Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden des Fernsehverhaltens in Ost- und Westdeutschland. Wie groß sind die Unterschiede in der Fernsehnutzung und in welchen Bereichen liegen sie?
In einem ersten Schritt wird geprüft, welche quantitativen Merkmale, wie beispielsweise die Beschaffenheit der Demographie oder die Sozialstruktur, Einfluss auf die Nutzungsmuster der Konsumenten nehmen. Führen Unterschiede im Volk zu Unterschieden im TV – Konsum?
Neben der Betrachtung quantitativer Merkmale, werden die Motive für das jeweilige Sehverhalten geprüft. Anhand der Berücksichtigung von qualitativen Merkmalen soll versucht werden, mehr über die Einstellungen die dem TV – Konsum zugrunde liegen herauszufinden. Fußen Differenzierungen im Sehverhalten in einem „subjektiv gemeinten Sinn“ (Weber), der vom Zuschauer durch sein Konsumverhalten ausgedrückt wird?
Medien sind für den globalen Bürger des 21. Jahrhunderts das Tor zur Welt. Im Zuge des technischen Fortschritts und der Globalisierung hat sich die Medienlandschaft in den letzten Jahrzehnten fundamental verändert. Heute bietet sich eine nahezu unbegrenzte Vielfalt an Informations- und Unterhaltungsmöglichkeiten.
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich das Fernsehen weltweit zu einem überaus wichtigen Massenmedium der Informationsbeschaffung und Freizeitgestaltung entwickelt. Einer Untersuchung der Arbeitsgemeinschaft Media Analyse aus dem Jahr 2005 zufolge, lag die Nutzung der Deutschen im Bereich „Television als tagesaktuelles Medium“ bei ca. 90% an erster Stelle vor Printmedien oder Hörrundfunk (Hagenah/Meulemann, 2008).
Dem Fernsehen kann jedoch eine Bedeutung größerer Tragweite zufallen, als schlicht zu unterhalten oder zu informieren. So ermöglichte das Westfernsehen den Bürgern der DDR eine Perspektive auf die Realität und Vorkommnisse in der Welt zu erlangen, die ihnen in der zentralgesteuerten Medienlandschaft des eigenen Landes verwehrt blieb. In einem Staat der Zensur und Propaganda dienten die als objektiv wahrgenommenen West – Medien als Referenz für die Wirklichkeit. Umgekehrt wurden die Ost – Medien in der Bundesrepublik kaum zur Kenntnis genommen. Zu sehr überwog der Eindruck, nur das präsentiert zu bekommen, was bestimmte staatliche Stellen auch präsentieren wollten. Aus diesen Gegebenheiten entwickelten sich in Ost und West verschiedene Gewohnheiten der Fernsehnutzung.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- 1 Fernsehnutzung Ost versus West anhand quantitativer Merkmale
- 1.1 Sehdauer
- 1.2 Ausprägungen des Konsums
- 1.3 Quantitative Erklärungsversuche
- 2 Suche nach Motiven des unterschiedlichen Fernsehverhaltens
- 2.1 Die „Ostidentität“
- 2.2 Wahrnehmung des TV - Angebots
- 2.3 Mediensozialisation
- 3 Fazit
- 4 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden des Fernsehverhaltens in Ost- und Westdeutschland. Sie untersucht die Unterschiede in der Fernsehnutzung, insbesondere die Sehdauer, die Präferenzen für bestimmte Sender und die Orientierung an Unterhaltungs- oder Informationsangeboten. Die Arbeit untersucht auch die Gründe für diese Unterschiede, indem sie sowohl quantitative Faktoren wie demographische Merkmale und Sozialstruktur als auch qualitative Faktoren wie die Wahrnehmung des Fernsehens und die Mediensozialisation berücksichtigt.
- Unterschiede in der Fernsehnutzung zwischen Ost- und Westdeutschland
- Einfluss quantitativer Merkmale auf das Fernsehverhalten
- Motive für das unterschiedliche Sehverhalten
- Die Bedeutung der „Ostidentität“ für die Fernsehnutzung
- Prognose des zukünftigen Fernsehverhaltens
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1 analysiert die quantitativen Unterschiede in der Fernsehnutzung zwischen Ost- und Westdeutschland. Es zeigt, dass die Sehdauer im Osten signifikant länger ist als im Westen, und dass sich die Präferenzen für bestimmte Sender und Programminhalte unterscheiden. Kapitel 2 untersucht die Motive für dieses unterschiedliche Fernsehverhalten. Es wird untersucht, inwieweit die „Ostidentität“, die Wahrnehmung des Fernsehangebots und die Mediensozialisation das Sehverhalten beeinflussen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Fernsehnutzung, Ostdeutschland, Westdeutschland, Sehdauer, Senderpräferenzen, Unterhaltung, Information, Ostidentität, Mediensozialisation, Quantitative Merkmale, Qualitative Merkmale.
- Citar trabajo
- Christopher Morsbach (Autor), 2010, Fernsehgewohnheiten im sozialen Wandel. Unterschiede des TV-Konsums zwischen Ost- und Westdeutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312123