Pioniere der Reformpädagogik im 20. Jahrhunderts

Montessori, Freinet, Dalton und Walddorf


Trabajo Universitario, 2015

18 Páginas


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1
1.1 Die reformpädagogische Bewegung – das Kind als Ausgangsposition ... 1
1.2 Erste Reformer der Pädagogik ... 2

2 Neue Ansätze der Reformpädagogik ... 5
2.1 Montesssori – Pädagogik ... 6
2.2 Freinet – Pädagogik ... 7
2.3 Dalton – Pädagogik ... 7
2.4 Walddorf – Pädagogik ... 8

3 Entwicklung der Einheitsschule vs. Gesamtschule ... 9

4 Reformpädagogik im internationalen Vergleich ... 11
4.1 Reformpädagogik in Nordeuropa ... 12
4.2 Reformpädagogik in Italien ... 13
4.3 Reformpädagogik in Spanien ... 13
4.4 Reformpädagogik in Australien ... 15

5 Resümee ... 16

6 Literatur ... 17

7 Internetquelle ... 17

1 Einleitung

Im 20. Jahrhundert fanden die wohl entscheidendsten reformpädagogischen Bewegungen statt. Deshalb kann man den Begriff „Reformpädagogik“ als Epoche oder Paradigmenwechsel verstehen, der im internationalen Kontext steht, beschreiben. Im Zuge der Industrialisierung und Urbanisierung entstanden weitreichende Konflikte, die sich im Bereich der Sozialisation, Frauenbewegung und Jugendbewegung abspielten. Im Fokus liegt hier, die von den bedeutendsten PädagogenInnen entwickelten theoretischen Ansätze von „Erziehung und Bildung“. Ihren Ideen und zum Teil analytischen Konzepte machten es möglich, das Menschbild neu zu erschließen.

Damit zusammenhängend wird die Bedeutung des erzieherischen Denken und Schaffens erst durch den universalistischen (weltweit u. interkulturell), partikularistischen (Entwicklungen in begrenzter Region oder Teildisziplin), kritischen (sozio-ökonomische Bedingungen) und ideengeschichtlichen (Grundgedanke von Erziehung und Bildung) Ansatz beschrieben.

Die Gesellschaft wird zunehmend multikultureller in Fragen der Erziehung, dabei kommt es zu einem notwendigen ganzheitlichen Blick, wodurch jedes einzelne Individuum nach Selbstverwirklichung strebt unter Einbeziehung seiner bereits vorhandenen Anlagen.

1.1 Die reformpädagogische Bewegung – das Kind als Ausgangsposition

In der pädagogischen Reformbewegung richtet sich der Blick auf das „Kind“. Erziehung und Bildung standen im Vordergrund und wurden fortan neu definiert, dabei kam es zu mannigfachen Konsequenzen innerhalb der Pädagogik, die sich vorwiegend auf die frühe Phase der pädagogischen Bewegung konzentrierte. Die Orientierung richtete sich zunächst nach den pädagogischen und psychologischen Ausrichtungen, hin zum Charakeristikum des Klein,- Vorschul,- und Schulkindes sowie beginnenden Jugendalter. Im neuen erzieherischen Denken kommt auch der Familie eine Art kritische Aufmerksamkeit zu, den man auch als radikalen Aufbruch im Erziehungsleben bezeichnen könnte. Ebenso kam es zu einer scharfen kritischen Auseinandersetzung in Bezug auf die Schule und deren Erziehungs- und Unterrichtsweise, wobei eine Erneuerung des Schulwesens in Betracht gezogen wurde, die einer Art Revolution gleichkam, die man auch als Zukunftsschule des 20. Jahrhunderts beschreibt. Diesen Paradigmenwechsel in der Pädagogik verdanken wir namhaften Pionieren von PädagogenInnen, die nach dem Bild des Kindes und seiner Erziehung fragen, sich kritisch mit der alten Schule und deren Unterrichts- und Erziehungsstilen befassten und aufzeigten wie so eine neue Schule in einer Umbruchgesellschaft die bis in die Gegenwart reicht, entwickeln und etablieren könnte.

