Das Konzept der Mass Customization im Bereich der Damenoberbekleidung


Diploma Thesis, 2003

91 Pages, Grade: 1.7


Excerpt


Gliederung

Teil A Einführung
1. Warum braucht man Mass Customization?
2. Ziel- und Problemstellung
3. Warum liegt der Fokus auf dem Bekleidungsmarkt?

Teil B Die Verbraucherbefragung
1. Forschungsfragen, Hypothesen und ihre theoretischen Grundlagen
1.1. Die Hypothesen und ihre Zusammenhänge
1.2. Die theoretische Fundierung der Hypothesen
1.2.1. Die Unterscheidung nach monetärem und nicht-monetärem Preis und die Transaktionskostentheorie
1.2.2. Der Ansatz zur höheren Zahlungsbereitschaft mit Hilfe der "fit cost"
1.2.3. Weitere Überlegungen zur Erhöhung des Produktnutzens
1.2.4. Die Fundamentalhypothese des Marketing
2. Die Operationalisierung der Hypothesen - Die Fragebogenentwicklung
2.1. Die Art der Befragung
2.2. Die Messung der Einstellung zu kundenindividueller Damenoberbekleidung
2.3. Die Messung der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft
2.4. Aufbau und Struktur des Fragebogens
3. Die Vorprüfung des Fragebogens - Der Pretest
3.1. Durchführung des Pretests
3.2. Auswahl der Items für die Einstellungsmessung der Hauptuntersuchung
3.3. Sonstige Korrekturen
4. Die Stichprobe für die Hauptuntersuchung
4.1. Fehlerspanne und Stichprobengröße
4.2. Die Grundgesamtheit und die Quotenmerkmale
4.3. Feldorganisation
5. Die Auswertung
5.1. Die gezogene Stichprobe
5.2. Ergebnisse
5.2.1. Hypothese I
5.2.2. Hypothese II
5.2.3. Hypothese III
5.2.4. Andere Ergebnisse
5.3. Fazit

Teil C Mass Customization - Eine Einführung in das Konzept und Ansätze zur Umsetzung
1. Arten und Ebenen von Mass Customization
modulare Fertigung
anpassungsfähige Fertigung
dimensionale Fertigung
2. Wie kann Mass Customization umgesetzt werden?
3. Beispiele für Mass Customization
das Beispiel von Lands´End
Das "Original-Spin-Program" der Levi Strauss & Co. Inc
Müller Maßhemden aus Deutschland

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Diagramm 1 - Häufigkeitsverteilung des Merkmals Einstellung

Diagramm 2 - Gegenüberstellung von Einstellung und Alter

Diagramm 3 - Gegenüberstellung von Einstellung und monatlichem Nettoeinkommen

Diagramm 4 - Verteilung des Merkmals zusätzliche Zahlungsbereitschaft in der Stichprobe

Diagramm 5 - Gegenüberstellung von monatlichem Nettoeinkommen und Zahlungsbereitschaft getrennt nach Altersgruppen

Diagramm 6: - Gegenüberstellung von Einstellung und Zahlungsbereitschaft getrennt nach Altersgruppen

Diagramm 7 - Gegenüberstellung von Bildungsgrad und zusätzlicher Zahlungsbereitschaft

Diagramm 8 - Gegenüberstellung von bevorzugter Einkaufsmöglichkeit und Zahlungsbereitschaft

Tabellenverzeichnis

Tabelle1 Einordnung der Einstellung der Befragten nach der Summe der Bewertungspunkte über alle Items

Tabelle 2 Ergebnisse der Vorbefragung zu den Preisen von Standardprodukten

Tabelle 3 Verteilung der Ausprägung der Quotenmerkmale Vergleich zwischen Grundgesamtheit und der Stichprobe mit 208 Fragebögen

Tabelle 4 Ergebnis einer Befragung bei verzerrtem Durchschnitt

Tabelle 5 Verteilung der Ausprägungen des Merkmals Einstellung in der Stichprobe

Tabelle 6 theoretische T-Werte bei verschiedenen Vertrauenswahrscheinlichkeiten und Freiheitsgraden

Tabelle 7 Gegenüberstellung von Alter und Einkommen

Tabelle 8 Statistische Kennzahlen der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft für die einzelnen Artikel

Tabelle 9 Ergebnisse der Signifikanzanalyse bezüglich der unterschiedlichen Zahlungsbereitschaft für die einzelnen Artikel

Tabelle 10 Gegenüberstellung von zusätzlicher Zahlungsbereitschaft und Einkommen

Tabelle 11 Gegenüberstellung von zusätzlicher Zahlungsbereitschaft und Einstellung

Tabelle 12 Gegenüberstellung von zusätzlicher Zahlungsbereitschaft und Alter

Tabelle 13 Gegenüberstellung von bevorzugter Einkaufsmöglichkeit und Zahlungsbereitschaft

Teil A Einführung

1. Warum braucht man Mass Customization?

In den technologisch fortgeschrittenen Gesellschaften unserer heutigen Zeit haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen signifikant verändert. Die Ursache dafür liegt in der zunehmenden Globalisierung, den immer stärker divergierenden Nachfragepräferenzen der Verbraucher und den damit verbundenen immer kleineren Marktsegmenten und Zielgruppen. Resultat ist eine neue Form des kommerziellen Wettbewerbs, der von breiteren Produktpaletten, kürzeren Produktlebenszyklen und der Anforderung Aufträge in beliebigen Losgrößen zu produzieren, gekennzeichnet ist. Dieses neue Wettbewerbsumfeld wird auch als "Agile Competition" bezeichnet.[1] Um in dieser neuen Wettbewerbsumgebung bestehen zu können, sind tiefgreifende Änderungen der Unternehmenskonzeption notwendig. Für ein Unternehmen bedeutet Agilität die Fähigkeit, in einem Wettbewerbsumfeld lukrativ zu operieren, welches durch sich ständig ändernde Kundenwünsche charakterisiert ist.[2]

Eine Möglichkeit dem agilen Wettbewerbsumfeld zu begegnen, ist das Geschäftskonzept der Mass Customization[3], bei dem individuell gestaltete Produkte zu Preisen vergleichbarer Standardprodukte angeboten werden sollen. Mass Customization stellt durch Kommunikation mit jedem einzelnen Kunden Produkte bereit, die dessen genaue Bedürfnisse hinsichtlich bestimmter Produkteigenschaften exakt treffen. Dies kann dazu führen, dass jedes gefertigte Produkt ein einmaliges Unikat mit der Losgröße eins ist, kann aber auch heißen, dass ein homogenes Produkt massenhaft gefertigt und nachträglich vom Kunden selbst angepasst wird.[4]

Bereits in den achtziger Jahren entwickelte sich eine zunehmende Konvergenz von Produktion und produktbegleitenden Dienstleistungen und induzierte die Einbindung des Kunden in den Fertigungsprozess. Durch die Möglichkeiten, die durch die stetige Weiterentwicklung der Kommunikations- und Informationstechnologie entstehen, hat sich der Trend zur Kundenorientierung immer weiter verstärkt. Will man sich am Kunden orientieren muss das herkömmliche Produktionsprinzip der Serien- und Massenfertigung so umgestellt werden, dass auch die Produktion der Losgröße eins technisch, organisatorisch und finanziell möglich wird. Gerade wegen dieser Anforderung scheuen auch in der heutigen Zeit viele Unternehmen den Einstieg in die kundenorientierte bzw. kundenindividuelle Produktion und begründen dies mit den hohen Aufwendungen der Umgestaltung von Produktion, Organisation und Management. Aber erst durch diese strukturellen Änderungen einer Unternehmung können neue Marktnischen geöffnet werden, in denen hohe Deckungsbeiträge realisiert werden können. Im Vergleich zur Standard- bzw. Massenfertigung kann die Umstellung des Leistungserstellungsprozesses auf die Fertigung der Losgröße eins eine deutliche Reduktion der totalen Stückkosten bewirken. Dies gilt vor allem für Produzenten von Standard- und Massenprodukten mit immer breiter werdenden Angebotsspektren.

