Herfried Münklers Werk „Die Neuen Kriege“ wurde erstmalig 2002 veröffentlicht und setzt durch seine neuen Auflagen bis heute Maßstäbe in der Forschung bezüglich der Veränderung der Kriege. In seinem Werk erklärt er, inwiefern der klassische Staatenkrieg zu einem Auslaufmodell geworden zu sein scheint und durch die sogenannten „Neuen Kriege“ ersetzt wurde. Sein Weltbild scheint hierbei vom Realismus geprägt zu sein. Er definiert die Neuen Kriege, erläutert die historischen Ereignisse und Zusammenhänge anhand von Beispielen, die zu der heutigen Situation beigetragen haben und erklärt ausführlich die Ökonomie der Gewalt in den „Neuen Kriegen“, den internationalen Terrorismus sowie das Dilemma des Westens zwischen der Entscheidung militärisch zu intervenieren oder nicht.
Seine Herangehensweise ist hierbei eher traditionell historisch als empirisch. Im Folgenden soll auf die Thesen Münklers eingegangen werden und seine aufgelisteten Veränderungsmerkmale erläutert werden, welche laut ihm die „Neuen Kriege“ auszeichnen. Hierbei soll erörtert werden, inwieweit diese Veränderungsmerkmale wirklich neu sind und ob die Definition der „Neuen Kriege“ gerechtfertigt ist. Münkler geht in seinem Werk auf viele kleine Details ein, die sich in den Kriegen seiner Meinung nach verändert haben, die in dieser Arbeit jedoch nicht alle einzeln besprochen werden können.
Übergeordnet sollen als wichtigste Veränderungsmerkmale die Veränderung in der Art der Kriege, der Kriegsführenden, dem Ort der Kriegsaustragung, die Veränderung in der Art der Opfer sowie der Einfluss der Globalisierung erörtert werden. Hierbei sollen zuerst Münklers Thesen bezüglich der Veränderungen aufgestellt werden und anschließend eine eigene Stellung diesbezüglich eingenommen werden.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Art der Kriege: Zwischenstaatliche vs. Innerstaatliche und Transnationale Kriege
- Münklers These
- Eigene Beurteilung
- Kriegsführende: Staat vs. Warlords, Terroristen, Söldner und Kindersoldaten
- Münklers These
- Eigene Beurteilung
- Ort der Austragung: Schlachtfeld vs. Überall
- Münklers These
- Eigene Beurteilung
- Opfer: Kombattanten vs. Zivilbevölkerung
- Münklers These
- Eigene Beurteilung
- Einfluss der Globalisierung auf die „Neuen Kriege“
- Münklers These
- Eigene Beurteilung
- Kriegsdefinition
- Münklers Kriegsdefinition
- Eigene Beurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit Herfried Münklers Werk „Die Neuen Kriege“ und analysiert dessen Thesen über die Veränderung des Krieges in den letzten Jahrzehnten. Ziel ist es, Münklers Argumentation zu erläutern und zu bewerten, indem die von ihm aufgeführten Merkmale der „Neuen Kriege“ in Bezug auf ihre tatsächliche Neuheit untersucht werden.
- Veränderung der Art der Kriege: Zwischenstaatliche vs. innerstaatliche Kriege
- Wandel der Kriegsführenden: Staat vs. Warlords, Terroristen, Söldner und Kindersoldaten
- Verlagerung des Austragungsortes: Schlachtfeld vs. überall
- Veränderung der Opfergruppen: Kombattanten vs. Zivilbevölkerung
- Einfluss der Globalisierung auf die moderne Kriegsführung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel führt in das Werk „Die Neuen Kriege“ von Herfried Münkler ein und stellt den Autor, seine Forschungsschwerpunkte und die zentralen Thesen des Buches vor.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Veränderung der Art der Kriege von klassischen zwischenstaatlichen Kriegen hin zu innerstaatlichen Kriegen. Die Zunahme der Bürgerkriege und ihre tendenziell längere Dauer werden untersucht, und es wird die Frage gestellt, ob diese Entwicklung tatsächlich neu ist.
Im dritten Kapitel werden die Kriegsführenden im Wandel betrachtet. Münkler argumentiert, dass der Staat sein Monopol auf die Gewalt verloren hat und Warlords, Terroristen und Söldner an Bedeutung gewonnen haben. Die Rolle von Kindersoldaten als „zentralen Bestandteil der neuen Kriege“ wird ebenfalls beleuchtet.
Das vierte Kapitel fokussiert auf den Ort der Kriegsaustragung. Es wird analysiert, wie der klassische Schlachtfeldbegriff durch den Einsatz von Terrorismus und die Verlagerung von Konflikten in diverse Regionen und Bereiche hinfällig geworden ist.
Das fünfte Kapitel betrachtet die Opfergruppen im Krieg. Es wird aufgezeigt, wie die Zivilbevölkerung in „Neuen Kriegen“ zunehmend zur Zielscheibe von Gewalt wird, insbesondere durch Massaker, Terroranschläge und sexuelle Gewalt.
Im sechsten Kapitel wird der Einfluss der Globalisierung auf die Kriege beleuchtet. Es wird erläutert, wie die internationale Verflechtung und der technologische Fortschritt die Kriegsführung beeinflussen, insbesondere durch die Rolle der Medien und die Ausweitung von Konflikten über Staatsgrenzen hinweg.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Seminararbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themen der „Neuen Kriege“, darunter: innerstaatliche Konflikte, Bürgerkriege, Warlords, Terrorismus, Söldner, Kindersoldaten, Zivilbevölkerung, Globalisierung, Medien, Kriegsdefinition, Wandel des Kriegsbegriffs.
- Quote paper
- Lilian Merks (Author), 2015, Im Schwebenzustand zwischen Krieg und Frieden. "Die neuen Kriege" von Herfried Münkler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/311497