1.2 Erste Reformer der Pädagogik

Die bedeutendsten Reformer der neuen Pädagogik, die das Kind in die pädagogische Betrachtung von Erziehung und Bildung miteinfließen lassen, werden hier aufgezeigt und dargestellt. Einer davon war Bertold Otto (1859-1933), der Kritik gegenüber den öffentlichen Schulen übte, weigerte sich seine Kindern in staatliche Schulen zu schicken, da er sie selber unterrichtete. In Weimar hielt er Vorträge über die Reform in der Schule, dabei veröffentlichte er eine Wochenzeitschrift als „Hauslehrer“, die Anweisungen für Lehrer, Eltern und Erzieher beinhaltete. Wesentlich dabei waren unteranderem Unterrichtsthemen, die genaue Erläuterungen aufzeigen, wie man mit diesen umgehen soll bzw. wie man es den Kindern allgemein und verständlich nahe bringt. Im praktischen Unterricht wurden individuelle Fähigkeiten an den Kindern festgestellt, die er in weiterer Folge auch förderte. Diese Unterrichtsmethoden und Erkenntnisse von Otto sprachen sich herum, die zur Gründung seiner Schule führte und in der Öffentlichkeit wohlwollend angenommen wurde. Der Unterricht fand zunächst in einer kleinen Gruppe statt, der Gesamtunterricht wurde frei gestaltet. Ellen Key (1849-1926) war Reformerin und eine schwedische Schriftstellerin. Sie arbeitete lange Jahre als Lehrerin und Dozentin am Arbeiterinstitut in Stockholm. Bekannt wurde Ellen Key durch ihr Werk „Das Jahrhundert des Kindes“, wobei sich der Fokus auf fördern und unterstützen richtete. Key ist überzeugte Anhängerin von Jean Jacques Rousseaus (1712-1787), da sein pädagogisches Bestreben dem Kinde gewidmet ist. Sie beschäftigte sich vor allem mit der Stellung der Kinder und Jugendlichen innerhalb der Gesellschaft und der neuen erzieherischen Einstellung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frauenbewegung im 19. Jahrhundert. Ihre Reformen zielen auf Schulmethoden und bildungspolitische Arbeiten ab. Wie soll die Gesamtschule ausschauen? Welche Verhaltensweisen werden von den Erziehern erwartet? Eltern und Lehrer sollen die Kinder nicht mehr als kleine Erwachsene sehen, sie prangert die Prügelstrafe an und fordert die Abschaffung. Die neue Schule bezieht sich rein auf die Bildung des einzelnen Individuums. Nach Key´s Verständnis von Erziehung soll man das Kind „ruhig und langsam unterstützen“, da es von der Natur einiges mitbekommen hat.[1] Auch Ludwig Gurlitt (1855-1931)ein Gymnasiallehrer in Hamburg, schied 1907 aus dem Schuldienst aus, veröffentlichte zahlreiche Schriften, wie z.B. „Die Schule (1908), Erziehungslehre (1909) und Schülerselbstmorde (1908). Erübte scharfe Kritik an der Jugenderziehung, vorwiegend an höheren Schulen. Gurlitt war der Ansicht das „unsere Erziehung, die so tyrannisch über jeden Schritt der Jugend wacht und von Stunde zu Stunde die Ziele und die Aufgaben und dazu die Mittel vorschreibt, zerstört durch ihren pedantischen Betrieb die elementaren Naturkräfte, die nach eigener freier Entwicklung drängen“ :[2] Er setzte sich für die „natürliche Erziehung“ ein, geht von den Bedürfnissen des Kindes aus, dass unterstützt gehört, damit es sich in seiner Persönlichkeit entwickeln kann. Zwei weitere Reformer waren Fritz Gansberg (1871-1950) und Heinrich Scharrelmann (1871-1940) , beide verfassten zahlreiche Bücher und Aufsätze zum Thema Schule, wie „Herzhafter Unterricht, die zum Teil mit Humor beschrieben wurden, dabei geht es vor allem um die unmoderne Pädagogik. Bei den Werken „Produktive Arbeit“ , „Wie wir die Welt begreifen“ (1913) , und „Der freie Aufsatz“ (1914) handelt es sich um Schriften ohne wissenschaftlichen Anspruch, die aber auf die Praxis und pädagogische Probleme eingehen. Ihre Kritiken bezogen sich auf die Schulwirklichkeit sowie das unzeitgemäße Schulsystem. Gansberg und Scharrelmanns Vorstellung von neuer Schule geht in Richtung weg von starren Zwängen hin zu neuen pädagogischen Erkenntnissen. Der Blick für reformpädagogische Intentionen in der Jugend- und Arbeiterbewegung gehen auf Johannes Gläser und die Hamburger Reformer , zu denen Alfred Lichtwark, Wilhelm Lamszus, Carl Götze, Wiliam Lottin und Heinrich Wolgast gehörte, zurück. In ihrer neuen entwickelten Reformidee, bezogen auf Erziehungs- und Unterrichtsmaßnahmen, bekommen erprobte praxisorientierte Schulen in Verbindung mit dem entsprechenden pädagogischen Personal einen erheblichen Stellenwert. Die italienische Ärztin Maria Montessori (1870-1952) klagte über Versäumnisse des Staates gegenüber den Kinder hinsichtlich ärztlicher Betreuung und ungenügenden Schulen. Sie rüttelte nicht nur die Eltern auf sondern die Gesellschaft insgesamt, wobei sie die vernachlässigten Kinder öffentlich anprangerte, was dazu führte, dass man sich erstmals mit dem Kleinkind beschäftigte. Daraus entstanden Montessori-Kindergärten und Schulen, die noch bis ins 21. Jahrhundert wirkten und wirken. Erwähnenswert ist auch der Reformer und belgische Arzt Ovide Decroly (1871-1932) , der 1901 Schulen für zurückgebliebene und anomale Kinder, heute Behinderte, gründete. Seine Grundprinzipien beruhen auf die Schule für das Leben durch das Leben, bei der die Bildung auf die Bedürfnisse der Kinder Rücksicht nimmt, die Umgebung als bewusstes Bildungsmittel verwendet, die Freiheit in der Bildung miteinbezogen wird und methodisch didaktische Formen von Erziehern umgesetzt werden. [3]

[...]


[1] Vgl. Scheibe 1972, S. 52-53
[2] Gurlitt zitiert nach Scheibe 1972, S. 53
[3] Vgl. Scheibe 1972, S. 54-56

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Detalles

Título
Pioniere der Reformpädagogik im 20. Jahrhunderts
Subtítulo
Montessori, Freinet, Dalton und Walddorf
Autor
Año
2015
Páginas
18
No. de catálogo
V311357
ISBN (Ebook)
9783668101708
ISBN (Libro)
9783668101715
Tamaño de fichero
440 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
theoretische Ansätze, Pioniere, multikulti, Erziehung, Bildung, Reformen
Citar trabajo
MMag. Dr. Rosemarie Blasi (Autor), 2015, Pioniere der Reformpädagogik im 20. Jahrhunderts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311357

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