
1.0
Autor
Año
2015
Páginas
16
No. de catálogo
V311077
ISBN (Ebook)
9783668097896
ISBN (Libro)
9783668097902
Tamaño de fichero
548 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
burnout, wenn, arbeit, qual, begriff, ursachen, vorbeugung, beratung
Citar trabajo
Heiko Perlick (Autor), 2015, Burnout. Wenn Arbeit zur Qual wird. Begriff, Ursachen, Vorbeugung durch psychologische Beratung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311077

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