Die vorliegende Arbeit soll die Notwendigkeit der Berücksichtigung verhaltensorientierter Ansätze im Controlling verdeutlichen. Zur Unterstreichung wird dies am Beispiel des Budgetierungssystems illustriert.
Das Verhalten eines Unternehmens ist maßgeblich durch die Urteilsbildungen, Entscheidungen und Handlungen seiner Mitglieder beeinflusst. So vielfältig die tätigen Personen in einem Unternehmen sind, so vielfältig können auch deren individuelle Entscheidungsprozesse und Handlungsmuster sein.
Im Zuge des Entscheidungsprozesses werden Entscheidungen, durch Berichte oder anderweitig aufbereitete Informationen, vorbereitet. Dies geschieht vornehmlich durch die Funktion des Controllings. Um die Individualität der Unternehmensmitglieder zu berücksichtigen, ist es notwendig das Controlling im Sinne des Behavioral Accounting auszurichten. Das Behavioral Accounting bezieht zusätzlich zu den ökonomischen und organisationstheoretischen Betrachtungsansätzen den Betrachtungsansatz der Verhaltensorientierung mit ein und umfasst nicht bloß das Controlling, sondern das gesamte Rechnungswesen.
Als Teil des Behavioral Accountings befasst sich das Behavioral Controlling mit der Verhaltensbeeinflussung von Menschen durch Informationen. Die aus dieser Fragestellungen gewonnenen Erkenntnisse dienen dazu die Entscheidungsträger eines Unternehmens auf die Unternehmensziele bestmöglich auszurichten und ihr Verhalten vorhersagen zu können, um anhand dessen die Ausgestaltung von Controllingsystemen auf das menschliche Verhalten vorzunehmen. Diese Berücksichtigung individueller Eigenschaften der Unternehmensmitglieder weicht von der wirtschaftstheoretischen Annahme menschlichen Verhaltens in Verkörperung des Homo Oeconomicus ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegung
- Verhaltensökonomie
- Verhaltensorientiertes Controlling
- Notwendigkeit verhaltensorientierter Ansätze im Controlling
- Confirmation Bias
- Framing Bias
- Anchoring Bias
- Abschwächung negativer Verhaltenswirkungen
- Budgetierung unter Berücksichtigung verhaltensorientierter Ansätze
- Definition der Budgetierung und ihre verhaltensorientierte Eignung
- Dysfunktionales Verhalten im Rahmen der Budgetierung
- Zielvorgaben als kritischer Faktor
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung der Berücksichtigung verhaltensorientierter Ansätze im Controlling zu verdeutlichen. Im Zentrum der Betrachtung steht die Interaktion von Managern und Controllern und wie deren Verhalten durch Informationen und Berichtswesen beeinflusst wird.
- Bedeutung des Behavioral Accountings im Controlling
- Einfluss von kognitiven Beschränkungen und Heuristiken auf Entscheidungen
- Relevanz von Bias und deren Einfluss auf die Informationsverarbeitung
- Anwendung verhaltensorientierter Ansätze in der Budgetierung
- Optimierung von Controlling-Systemen zur Steigerung der Effizienz und Zielerreichung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung des menschlichen Verhaltens für den Unternehmenserfolg heraus und beleuchtet die Rolle des Controllings als Informationsquelle für Entscheidungen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Integration von verhaltensorientierten Ansätzen in das Controlling, insbesondere im Bereich der Budgetierung.
- Grundlegung: Dieses Kapitel führt die Grundlagen der Verhaltensökonomie und des Behavioral Accountings ein. Es beleuchtet die Grenzen des Homo-Oeconomicus-Modells und betont die Bedeutung von kognitiven Beschränkungen und Heuristiken für das menschliche Verhalten.
- Notwendigkeit verhaltensorientierter Ansätze im Controlling: Das Kapitel diskutiert die Notwendigkeit verhaltensorientierter Ansätze im Controlling, da Individuen in der Praxis oft von rationalen Entscheidungen abweichen. Es werden verschiedene Arten von Bias erläutert, die zu Verzerrungen in der Entscheidungsfindung führen können, wie der Confirmation Bias.
- Budgetierung unter Berücksichtigung verhaltensorientierter Ansätze: Dieses Kapitel betrachtet die Budgetierung als ein wichtiges Instrument des Controllings und analysiert, wie verhaltensorientierte Ansätze in die Budgetierung integriert werden können. Es werden Herausforderungen und Möglichkeiten im Zusammenhang mit dysfunktionalem Verhalten im Rahmen der Budgetierung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Behavioral Accounting, Behavioral Controlling, Confirmation Bias, Budgetierung, Heuristiken, Homo Oeconomicus, Informationsverarbeitung, Verhaltensbeeinflussung, Entscheidungsfindung, Controlling-Systeme.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Knob (Autor:in), 2015, Controlling. Die Notwendigkeit der Berücksichtigung verhaltensorientierter Ansätze in der Budgetierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312169