2. Problem - und Zielstellung

Verbraucher erwarten hervorragende Produkte zu einem sehr günstigen Preis und dies so schnell wie möglich. Anstatt nur zu reagieren bietet Mass Customization den Unternehmen die Chance zu agieren. Die Erfüllung eines jeden Kundenwunsches führt oft zu einer wachsenden Komplexität der Prozesse im Unternehmen, so dass ein Anstieg der Kosten häufig nicht zu vermeiden ist. Des Weiteren ist nicht jedes Unternehmen für Mass Customization geeignet. Unternehmen, die Bedarfsgüter produzieren oder eine monopolähnliche Marktstellung innehaben, werden weiterhin Massenproduzenten bleiben und sollten wahrscheinlich auch nicht versuchen kundenindividuell zu produzieren.[5] Demzufolge ist es notwendig vorab zu analysieren, ob und in welcher Form die Individualisierung für die einzelnen Kundengruppen in den jeweiligen Branchen geeignet ist. Neben der Branche müssen auch die unterschiedlichen Regionen in eine solche Analyse einbezogen werden, denn ein Trend, der in den USA Nachfrage mobilisiert, muss nicht automatisch in Europa bzw. Deutschland wirken. Deshalb soll mit dieser Arbeit geklärt werden, ob durch die Umsetzung des Konzeptes der Mass Customization in der Bekleidungsindustrie hierzulande Nachfragepotential erschlossen werden kann.

Ziel ist die Erstellung einer Studie für die Region Thüringen. Im Rahmen dieser Studie sollen die Einstellung und die zusätzliche Zahlungsbereitschaft der weiblichen Bevölkerung Thüringens für kundenindividuelle Produkte aus dem Bereich der Damenoberbekleidung untersucht werden. Des Weiteren sollen die Einflüsse demographischer Faktoren auf die zu untersuchenden Merkmale, sowie der wechselseitige Zusammenhang von Einstellung und zusätzlicher Zahlungsbereitschaft analysiert werden. Diese Studie wurde vom Institut der Wirtschaft Thüringen veranlasst. Das Institut der Wirtschaft Thüringen wirkt derzeit an einem Forschungsprojekt zur Mass Customization mit. Durch diese Arbeit sollen die Ergebnisse des Projektes ergänzt und unterstützt werden.

Der Hauptteil der Arbeit wird sich mit der Dokumentation der Studie beschäftigen, angefangen von der Entwicklung des Untersuchungsdesign, über die Festlegung der Grundgesamtheit und die Durchführung der Befragung bis hin zur Auswertung und Vorstellung der Ergebnisse.

Im Schlussteil werden kurz Ansätze und Umsetzungsmöglichkeiten der Mass Customization erläutert.

3. Warum liegt der Fokus auf dem Bekleidungsmarkt?

Eine Studie oder Analyse darf, wenn diese die Eigenschaften von Greifbarkeit und Anwendbarkeit der Ergebnisse erfüllen soll, nie zu allgemein aufgebaut werden. Deshalb habe ich mich für den Bekleidungssektor als Untersuchungsobjekt entschieden. Die Gründe dafür möchte ich dem Leser in diesem Abschnitt kurz näher bringen.

Stanley Davis hat 1987, als er den Begriff Mass Customization prägte, in seinem Buch "Future Perfect" das Phänomen der kundenindividuellen Massenproduktion an einem Beispiel der Bekleidungsindustrie beschrieben.[6] Für eine Verbraucherstudie über die Einstellung zu kundenindividuellen Produkten bietet es sich also geradezu an, auf das Pionierbeispiel zurückzugreifen. Des Weiteren werden in der Literatur zum Thema Mass Customization häufig Beispiele aus der Bekleidungsindustrie zur Veranschaulichung herangezogen. Zwei der erfolgreichsten Beispiele möchte ich hier kurz nennen, um die Bedeutung der Mass Customization für die Bekleidungsindustrie nochmals zu unterstreichen. Das ist einerseits das "Original-Spin-Program" der Levi Strauss & Co. Inc., bei dem in Design und Grösse individuell angepasste Jeans angeboten werden und anderseits das Angebot individuell angepasster Hosen beim großen amerikanischen Internetkaufhaus Lands`End, welches dieses Angebot auf Grund des Erfolges schnell auf Jeans ausgeweitet hat. Auf diese und andere Beispiele werde ich im Laufe dieser Arbeit noch intensiver eingehen.

Richtet man den Blick auf die produktionstechnischen Gegebenheiten, so sind gerade in der Bekleidungsindustrie Effizienzverbesserungen notwendig. Experten schätzen hier den Anteil der „Verschwendung“ im Sinne nicht abgesetzter Stoffe und Produkte, auf Grund einer ungenauen Absatzplanung, auf über 30 Prozent der Wertschöpfung. Hinzu kommen noch die Kosten der Lagerhaltung.[7] Durch die Vermeidung solcher Lagerkosten und Wertschöpfungsverluste eröffnet die Einführung von Mass Customization, einer individuellen Produktion, auf der Fertigungsseite enorme Rationalisierungspotentiale.

Wie bereits angesprochen sollte sich eine Studie auf ein bestimmtes Untersuchungsobjekt konzentrieren. Um dem gerecht zu werden und um den zu befragenden Personenkreis einzugrenzen habe ich mich entschieden, die Untersuchung auf den Markt für Damenoberbekleidung zu beschränken. Dies hat zwei Gründe: Zum einen hat die Produktion von Damenoberbekleidung in Thüringen eine lange Tradition, zum anderen sind die Aufwendungen privater Haushalte für Damenbekleidung im Vergleich zu Kinderbekleidung, Schuhen und Herrenbekleidung am höchsten. So entfielen 1998 ca. 39 Prozent der Aufwendungen für Bekleidung und Schuhe auf die Damenbekleidung, während die Aufwendungen für Herren- und Kinderbekleidung, sowie für Schuhe jeweils einen Anteil von 23,4 Prozent, 11,2 Prozent und 17,8 Prozent ausmachten.[8]

Am Wirtschaftsstandort Thüringen hat die Bekleidungsindustrie eine lange Tradition. Jedoch erfuhr die Thüringer Bekleidungsindustrie seit der Deutschen Einheit eine stagnierende bzw. negative Entwicklung. So verringerte sich der Umsatz der Thüringer Unternehmen dieser Branche in den Jahren 1997 bis 2000 um durchschnittlich sechs Prozent, bei der Anzahl der Beschäftigen erfolgte ein Rückgang um durchschnittlich 14 Prozent pro Jahr und die Zahl der Bekleidungsproduzenten sank um durchschnittlich sieben Prozent pro Jahr. Diese Entwicklung beruht teilweise auf einer bundesweiten Konsolidierung. So sanken im gleichen Zeitraum der Umsatz des gesamtdeutschen Bekleidungsgewerbes um durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr, die Beschäftigtenzahl um durchschnittlich acht Prozent pro Jahr und die Anzahl der Unternehmen um durchschnittlich neun Prozent pro Jahr.[9] Im Gegensatz zu dieser negativen Entwicklung haben die Thüringer Bekleidungsunternehmen im Jahresvergleich zwischen 1995 und 2001 eine Steigerung der Umsatzproduktivität um 62 Prozent[10] erzielt.

