Untersuchungsgegenstand dieser Hausarbeit soll vor allem die Gewichtung von stabilisierender und disziplinierender Funktion des Instruments Eurobonds sein, um erstens der Frage nach der Komplementarität dieser beiden Funktionsbereiche nachzugehen und zweitens die Vereinbarkeit dieser zu überprüfen. Die Kosten für Deutschland, auf die in der medialen Öffentlichkeit die Diskussion der Eurobondsidee häufig reduziert wurde, werden auf den folgenden Seiten in den Hintergrund treten, da sie erst nach Überprüfung der Funktionstüchtigkeit einer Maßnahme von Relevanz sein können.
Das den Eurobonds zugrundeliegende Prinzip der gesamtschuldnerischen Haftung konnte schnell unter den Staats- und Regierungschefs der zahlreichen hochverschuldeten Eurostaaten viele Sympathisanten gewinnen, da es eine günstigere Refinanzierung der Staatsschulden ermöglichen sollte. Wenngleich es sehr unterschiedliche Vorschläge zur Ausgestaltung der Eurobonds mit unterschiedlichen Prioritäten und Zielsetzungen gibt, lassen sich zwei grobe gegensätzliche Ausprägungsrichtungen einteilen, welche insbesondere für eine Prognose der Auswirkungen der Eurobonds auf die Länder der Eurozone und die Kapitalmärkte von wesentlicher Bedeutung sind: die stabilisierende und die disziplinierende Ausprägung.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Herausforderung
- Interne Instabilität
- Externe Instabilität
- Die Zielsetzung der Eurobonds
- Prognostizierte Auswirkungen
- bei stabilisierender Ausprägung
- bei disziplinierender Ausprägung
- bei einer Mischform
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Hausarbeit analysiert die Auswirkungen von Eurobonds auf die Stabilität der Eurozone. Sie untersucht die komplementären Funktionen von Stabilisierung und Disziplinierung, die Eurobonds potenziell ausüben könnten. Im Fokus steht dabei die Frage nach der Vereinbarkeit dieser Funktionen.
- Die Herausforderungen der Eurozone im Jahr 2010, als die Idee der Eurobonds entstand.
- Die interne und externe Instabilität in der Eurozone und ihre Auswirkungen auf die Stabilität der Währungsunion.
- Die Zielsetzung von Eurobonds: Erleichterung des Zugangs zu den Kapitalmärkten, Verbesserung der Marktliquidität und Verhinderung von Staatsinsolvenzen.
- Die potenziellen Auswirkungen von Eurobonds auf die Stabilisierung und Disziplinierung der Eurozone.
- Die Kosten und Nutzen von Eurobonds für Deutschland und die Eurozone als Ganzes.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung führt in die Diskussion über Eurobonds ein und beleuchtet die kontroversen Meinungen, die zu dieser Thematik bestehen. Sie benennt die beiden Ideengeber der Eurobonds, Jean-Claude Juncker und Giulio Tremonti, sowie deren Zielsetzung, die europäische Staatsschuldenkrise zu beenden.
Das zweite Kapitel beschreibt die Herausforderungen, vor denen die Eurozone im Jahr 2010 stand, als die Idee der Eurobonds entstand. Es werden interne und externe Instabilitätsfaktoren beleuchtet, die die Eurozone zu dieser Zeit bedrohten. Dazu gehören die Heterogenität der Eurostaaten in Bezug auf Wirtschaftsleistung und Staatsverschuldung, sowie die Auswirkungen der globalen Finanzkrise auf die Eurozone.
Das dritte Kapitel behandelt die Zielsetzung der Eurobonds, die von Juncker und Tremonti in ihrem Artikel "E-Bonds would end the crisis" dargelegt wurden. Es werden drei Hauptziele beschrieben: Erleichterung des Zugangs zu den Kapitalmärkten, Verbesserung der Marktliquidität und Verhinderung von Staatsinsolvenzen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit sind Eurobonds, Staatsschuldenkrise, Stabilisierung, Disziplinierung, interne und externe Instabilität, Heterogenität der Eurostaaten, Kapitalmärkte, Marktliquidität und Staatsinsolvenz.
- Quote paper
- Johannes Gerards (Author), 2014, Eurobonds. Disziplinierung oder Stabilisierung in Zeiten der akuten Krise?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312208