Musik und Medien sind mittlerweile fester Bestandteil der Kommunikationswissenschaft. Nicht nur im Radio auf dem Weg zur Arbeit, im Kaufhaus oder im Fernsehen wird man mit Musik konfrontiert, sondern ganz besonders auf den Straßen, der U-Bahn oder im Bus fällt der Blick auf Menschen jeder Altersgruppe, welche offensichtlich mit Musik aus ihren Kopfhörern ihrem Alltag ein wenig Abwechslung verschaffen. Musik ist überall. Jugendliche vermitteln durch so genannte „Likes“ auf Facebook ihre musikalischen Vorlieben, Spotify „postet“ automatisch auf den Profilseiten sozialer Netzwerke, was der konsumierende User gerade gehört hat, und schlägt anhand des Hörverhaltens weitere ähnliche Interpreten vor. Darüber hinaus besteht der Nutzen gemeinsamer virtueller Netzwerke, wie Dropbox, beispielsweise darin, jede Art von Dateien, auch Musik, beliebig auszutauschen. Die digitale Revolution hat auch die Musikindustrie vollkommen erfasst.
In dieser Arbeit sollen die Veränderung der deutschen Musikindustrie durch das neue Medium digitale Musik und ihre Verbreitung durch das Internet untersucht werden. Die Analyse der Untersuchung setzt sich methodisch zur Abbildung der Branche aus dem organisationalen Feld nach DiMaggio und Powell und analytisch aus der Transaktionskostentheorie zur Erklärung der Veränderung zwischen Markt, Netzwerk und Hierarchie zusammen. Untersucht wird insbesondere, wie sich die Labels der Veränderung der Konsumentenwünsche angepasst haben und welche strategischen Entscheidungen bezüglich der netzwerktheoretischen Perspektive aus der Transaktionskostentheorie getroffen wurden. Die zu analysierenden Forschungsfragen lauten: „Wurde durch die digitale Revolution die Branche verändert – und wenn ja, wie?“, „Welche strategischen Entscheidungen wurden von den Major-Labels bezüglich der Kompetenzentwicklung der digitalen Distribution getroffen?“, „Hat die digitale Revolution den physischen Distributionsmarkt abgelöst?“ und vor allem „Bewegt sich die zu untersuchende Industrie in einem Markt oder Netzwerk – und wenn ja, seit wann und warum?“.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Das organisationale Feld zur Abbildung einer Branche
- 2.1.1 Die Struktur eines organisationalen Feldes
- 2.1.2 Die Merkmale organisationaler Felder
- 2.1.3 Die Definition der Branche im Zusammenhang mit dem organisationalen Feld
- 2.1.4 Kritik am Konzept des organisationalen Feldes
- 2.2 Die Transaktionskostentheorie
- 2.2.1 Die Verhaltensannahmen der Akteure und Merkmale von Transaktionen
- 2.2.2 Der Einfluss der Transaktionskostentheorie auf strategische Entscheidungen
- 2.2.3 Kritik am Konzept der Transaktionskostentheorie
- 2.3 Die Verknüpfung der Transaktionskostentheorie mit dem organisationalen Feld
- 2.1 Das organisationale Feld zur Abbildung einer Branche
- 3. Die deutsche Musikindustrie
- 3.1 Die digitale Revolution
- 3.2 Die Anwendung des organisationalen Feldes zur Abbildung der deutschen Musikindustrie
- 3.3 Die großen Drei der deutschen Musikindustrie
- 3.4 Strategische Entscheidungen durch die digitale Revolution
- 4. Der Wandel durch das digitale Zeitalter – eine transaktionskostentheoretische Analyse der deutschen Musikindustrie
- 4.1 Auswirkungen strategischer Entscheidungen der deutschen Musikindustrie
- 4.2 Ergebnisse
- 5. Schlussbetrachtung
- 5.1 Ausblick
- 5.2 Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Masterarbeit untersucht die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die deutsche Musikindustrie. Sie analysiert die Veränderungen im organisationalen Feld der Branche mithilfe der Transaktionskostentheorie und untersucht, wie sich die strategischen Entscheidungen der Akteure im digitalen Zeitalter entwickelt haben.
- Die Transformation des organisationalen Feldes der deutschen Musikindustrie im digitalen Zeitalter
- Die Anwendung der Transaktionskostentheorie zur Analyse der strategischen Entscheidungen in der Musikindustrie
- Die Auswirkungen der digitalen Revolution auf die Geschäftsmodelle und die Wettbewerbslandschaft der Musikindustrie
- Die Rolle von digitalen Plattformen und neuen Geschäftsmodellen im digitalen Zeitalter
- Die Herausforderungen und Chancen für die deutsche Musikindustrie im Kontext der digitalen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel stellt die Fragestellung der Arbeit vor und definiert den Themenbereich. Kapitel zwei beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es werden die Konzepte des organisationalen Feldes und der Transaktionskostentheorie vorgestellt und kritisch beleuchtet. Kapitel drei widmet sich der deutschen Musikindustrie und analysiert die Veränderungen im organisationalen Feld der Branche im digitalen Zeitalter. Es werden die großen drei Player der Branche – Universal Music, Sony Music und Warner Music – näher beleuchtet und ihre strategischen Entscheidungen im digitalen Zeitalter untersucht. Im vierten Kapitel wird die Transaktionskostentheorie auf die deutsche Musikindustrie angewandt. Es werden die Auswirkungen der strategischen Entscheidungen der Branche auf die Transaktionskosten und die Wettbewerbslandschaft untersucht. Kapitel fünf bietet eine Schlussbetrachtung und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit fokussiert auf Themen wie die digitale Revolution, die deutsche Musikindustrie, das organisationale Feld, die Transaktionskostentheorie, strategische Entscheidungen, Geschäftsmodelle, Wettbewerbslandschaft, digitale Plattformen und neue Geschäftsmodelle.
- Arbeit zitieren
- Henning Jürgensen (Autor:in), 2013, Vom Markt zum Netzwerk? Die Auswirkungen des digitalen Zeitalters auf die deutsche Musikindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311395