Das kundenindividuelle Konzept der Mass Customization kann den Betrieben im Freistaat Thüringen die Möglichkeit bieten zu wachsen, da durch die Individualisierung der Produktion die Produktivität weiter erhöht und auch neue Marktsegmente erschlossen werden könnten.

Teil B Die Verbraucherbefragung

1. Forschungsfragen, Hypothesen und ihre theoretischen Grundlagen

Am Beginn einer jeden Erhebung steht die Aufstellung der Programmfragen bzw. Forschungsfragen. Das Grundgerüst dieser Arbeit wird von drei dieser Fragen gebildet. Ziel ist es zu klären, welche Einstellung die weibliche Bevölkerung Thüringens, im Alter zwischen 15 und 64 Jahren, zu Mass Customization-Produkten der Damenoberbekleidung hat, ob es in dieser Bevölkerungsgruppe eine zusätzliche Zahlungsbereitschaft für solche individualisierten Bekleidungsartikel gibt und welchen Einfluss die Einstellung der Befragten auf die Zahlungsbereitschaft ausübt. Des Weiteren soll geklärt werden, welchen Einfluss die demographischen Faktoren Alter und Einkommen auf die Einstellung und die zusätzliche Zahlungsbereitschaft haben. Man unterscheidet die Einstellung eines Individuums nach der affektiven (gefühlsmäßig), der kognitiven (subjektives Wissen) und der konativen (Verhaltensneigung) Komponente. Wird im Verlauf dieser Studie von Einstellung gesprochen, so ist damit immer die affektive Komponente gemeint, die Auskunft über die gefühlsmäßige Einschätzung eines Meinungsobjektes gibt.

1.1 Die Hypothesen und ihre Zusammenhänge

Auf der Grundlage der Ausgangsfragen werden Hypothesen entwickelt und aufgestellt, die mit der Studie überprüft, also belegt oder auch widerlegt, werden sollen. Daraus ergaben sich für diese Studie drei Hypothesen, mit denen, wenn sie durch die Erhebung bestätigt oder entkräftet werden, die gestellten Programmfragen beantworten werden können. Die entsprechenden Hypothesen beziehen sich nicht nur auf einen Sachverhalt, sondern vereinen jeweils mehrere Annahmen auf sich. Die Hypothesen werden auch keinesfalls für sich allein betrachtet, sondern stehen im Zusammenhang zueinander und bauen aufeinander auf. In diesem Gliederungspunkt werden die einzelnen Hypothesen selbst und ihre Interaktionen untereinander erläutert. Wie und mit welchen Methoden die Prüfung der Hypothesen erfolgen soll, wird im Abschnitt zur Fragebogengestaltung behandelt.

Hypothese I: Positive Einstellung zu individualisierter Damenoberbekleidung

An erster Stelle dieser Untersuchung steht die Hypothese, dass die weibliche Bevölkerung Thüringens im Alter von 15 bis 64 Jahren eine positive Einstellung zu individualisierten Artikeln der Damenoberbekleidung, also Mass Customization-Produkten, hat. Dabei ist die Einstellung (der Einstellungswert, welcher in der Befragung ermittelt wird) der Verbraucherinnen unabhängig vom Einkommen, jedoch hat das Alter einen Einfluss auf die Einstellung. Im Rahmen dieser Analyse wurde angenommen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Alter und dem Einkommen der Befragten besteht. Diese Annahme resultiert aus der amtlichen Statistik. So haben in Thüringen rund 75 Prozent der Frauen im Alter von

15 bis 24 Jahren zu ihrem monatlichen Nettoeinkommen keine Angabe gemacht oder ein Einkommen von unter 500 € angegeben. Nur etwas mehr als drei Prozent dieser Frauen haben ein Nettoeinkommen von über 1125 € im Monat. In der Altersgruppe "25 bis 34 Jahre" sinkt der Anteil derer ohne Einkommen oder einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 500 € auf 29 Prozent und in der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren auf 23 Prozent, während der Anteil derer mit mehr als 1125 € monatlichen Nettoeinkommen auf 23 Prozent bzw. 32 Prozent steigt. In den Altersgruppen "45 bis 54 Jahre" und "55 bis 64 Jahre" steigt der Anteil derer ohne Einkommen oder einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 500 € wieder auf rund 27 Prozent, während der Anteil derer mit mehr als 1125 € monatlichen Nettoeinkommen wieder auf 25 Prozent bzw. 21 Prozent fällt.[11]

Durch den Zusammenhang von Alter und Einkommen kann es zu einem Scheinzusammenhang zwischen Einkommen und Einstellung kommen. Um diese mögliche Scheinkorrelation aufzudecken, wird bei der Betrachtung des Zusammenhanges zwischen Einkommen und Einstellung der Faktor Alter konstant gehalten. Das bedeutet, dass bei der Auswertung für jede Altersgruppe getrennt ermittelt wird, ob ein Zusammenhang zwischen Einkommen und Einstellung besteht.

Die erste Hypothese unterstellt also eine Präferenz zu Bekleidungsartikeln aus kunden-individueller Massenproduktion gegenüber Konfektionsartikeln. Die Präferenz ergibt sich, weil die individualisierten Bekleidungsstücke bei den Konsumentinnen einen höheren Nutzen stiften als herkömmliche Konfektionsartikel.

Hypothese II: Zusätzliche Zahlungsbereitschaft für individualisierte Damenoberbekleidung

Preis und Nutzen sind die Eckpfeiler jeder ökonomischen Transaktion. Der Kunde wird ein Produkt nur kaufen, wenn für ihn der Nettonutzen positiv ist[12], d.h. dass der Nutzen, welchen der Kunde durch den Kauf des Produktes erfährt, größer ist als der Preis den er bezahlen muss. Mit steigendem Nutzen ist ein Kunde also bereit mehr zu bezahlen. Daraus und aus der ersten Behauptung ergibt sich die zweite Hypothese dieser Studie: Auf Grund des größeren Nutzens, den die Produkte bieten, haben die Käuferinnen für individualisierte Bekleidungsartikel der kundenindividuellen Massenproduktion eine höhere Zahlungsbereitschaft als für Konfektionsware. Diese Zahlungsbereitschaft differiert in Abhängigkeit des jeweiligen Artikels. Man kann sich leicht vorstellen, dass der Nutzenzuwachs einer Individualisierung nicht für jedes Produkt und jeden Kunden gleich ist, demnach verhält es sich mit der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft ähnlich.

Hypothese III: Der Einfluss von Einkommen und Einstellung auf die Zahlungsbereitschaft

Als dritte Hypothese wird unterstellt, dass zwischen dem Ausmaß von Einstellung und Einkommen, sowie der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft ein positiver Zusammenhang besteht. Das bedeutet im Detail, dass die Zahlungsbereitschaft mit steigendem Einkommen und steigendem Einstellungswert zunimmt. Die beiden unabhängigen Faktoren Einstellung und Einkommen bedingen also die Ausprägung bzw. die Höhe des abhängigen Faktors der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft.

Das schon aufgeführte Problem der Verfälschung von Ergebnissen durch Scheinkorrelationen ist auch hier gegenwärtig. Deshalb müssen bei der Überprüfung dieser Hypothese zwei Dinge beachtet werden. Der bereits bei der ersten Hypothese angesprochene Zusammenhang zwischen Alter und Einkommen muß auch hier berücksichtigt werden, indem gegebenenfalls für jede Altersgruppe getrennt ermittelt wird, wie das Einkommen die zusätzliche Zahlungsbereitschaft beeinflußt. Wird der in Hypothese I unterstellte Zusammenhang zwischen Alter und Einstellung bestätigt, so muss dies auch bei der Überprüfung des Zusammenhangs von Einstellung und zusätzlicher Zahlungsbereitschaft berücksichtigt werden.

1.2. Die theoretische Fundierung der Hypothesen

Augenscheinlich konzentrieren sich die ersten beiden Hypothesen auf den Nutzen, der mit dem Kauf von Produkten - in unserem Fall Artikeln der Damenoberbekleidung - erworben wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Individualisierung den Nutzen des jeweiligen Produktes erhöht und somit eine höhere Zahlungsbereitschaft generiert wird. Der theoretische Hintergrund hierfür wird in den Punkten 1.2.1. bis 1.2.3. behandelt.

Die dritte Hypothese hingegen beruht auf dem psychologischen Zusammenhang zwischen Neigung bzw. Einstellung und Verhalten bzw. Handlung. Der Punkt 1.2.4. widmet sich dem theoretischen Hintergrund dieser These.

1.2.1. Die Unterscheidung nach monetärem und nicht-monetärem Preis und die Transaktionskostentheorie

Bei der Betrachtung von Transaktionsprozessen aus Konsumentensicht findet man in der Literatur häufiger den Begriff Opfer als Beschreibung dessen, was ein Konsument aufgeben muss um ein Produkt zu erwerben. Nicht nur die zu zahlenden Geldeinheiten werden vom Verbraucher als Opfer wahrgenommen. Zeitaufwand, Suchkosten und psychische Anstrengungen fließen ebenso explizit oder implizit als Opfer des Produkterwerbs in die Wahrnehmung des Konsumenten ein.[13]

Besonders in Konsumgütermärkten stehen den Konsumenten heute eine Fülle von Anbietern und Angeboten zur Verfügung. Das Suchen des optimalen Produktes verursacht beim Verbraucher Aufwendungen wie Zeitverbrauch, Suchkosten und "Anstrengung". Somit limitiert sich der Aufwand zum Erwerb eines Produktes nicht nur auf den Preis.[14] Gerade beim Einkauf von Bekleidungsartikeln - mit einer Fülle von Boutiquen, Warenhausketten, Designern mit oft völlig unterschiedlicher Ausrichtung der Produkte und der teilweise unterschiedlichen Umsetzung der Konfektionsgrößen - können diese Aufwendungen deutlich zu Tage treten. Durch individualisierte Bekleidungsartikel kann dieser nicht-monetäre Preis reduziert werden. Die individuell angepassten Artikel können in Größe und Design auf die Kundenwünsche abgestimmt werden, somit wird die Suche beschleunigt und erleichtert. Die Gesamteinschätzung des Konsumenten über den produktbezogenen Nutzen eines Artikels beinhaltet alle Wahrnehmungen dessen, was gegeben wird und was man dafür erhält.[15] Das sinkende nicht-monetäre Opfer bewirkt auch eine Reduktion der Gesamtaufwendungen, der individuelle Nutzen des Produktes steigt und somit auch die Zahlungsbereitschaft oder mit anderen Worten: Durch das weggefallene nicht-monetäre Opfer ist der Kunde bereit ein größeres monetäres Opfer zu bringen, also mehr zu bezahlen. Zu beachten ist hier, dass sich die Bedeutung von monetärem und nicht-monetärem Opfer in den verschiedenen demographischen Gruppen unterscheidet. Für einige Verbraucher ist der Geldpreis entscheidend, d.h. alles was den Geldpreis verringert, erhöht den wahrgenommenen Wert bzw. Nutzen des Produktes. Hingegen erachten viele Verbraucher - wie beispielsweise die 50 Millionen berufstätigen Frauen in den USA - Zeit als ein wichtiges Gut, demzufolge reduziert alles, was Zeit, Aufwand und Suchkosten verringert, das wahrgenommene Opfer, erhöht somit den wahrgenommenen Wert bzw. Nutzen des Produktes und damit die Bereitschaft einen höheren Geldpreis zu zahlen.[16] Wie hier schon aufgeführt, können in Mass Customization gefertigte Artikel der Damenoberbekleidung zur Reduzierung der nicht-monetären Aufwendungen beitragen.

1.2.2. Der Ansatz zur höheren Zahlungsbereitschaft mit Hilfe der "fit cost"

Ein anderer Erklärungsansatz für die höhere Zahlungsbereitschaft für Mass Customization-Proukte bilden die sogenannten "fit cost". Die Verbraucher haben normalerweise eine Vorstellung ihres "Idealproduktes", also von dem Produkt welches ihre Bedürfnisse am besten befriedigen kann. Die "fit cost" beschreiben die Nutzeneinbuße, die ein Konsument erfährt, wenn er, weil kein besseres Produkt am Markt vorhanden ist, ein Produkt kauft, welches nicht seiner idealen Präferenz entspricht. Stellt man sich die Eigenschaften eines Produktes in einem metrischen Merkmalsraum vor, kann man die Position des "Idealproduktes" in diesem Raum bestimmen. Die Distanz zwischen der Position des "Idealproduktes" und der Position des besten angebotenen Produkts, welche durch dessen Eigenschaftsausprägungen bestimmt wird, repräsentiert die Nutzeneinbuße und somit die "fit cost", die der Kunde bei dieser Kaufentscheidung zu tragen hat.[17] Wenn es in diesem Fall dem Verbraucher ermöglicht wird, jenes Produkt zu beziehen, welches seiner idealen Präferenz entspricht, entsteht für den Verbraucher ein höherer Nutzen, weil somit die "fit cost" wegfallen.[18] Mit Bekleidungsartikeln, welche in Mass Customization gefertigt werden, kann den Kundinnen ein Produkt geboten werden, welches ihren Geschmack genau oder besser trifft. Somit können "fit cost" eliminiert oder reduziert werden und ein höherer Produktnutzen stellt sich ein. Dadurch kann der Anbieter einen höheren Preis für seine Produkte realisieren, den die Kundinnen auch bereit sind zu zahlen.

1.2.3. Weitere Überlegungen zur Erhöhung des Produktnutzens

Durch eine Individualisierung werden Produkte heterogen, somit wird die Kaufentscheidung auf Grund der fehlenden Vergleichbarkeit der einzelnen Produkte auf die Ebene des Nutzens verlagert. Der Preis hat dann, solange er die individuelle Obergrenze des einzelnen Kunden nicht überschreitet, eher den Charakter einer Zusatzinformation, als den des kaufentscheidenden Kriteriums. Je homogener die Produkte aus der Kundensicht sind, desto größer ist das Gewicht des Preises bei der Kaufentscheidung.[19] Die Inhomogenität, welche auch bei individuellen Artikeln der Damenoberbekleidung vorliegt, macht also einen direkten Vergleich von Produkten unmöglich. [In der Literatur über Nutzen, Preis, Qualität und deren Wahrnehmung durch die Konsumenten findet man auch Aussagen, dass der Preis eines Produktes als Surrogat für Qualität und Wert fungie]rt, wenn dem Konsumenten keine anderen Produktattribute zur Verfügung stehen.[20] Daraus kann geschlussfolgert werden, dass der Preis bei individualisierter Damenoberbekleidung auch als Qualitätssignal auftritt und deshalb die Kundinnen bereit sind mehr zu bezahlen.

Heutzutage wird bei der Vermarktung von Produkten auch die Vermittlung eines Einkaufserlebnisses immer wichtiger. [Insbesondere die Interaktion zwischen Verbraucher und Hersteller während der Erhebung der Kundenwünsche kann ein emotionales Erlebni]s schaffen, welches mit in den Produktnutzen einfließt. Zum Beispiel erlaubtMercedes-Benz seinen Kunden auf einem Grafikcomputer ein individuelles Fahrzeug am Bildschirm zusammenstellen und „live“ mit einem System der virtuellen Realität zu besichtigen.[21] Dies stellt ohne Zweifel ein besonderes Einkaufserlebnis dar.

Die Konfiguration kann auch bei individuellen Kleidungsstücken zusammen mit dem Kunden erfolgen und virtuell unterstützt werden, so dass ein ähnlicher Effekt erzeugt werden kann.

1.2.4. Die Fundamentalhypothese des Marketing

Unter Einstellung versteht man die Neigung von Menschen hinsichtlich eines Objektes gefühlsmäßig konsistent zu reagieren. Die Einstellung beeinflusst das Verhalten. Der Grund für die intensive Behandlung der Einstellung von Käufern im Marketing leitet sich aus der Fundamentalhypothese einer positiven Korrelation zwischen der Kaufwahrscheinlichkeit eines Individuums bezüglich eines Produktes und der Stärke seiner Einstellung zu diesem Produkt her.[22] Der Grund für diese Annahme liegt wiederum in der Tendenz von Individuen sich gefühlsmäßig leiten zu lassen, weil sich so die Entscheidungsprobleme stark vereinfachen.

Geht man nun von dieser These aus, kann man darauf aufbauend vermuten, dass es auch eine positive Korrelation der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft eines Individuums bezüglich eines Produktes und der Stärke seiner Einstellung zu diesem Produkt gibt. Denn aus Einstellungen bilden sich Nutzenbeurteilungen von bestimmten Objekten bzw. Produkten oder Präferenzen zu denselben.

2. Die Operationalisierung der Hypothesen - Die Fragebogenentwicklung

2.1 Die Art der Befragung

Diese Erhebung wurde mit der Methode der schriftlichen Befragung durchgeführt. Sie weist zwar einige Nachteile auf - wie geringe Rücklaufquoten, Missverständnisse im Fragebogen, ungleiche Erhebungstage, Beeinflussung durch Dritte - wird aber in der Praxis häufig genutzt. Dies gilt vor allem für den Business to Business-Bereich aber auch im Business to Consumer-Bereich finden ca. 30 Prozent aller Befragungen in schriftlicher Form statt.[23] Das Hauptargument zur Nutzung dieser Methode ist die Zeit- und Kostenersparnis, denn die Beschäftigung von Interviewern ist nicht erforderlich. Der geringe zeitliche und finanzielle Erhebungsaufwand ist auch für mich das entscheidende Kriterium gewesen. Eine Beschäftigung von Interviewern war nicht möglich und eine standardisierte mündliche Befragung von 200 oder mehr Personen durch mich persönlich, hätte nicht nur den zeitlichen Rahmen gesprengt, sondern wäre auch aus dem methodischen Blickwinkel nicht förderlich gewesen. Das oberste Erfordernis einer Untersuchung ist die "Invarianz", d.h. während einer Erhebung darf sich nichts ändern. Methodische Probleme können sich ergeben, weil Interviewer - demzufolge auch ich - bei häufiger Wiederholung von Befragungen zum selben Thema lernen, so dass sie eventuell Fragen anders stellen oder bereits "wissen" was die Befragten meinen bevor sie es ausgesprochen haben. Solche Effekte würden die Ergebnisse verzerren bzw. ihre Vergleichbarkeit zerstören.

Die Zielpersonen erhalten bei dieser Erhebung den Fragebogen per Post, durch persönliche Weitergabe oder per Auslage in einem Geschäft oder Warenhaus und senden ihn ausgefüllt zurück. Die Auswahl der Befragten erfolgt mittels der Quotenmethode. Auf die Ziehung der Stichprobe wird konkret im Punkt 4 des Abschnitts B eingegangen.

2.2 Die Messung der Einstellung zu kundenindividueller Damenoberbekleidung

Die Bedeutung der Einstellung und deren theoretische Verbindung zum Verhalten ist ja bereits im vorhergehenden Abschnitt erläutert worden. Hier soll nun erklärt werden, wie und in welcher Form die Einstellung der weiblichen Bevölkerung Thüringens im Alter von 15 bis 64 Jahren bei der Befragung erfasst wurde. Für die Zwecke dieser Studie wurde die affektive Komponente der Einstellung eindimensional gemessen. Verwendet wurde dafür die Methode der summierten Einschätzung von Likert. Dieses von R. Likert entwickelte Verfahren beruht auf der Diskriminanz (Trennschärfe) von Aussagen bezüglich eines Meinungsgegenstandes und gehört zu den sogenannten Rating-Skalen. Streng genommen liefern diese nur ordinale Messwerte, doch in der Regel unterstellt man ihnen eine Gleichabständigkeit. Somit haben sie metrisches Skalenniveau und statistische Kennzahlen lassen sich berechnen.[24] Stellt man die Frage nach der Trennschärfe von Aussagen, so sucht man solche Aussage mit denen die Befragten anhand ihrer Bewertungen voneinander abgegrenzt werden können. Zunächst wurden in einem Pretest acht solcher Aussagen, die positive und negative Einstellungen zum Meinungsgegenstand - den individuell angepassten Artikeln der Damenoberbekleidung - zum Ausdruck bringen, einer Testgruppe von 24 Personen vorgelegt. Die Aussagen wurden von den Probandinnen anhand einer siebenstufigen Skala bewertet, wobei der Wert 7 für volle Zustimmung und der Wert 1 für vollständige Ablehnung der Aussage steht. Zu beachten ist, dass Aussagen die eine negative Haltung gegenüber dem Meinungsgegenstand ausdrücken, eine entgegengesetzte Bewertung erfahren. Das bedeutet, dass bei "negativen" Aussagen die Ablehnungskategorie den Wert 7 erhält und die Zustimmungskategorie den Wert 1. Es ist eine siebenstufige Skala gewählt worden, um eine möglichst große Streuung der Bewertungen zu gewährleisten und somit die Gefahr des Mittefehlers zu reduzieren. Im Rahmen des Pretests sollten jene fünf Aussagen - auch Items oder Statements genannt - mit der größten Trennschärfe identifiziert werden. Diese fünf Aussagen wurden in der Hauptbefragung weiter verwendet. Zur Ermittlung der Trennschärfe wurden für jedes Item die 24 Testpersonen nach ihren Bewertungspunkten geordnet und in Extremgruppen aufgeteilt. Die obere Extremgruppe wurde von den 25 Prozent der Probandinnen mit den höchsten Punktwerten gebildet und die untere Extremgruppe von den 25 Prozent der Probandinnen mit den niedrigsten Punktwerten. Für jedes der acht Items wurde nun der arithmetische Mittelwert in oberer und unterer Extremgruppe berechnet. In die Hauptuntersuchung kamen nur die fünf Items mit den größten signifikanten Mittelwertdifferenzen. Welche dies sind klärt der Punkt 3.2. dieses Abschnitts. Bei der Auswertung der Hauptbefragung wurde den Befragten entsprechend der Summe ihre Einstellungspunkte über alle fünf Items ein Rangplatz auf einer fünfstufigen Intervallskala zugewiesen, welcher die Einstellung der Befragten zu individueller Bekleidung von sehr positiv bis sehr negativ repräsentiert. Die Maximalpunktzahl entspricht 35 und die Minimalpunktzahl fünf. Welche Punktzahl welchen Rang bedeutet zeigt Tabelle1.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle1: Einordnung der Einstellung der Befragten nach der Summe der Bewertungspunkte über alle Items

Grundlage für die Formulierung der Aussagen für die Einstellungsmessung waren die Unterschiede zwischen dem Einkauf individueller Bekleidung und dem Einkauf herkömmlicher Konfektionsware. Die folgende Aufzählung nennt die jeweilige Besonderheit und liefert die entsprechenden Aussagen, wie Sie auch in der Befragung verwendet wurden:

1. Mass Customization ermöglicht die Anpassung des Kleidungsstücks an die Körpermaße.

Bei Konfektionsware habe ich es schon erlebt, dass mir keine der verfügbaren Größen richtig gepasst hat. Deshalb wünsche ich mir die Möglichkeit zur Größenanpassung von Bekleidungsstücken.

2. Die Erfassung der Körpermaße und Kundenwünsche kann mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Auswahl und Anprobe von Konfektionsware.

Ich akzeptiere, dass ich beim Kauf eines individuell angepassten Kleidungsstücks im jeweiligen Geschäft mehr Zeit benötige.

3. Diese Aussage sollte das allgemeine Interesse der Befragten zu individueller Kleidung erfassen. Hierbei ist drauf zu achten, dass diese Aussage eine negative Haltung zum Untersuchungsgegenstand ausdrückt und somit eine entgegengesetzte Bewertung erfährt.

Ich habe kein Interesse an individuellen Kleidungsstücken.

4. Die Kundin bekommt die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung ihrer Kleidung.

Die Möglichkeit Stoff, Farbe und Schnitt eines Kleidungsstückes an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen, erhöht den Wert (Nutzen) des Produktes.

Es entspricht zwar nicht dem theoretischen Grundgedanken der Mass Customization, aber die Anbieter könnten auf Grund der Umstrukturierung der Produktion gezwungen sein höhere Preise zu fordern.

Ich bin bereit für ein in Massenproduktion gefertigtes, maßgeschneidertes Kleidungsstück mehr zu zahlen, als für die üblichen Konfektionsartikel.

5. Die Erfassung der Körpermaße könnte als Eingriff in die Intimsphäre empfunden werden.

Wenn ich individuell angepasste Bekleidung kaufen möchte, akzeptiere ich, dass meine Körpermaße abgefragt oder -gemessen werden.

6. Da die Informationen zu Größe und Design erst an die Produktionsstätten weitergegeben werden und die Kleidung individuell gefertigt wird, bleibt eine Wartezeit nicht aus.

Ich akzeptiere eine Lieferzeit von ein bis zwei Wochen für das individuell angepasste Kleidungsstück.

Die Länge der Wartezeit orientiert sich am Beispiel von Lands´ End[[18]], welches die längste Wartezeit der bei der Recherche gefundenen Beispiele aufweist.

7. Durch die stärkere Interaktion zwischen Kunden und Personal rückt bei Mass Customization-Produkten der Service-Aspekt stärker in den Vordergrund.

Beim Einkauf von Bekleidung sind Service und die persönliche Beratung wichtig.

8. Die Messung der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft

Liegt eine zusätzliche Zahlungsbereitschaft für individualisierte Damenoberbekleidung vor und welches Ausmaß hat sie gegebenenfalls? Dies ist wohl die entscheidende Frage für das Unternehmen, welches beabsichtigt Mass Customization-Produkte in sein Angebotsspektrum aufzunehmen. Jedoch lässt sich gerade eine allgemeine Höhe dieser zusätzlichen Zahlungsbereitschaft für individuelle Damenoberbekleidung nicht verlässlich angeben oder abfragen, da die Zahlungsbereitschaft je nach Artikel (Hose, Rock oder Pullover) unterschiedlich ausfallen kann. Im Rahmen der Fragebogenentwicklung habe ich deshalb nach einem Weg gesucht zum einen die Zahlungsbereitschaft für konkrete Artikel zu erfragen und zum anderen eine Verallgemeinerung für die Damenoberbekleidung vornehmen zu können. Entschieden habe ich mich für folgendes Vorgehen. Im Mittelpunkt der Analyse der Zahlungsbereitschaft stehen Paarvergleiche von Konfektionsartikeln und individualisierten Artikeln. Anhand dieser Gegenüberstellungen soll überprüft werden, ob für die jeweiligen individualisierten Artikel eine bestimmte zusätzliche Zahlungsbereitschaft vorhanden ist. Um eine spätere Verallgemeinerung der Ergebnisse zu ermöglichen, wurden für die Paarvergleiche die vier verkaufsstärksten Artikel der Damenoberbekleidung in Deutschland des Jahres 2002 herangezogen. Diese Artikel sind bzw. waren Hosen, Strickwaren, Blusen und Jacken. Hosen hatten im Jahr 2002 einen Anteil von 24,6 Prozent an verkaufter Damenoberbekleidung, Strickwaren machten einen Anteil von 19,5 Prozent aus, Blusen erreichten einen Anteil von 19,4 Prozent und Jacken einen Anteil von 10,6 Prozent.[25] Diese vier Artikel machten also ca. 75 Prozent des gesamten Umsatzes von Damenoberbekleidung in Deutschland aus, so dass damit die Basis für spätere Rückschlüsse auf die Damenoberbekleidung insgesamt gegeben sein sollte.

Im Fragebogen wurde den Befragten zunächst das Standardprodukt beschrieben, welches beispielsweise in zwei verschiedenen Schnitten, vier Farben und den gängigen Konfektionsgrößen verfügbar ist. Der Konfektionsartikel kann selbstverständlich sofort erworben werden. Im Vergleich zum Standardprodukt wurden die Besonderheiten der Individualisierung von Größe und Aussehen aufgezeigt und es wurde auf eine Wartezeit von ein bis zwei Wochen hingewiesen. Für eine genauere Darstellung dieser Paarvergleiche verweise ich auf den Fragebogen der Hauptuntersuchung im Anhang 2.

Für die Standardprodukte wurden im Fragebogen Preise festgelegt. Diese sind jedoch nicht etwa geraten, sondern Ergebnis einer Voruntersuchung unter 27 Verkäuferinnen für Damenoberbekleidung in verschiedenen Warenhäuser und Bekleidungsgeschäften (z.B. Karstadt, Kaufhof, H&M usw.). Die Verkäuferinnen waren zwischen 21 und 52 Jahren alt. Der Mittelwert des Alters betrug 34,5 Jahre bei einer Standardabweichung von 8,27 Jahren. Die Auswahl der Geschäfte und dessen Verkäuferinnen erfolgte "aufs Geratewohl". Das bedeutet, dass die Befragung ohne eine detaillierte Auswahl aus der Grundgesamtheit und ohne Quoten an einem zentralen Ort durchgeführt wird. Dieses Verfahren ist das einfachste aber auch das ungenauste und willkürlichste. Folglich kann von einer solchen Auswahl kein repräsentativer Querschnitt erwartet werden.[26] Für die Zwecke solcher Voruntersuchungen und die Aufstellung von Hypothesen ist die Methode jedoch extrem nützlich. Für die Befragung unter den Verkäuferinnen wurden im Paunsdorf Center Leipzig und in der Leipziger Innenstadt 27 Verkäuferinnen in 13 Warenhäusern bzw. Geschäften befragt. Die Anzahl der Befragten pro Geschäft lag zwischen eins bis vier. Von 30 Befragungsversuchen scheiterten drei. Die Verkäuferinnen wurden gefragt, wie hoch ihrer Meinung nach der durchschnittliche Preis (unabhängig von der Marke) für ein Produkt guter Qualität im mittleren Preissegment sei, der jeweils für die vier Artikel der Damenoberbekleidung bezahlt werden müsste? Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es nicht um unternehmensinterne Daten, sondern um die persönliche Meinung geht.

Die Befragung wurde in mündlicher Form durch mich persönlich durchgeführt, wobei die Fragestellungen immer wortwörtlich verwendet und keine Erläuterungen vorgenommen wurden. Der Fragebogen für diese Voruntersuchung und eine detaillierte Übersicht der Ergebnisse befindet sich im Anhang 1. Bezüglich der Voruntersuchung bedarf es noch einiger Anmerkungen:

- Da es durchaus logisch erscheint, dass es einen preislichen Unterschied zwischen einer Damenjeans und einer Damenhose aus anderem Stoff gibt, wurde diese Befragung zunächst getrennt vorgenommen. Das arithmetische Mittel für die Jeans betrug 54,91 € bei einer Standardabweichung von 16,30 € und das der Hose aus anderem Stoff 47,48 € bei einer Standardabweichung von 21,93 €. Jedoch kann dieser Unterschied in den Mittelwerten bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von fünf Prozent nicht als signifikant erachtet werden. Als Nachweis erfolgte ein zweiseitiger Test unter Verwendung der T-Verteilung. Bei 52 Freiheitsgraden und einer Irrtumswahrscheinlichkeit von fünf Prozent liegt der theoretische Wert für t zwischen 2,02 und 2,00. Errechnet wurde jedoch ein Testwert von 1,41. Die Nullhypothese, dass die arithmetischen Mittel gleich groß sind, kann somit nicht verworfen werden. Deshalb wurde für die Hosen ein Gesamtmittelwert gebildet, in den die Angaben für Jeans und Hosen aus anderem Stoff zusammen einflossen.
- Strickware bedeutet gleichermaßen Strickpullover und Strickjacke. Die Befragten hatten jedoch keine Probleme einen durchschnittlichen Preis für die Strickware - also über beide Artikel - zu benennen, so dass hier von einer Differenzierung abgesehen wurde.
- Bei den Damenjacken gibt es eine große preisliche Differenz zwischen Lederjacken und Jacken aus "normalem" Stoff. Ebenso unterscheiden sich die Preise der Lederjacken auch noch sehr stark nach der Lederart. Somit wäre es den Befragten unmöglich gewesen einen durchschnittlichen Preis über alle Jacken anzugeben. Deswegen und um eine Verzerrung des Ergebnisses zu vermeiden, wurden die Lederjacken in dieser Studie außer Acht gelassen.

Nach der Befragung wurden für die vier Artikel Mittelwert, Standardabweichung und das Konfidenzintervall (fünf Prozent Irrtumswahrscheinlichkeit) berechnet. Ausgehend von Mittelwert und Konfidenzintervall wurden die Preise der Standardprodukte für die Verwendung in den Paarvergleichen der endgültigen Befragung festgelegt. Zur besseren Handhabung wurden die Preise im Fragebogen immer auf 5 € oder 10 € angepasst. Die Ergebnisse finden Sie in der nachstehenden Tabelle.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Ergebnisse der Vorbefragung zu den Preisen von Standardprodukten

Kommen wir nun wieder auf die Paarvergleiche selbst zurück. Die Standardprodukte wurden also beschrieben und mit einem Preis versehen. Ebenso wurden die Besonderheiten, die durch die Individualisierung entstehen hervorgehoben. Ziel war es herauszufinden, wieviel Prozent die Befragten bereit sind mehr für das individuelle Produkt zu zahlen. Dafür wurde eine sechsstufige Skala verwendet, die in Schritte von jeweils 10 Prozent eingeteilt ist und von null bis 50 Prozent Aufschlag reicht. Die Skala besteht im Fragebogen aus sechs konkreten Preise für das jeweilige individuelle Produkt. Die Skala beginnt beim Preis des Standardproduktes, gefolgt von einem um 10 Prozent erhöhten Preis usw. Der abzufragende Preisaufschlag für individualisierte Bekleidung wurde in Anlehnung an die Programme von Unternehmen gewählt, die bereits Bekleidung, welche in kundenindividueller Massenproduktion gefertigt wird, anbieten. Dazu gehört das "Original-Spin-Program" der Levi Strauss Co. Inc., bei dem Jeanshosen individuell angepasst und gestaltet mit einem Preisaufschlag von 10 Prozent angeboten werden.[27] Das amerikanische Unternehmen FanBuzz.Com verkauft kundenindividualisierte Fanbekleidung verschiedener Sportligen zu einem Preis, der gegenüber dem der Standardprodukte 10 bis 20 Prozent höher ausfällt.[28] Das amerikanische Versandhandelsunternehmen Lands´ End Inc. bietet bspw. maßgeschneiderte Jeans und andere Hosen für einen Preis von 54$ an, was einen Aufschlag von 19$ gegenüber dem Standardprodukt bedeutet[29] und prozentual gesehen rund 54 Prozent entspricht.

Die Zahlungsbereitschaft der Befragten wurde zunächst für jeden Artikel getrennt ermittelt. Jedoch sollte dieser Teil der Analyse auch eine allgemeine Aussage bezüglich der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft für kundenindividuelle Damenoberbekleidung ermöglichen. Das sollte mit Hilfe eines Durchschnittswertes der zusätzlichen Zahlungsbereitschaft für alle vier Artikel erfolgen. Nun werden diese Artikel sicherlich unterschiedlich häufig von den Verbraucherinnen eingekauft, so dass nicht jeder Artikel mit dem gleichen Gewicht in die Durchschnittsberechnung einfließen kann.

Deshalb sollten die Befragten vor der Abfrage der Zahlungsbereitschaft die vier Bekleidungsartikel in eine Rangfolge bringen. Die Rangfolge richtete sich nach der Einkaufshäufigkeit der jeweiligen Artikel. Rang eins steht dabei für den Artikel, welcher am häufigsten gekauft wird und Rang vier für den Artikel, welcher am seltensten gekauft wird. Zur Berechnung des Durchschnittswertes wurden bei der Auswertung die jeweiligen Ränge in Punkte transformiert. Rang eins bedeutet dann vier Punkte, Rang zwei drei Punkte, Rang drei zwei Punkte und Rang vier einen Punkt. Diese Punktwerte dienten als Gewicht, mit dem die Zahlungsbereitschaft für den jeweiligen Artikel in die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft des Einzelnen einging. Dadurch wurde jeder Befragten eine allgemeine zusätzliche Zahlungsbereitschaft für individuelle Damenoberbekleidung zugewiesen, die als gewichtetes

(nach der Einkaufshäufigkeit) arithmetisches Mittel über alle Artikel angegeben wurde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.4. Aufbau und Struktur des Fragebogens

Gerade bei schriftlichen Befragungen ist es wichtig die Leser des Fragebogens von Beginn an zu motivieren an der Befragung teilzunehmen. Besondere Bedeutung hat dabei die Einführung in das Thema. Sie muss gleichermaßen interessant, aber auch klar und verständlich erfolgen. Zum besseren Verständnis von Mass Customization in der Bekleidungsindustrie schloß an den Opener das Beispiel von Levis an. Danach folgte mit der Einstellungsmessung der erste Hauptblock der Studie. An die Abfrage der Einstellung schloß sich direkt die Messung der Zahlungsbereitschaft an. Begonnen wurde dabei mit der Rangreihung der vier relevanten Produkte in Abhängigkeit der Einkaufshäufigkeit. Danach folgte die Gegenüberstellung von Standardprodukt und individualisiertem Produkt, sowie die Abfrage der Preisbereitschaft für die individuelle Variante. Auf Puffer- bzw. Füllfragen wurde verzichtet, um den Umfang des Fragebogens einzudämmen. Gerade bei schriftlichen Befragungen steigt die Verweigerungsrate mit zunehmendem Fragebogenumfang. Nach den Paarvergleichen folgten noch zwei Fragen zu den Einkaufsgewohnheiten, die nicht im direkten Zusammenhang mit den Hypothesen der Untersuchung stehen, jedoch eventuell interessante Ergebnisse liefern könnten. Gefragt wurde nach der Veranlassung zum Kleidungskauf und den bevorzugten Einkaufsmöglichkeiten. Es ist durchaus möglich, dass sich die Ergebnisse bspw. von Spontankäuferinnen und solchen, die bei Bedarf oder zum jeweiligen Saisonbeginn tätig werden, signifikant unterscheiden. Unterschiede könnten sich ebenso ergeben, wenn bspw. jemand bevorzugt in Boutiquen oder lieber bei Versandhäusern oder im Internet einkauft. Darüber hinaus wurde zum Thema Zahlungsbereitschaft noch eine Kontrollfrage in offener Form eingebaut, bei der ganz allgemein nach der prozentualen zusätzlichen Zahlungsbereitschaft für individuelle Damenoberbekleidung gefragt wurde. Die Befragten sollten dort von sich aus angeben, was sie allgemein bereit wären mehr zu bezahlen. Mit solchen Kontrollfragen soll überprüft werden, ob die Antworten des jeweiligen Probanden konsistent sind. Auf den vorliegenden Fall bezogen sollte überprüft werden, ob sich die Angaben zur zusätzlichen Zahlungsbereitschaft beim direkten Vergleich der Produkte und bei der allgemeinen Nachfrage stark unterscheiden.

Abschließend wurden die statistischen Daten Alter, Nettoeinkommen, Familienstand, Kinderanzahl, Bildung, Berufstätigkeit und Gemeindegrößenklasse ermittelt. Diese Daten wurden für die Ermittlung von Zusammenhängen im Rahmen der Auswertung und zur Kontrolle der Quoten in der Stichprobe benötigt. Bezüglich der Stichprobe verweise ich noch einmal auf den Punkt 4 dieses Abschnitts.

3. Die Vorprüfung des Fragebogens - Der Pretest

In jedem Fall bedürfen schriftliche Befragungen einen ausführlichen Test im Vorfeld, um leicht zu übersehenden Durchführungsbarrieren zuvorzukommen[30] und so eine möglichst hohe Ausschöpfungsquote zu realisieren. Zu den häufigsten Problemen zählen insbesondere unklare bzw. unverständliche Frageformulierungen. Diese Probleme lassen sich aber durch einen intensiven Vortest beheben, der hier Thema sein soll. Abgesehen davon ergibt sich die Notwendigkeit eines Pretests aus der Verwendung der Likert-Skalierung zur Einstellungs-messung. Im Pretest soll, wie im Punkt 2.2. dieses Abschnitts erklärt wurde, die Trennschärfe der verwendeten Aussagen überprüft werden und somit eine Selektion der Aussagen für die Hauptuntersuchung erfolgen. Der für den Pretest verwendete Fragebogen, sowie der Fragebogen für die Hauptuntersuchung befinden sich im Anhang 2.

3.1 Durchführung des Pretests

Der Pretest erfolgte unter 24 Frauen im Alter von 17 bis 57 Jahren. Der Mittelwert des Alters betrug dabei 40 Jahre bei einer Standardabweichung von 11,6 Jahren. Die Auswahl der 24 Frauen erfolgte, wie auch bei der Voruntersuchung zur Bestimmung der Preise für die Konfektionsartikel "aufs Geratewohl". Wie bereits erwähnt eignet sich dieses Verfahren nicht für repräsentative Befragungen. Es ist jedoch für die Vorprüfung des Fragebogens und zur Trennschärfeanalyse der Aussagen der Likert-Skalierung ausreichend. Der Pretest wurde, wie auch die spätere Hauptuntersuchung in schriftlicher Form durchgeführt. Das Ausfüllen der Fragebögen erfolgte in meinem Beisein, wobei drauf geachtet wurde, dass der Fragebogen allein ausgefüllt und die Fragen der Reihe nach beantwortet wurden, ohne den Fragebogen vorher ganz durchzulesen. Erläuterungen meinerseits erfolgten dabei nicht, da sonst die Vergleichbarkeit der Befragungssituation von Pretest und Hauptuntersuchung nicht mehr gegeben gewesen wäre. Als einzige Besonderheit wurden die befragten Frauen gebeten, nach dem Ausfüllen Verständnisprobleme zu signalisieren.

[...]


[1] Vgl. Goldman, Nagel, Preiss und Warnecke, 1996, S. XI.

[2] Vgl. Goldman, Nagel, Preiss und Warnecke, 1996, S. 3.

[3] deutsch: kundenindividuelle Massenproduktion.

[4] Vgl. Piller, 1998, S. 65.

[5] Vgl. Torbensen, 1998, S. 1.

[6] Vgl.Piller, 1998, S. 63.

[7] Vgl. Piller, 2000, S. 174.

[8] Vgl. Statistischen Jahrbuch Thüringen 2002, S. 515/516.

[9] Vgl. Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur, 2002, S. 33ff.
Alle Wachstumsraten sind als geometrisches Mittel angegeben.

[10] Vgl. Ewald, k. A., S. 5.

[11] Alle Daten sind dem Mikrozensus 2001 des Thüringer Landesamtes für Statistik entnommen und
entsprechenden dem Stand vom April 2001.

[12] Vgl. Simon, 1992, S.3.

[13] Vgl. Zeithaml, 1988, S. 11.

[14] Vgl. Zeithaml, 1988, S. 18.

[15] Vgl. Zeithaml, 1988, S. 14.

[16] Vgl. Zeithaml, 1988, S. 14-18.

[17] Vgl. Bakos, 1997, S.1678/1679.

[18] Vgl. Dewan, Jing, Seidmann, 2000, S. 11.

[19] Vgl. Piller, 2000, S. 166.

[20] Vgl. Zeithaml, 1988, S. 8.

[21] Vgl. Piller, 2000, S. 167.

[22] Vgl. Hammann, Erichson, 2000, S. 334ff.

[23] Vgl. Pepels, 1999, S. 156.

[24] Vgl. Koch, 2001, S.176 ff.

[25] Vgl. Keenan, Faith, Holmes, Stanley, Greene, Jay, Crockett, Roger O., 2002, S.3.

[26] Quelle: BBE Handelsberatung. Die Werte ergeben sich aus der inländischen Produktion zuzüglich der Importe
und abzüglich der Exporte von Damenoberbekleidung.

[27] Vgl. Hammann, Erichson, 2000, S. 134.

[28] Vgl. Rogoll und Piller, 2002, S. 15f.

[29] Vgl. Evans, 2001, S. 1.

[30] Vgl. Keenan, Faith, Holmes, Stanley, Greene, Jay, Crockett, Roger O., 2002, S. 3.

[...]


Excerpt out of 91 pages

Details

Title
Das Konzept der Mass Customization im Bereich der Damenoberbekleidung
College
University of Leipzig  (Fakultät der Wirtschaftswissenschaften)
Course
Spezielle BWL - Marketing
Grade
1.7
Author
Year
2003
Pages
91
Catalog Number
V31188
ISBN (eBook)
9783638322645
ISBN (Book)
9783638911771
File size
981 KB
Language
German
Notes
Das Konzept der Mass Customization im Bereich der Damenoberbekleidung. Eine Analyse der Einstellung und Zahlungsbereitschaft der weiblichen Verbraucher Thüringens. Ein Abriss über einen neuen Trend bei der Produktion von Massenprodukten, die indviduell im Sinne des Kunden "maßgeschneidert" werden können. Die Marktforschung sucht nach der Einstellung von Konsumenten zu solchen Produkt und nach einer entsprechenden zusätzlichen Zahlungsbereitschaft.
Keywords
Konzept, Mass, Customization, Bereich, Damenoberbekleidung, Spezielle, Marketing
Quote paper
Diplom Kaufmann Alexander Backhaus (Author), 2003, Das Konzept der Mass Customization im Bereich der Damenoberbekleidung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31188

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